Alter des Therapeuten: spielt es für euch eine Rolle?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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pandas
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 09:22

*Nienor* hat geschrieben: Einen richtig jungen, frisch gebackenen Therapeuten habe ich aber auch noch nie erlebt. Ich kann mir vorstellen, dass das immer seine Vor- und Nachteile hat. Ein junger Therapeut ist sicher etwas lebensfroher und bringt oft mehr Energie in den Alltag mit. Jedoch haben ältere Therapeuten schon massenhaft berufliche Erfahrungen gesammelt, von denen man profitieren kann...
huch, ersteres meine ich nun auch gar nicht.
Da kommt es ja auch nochmal auf den individuellen Lebensweg an.
Manch einer ist da halt auch früher weiter als andere, so wie mir bekannt ist, müssen jüngere Therapeuten da ja einiges nachweisen, um überhaupt einen Kassensitz zu bekommen.
Kann ja sein, dass aus bestimmten Gründen mehr berufliche Erfahrung vorhanden ist als bei etwas älteren etc.
Diese mag dann aber eben auch näher sein an der Lebenswelt als berufliche Erfahrungen, die in den 1980ern, frühe 1990ern gemacht wurden ...
Ebenso haben die dann natürlich auch schon etliche Weiterbildungen etc.
Was mir im Vergleich erscheint, ist eben, dass dann dazu noch mehr Elan und Motivation kommt als bei den älteren.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Seanna
Helferlein
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 13:03

Also ich komm mit weiblichen Therapeuten überhaupt nicht klar. Deshalb hab ich (wenn ich's mir aussuchen kann, also ambulant) auch nur männliche Therapeuten. Die waren bisher immer so zwischen 35-50. Optimales Alter für mich, da ich mit Therapeuten, die meinem ... äh.. wie sag ich das jetzt, ohne dass es blöd klingt?.... "Beuteschema".. entsprechen, am besten klar komme. Älter ginge auch, jünger eher nicht und Frauen gehen überhaupt gar nicht. Unter denen waren aber sowohl sehr erfahrene Therapeuten wie auch Berufsanfänger oder in Ausbildung. Mit den Profis und Berufsanfängern tu ich mir am Leichtesten, weil die mich so schön durchschauen, aber der leichteste Weg ist ja nicht immer unbedingt der Beste... Großes Engagement habe ich allerdings bei allen festgestellt. Andernfalls wäre es aber wohl auch nicht zu einer Zusammenarbeit gekommen. Ich habe durchaus schon etliche TherapeutInnen "abgelehnt".
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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Tentatives
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Beiträge: 27

Beitrag Fr., 02.09.2011, 20:21

Hallo,

also meine Thera ist mindestens 20 Jahre älter u. ich habe noch nie das Gefühl gehabt, sie wäre konservativ oder spießig. Im Gegenteil bin ich super froh, dass sie durch ihre langjährige Tätigkeit einfach schon viel Erfahrung hat und sie nichts schocken kann.
Ich denke auch wirklich nicht, dass konservative Einstellungen eine Frage des Alters sind.
In eine Mutterübertragung bin ich m.E. bislang nicht gerutscht, kann aber auch daran liegen, dass meine T. in puncto Verhalten und Einstellungen Lichtjahre von meinen Eltern entfernt ist.

LG u. viel Glück bei der Therapeutenwahl!
Tentatives

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Atara
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Beiträge: 394

Beitrag Fr., 02.09.2011, 22:53

meine therapeutin ist 4 jahre älter als ich. das empfinde ich als passend.
ich wollte von keiner therapiert werden die wesentlich jünger ist als ich, da hätte ich ein problem mit.
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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Tipi tipi hoe
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Beiträge: 712

