Wie unterscheide ich gute von den schlechten Männern?

Fragen und Tipps zum Thema "Wie finde ich eine Freundin?" bzw. "Wie finde ich einen Freund?"
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Chantall
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Beitrag So., 25.09.2011, 19:05

hol andere meinungen ein, wenn es nicht anders geht. versuch zu überelgen.."was wäre, wenn eine gute freundin/bekannte/verwandte.. soeinen freund hätte, was würdest du ihr raten"
Das ist ein genialer Tipp. Das ganze mal von Aussen betrachten.

Die Masken der Niedertracht habe ich mehrmals gelesen und da kommt n atürlich ein Ahaeffekt nach dem anderen. Lege ich das Buch eine Woche weg, dann zweifle ich wieder an mir. Ich weiß nicht ob das wer verstehen kann. Es ist Wahnsinn.

Herzlichen Dank debussy. Du hast enorm Ordnung in meinen konfusen Kopf gebracht,
frage 1) woran erkennt man denn grundsätzlich, ob etwas gut oder böse ist?
Ich denke gut ist es, wenn ein Mann/Mensch mich mit Respekt behandelt, also sich so verhält, dass er Dinge tut mit denen es mir gut (und natürlich umgekehrt)
frage 2) was braucht man denn, um es herauszufinden?
Ich glaube auf seine Gefühle hören? Wenn ICH nächtelang weine und einen Nervenzusammenruch bekomme, weil ich denke ich habe den Mann meiner Träume gefunden und er erzählt aber noch paar anderen Frauen was von der großen Liebe und treibt es mit ihnen, dann hat er MEINE Grenze überschritten und mir seelisch massiv weh getan. (Das mag sogar für irgendwelche Frauen ok sein, da sie zum beispiel seelisch belastbarer sind wie ich, stärker, abgebrühter, selbst gerne untreu oder was auch immer. Das hat aber dann nichts mit mir zu tun). Ich muss auf mein Gefühl hören und ich war nach der Bootschaft fast reif für eine psychosomatische Klinik (hat man mir mehrfach angeraten).
frage 3) was macht man dann mit den erkenntnissen?
Ich muss verhindern, dass man weiter meine Grenzen überschreitet. In dem Fall hätte ein Kontaktabbruch folgen müssen und zwar SOFORT. Tatsächlich war es so, dass danach als ich es eben nicht beendet habe der Horror erst so richtig in Fahrt kam. Er hat gespürt, dass ich keine Grenzen habe und hat dann seine Soziophatie so richtig auszuleben bekonnen.

Nun weiß ich, dass ich mir auf alle 3 Fragen nur selbst eine Antwort geben muss. Und wie immer liegt das größte Problem darin, dass ich es NIE gelernt habe Grenzen setzen zu dürfen (Missbrauch) und daher das Drama rührt. Zudem kenne ich es auch nicht sich gut zu fühlen. Wenn man mit so einem Psychopathen aufwächst, erkennt man so schwer, wenn einen Männer im späteren Leben schlecht behandeln. Es war ja mein „Maßstab“. Ich hoffe, dass mir die ganzen Erkenntnisse helfen. Und ich hoffe, dass ich noch die Kraft habe wachsam weiterzumachen und nicht verbittert zu resignieren.

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Rubeus Darko
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Beitrag Di., 27.09.2011, 22:50

Dazu fällt mir nur ein Buch, dass ich mir mal angeschaut habe, vielleicht ist dies für dich interessant:

Lebensfallen – Muster, die Beziehungen zerstören

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Chantall
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Beitrag Mi., 28.09.2011, 15:01

Hallo, hast Du vielleicht eine ISBN. Ich finde das Buch nicht oder einen Link.

Danke

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Rubeus Darko
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Beitrag Mi., 28.09.2011, 15:20

Sein Leben neu erfinden: Wie Sie Lebensfallen meistern. Den Teufelskreis selbstschädigenden Verhaltens durchbrechen ... Und sich wieder glücklich fühlen.

Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3873876191
ISBN-13: 978-3873876194

In meiner Stadt gab es das in der Stadtbücherei unter Psychologie/Lebenshilfe.

