Vertrauen fassen in die Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Flowerbomb
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 22:00

Bei mir hat das auch ein paar Monate sogar gedauert,bis ich richtig angefangen habe,zu reden.Bei mir war es ganz plötzlich da,sie hat angefangen ein bisschen zu bohren in der Vergangenheit,aber eben unglaublich emphatisch und lieb und toll und dann hab ich viel erzählt und mich im Nachhinein gewundert,wie gut sich das angefühlt hat.Aber wie Schmetterling schon sagt,ist es bei mir auch so,dass ich die richtige Atmosphäre und Stimmung dafür brauche.Manchmal geht es auch wieder nicht,aber ich hab auch ein Stück Kontrolle abgegeben und fand es sehr schön.Dann ein kleines Missverständnis,seitdem halte ich mich wieder zurück und seitdem bauen wir wieder Vertrauen auf.Und es stimmt:ohne geht nicht,Kontrolle ist deine Entscheidung.Manche wollen sie voll behalten,manche etwas von abgeben,weil es sich entlastend anfühlt.Aber wenn ich jetzt in deiner Situation wäre würde ich vielleicht auch mal etwas sagen,was nicht so einfach ist und schauen wie es dir damit geht.Und wenn sich das gut anfühlt,immer weitergehen.Vertrauensvorschuss hab ich in dem Zshg. hier auch schon gelesen und empfand ich als sehr hilfreich.

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Nachtcafe
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Beiträge: 34

Beitrag Sa., 01.10.2011, 15:55

Wenn ich jemandem nicht vertrauen kann, dann nur weil ich Angst davor habe, verletzt zu werden.

Ich würde aus Erfahrung mal sagen, wenn man jemandem lange nicht vertrauen kann, dann liegt es nicht nur an einem selber, sondern an beiden Seiten.
Es gibt Menschen, denen ich nach ein paar Tagen vertrauen kann, es gibt aber auch Menschen, bei denen es Jahre dauert und es trotzdem nicht klappt.

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Ragneda
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Beiträge: 724

Beitrag Sa., 01.10.2011, 16:26

Wer sagt überhaupt, dass wir jemanden vertrauen MÜSSEN. Sei es ein Partner, ein Polizeibeamter, Sozialarbeiter oder >Therapeut.
Warm müssen wir uns entblößen? Wer zwingt einem dazu
Ich will mich persönlich vor keinem entblößen. Ich kenne diese Menschen gar nicht, also warum muss ich es tun.
In der Wahrscheinlichkeit, dass es mir irgendwie hilft? Meistens tut es aber nicht und man steht nur da, nackt, demütigt, fertig unf entblößt. Und der sogenannte Profi weiß keinen
Rat.
Warum muss ich im Grunde einem fremden Menschen vertrauen und ihm meine intime Gedanken offenbaren. Womit hat er das verdient? Hat er was Außergewöhnliches für mich gemacht, sich für mich eingesetzt. Eigentlich ; Nichts von dem. Er kassiert nur Stundehonorar.
Warum wird also erwartetet, dass wenn ich in ein Therapiesessel senke meine Intime Gedanke und Gefühle Preis geben soll. Was ist denn da diese Person, warum ist es anders und hat meine Offenbarung verdient.
Im Grunde, nichts ist er, wir wissen nicht mal ob er sein Werk beherrscht. Wenn er gut ist, wird er danach gar nicht erst verlangen, sondern, unbemerkt die Infos aus uns nach und nach rausziehen.
http://liebesforum.forumieren.de/

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abendrot79
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Beitrag Sa., 26.11.2011, 20:30

Hallo,

ich weiss nicht genau ob meine Frage wirklich zum Thema VETRAUEN passt, aber ich muss mich irgendwo dranhängen, weil ich noch kein neues Thema erstellen darf. Und irgendwie wird es schon etwas mit Vertrauen zu tun haben ... befürchte ich

Ich verzweifel gerade an der Frage, wie ich es schaffe, in meiner nächsten Thera-Stunde wirklich die Dinge auszusprechen, die mir seit ein paar Tagen durch den Kopf gehen! Ich möchte soviele Dinge loswerden die jetzt im "inneren Dialog" tausendmal durchgekaut sind und ganz simpel klingen und ich weiss genau, wenn ich wieder da sitze, krieg ich nix von dem raus oder nur bruchstückhaft und einsilbig, so dass die eigentliche Botschaft gar nicht rüber kommt .