Beitrag Fr., 02.09.2011, 23:02

Für mich war es immer sehr wichtig wieviel Erfahrung der Thera mitbringt, also wie lange die therapeutische Praxis ist. Jetzt interessiert mich noch viel mehr seine/ihre Lebenserfahrung und Werte/Normen/Einstellungen. Ich bin da knallhart geworden, sobald ich wittere, dass jemand ein eingefahrenes Bild hat, bin ich weg. Ich setz mich nicht mehr unerfahrenen Menschen aus und damit meine ich nicht das Lebensalter, Erfahrung, Aufgeschlossenheit und Empathie kann auch jemand in meinem Alter mitbringen.
Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wach halten zu lassen, was du getan hast.
(Afrikanisches Sprichwort)

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Anna-Luisa
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Beiträge: 2908

Beitrag So., 02.09.2018, 15:03

Angeregt durch einen anderen Thread, finde ich das Thema sehr interessant. Für mich spielte auch das Alter meiner Psychotherapeutin eine große Rolle. Zu einer Berufsanfängerin hätte ich nicht gehen mögen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Lia.
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Beiträge: 70

Beitrag So., 02.09.2018, 16:22

Für mich spielt es auch eine Rolle. Ich bin seit kurzem 29 und meine Thera ungefähr Mitte 50. Besser kann es nicht sein.
Jüngere würden mir keinen halt geben. Eine Thera unter 35 würde für mich niemals!! In Frage kommen.
Es gibt nichts schlechtes das nicht auch für irgendwas gut ist


Fighter1993
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Beiträge: 433

Beitrag So., 02.09.2018, 17:37

ich hatte bisher beides. eine relativ junge, ich schätze sie war so um die 30. Ich kam gut mit ihr klar, das war kein Ding, aber ich hatte eher Hemmungen über Dinge zu sprechen, die für "unser" Alter normal gewesen wären bzw. bei denen eigentlich Erfahrungen hätten vorhanden sein sollen, die bei mir aber eben fehlen. Vor ihr und auch jetzt habe/hatte ich eine Therapeutin, die vom Alter her meine Mutter sein könnte. Bei der ersten weiß ich das genaue Alter nicht, aber da hats menschlich auch irgendwann nicht mehr gepasst. Die jetzige müsste so um die 50 sein und das passt gut.
Wobei ich es prinzipiell jetzt nicht am Alter festmachen würde. Mir ist wichtiger, dass es eine Frau ist und wenns passt, passt es halt, wenn nicht, dann nicht.

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Pianolullaby
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Beiträge: 2246

Beitrag So., 02.09.2018, 18:06

Für mich hat es keine Rolle gespielt, hatte aber auch jeweils Frauen.
1 war kurz vor Pension, 1 10 jahre älter, und meine jetzige 3 Jahre jünger.
Hatte für mich bei allen gute Resultate
Zuletzt geändert von Pianolullaby am So., 02.09.2018, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum


Waldschratin
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Beiträge: 4199

Beitrag So., 02.09.2018, 18:06

Für mich spielt es keine Rolle. Mir ist wichtiger, was ein/e Thera "mitbringt" an Einstellungen und innerer Haltung etc.
Aber das mag zu nem großen Teil an meinem Alter liegen. Da wird es zunehmend schwerer, jemand zu finden, der wesentlich älter ist und trotzdem noch praktiziert, ohne schon leicht senil zu sein. :->
Auch such ich von Haus aus schon weniger "Halt" an der Person eines Therapeuten, sondern mehr in der Therapie an sich.

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unwichtig
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Beitrag Mo., 03.09.2018, 18:36

Ich glaube auch nicht dass das Alter des Therapeuten eine Rolle spielt. Übertragung kann immer passieren.
Ich habe eine Therapeutin die unwesentlich älter ist als ich. Sie ist noch neu auf dem Markt und ich war die erste Patientin in ihrer eigenen Praxis. Ich kannte sie allerdings schon aus der Institutsambulanz. Ich habe mich bewusst für sie entschieden, sie ist noch voller Elan und Energie, nicht abgestumpft wie viele andere die ich bis jetzt kennen lernen durfte. Sie hat die Sachen nicht schon tausend mal gehört und ist noch mitfühlend. Uns sie arbeitet nicht straight nach Schema F...
Ja die Eigenschaften kann auch ein anderer Therapeut mitbringen, aber habe ich bei älteren so noch nicht kennen lernen dürfen.
Also einfach mal eine Meinung zu jungen unerfahren Therapeuten.
Ja, klar, dafür muss sie sich natürlich auch noch ein Bisschen ausprobieren und weiß nicht immer gleich was richtig ist, aber alles in allem bin ich auch zufrieden.
Manche Menschen lachen nur um nicht zu weinen, so viele um mich herum, aber doch alleine

