Kleidungswahl für die Therapiestunde

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Green Strawberry
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Beitrag Do., 01.09.2011, 13:48

miss, ich wundere mich, dass du zu frau g. überhaupt noch einmal hingegangen bist. das ist ja wohl total unmöglich. geht eindeutig zu weit. ich hätte glaube ich sofort das zimmer verlassen.
I try to take one day at a time...but lately several days have been attacking me at once!

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 01.09.2011, 14:20

Green Strawberry hat geschrieben:miss, ich wundere mich, dass du zu frau g. überhaupt noch einmal hingegangen bist. das ist ja wohl total unmöglich. geht eindeutig zu weit. ich hätte glaube ich sofort das zimmer verlassen.
Ich schreibe dir was dazu in meinem Thread "Die Suche nach einem T-Platz"
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Thread-EröffnerIn
Luzidtraum
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Beitrag Do., 01.09.2011, 15:27

Mich machte es eher skeptisch, wenn ich mir für meine Stunde besonders schön anzog, weil sich mir die Frage stellte, warum ich das tue: Weil ich mich besonders freue? Weil ich Angst habe und das mit optischer Perfektion kompensiere? Weil meine Therapeutin immer so gut angezogen ist und ich glaube, schlechter zu sein, wenn ich nicht so perfekt bin? Weil ich glaube, sie mag mich nur, wenn ich besonders schön bin?...
Genau, die Fragen habe ich mir auch gestellt.Viellecht ist das sogar eine Thema, das man mal in einer Therapiestunde ansprechen könnte.
Das sind Tatsachen, die für die Therapeutin bestimmt nicht ganz uninteressant sind.

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Atara
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Beitrag Do., 01.09.2011, 15:51

hmm, meine therapeutin (analytikerin), trägt immer kleider, immer!. im winter mit nylonstrumpfhosen, im sommer ohne. sie kleidet sich geschmackvoll und ästhetisch.
manchmal hat sie kleider an mit einem tiefen auschnitt, was mich aber nicht stört. sie trägt immer ihren großen Jadering (ich glaub es ist jade).
aber sie steht auf seltsame schuhe... bei deren betrachtung ich als schon schlucken muss um nichts falsches zu sagen òÓ. ich glaube das ist eine therapeutinnenkrankheit^^
ihr zimmer ist sehr stilvoll eingerichtet. viele pflanzen, viele orchideen, gerne auch einen frischen blumenstrauß aus dem garten auf dem kleinen tischschen an dem wir sitzen.
der teppich und die möbel geben dem zimmer etwas warmes. ich mag den raum.

was ich trage, hmm, ich versuche gut auszusehen. ich trage zu 98% schwarze klamotten, schminke mich, style mich etwas, ja. das mache ich auch um mir selbst dort bei ihr, zu gefallen. manchmal neige ich auch zu einem etwas exzentrischen kleidungsstil. es kam auch schon vor, dass ich in anzug und krawatte bei ihr erschien.
oder mit springerstiefeln und fettem gothicgürtel an.^^ naja, ich brauch das als. auf schöne ledermäntel und jacken stehe ich auch. eigentlich überrasche ich sie immer wieder mit meinen klamotten. sie betrachtet mich dann neugierig und hat sich auch schon über meinen kleidungsstil geäußert. ich denke, dass es ihr irgendwie gefällt, dass ich oft so ganz anders rumlaufe wie die meisten mitbürgerinnen.
naja ich meine sie sieht meiner meinung nach gut aus, und ich sehe, meiner meinung nach auch gut aus.
so solls sein, jeder gefällt sich in seiner erscheinungsform.
exzentrik ästhetik meets absolut weibchen ästhehik^^

ich mach mich wohl auch für sie hübsch, ja, sie sprach mich auch darauf an. ich bestätigte es.
warum soll ich es auch nicht tun? mir gefällts und ihr glaub ich auch
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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Thread-EröffnerIn
Luzidtraum
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Beiträge: 19

Beitrag Do., 01.09.2011, 15:56

Ja, der eine Herr, der mir komisch vorkam kam mir auch deshalb komisch vor, da er Flechtsandalen mit hellbeigen Socken drinne trug. FLECHTsandalen!
Dann gab es vor Jahren die "Eso-Tante", in bunte wallende Gewänder gehüllt, eher so indische Tücher, so ne Art Harlekinschuhe aus Filz und Samt und viel Goldglitterzeugs mit hochgezogener Spitze und Glöckchen!

So sagte sie mir in der ersten Stunde, als ich sagte, dass sich in meinem Leben sehr viel ändern müsse sehr salopp: "Na, dann fangen Sie doch mal mit Ihrem Äußeren an!
Also das ist wirklich eine Unverschämtheit, was sich einige Theras erlauben.Da bekommt man doch gleich das Gefühl, so akzeptiert zu werden, wie man ist.... unmöglich!
Irgendwie merke ich jetzt, dass ich gegenüber ZU gut aussehenden Menschen auch Vorurteile hege.
Ja, das kenne ich...
Ich höre oft, ich würde aussehen, wie aus einem Modekatalog entsprungen, weil ich eben sehr perfektionistisch bin mit meinem Aussehen.Diese Fassade will ich aufrecht erhalten.Niemand soll merken, wie schlecht es mir geht oder wie unsicher ich bin.Aus dem Grund hab ich früher zu Schulzeiten schon immer leicht den Stempel "eingebildet" aufgedrückt bekommen, obwohl ich eigentlich das genaue Gegenteil bin.
Jedenfalls ist es bei mir auch so, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich mit, wie du sagst, "zu gut aussehenden Menschen" umgeben bin.