Es geht gar nicht um schlimme Themen etc., sondern nur um die letzte Stunde. Die war auf den ersten Blick total grässlich, auf den zweiten Blick hat sie mich ein ganzes Stück weitergebracht was mein Vertrauen in meine Thera angeht. Ich würde gerne nochmal über diese Stunde sprechen und weiss genau was ich sagen möchte, aber ich bin mir ganz sicher, dass es nicht klappen wird. Auch wenn es eine erfolgreiche Stunde bzgl. des Vertrauens war, ist das Vertrauen generell noch "ausbaufähig" und mir fällt es so wahnsinnig schwer mich zu öffnen (generelles Problem). Ich möchte halt auch über die Beziehung zwischen ihr und mir sprechen (auf die letzte Stunde bezogen) und ich krieg jetzt schon Herzflattern, wenn ich daran denke es eben nicht nur im inneren Dialog mitzuteilen, sondern wenn sie leibhaftig vor mir sitzt ...

Wir habt ihr es geschafft innerlich tausendmal geprobte Dialoge dann in der Stunde auch genau so im reellen Dialog raus zu bringen? Mich macht es jetzt schon vollkommen irre, weil ich weiss dass ich mich hinterher total ärgere wenn ich nix von alledem an- ausgesprochen habe ...

Danke für eure Tipps oder Erfahrungsberichte,
abendrot79
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Honig
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Beitrag Sa., 26.11.2011, 20:49

Ich bin sehr gespannt, was dir Andere zu deiner Frage antworten. Denn mich beschäftigt Ähnliches. Eines ist mir aber schon mal eingefallen. Setz dich nicht unter Druck, alles ansprechen zu müssen/wollen. Nimm dir einen kleinen Teil von dem, was du alles bereden wollen würdest. Wie man beim Fädeln einer Kette mit einer Perle anfängt. Selbst wenn dein Kopf im Moment des Ansprechen Wollens wie leergefegt sein sollte, dann wird es vielleicht ausreichen, genau das mitzuteilen: "Ich wollte mit Ihnen über etwas reden, aber in dem Moment, da ich Ihnen gegenüber sitze, habe ich total den Blackout." Das reicht im Prinzip schon als Anfang. Der "Rest" dröselt sich von dort aus auf. Wenn es bei dir nicht der Blackout ist, sondern sondern irgendeine unbestimmte Angst, dann fang mit der Angst an. Teile deine Angst mit. Oder Scham, oder Verlegenheit, je nachdem. Vielleicht aber hast du es bereits so ähnlich probiert und es befriedigt dich nicht, also bringt nicht die erhofften Gespräche, dann würde mich das interessieren. Aber dein Gespräch zum Vertrauen zwischen der Therapeutin und dir wird doch so ähnlich angelaufen sein, oder? Also dass du das iniziiert hast?

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abendrot79
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Beitrag Sa., 26.11.2011, 20:59

Honig hat geschrieben:Selbst wenn dein Kopf im Moment des Ansprechen Wollens wie leergefegt sein sollte, dann wird es vielleicht ausreichen, genau das mitzuteilen: "Ich wollte mit Ihnen über etwas reden, aber in dem Moment, da ich Ihnen gegenüber sitze, habe ich total den Blackout." Das reicht im Prinzip schon als Anfang.
Das werde ich mir auf alle Fälle schonmal merken, denn genau so ist es ja oft. Dann sitzt man da, will anfangen und PENG ist alles weg.
Honig hat geschrieben:Der "Rest" dröselt sich von dort aus auf. Wenn es bei dir nicht der Blackout ist, sondern sondern irgendeine unbestimmte Angst, dann fang mit der Angst an.
Doch, genau der ist es. Natürlich spielt Angst auch noch mit. Ich kann schlichtweg ganz schlecht über Gefühle etc. sprechen und wenn ich dann auch noch darüber sprechen möchte, dass ich die letzte Stunde so toll fand (aufgrund ihres Verhaltens), dann ist das eine doppelte Hürde die ich nehmen muss.
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lamedia
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Beitrag Sa., 26.11.2011, 21:07

Hallo Abendrot,

es ist vielleicht ja gar nicht nötig, dass dein innerer Dialog 1:1 genau in der Therapiestunde reproduziert wird.. Ich finde, dass es reicht, dass Du den Wunsch verspürst, über das Dich gerade betreffende Thema zu sprechen. Dann kannst Du in der Stunde schauen, wie Dein Wunsch sich durchsetzt und wie Du das so machst.... Also ganz ohne Druck, denn es geht ja nicht um Leben und Tod dabei.

Du könntest mitteilen, dass Du viel zu sagen hättest und Angst hast, es nicht zu können. Oder Du kannst z.B. auch nur einen Satz sagen, vielleicht den wichtigsten, und die nächsten Sätze aus Deinem inneren Dialog in einer anderen Stunde. Oder Du kannst eine Andeutung machen und die nächsten Stunden weiter daran arbeiten, also stückweise. Oder es sprudelt einfach alles aus Dir heraus.