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Anna-Luisa
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Beiträge: 2908

Beitrag Mo., 03.09.2018, 21:15

unwichtig hat geschrieben: Mo., 03.09.2018, 18:36 Ich glaube auch nicht dass das Alter des Therapeuten eine Rolle spielt. Übertragung kann immer passieren. (...)Sie hat die Sachen nicht schon tausend mal gehört und ist noch mitfühlend. Uns sie arbeitet nicht straight nach Schema F...
Ich habe auch nicht um Übertragung zu vermeiden eine ältere Therapeutin gewählt. Mir war Berufserfahrung sehr wichtig. Hingegen ist es mir egal, ob sie Sachen schon tausendmal gehört hat. Mich bringt Mitgefühl nicht weiter. So setzt jeder seine Prioritäten.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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unwichtig
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Beitrag Di., 04.09.2018, 19:08

Anna-Luisa hat geschrieben: Mo., 03.09.2018, 21:15
unwichtig hat geschrieben: Mo., 03.09.2018, 18:36 Ich glaube auch nicht dass das Alter des Therapeuten eine Rolle spielt. Übertragung kann immer passieren. (...)Sie hat die Sachen nicht schon tausend mal gehört und ist noch mitfühlend. Uns sie arbeitet nicht straight nach Schema F...
Ich habe auch nicht um Übertragung zu vermeiden eine ältere Therapeutin gewählt. Mir war Berufserfahrung sehr wichtig. Hingegen ist es mir egal, ob sie Sachen schon tausendmal gehört hat. Mich bringt Mitgefühl nicht weiter. So setzt jeder seine Prioritäten.
Ich meinte auch nicht Mitgefühl im Sinne von Mitleid, sondern mitfühlend im Sinne von sie kann sich vom Gefühl her in mich hineinversetzen. Fühlt also mit. Wenn sie nicht weiß wie ich mich fühle, wie soll sie mich dann verstehen? Und verstanden werden finde ich auch wichtig in der Therapie.
Manche Menschen lachen nur um nicht zu weinen, so viele um mich herum, aber doch alleine


Waldschratin
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Beiträge: 4199

Beitrag Fr., 07.09.2018, 13:58

unwichtig hat geschrieben:Ich meinte auch nicht Mitgefühl im Sinne von Mitleid, sondern mitfühlend im Sinne von sie kann sich vom Gefühl her in mich hineinversetzen. Fühlt also mit. Wenn sie nicht weiß wie ich mich fühle, wie soll sie mich dann verstehen?
Empathie ist ja DIE Grundlage bei einer Therapie. :ja:
Was sollte eine Therapie ohne Empathie beim Thera denn für einen Sinn machen?
Also entweder, man hat "genau da" halt seine Probleme : Angst vor Gefühlen, deren Vermeidung, Abspaltung von Gefühlen etc. Oder man ist wohl bei einem Coach o.ä. besser aufgehoben.

Und da schließt sich für mich auch wieder der Kreis : Empathiefähigkeit hat weniger mit dem Alter des /der Thera an sich zu tun. Klar, bei ner gewissen Berufserfahrung "schult" sich natürlich auch die Empathie. Andererseits kanns durch ne Berufs"müdigkeit" auch zu ner Abstumpfung ebenderselben kommen...


shesmovedon
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Beitrag Fr., 07.09.2018, 14:24

Meine Therapeuten und Therapeutinnen waren von jung, mittel bis alt. Wenn's menschlich gepasst hat, war das Alter egal.

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