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gutesKind
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Beitrag Do., 29.09.2011, 22:55

Hallo Chantall,
niemand kann "schlechte" Menschen erkennen! Sie verraten sich nur selbst im Laufe der Zeit. Der einzige Schutz vor ihnen,kann nur sein, sich nicht zu schnell in eine emotionale Abhängigkeit zu bringen. Vielleicht macht einem dabei der zu grosse Wunsch nach Nähe und Beziehung, dass rechtzeitige Erkennen von menschlichen Defiziten schwer. Vielleicht ermöglicht dieser Wunsch es sogar, dass man von diesen Menschen (männlein/weiblein), durch eigenes Verhalten, als potenzielles Opfer, leicht erkennbar ist, und deshalb auch mehrfach in solche Beziehungen gerät. Deshalb in eine allgemeine Angststarre zu verfallen, allen zu mißtrauen, sich abkapseln, wird auch nicht funktionieren, denn die Sehnsucht nach Geborgenheit und Nähe wird ja nicht kleiner. Wahrscheinlicher ist nach einiger Zeit der Leidensdruck so gross, das man um so schneller an den/die "Falschen" gerät.
Denn Beziehungskrüppel gibt es reichlich! (Sind wir doch alle mehr oder weniger)
lg

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Chantall
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 07:27

Danke Glückskind. Genau die Erkenntnis kam mir nun auch im Verlauf der letzen Tage. Mein Wunsch nach Nähe und Verschmelzung ist viel zu groß. Ich muss lernen, mehr bei mir zu bleiben und den Wunsch nach Verschmelzung ganz zu verwerfen. Auch in Beziehungen muss jeder sein Leben haben. So war es bei mir nicht.

Auch mit dem Abkapseln habe ich gemerkt, dass es wirklich ein Fehler war. Aber was denkst Du ist das richtige? Mit Männern treffen und das Abgrenzen üben? Oder erst mal wieder stabil werden?
Ja ich glaube auch, dass solche schlechten Männer mich bewusst suchen. Eine Frau die schutzlos ist (alleine, schwach, übersensibel,gebrochen,….) lässt sich natürlich hervoragend manipulieren. Irgendwie ist im Moment beides schwierig. Weiter isoliert bleiben schadet der Psyche und wie Du sagst steigt der Wunsch nach Nähe immer mehr. Aber wieder unter Männer gehen, bedeutet bei mir ja auch wieder einem schutzlos ins offene Messer zu laufen. Ich hätte! Sogar am Wochenende 2 Dates und im Moment bin ich mal wieder mehr für absagen und abkapseln ;(

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Phönixia
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 07:57

Guten Morgen,

gutesKind hat es wirklich gut auf den Punkt gebracht!
Mein Wunsch nach Nähe und Verschmelzung ist viel zu groß. Ich muss lernen, mehr bei mir zu bleiben und den Wunsch nach Verschmelzung ganz zu verwerfen.
Ich denke nicht dass man den Wunsch nach Verschmelzung abschalten kann, er kommt einfach über einen und verstellt dann wieder einem den Blick - ich glaube das ist die wahre Bedeutung von "Liebe macht Blind".
Ich denke, liebe Chantall, das einzige was du machen kannst ist, wenn du wieder verliebt bist und glaubst das ist der Traummann, dass du dir dann bewusst machst, dass unter dem Zustand "starke Wunsch nach Verschmelzung" stehst.

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Ragneda
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 08:24

Guten Morgen,

mich stört bei dem Thread an sich schon die Aufteilung in die Kategorien: "gut" und "schlecht".
Und was ist dazwischen? Nobody is perfekt. Die Frage klingt für mich doch etwas zu schwarz-weiß.
Jeder kann mal Fehler machen. Die Frage ist eher: welche Person mir gut tut, und mit welcher Person ich mich unglücklich, ausgenutzt fühle.
Da bedarf man der Menschenkenntnisse. Eigentlich, wenn man immer wieder das gleiche Muster Punkto Beziehung durchlebt, sollte man mit der Zeit gewisse "Merkmale" durchschauen können.

Egoismus erkennt man relativ leicht. Das liegt an der Hand, so wie die Selbstverliebtheit. Auch Arroganz ist nicht zu übersehen. Misanthropen geben nur das negative von sich, man spürt ihren Hass der Menschheit gegenüber, schon allein durch ihre ständigen miesepetrige Sprüche.
Aber das kann man auch als einen Fehler und nicht als das pure "böse" betrachten. (Jeder von uns trägt einen kleinen Teufel mit sich ) Frage ist, kommt man damit klar, oder nicht. Wenn einer (nur wenigen von mir aufgezählten negativen Eigenschaften) dieser "Fehler" einem das Leben zu Hölle macht, dann ist die Person nicht gut für einen. Lasse ihn ziehen.