Gerade in der Therapie kann man manchmal nicht alles lenken. Es ist ja kein Vortrag, kein Vorstellungsgespräch, kein Fernsehinterview, wo alles passen und stimmen muss, sondern Du bist ganz frei, das Tempo selbst zu bestimmen und einfach zu schauen, wie sich eine Gesprächsituation mit der Therapeutin entwickelt. Schweigen darf sein, Stottern darf sein, Gehemmtsein - es darf alles sein.

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abendrot79
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Beitrag Sa., 26.11.2011, 21:47

lamedia hat geschrieben:Schweigen darf sein, Stottern darf sein, Gehemmtsein - es darf alles sein.
Ja, und genau weil sich in der letzte Stunde nach dem Schweigen, Stottern, Gehemmtsein so ein gutes Ende gefunden hat, möcht ich auch in der nächsten Stunden nochmal drüber sprechen. Meine Gedanken auf mehrere Stunden zu verteilen kommt nicht in Frage, weil mir dann der aktuelle Bezug fehlt. Aber ich glaube es erstmal auf einen Satz zu beschränken oder eben genau darauf, dass ich was sagen möchte, aber mich nicht traue / es weg ist, klingt ganz gut. Ich setze mich halt immer zu sehr unter Druck und meine sprechen zu müssen und plötzlich war da dieses Erlebnis, bei dem sich ganz ohne sprechen etwas Positives entwickelt hat. Das möchte ich halt nochmal ansprechen.
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abendrot79
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Beitrag Di., 29.11.2011, 20:29

@Honig & lamedia, ich wollte euch kurz berichten "wie es war" Ich habe die besagte Stunde hinter mir und sie war einfach nur toll!!! Wohl war mir am Anfang der Stunde nicht und die Angst meine Gefühle gar nicht ansprechen zu können, war riesig gross. Und dann habe ich mir gedacht jetzt oder nie und SCHWUPP hat mir meine Thera eine kleine Brücke gebaut und schlichtweg gefragt wie es mir nach der letzten Stunde ergangen ist (ein HOCH auf diese tolle Brücke) und danach habe ich ohne nachzudenken zumindest die erste Perle der Kette "rausgelassen" ... danach drohte der erste Blackout, aber letztendlich habe ich mich von Perle zu Perle gehangelt und auf diese Weise eine leicht verkürzte Variante des vorher geprobtes Gesprächs rausgebracht. Die eigentliche Botschaft habe ich voll und ganz rüberbringen können und letztendlich hatten wir eine ganz tolle Stunde, die ich mit einem fast schon beflügelten Gefühl verlassen habe. Nochmal ein dickes DANKE an euch Zwei .
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Honig
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Beitrag Di., 29.11.2011, 20:56

Schön, dass du dich meldest.
abendrot79 hat geschrieben:... und SCHWUPP hat mir meine Thera eine kleine Brücke gebaut und schlichtweg gefragt wie es mir nach der letzten Stunde ergangen ist (ein HOCH auf diese tolle Brücke)
Diese tolle Brücke kenne ich aus meiner Therapie auch. Auf die Frage, "Wie geht es Ihnen heute?", kann ich so gut wie nicht antworten. Aber auf, "Wie ist es Ihnen nach der letzten Stunde ergangen?", fällt mir am ehesten etwas ein. Und sei es nur die Tatsache zu bemerken, dass ich mich nicht an die vergangen sechs Tage erinnern kann. Damit ist meist irgendein Gefühl verbunden, und schon beginnt die Annäherung an ... was mich eigentlich umtreibt und mir so schwer auszudrücken fällt. Du scheinst ja eher einen Plan zu haben, was du sagen willst. Nur dass es dir im Augenblick der Therapie entfällt (Blackout) ??? Ich führe keine Gespräche in Gedanken mit der Therapeutin.

Viele Grüße!

