Mir gehen die Gesprächsthemen in der Therapie aus..

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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*Dannie
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Beitrag Sa., 24.09.2011, 19:15

schattenkind123 hat geschrieben: therapieziele konkret hatte ich bis dato keine, da immer bis vor seinem urlaub chaos bei mir zu beseitigen war, ....
Chaos-Beseitigung ist auch ein Therapieziel!

schattenkind123 hat geschrieben:erst jetzt herrscht etwas mehr ruhe, darum habe ich ja das gefühl jetzt bin ich kein richtiger patient mehr.
Ich kann dich sehr gut verstehen.

Doch vielleicht hilft es dir, dir vor Augen zu führen, dass nicht alle Baustellen Chaos-Baustellen sind. Es gibt noch viele andere Baustellen und jede hat für sich eine andere Qualität. Die Baustellen die du genannt hast, aus denen du Therapieziele formuliert hast, sind echte Baustellen. Und vielleicht ist gerade jetzt der Zeitpunkt - oder wie du selbst formulierst "jetzt herrscht etwas mehr ruhe" - um sich die anderen Baustellen anzuschauen.

schattenkind123 hat geschrieben: ..... und mich nicht für irre erklärt.
lg schattenkind
Ganz im Gegenteil! Ich finde du stellst genau die richtigen Überlegungen an.

Dannie

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schattenkind123
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Beitrag Sa., 24.09.2011, 21:12

Hallo Elisa,
mußte grad schmunzeln über deinen letzten satz, hoffe auch das die "nebenwirkung" bei mir mal verschwindet.............fühlt sich schon etwas komisch an sowas..................ob thera sowas merkt.......

Hallo Dannie,
danke du kannst gut erklären und bringst mich zum nachdenken...
lg schattenkind

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Erdbeermütze
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Beiträge: 257

Beitrag So., 25.09.2011, 17:34

Hallo Schattenkind123,

ich kenn das nur zu gut. Nach 20 h hatte ich alles erzählt. Dann habe ich mich gefragt was sollst du sagen, er weis jetzt alles, habe richtig Panik bekommen. Jetzt bin ich bei der 84 h und ich rede immer noch Es kommt heute immer noch vor, wo ich denke, was sollst du nur sagen, aber ich verfalle deshalb nicht mehr in Panik. Irgendetwas kommt immer. Manchmal sage ich einen Banalen Satz am Anfang und wir machen daraus eine ganze Stunde die sehr interressant ist. Mein Thera sagte mal zu mir "Sie können die Stunde doch garnicht vorplanen, Sie wissen doch garnicht wie die verläuft" Damit hat er recht, hat mir auch den Druck genommen. Ich habe auch schon gesagt ich habe nichts zu erzählen und daraus haben wir auch eine sehr gute Stunde gemacht.
trauma der kindheit vergessen
Vergessen ist gleich Verdrängung und Verdrängung ist tötlich (also nicht ganz so wörtlich nehmen). Um deine PTBS los zu werden wirst du nicht drum rum kommen das Trauma zu bearbeiten, sonst wird es dich immer wieder einholen. Auch wenn du den Deckel auf das Fass feste drauf machst und das Fass tief vergräbst, wird irgendwann der Druck im Fass wieder so groß, dass der Deckel mit aller Wucht dir um die Ohren fliegt. Wenn du über dein Trauma noch nicht reden kannst oder du es nicht weis was da geschehen ist, oder du dich nicht stabil genug dafür füllst, ist es auch hilfreich über die Symptome die die PTBS so mitsichbringt zu sprechen. Das fällt mir zwar auch sehr schwer, alleine weil ich denke das ist der Rede nicht Wert, ich übertreibe, das weis er doch und noch vieles mehr. Aber das sind dann wieder Themen worüber man reden kann.
nur weil ich denke meine probleme sind im vergleich zu anderen patienten kleinigkeiten....
Das kenne ich auch nur zu gut. Ist mein ständiger Kampf und ist auch immer wieder Thema in meiner Therapie.

Es ist alles erlaubt in der Therapie, es gibt keine falschen Themen. Träume hast du angesprochen, Träume gehören in einer Therapie gerade wenn sie sehr merkwürdig sind.

Mein Thera sagt manchmal: Und welches von den 100000 Themen ist gerade da. Oder so ähnlich.


LG
Erdbermütze

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schattenkind123
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Beiträge: 8

Beitrag So., 25.09.2011, 18:06

Hallo Erdbeermütze,
deine Antwort klingt beruhigend für mich, danke.Verdrängt habe ich schon genug und wie du treffend sagst ist das Faß explodiert. Die Scherben sammeln wir jetzt 1 Jahr lang auf neben all dem andren Chaos, einiges wird besser, aber vieles kommt erst nach und nach. Trotzdem überfällt mich die Sprachlosigkeit und eben das Gefühl zu anstrengend zu werden, dabei fühle ich mich von den Terminen abhängig, d.h. ich fiebre den Stunden entgegen. Auch habe ich so 0 Ahnung wie eine Therapie ablaufen sollte. Also wie das bei andren so ist, ich denke mir oft so Alltäglichkeiten oder immer wieder dasselbe Problem, das wir ja schon so oft besprochen und wofür er mir ja schon irr viele Lösungen vorgeschlagen hat, ich fange immer wieder an....ist sowas "normal", oder bin ich ein hoffnungsloser Fall.............mir gehn so viele Gedanken durch den Kopf...............lg schattenkind

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