Burn Out

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 28.10.2011, 19:47

Hiob hat geschrieben: Eine Schwester von mir hatte ein ähnliches Problem, inzwischen bekommt sie Tabletten, und es wirkt, sie geht wieder regelmäßig arbeiten. Sie sagt, es läge eigentlich nur an ihr, es sei ihre Schwäche, nicht mithalten zu können. Ich bewundere ihre Einsatzbereitschaft, inzwischen ist sie verheiratet und arbeitet voll, man kann ihr nur gratulieren. Ich vermute, es gibt inzwischen Therapien, die dir wirklich gut helfen, weiter das zu tun, was eigentlich normal ist, zu arbeiten und individuell das zu konsumieren, was man sollte. Ich bin zwar noch nicht ganz ihrer Auffassung, aber ich denke darüber nach.
Was daran bewundernstwert sein soll, anstatt mal zu überlegen ob man sich nichtt mal um sich selbst um sein Wohlergehen kümmen sollte, seine eigenen Grenzen achtet und generell achtsamer mit sich selbst umzugehen einfach Pillen einzuwerfen zwecks Psycho Doping und weiterzurödeln frage ich mich, genau wie Sofa-Held auch

Sowas ist immer ein Alarmzeichen daß in der Psyche und im Leben etwas schief läuft. Aber ne, wenn die rote Alarmleuchte aufleuchtet schraube ich lieber die Birne raus anstatt den Fehler im System zu beheben....

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Sternegucker
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Beitrag Fr., 28.10.2011, 20:37

sofa-held hat geschrieben:Was mich so nervt, - NICHT GEGEN DICH JETZT - aber jemand kurz vor dem Burnourt kapiert es nicht. Ich hab es auch nicht kapiert. Da haben sich Ärzte zum Hugo geredet und ich dachte, die spinnen.

Ich weiß auch, dass ich dich nicht erreichen kann, JETZT.
Später wirst du mich verstehen....
Doch sofa-held, ich verstehe Dich, und ich danke Dir für Deine Worte. Ich verstehe was Du sagst und es macht mir Angst. Es erschreckt mich zutiefst, wenn ich erkenne, in welchem Zustand ich bin. Ich hasse mich manchmal dafür, dass ich mit den Anforderungen so schlecht zurechtkomme. Ich habe eine Scheiß Angst vor der Zukunft. Meinen an sich gut bezahlten Job aufgeben und mich vom AMS drangsalieren lassen? Wieder Therapien und auf der Couch wälzen beim Psychoonkel? Scheiße.

Ich weiß ja, dass ich zäh bin. Aber das dachtest Du wohl damals auch von Dir. Deine Ärzte haben Dich immerhin richtig diagnostiziert. Ich bekomme immer nur Antidepressiva verschrieben. Seit einiger Zeit geh ich gar nicht mehr zum Arzt. Die wollen einen doch auch nur auf Biegen und Brechen medikamentös alltagstauglich bekommen.

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sofa-held
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Beitrag Fr., 28.10.2011, 21:09

Sternegucker hat geschrieben:Ich weiß ja, dass ich zäh bin. Aber das dachtest Du wohl damals auch von Dir.
du bist doch recht schlau! aber ich zweifle trotzdem...

ich würde dir so gerne helfen. Dir das Leid ersparen...

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Hiob
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Beitrag Fr., 28.10.2011, 21:21

Was daran bewundernstwert sein soll, anstatt mal zu überlegen ob man sich nichtt mal um sich selbst um sein Wohlergehen kümmen sollte, seine eigenen Grenzen achtet und generell achtsamer mit sich selbst umzugehen einfach Pillen einzuwerfen zwecks Psycho Doping und weiterzurödeln frage ich mich, genau wie Sofa-Held auch

Sowas ist immer ein Alarmzeichen daß in der Psyche und im Leben etwas schief läuft. Aber ne, wenn die rote Alarmleuchte aufleuchtet schraube ich lieber die Birne raus anstatt den Fehler im System zu beheben....
Wenn ich anderes schreibe, bekomme ich von Annemarie Verwarnungen, verstehst du, was ich meine? Ich dachte, ich müsste meine Späße nicht alle erklären, denn dadurch werden sie nicht besser. Verstehst du, in welcher Welt, auch hier du lebst? Verstehst du, wer auf deiner Seite ist?

H.