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(e)
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 29.11.2011, 21:02

Ah, die Frage "Wie geht es Ihnen?" wird mir vom Thera auch als Erstes gestellt. Dann sage ich in etwa "gut und schlecht". Dann will er nur das Schlechte wissen, was ich immer sehr seltsam finde, denn im Alltag wollen die meisten eher das Gute wissen und weniger das Schlechte. Und eigentlich würde ich auch lieber über das Gute sprechen.
Lieben Gruß
elana

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abendrot79
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Beitrag Di., 29.11.2011, 21:05

Honig hat geschrieben:Du scheinst ja eher einen Plan zu haben, was du sagen willst. Nur dass es dir im Augenblick der Therapie entfällt (Blackout) ??? Ich führe keine Gespräche in Gedanken mit der Therapeutin.
Ich lebe quasi von diesen gedanklichen Gesprächen ... aber ich brauche diese Gespräche auch, weil ich ein starkes Problem damit habe meine Gedanken in Worte zu fassen. Und in den Tagen vor der nächsten Stunde weiss ich meistens schon mit welchem Thema ich in die Stunde gehen möchte. Und dann probe ich halt mit welchen Formulierungen ich meine Gedanken am ehesten rüberbringen kann. Mir fällt es halt unglaublich schwer meine Gedanken einem anderen Menschen halbwegs verständlich zu erklären. Es ist auch nicht immer der Blackout der dann mein Hirn leerfegt, sondern oft auch die Angst. Ich habe noch nicht soooooo das riesige Vertrauen und da bin ich einfach oft noch gehemmt.
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Honig
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Beitrag Di., 29.11.2011, 21:17

@abendrot: Kannst du dann überhaupt schlafen (besonders in der Nacht vor dem Therapietag)? Mich strengen Gedankengespräche in Vorbereitung auf etwas unheimlich an. Und weiß deine Therapeutin von deinem Problem, Worte zu finden? Hat sie dir schon andere Ausdrucksformen angeboten?

@Elana: Wenn ich sage, mir gings gut, werde ich gefragt, wie sich das bemerkbar gemacht hat oder was ich als Grund dafür sehe. Dann bin ich richtig in die Enge getrieben.

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abendrot79
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Beitrag Di., 29.11.2011, 21:29

Honig hat geschrieben:@abendrot: Kannst du dann überhaupt schlafen (besonders in der Nacht vor dem Therapietag)? Mich strengen Gedankengespräche in Vorbereitung auf etwas unheimlich an.
Mit dem schlafen habe ich keine / kaum Probleme, wobei ich mir meine Formulierungsgedanken (es sind nicht ja nicht immer richtige Dialoge die ich übe) schon meistens abends im Bett mache. Da habe ich einfach die meiste Ruhe. Aber diese inneren Dialoge fressen mich nicht auf, ich denke da ist alle noch im "grünen Bereich". Ich überlege mir auch ausserhalb der Therapie oft was ich sagen möchte wenn ein schwieriges Gespräch ansteht, das ist ja eigentlich nicht anderes.
Honig hat geschrieben:Und weiß deine Therapeutin von deinem Problem, Worte zu finden? Hat sie dir schon andere Ausdrucksformen angeboten
Meine Thera weiss von dem Problem, sie bekommt es ja Stunde für Stunde mit. Alles was ich während der Sitzung sage, kann ich ja nicht proben bzw. vor-formulieren In den Stunden arbeiten wir ganz oft mit inneren Bildern als Ersatz für die fehlenden Worte. Oft sage ich, dass da was ist, ich es aber nicht ausdrücken kann und dann finden wir es über den Umweg der inneren Bilder. Da hilft sie mir schon echt gut ...
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(e)
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Beitrag Mi., 30.11.2011, 00:00

Reden ist bei mir nicht das Problem, aber das Abschweifen vom Thema, damit ich nicht irgendeinen Blödsinn dahinschwafle, mich wiederhole oder im Kreis drehe und mich in Details verliere. Gehemmt bin ich jedoch beim Ausdruck meiner Gefühle. Es kommt vor, dass ich weine, aber nicht genau sagen kann, weshalb. Meine Lebensgeschichte ist eigentlich so schrecklich, aber irgendwie habe ich mich distanziert mit den Jahren, kann darüber reden, als wär es ein Kochrezept, doch irgendwo tut es eben doch weh an manchen Punkten, wo ich aber dann das Gefühl habe, die Kontrolle zu verlieren, wenn die Gefühle aufwallen. Aber rein vom Denken her frage ich mich dann doch, warum weinst Du gerade jetzt wegen dieser Sache. Der Zugang dazu ist nicht wirklich da, nur so hintenherum und über meinen Körper, der dann weint oder zusammenknickt und schmerzt, in meiner fehlenden Mimik, meiner schwerfälligen Gestik. Eigentlich drückt mein Körper die Trauer über all das aus. Mein Körper weint, während mein Kopf frei ist und sich in einer schwerelosen analytischen Welt bewegt, wo alles geordnet werden kann in Begriffe, Metaphern, Symbolen, Zuordnungen. So kann ich nicht einmal genau sagen, wenn ich verliebt bin, fühle es höchstens in den weichen Knien und den Bauchschmerzen.
Lieben Gruß
elana

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