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lachansonette
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Beitrag Do., 01.09.2011, 21:32

hey, miss, diese frau g is ja ein echtes herzchen. ein glück, dass du der nicht mehr ausgeliefert bist!

ich hablts ja bei meinem therapeuten so: ich hab legere, gemütliche kleidung an, in der ich mich an dem tag wohlfühl. was ich auch den rest des tages anhaben will. wichtig is mir dabei, dass ich damit gut im schneidersitz sitzen kann. inzwischen hat sich mein therapeut wohl daran gewöhnt, dass ich mich immer als erstes meiner schuhe entledige. im gegensatz zu meinem psychiater, der muß immer noch grinsen

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Dampfnudel
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Beitrag Do., 01.09.2011, 22:15

So sagte sie mir in der ersten Stunde, als ich sagte, dass sich in meinem Leben sehr viel ändern müsse sehr salopp: "Na, dann fangen Sie doch mal mit Ihrem Äußeren an! […] Na, Ihren Kleidungsstil zb!“ […] Kurz darauf gab sie auch zu, dass sie mit derlei kleinen Provokationen ihre Klienten auch gerne mal "teste".
Oh mein Gott! Wie kann eine Therapeutin sowas machen??? Wenn sie diesen "Test" (was bitteschön will sie denn damit testen?) mit mir gemacht hätte, damals, als ich auf Therapeutensuche war, das hätte mich komplett umgehauen. Inzwischen ist es schon etwas besser, aber ich war sowas von unsicher, auch in Bezug auf meinen Kleidungsstil, da wäre ich wahrscheinlich vor Scham im Boden versunken, im Geiste in andere Sphären verschwunden und hätte für den Rest der Stunde kein Wort mehr rausgebracht. Selbst jetzt, wo ich mich schon für selbstsicherer halte als zu der Zeit, merke ich, wie mir allein bei der Vorstellung dieser Situation alle Farbe aus dem Gesicht weicht

Wahrscheinlich hätte sie sogar recht gehabt damit. Mir ist neulich mal aufgefallen, dass ich einige Wochen nach Beginn der Therapie angefangen habe, mir an den Therapietagen Gedanken zu machen, was ich anziehe und dann extra Sachen zu nehmen, die ich schön fand.
Mich machte es eher skeptisch, wenn ich mir für meine Stunde besonders schön anzog, weil sich mir die Frage stellte, warum ich das tue: Weil ich mich besonders freue? Weil ich Angst habe und das mit optischer Perfektion kompensiere? Weil meine Therapeutin immer so gut angezogen ist und ich glaube, schlechter zu sein, wenn ich nicht so perfekt bin? Weil ich glaube, sie mag mich nur, wenn ich besonders schön bin?...
Diese Fragen habe ich mir auch gestellt, und mittlerweile glaube ich, es lag daran, dass mit meiner Thera plötzlich wieder ein Mensch da war, der mich wichtig genommen hat, der mir auch das Gefühl gegeben hat, etwas wert zu sein. Und der mir dadurch auch wichtig war. Ich glaube, dass ich das letztlich über die Kleidung ausgedrückt habe. Mit der Zeit haben dann auch andere Menschen wieder mehr Bedeutung in meinem Leben bekommen, und mit ihnen stieg auch die Zahl der Tage, an denen ich darauf geachtet habe, mich gut anzuziehen. Seitdem mir das aufgefallen ist, finde ich das im Rückblick richtig schön, weil ich es als Zeichen für meine Rückkehr ins Leben betrachte.
Alles hat seine Zeit.


montagne
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Beitrag Do., 01.09.2011, 22:38

Mit der Zeit haben dann auch andere Menschen wieder mehr Bedeutung in meinem Leben bekommen, und mit ihnen stieg auch die Zahl der Tage, an denen ich darauf geachtet habe, mich gut anzuziehen. Seitdem mir das aufgefallen ist, finde ich das im Rückblick richtig schön, weil ich es als Zeichen für meine Rückkehr ins Leben betrachte.
Klingt guuut.

Das mit dem Testen hat meine aber glaub ich auch am Anfang gemacht.
In der 2. Stunde, sagte sie, ich wirke so sehr angespannt und vllt. könne mir eine Atemübung helfen. Und wie auch immer das passieren konnte standen wir plötzlich voreinander. Ich sehe noch heute vor mir, wie sie frohlockend ihre Strickjacke strafft und dann energisch anfängt mit den Armen zu kreisen und tiiieeef ein- und aus-zu atmen.
Ich war so perplex, dass ich den Unsinn glatt mitgemacht habe.