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sofa-held
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Beitrag Fr., 28.10.2011, 21:27

Hiob hat geschrieben:Wenn ich anderes schreibe, bekomme ich von Annemarie Verwarnungen, verstehst du, was ich meine? Ich dachte, ich müsste meine Späße nicht alle erklären, denn dadurch werden sie nicht besser. Verstehst du, in welcher Welt, auch hier du lebst? Verstehst du, wer auf deiner Seite ist?

H.
ich versteh nicht was du sagen willst

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 28.10.2011, 22:00

Hiob hat geschrieben:
Wenn ich anderes schreibe, bekomme ich von Annemarie Verwarnungen, verstehst du, was ich meine? Ich dachte, ich müsste meine Späße nicht alle erklären, denn dadurch werden sie nicht besser. Verstehst du, in welcher Welt, auch hier du lebst? Verstehst du, wer auf deiner Seite ist?.
Spässe sollen das sein?

Ne, verstehe ich nicht.Ich lebe nicht in Paranoialand

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Adriana
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Beitrag Fr., 28.10.2011, 22:34

@sofa-held, kannst du kurz erklären, was du mit passiver Suizidalität meinst?

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sofa-held
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Beitrag Fr., 28.10.2011, 22:44

ja gerne, du willst nicht aus Wut und und zu bestrafen Suizid begehen. Kein Hilfeschrei...

Es wird dir egal, wenn du stirbst, dann ist eben so...

Reicht das? ich kann noch mehr dazu sagen.

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Adriana
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Beitrag Fr., 28.10.2011, 22:54

Also so eine generelle Lebensmüdigkeit? Ohne tatsächlich Suizid zu begehen irgendwann? Vielleicht auch eine Todessehnsucht?

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Hiob
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Beitrag Do., 03.11.2011, 22:04

Ne, verstehe ich nicht.Ich lebe nicht in Paranoialand
Vielleicht dafür im "ich bin gehorsam-und bekomme dafür Zustimmung-Land?
Warum beschäftigt ihr euch nicht mit dem, was um euch herum geschieht...ich habe dafür zwar meine eigenen Erklärungen, aber dass ihr wirklich so gehirngewaschen argumentiert...was meinst du, wie ich darüber seit einigen Jahren denke? Weißt du, was ich mit gehirngewaschen meine? Das Denken, welches sich in Sachzwängen verliert, in Denkschemen eingezwängt sieht, was Zitate und Denksätze wiederholt, was Ärztesprüche wiederholt ...siehst du das? Du meinst, dein Denken/Schreiben entstammt dir selbst, nichtwahr?

Hiob

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 03.11.2011, 22:53

Hiob hat geschrieben:
Vielleicht dafür im "ich bin gehorsam-und bekomme dafür Zustimmung-Land?
Ich bin nun definitv nicht der gehorsame Typ

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simone06
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Beitrag Fr., 04.11.2011, 12:36

Ich finde es total klasse, dass du das Arbeitsverhältnis beendet hast. Das einzigste was hilft ist Ruhe und eine Therapie falls man nicht schon eine gemacht hat. Schotte dich von deiner Umwelt mal eine zeitlang ab, wenn du gute Freunde hast werden sie es verstehen. Schlaf den halben Tag, mach lange Spaziergänge, belaste dich mit keinen Problemen von Anderen. Lerne nein zu sagen. Tu Dinge die dir gut tun. Was ich noch gemacht habe waren 6 Wochen lang Infusionen und Vitamin B Spritzen. Das hat mich körperlich wieder hoch geholt. Sind aber teuer, ich hatte damals Glück weil ich praivat versichert bin. Was auch gut hilft sind Eigenblutbehandlungen. Veruch einfach raus zu finden wie du am besten abschaltest. Spaziergänge, lesen, Yoga... Das wird nie wieder ganz weg gehen, ich glaube der Körper merkt sich so etwas. Ich komme heute schneller an meine eigenen Grenzen wie früher. Ich wünsche dir von Herzen alles gute.