Konzentriere Dich auf die Eigenschaften, wonach Du Dich sehnst. Schon beim ersten Date kann man einiges beobachten. Ist der Mann ein Gentlemen, öffnet er Dir die Tür, ist er aufmerksam, hört er zu, oder eher das Gegenteil. Wie spricht er mit anderen Menschen, mit dem Kellner z.b, in einem Befehlston oder freundlich. Besitzt er der Humor, den auch Du folgen kannst, oder sind seine Witze abwertend und verletzend.
Durch Beobachtung eigener Mitmenschen, kann man schon einiges herausfinden.
Außerdem, wird uns, Frauen nachgesprochen, wir hätten da so was wie einen Instinkt, ein Gefühl im Bauch.

Alles Gute
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gutesKind
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 20:58

Hallo, @Ragneda: habe das "gut"+"schlecht" auch eher als Vereinfachung benutzt (sorry). Du hast selbstverständlich recht, geht schnell in schwarz/weiss denke. Möchte auch nicht so verstanden werden. Hab auch mehr gut/schlecht für Chantall gemeint. Allerdings ist Chantall vermutlich schon an besondere Männer geraten. Will auch keine Egoisten,
Grantler, etc. damit brandmarken + nieder machen, diese fallen ja auch nicht vom Himmel und ihr Verhalten ist ja evtl. ein Versuch die eigenen Verletzungen der Seele zu kompensieren. Diese mit etwas Menschenkenntnis zu erkennen, auch kein Problem!! (wenn keine Emotionen im Spiel sind, und man über ein ausreichendes Selbstwertgefühl verfügt)
Chantall hat glaube ich, etwas geschrieben von "Fehler bei mir suchen/sein Verhalten entschuldigen/ihm versucht zu helfen" Habs nicht mehr richtig in Erinnerung, deutete aber an, glaube ich, das sie die Fehler rational schon klar erkannt hat, ihr SELBST aber nicht in der Lage war, die richtigen Schlüsse zu ziehen, und danach zu handeln. Bleibt wie immer die Frage: IST EGOISMUS ERLERNBAR? +Kann man Selbstvertrauen aufpumpen?

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gutesKind
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 21:09

und warum gelingt es oft nicht, das eigene bereits analyßsierte Rollenverhalten, das dich immer wieder in ausweglos scheinende Situationen führt, einfach zu durchbrechen? Wer das kann, und auch noch erklärt wie es geht, soll sich melden.

gutesKind

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Chantall
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Beitrag Sa., 01.10.2011, 07:18

Hallo
Und danke.
Allerdings ist Chantall vermutlich schon an besondere Männer geraten.
Ich suche mir grundsätzlich unbewusst die Psychopathen aus.
Ich erkläre es mir so. Ich habe eine schwierige Missbrauchsvergangenheit, bei der ich unter anderem ab 3 Jahren für meine Mutter sorgen musste. Sie hat täglich getrunken und mich für alles verantwortlich gemacht. Deshalb denke ich heute noch, dass ein bisschen Liebe und Anerkennung schon verdient werden muss. War ja damals auch so und wehe ich habe mich nicht 24 Stunden am Tag gekümmert.
Naja und diese Haltung habe ich und mit dieser Haltung ziehe ich genau diese Männer an die dasselbe heute wieder von mir verlangen. Diese Männer brauchen es, dass man bedingungslos um sie kämpft und wirklich alles für sie tut…
Meine Theorie wäre, dass solche Männer eine ganz starke, härtere Frau brauchen. ABER so eine Frau ist das letzte was so ein Mann interessant findet und will. Er wird immer wieder so eine Frau wie mich suchen: emotional schwach, aufopfernd, schwach usw.

„….deutete aber an, glaube ich, das sie die Fehler rational schon klar erkannt hat, ihr SELBST aber nicht in der Lage war, die richtigen Schlüsse zu ziehen, und danach zu handeln.“
Ich glaube, wenn die Seele so verletzt ist, kann man solchen Menschen nur ausweichen so gut es geht. Mann muss sich nicht alles beweisen.
ABER diese Männer an die ich gerate verstehen es schon sehr geschickt sich charmant zu verkaufen. Vielleicht ist es für mich wirklich besser alleine zu bleiben bis die Seele heil ist. Ich glaube nicht mehr daran, dass das in diesem Leben passieren kann.

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Ragneda
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Beitrag Sa., 01.10.2011, 08:42

gutesKind hat geschrieben: Bleibt wie immer die Frage: IST EGOISMUS ERLERNBAR? +Kann man Selbstvertrauen aufpumpen?
Eine Portion gesunder Egoismus ist sogar lebensnotwendig. Jeder Mensch ist an sich ein Egoist, ganz primitiv betrachtet, denken wir, in der ersten Linie über uns selber und über unsere Probleme.