Um mal beim Topic zu bleiben. Ich käme nicht auf die Idee mich schicker oder extra anzuziehen für die Therapie. Ich will da glaub ich auch genau so aussehen, wie ich nunmal aussehe.
Allerdings hab ich anfangs auch die Schuhe an der Tür ausgezogen. Aber seit die Therapeutin umgezogen ist und es da echt sehr fußkalt ist nicht mehr, was ich schade finde.
amor fati

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Atara
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Beitrag Do., 01.09.2011, 22:55

ich will gut aussehn da, wenn ich schon meine seele entblöse -.-
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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sofa-held
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Beitrag Do., 01.09.2011, 22:58


Sandalen mit Socken = sofortiger Therapieabruch. Geht gar nicht

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*Dannie
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Beitrag Do., 01.09.2011, 23:23

sofa-held hat geschrieben::eek!:
Sandalen mit Socken = sofortiger Therapieabruch. Geht gar nicht


Trägt meine Therapeutin auch gelegentlich, wenn sie sich verkühlt hat. Dicke Wollsocken in diesen Oma-gesund-Sandalen.

Bild

Finde ich immer sehr süß, wenn sie da so sitzt mit ihrer lustigen Fußbekleidung und dabei so ernsthaft-streng durch ihre Brille guckt.


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*Dannie
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Beitrag Do., 01.09.2011, 23:26

Atara hat geschrieben:ich will gut aussehn da, wenn ich schon meine seele entblöse -.-
cool.

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*Dannie
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Beiträge: 512

Beitrag Do., 01.09.2011, 23:55

Atara hat geschrieben:hmm, meine therapeutin (analytikerin), trägt immer kleider, immer!. im winter mit nylonstrumpfhosen, im sommer ohne.


aber sie steht auf seltsame schuhe... bei deren betrachtung ich als schon schlucken muss um nichts falsches zu sagen òÓ. ich glaube das ist eine therapeutinnenkrankheit^^
Das finde ich ja echt lustig.

Meine trägt auch konsequent niemals Hosen. Immer Kleider und Röcke, im Sommer ohne- wenn es kalt wird mit Nylons. Und seltsame Schuhe und Sandalen trägt sie auch immer. Und diese Wollsocken dazu.... meine Fresse....

Geschmackvoll sind ihre Klamotten schon, nur gelegentlich hat sie im Sommer so ein geblümtes Kleid an mit einer Art Matrosenkragen. Und dazu immer diese Oma-gesund-Schuhe.

Im großen und ganzen ist sie schon ein wenig altmodisch, so in der Art "artiges Schulmädchen", da sie sehr groß und sehr schlank ist und irre tolle Beine hat, steht ihr das auch sehr gut.

Was mir jedoch am meisten auffällt ist die Art und Weise wie sie sich präpariert für die Sitzung, wie sie in aller Ruhe ihr Jäckchen anzieht, weil sie ja immer friert, wie sie ihre Brille aufsetzt und sich dann auf ihrem Stuhl hin und her zurechtrückt und ihren Rock glattstreift und dann über das ganze Gesicht grinst, als würde sie gleich Schokolade oder einen Kalender bekommen, weil sie so brav ihre Hausaufgaben gemacht hat.

Ich glaube aber, hinter dieser Nummer steckt ein Trick, denn dahinter ist sie eine knallharte Therapeutin welcher ich nichts vormachen kann. Die erwischt mich immer wieder mit der Schnelligkeit eines Stromschlages.

Auf eine Art ist sie so süß und auf der anderen macht die mir manchmal echt Angst, vor allem dieser durchdringende Blick.

Ich finde sie eine sehr interessante Persönlichkeit aber ich weiß nicht, ob ich sie privat kennen lernen wollen würde. Ich finde sie toll, denn ich habe selten so eine kompetente Frau erlebt. Und wenn sie sich gelegentlich neben mich setzt und in dieser ruhigen und lieben Art mit mir redet.... Die hat das echt drauf. Aber irgendwie ist sie mir nicht ganz geheuer.


montagne
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weiblich/female, 99
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 10:39

Also rote Sandalen mit weißen Socken, dass kann meine Therapeutin ohne mit der Wimper zu zucken.

Ich glaub meine Theraeutin hat eine modische Dr. Jekyll und Misses Hyde Störung. Mal ist sie wirklich gut angezogen, alles passt von den Farben zusammen, wirkt harmonisch, steht ihr, die Sachen passen ihr von der Größe her. Und mal sind wirklich üble Kombinationen dabei.
amor fati

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Elfchen
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 12:42

mir ist es wichtig, stets authentisch zu sein.
das gilt auch für die therapiestunde.
niemals käme mir in den sinn, mich dafür extra zu verkleiden. bequemheit steht bei mir an erster stelle. und auch, dass sie sieht, wie und wer ich bin.
ehrlich gesagt hab ich mir niemals gedanken darüber gemacht . ja, ich bin einfach, wie ich bin.

es ist ja kein vorstellungsgespräch.
wobei ich sogar da mich selber sein möchte.
und auch bin...
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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