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Chaos_91
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Beitrag Fr., 04.11.2011, 23:52

simone06:

danke für deine antwort!
ja ich habe meine "kraftanker" schon gefunden, ich schlafe viel, gehe spazieren, meditiere, und genieße einfach die ruhe der natur. ich bin ja schon in therapie, doch da mir die schulmedizin nichtmehr helfen konnte, was meine körperlichen beschwerden an ging, und ich keine psychopharmaka schlucken wollte. ging ich zu einer heiltherapeutin, und seither geht es mir viel besser. ich bin natürlich auch weiterhin in psychologische behandlung, doch durch die heiltherapeutin, die eben auch mit massagen, und meditationen arbeitet, schöpfe ich wider neue kraft, und das wirkt sich auf meine psyche aus. im positiven sinne
ich weiß das es ein äußerst ungewöhnlicher weg ist, doch die totale entspannung bekommt man am besten bei einer guten massage, oder einer geführten meditation (phantasiereise)

ich hoffe wir lesen und bald wider

glg Chaos
Das Glück ist ein Engerl,
leider fliegts ganz allein,
drumm kann auch das Glück
nicht überall sein!

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simone06
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Beitrag Sa., 05.11.2011, 14:01

Nein, das ist kein ungewöhnlicher Weg. Das schlimme an einem Burnout ist ja, dass der Körper nicht mehr funktioniert. Ich hatte Schlafstörungen, war total agressiv, so kenne ich mich garnicht, konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, habe ständig nur geheult, jeden Tag unerträgliche Migräne, eine akute Nierenbeckenentzündung beidseitig (hatte noch nie Probleme mit der Blase), Herzmuskelentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung... alles was man sich vorstellen kann. Ich kam im Oktober von Irland heim und habe bis in den Dezember rein die Grippe verschleppt. Bin weiter an die Fh, habe keinen Krankenschein gemacht, hatte zwei Klinik Aufenthalte. Das ging soweit bis ich nicht mal mehr alleine aus dem Bett aufstehen konnte, weil ich meinen eigenen Körper nicht mehr tragen konnte. Ich habe seit ich 13 bin eine endogene Depression, mein Papa und meine Oma haben das auch. Deswegen nin ich wahrscheinlich auch gefährdeter. Aber das Burnout war die schlimmste Erfahrung die ich bis jetzt gemacht habe. Wenn man seinen eigenen Körper nicht mehr kontrollieren kann, das hat mich fast wahnsinnig gemacht. Fand ich viel schlimmer als die Depressionen. Deswegen finde ich auch deinen Weg nicht ungewöhnlich, sondern sehr gut.
Hier ein schöner Satz: Der Wille, zu arbeiten, ist vielleicht noch da, Körper und Geist versagen jedoch ihre Dienste.
Das Tempo im Hamsterrad nimmt nocheinmal zu.
Man muss kürzer treten, lernen seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen besser wahrzunehmen. Gutes für sich tun.
Lernen dass man selbst nicht unersetzbar ist. Das tust du gerade. Du schaffst das, du bist auf einem guten Weg.

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Thread-EröffnerIn
Chaos_91
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Beitrag Mo., 07.11.2011, 00:23

oje oje...

ja mir gings ähnlich.
ich konnte auch nichtmehr schlafen. mir war ständig übel, konnte dann oft tagelang nichts essen, alles was ich gegessen hatte musste ich wider erbrechen. am anfang dachte ich mir ich hätte mir vielleicht den magen verdorben, doch es kahm immer wider, mir war schwindllich, ich wollte am morgen nichtmehr aufstehen, und in die arbeit gehen, auch ich konnte mich nichtmehr konzentrieren, ich machte ständig aus einer mücke einen elefanten und alles wurde mir zuviel. ich war sexuell unaktiv, (obwohl ich ein mensch bin der gerne sex hat) das ging soweit das ich mich nichtmal mehr selbst anfasste.
dann kam der tag des totalausfalls. ich hatte widermal rießen ärger mit meiner cheffin (sie wollte mich aus dem team haben, fand aber keinen weg, also mobbte sie mich so lange bis ich weinte, wochen und monate lang, sie wollte mich brechen, aber ich wr immer schon stärker). ich griff dann gegen den einspänner der kaffeemaschine, der hat schöne 180 grad, aber der schmerz half mir dabei mich zu beherrschen. das war für mich dann der ausschlagebende moment, das ich hilfe bräuchte, ich brach dann heulend in der arbeit zusammen. und mein chef schickte mich nachhause. ich suchte mir hilfe, und fand sie. auch wenn ich noch nicht bereit für einen neueinstieg im berufsleben bin, geht es mir schon besser.

liebe grüße
Chaos
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