Und, ja, Selbstvertrauen kann man aufpumpen. Ich habe irgendwo schon in einem Thread geschrieben, wie es mir ergangen, beim lernen selbstbewußter zu werden. Ich hielt mir sehr lange eine Liste vor der Nase, wo ich alle meine Erfolge und positive Erlenbisse akribisch aufgeschrieben habe. Und las es immer wieder. Vor allem an den Tagen, wo mein Selbstwertgefühl in die Keller zu senken drohte.
Es gibt guter Bücher darüber mit passablen Tips. An sich ist es nicht anderes, als ein Anfang sich positiv zu reflektieren. Und langsam die Einstellung von:"ich bin ein Versager" zu der Stufe "es gibt keine wirkliche Versager" und dann rauf zu "ich bin definitiv kein Versager“ - aufbauen.

Aber es ist jetzt einwenig OT, verzeih bitte, Chantall, ich wollte nur die Fragen beantworten.
und warum gelingt es oft nicht, das eigene bereits analyßsierte Rollenverhalten, das dich immer wieder in ausweglos scheinende Situationen führt, einfach zu durchbrechen? Wer das kann, und auch noch erklärt wie es geht, soll sich melden.
und warum gelingt es oft nicht, das eigene bereits analyßsierte Rollenverhalten, das dich immer wieder in ausweglos scheinende Situationen führt, einfach zu durchbrechen? Wer das kann, und auch noch erklärt wie es geht, soll sich melden.
Ich denke, weil man schon so fest in seinem Verhaltensmuster festsitzt, dass es gar nicht mehr einfach ist diese Muster abzulegen, sogar wenn der Verstand kapiert, dass man falsch handelt. Solche Muster sind nicht an einem Tag entstanden, und sie los zu werden ist auch eine Arbeit an sich, die dauern kann.
Ich will jetzt nicht klugsch***, es sind nur meine Gedanken und einwenig eigene Erfahrung. Man kann es nur schrittweise versuchen. Das Erkennen, dass da etwas abläuft wie es nicht sollte, ist schon der erste wichtige Schritt.
Viele Menschen leben Jahrelang unglücklich in einer Beziehung, können sich aber nicht erklären warum und was nun nicht stimmt.
Zuletzt geändert von Ragneda am Sa., 01.10.2011, 09:13, insgesamt 4-mal geändert.
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Ragneda
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Beitrag Sa., 01.10.2011, 09:10

Chantall hat geschrieben: Ein lieber Mann ist für mich da wenn ich ihn brauche und verlässt mich nicht gleich, wenn es schwierig wird. Und schwierig bin ich manchmal. Er gibt mir einfach ein Gefühl der Sicherheit und dass die Welt in Ordnung ist. Eine Bereicherung also.

Der Psycho übt macht und Kontrolle aus, ist untreu, macht einen nonstop runter, lässt einen sofort fallen, wenn’s schwierig wird, macht einen dauernd fertig, lässt nur seine Meinung gelten, hat kein Mitgefühl und ist grausam. Er macht einem das Leben schwerer.

Da hast Du doch ganz genau definieren können, liebe Chantal! Du weißt es.

Ich weiß nicht was ich von den Psychos will. Es könnte sein, dass ich mich nicht richtig um mein eigenes Leben kümmern kann. So sitze ich fast jedes Wochenende alleine in meiner Wohnung, weil ich nichts geplant habe und auch kaum Kontakte habe usw. Und so einen Mann kann ich nonstop bemuttern (was die auch brauchen). Ich geben dann mein Leben immer mehr auf und lebe für den anderen. Bei einem normalen Mann wäre das mal anders. JEDER (mann und frau) hätte ein eigenes Leben und man würde sich gegenseitig unterstützen. So ist es doch in einigermaßen normalen Beziehungen? Wahrscheinlich hätte ich dann aber noch mehr Angst verlassen zu werden, wenn ich den anderen nicht von früh bis spät verpflege und ich an mich binde. Ich könnte mir dann wohl gar nicht vorstellen, dass einer einfach wegen mir bleibt. Oje.
Das fällt mir der Begriff Das Helfer-Syndrom. Ich weiß nicht, in wie weit es auf Dich zutrifft, aber ich poste gleich einen Auszug über das Thema:

Hilfsbereitschaft ist ohne Zweifel eine gute Sache. Im richtigen Moment zu helfen, kann Leben retten. Wie jede gute Absicht kann aber auch diese in ihr Gegenteil umschlagen. Wird das Helfen zum Zwang und in jeder erdenklichen Lebenslage forciert, verliert es seinen eigentlichen Zweck. Das Bedürfnis zu helfen wird größer als der tatsächliche Bedarf nach Hilfe – ein Phänomen, das Ende der 70er Jahre unter dem Begriff Helfer-Syndrom bekannt wurde und zunächst vor allem in sozialen Berufen anzutreffen war. Die Ursache für dieses Verhalten, das einem Suchtverhalten entspricht, in dem Hilfe mangels Bedarf oft aufgedrängt werden muss, geht in vielen Fällen auf den niedrigen Selbstwert der Betroffenen zurück.
Hilfe zu leisten bedeutet Gutes zu tun und anderen das Leben zu erleichtern. Der Helfer verkörpert demzufolge das Ideal des guten Menschen. Er ist ein Vorbild für alle, ein Held gewissermaßen, der die Welt wieder ins Gleichgewicht bringt und das am besten ehrenamtlich, sodass man ihm keine anderen Beweggründe als Selbstlosigkeit und Freude am Helfen zusprechen kann: ein Ideal, das Folgen für jeden hat, der es zu ernst nimmt.

Ob berufsbedingt oder im privaten Leben, wer hilft, setzt seine Fähigkeiten gewöhnlich gezielt dort ein, wo Hilfe notwendig ist. Der zwanghafte Helfer hingegen will überall helfen, wo es ihm möglich erscheint. Er hat eine Abhängigkeit von diesem Ideal entwickelt. Zu helfen verschafft ihm das Gefühl, ein besserer Mensch zu sein. Wird seine Hilfe nicht gebraucht, fühlt er sich im Grunde wertlos. Obwohl er seine eigenen Interessen dem Wohlergehen anderer unterordnet, geht es ihm längst nicht mehr darum, fremde Lebensumstände zu verbessern. Der Akt des Helfens wird für ihn zum Mittel, den eigenen Selbstwert zu steigern. Dass sein Wohlbefinden davon abhängt, ist ihm jedoch kaum bewusst. Viel häufiger findet er sich in dem Glauben bestärkt, dass jene, die seine Hilfe annehmen, von ihm abhängig sind. Das verleiht ihm zudem Macht, hindert ihn daran, menschliche Schwäche zu zeigen, die eigenen psychischen und körperlichen Grenzen zu erkennen und zu begreifen, wie sehr auch er diese Menschen braucht.

… und erhalten dafür Anerkennung

Wer sich anderen auf solche Weise aufopfert, handelt also durchaus eigennützig. Er sucht nach einem besseren Selbst, auf das er letztlich stolz sein kann und er sucht Anerkennung, zumindest aber die Aufmerksamkeit seiner Umwelt. Vom Glanz des heldenhaften Helfers bekommt er nur allzu leicht etwas ab, sind sich doch viele Menschen anderer Berufsgruppen einig darüber, dass sie das (einen Sozialberuf ausüben) nicht könnten: Eine Bewunderung, die durchaus angebracht ist, im Fall eines ausgeprägten „Helfer-Syndroms“, das zu Burn Out und Depressionen führt, aber nur den krankhaften Zwang zum guten Handeln bestärkt.
Betroffene müssen vor allem lernen, ihr Selbstvertrauen nicht nur aus ihrer Tätigkeit zu beziehen und sich selbst wertzuschätzen, ungeachtet der Dankbarkeit und Anerkennung, die sie von anderen erfahren. Ideale hochzuhalten und fremde Anerkennung zu finden, mögen zwar wichtige Anliegen jedes Menschen sein, allzu Menschliches geht jedoch selten daraus hervor.
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Chantall
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Beitrag So., 02.10.2011, 07:27

Hallo,

danke. Helfersyndrom ist sicher auch dabei.

Aber in erster Linie der grobe Denkfehler, ich müsse mir Liebe ganz hart erarbeiten und täglich dafür kämpfen. Das ging schon so weit, dass ich Jobs aufgeben musste, weil es mir soviel Energie gekostet hat. Ich freunde mich nun mit dem Gedanken des Alleinseins für immer an. Das wäre schon mal eine Verbesserung in meinem Leben.

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Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 02.10.2011, 10:38

Und warum denn gleich für IMMER ?
Stell einfach einmal für unbestimmte Zeit die Suche ein und konzentriere dich einmal auf dich selbst.
Finde heraus was dir wirklich gut tut ( ausser Männer) und Bau dir ein Leben auf, dass für dich befriedigend funktioniert.
Wenn du das hast, kannst du ja mal zu schauen anfangen ob irgendwo ein Mann rumläuft der da dazupasst.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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