Servus. Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die Homosexuellen aus Überzeugung mit Aggression und Ablehnung gegenübertreten, die Normen, denen sie ihr eigenes Selbstbild zugrunde legen, bei eben dieser Konfrontation mit einer divergierenden Vorstellung von dem, was normal für einen ist und was einen glücklich und zufrieden machen kann, nicht mehr halten können. Sie erleben sozusagen den Unterschied als so schmerzlichen und unerträglichen Angriff auf sich, dass sie ohne Rücksicht auf Verluste eine Angleichung des wahrgenommenen Verhaltens eines anderen an ihr eigenes mit Gewalt erzwingen wollen.
Dabei geben wohl oft eigene nicht ausgelebte, reglementierte Bedürfnisse den Ausschlag für Homophobie: Unsicherheit, Bedürfnis nach Schwäche zeigen dürfen, Akzeptanz der Verschiedenartigkeit der eigenen Persönlichkeit, Wertschätzung, Identität, ebenso wie auch gerade die Sehnsucht nach Homosexualität auslösend dafür sein kann. Dennoch soll sie nach außen hin das gewünschte Wahren einer scheinbar starken, integrierten und in ihren Bedürfnissen befriedigten Person bewirken.
Oft werden die vielfältigsten Gründe für die Ablehnung von Homosexualität im Allgemeinen angegeben, die sich völlig unreflektiert auf alle gleichermaßen Menschen beziehen müssen, die die gleichgeschlechtliche Liebe praktizieren, z.B. dass homosexuell veranlagte Menschen gar nicht veranlagt sind, sondern nur Aufmerksamkeit wollen; dass es alles Pädophile seien; dass Rom wegen exzessiver Praxis dieser aus christlichem Verständnis heraus frevelhaften und abnormalen Verhaltensweise untergegangen sein soll; bareback-sex sowie cunningulus unnatürlich und unmoralisch sei; dass die Menschheit aussterben würde, wenn alle schwul und lesbisch wären, usw. Diese Fantasien suchen eine wenig akzeptierte offene Abwertung von Menschen hinter einer scheinbar korrekten Fassade zu verbergen, die auf kruden und paranoid anmutenden Denkexperimenten fußt, aber nicht auf tatsächlichen Begebenheiten, um die man meist auch eigentlich gar nicht bemüht ist, wie z.B. auch die Dialektik rund um die Adoption von Kindern in schwullesbischen Partnerschaften zeigt (Studien von Institutionen, dennen sonst verstraut wird: den Kindern in Homo-Partnerschaften geht es nicht schlechter als den Kindern in Hetero-Familien. versus. Vorurteil: Hetero-Familien sind von homosexuellen Paaren einfach grundsätzlich immer in ihrer Bedeutung gefährdet)
Der eigentliche Bedarf besteht dann nämlich in der Bewältigung der als konflikthaft wahrgenommenen Gefühle aus eigener Kraft ohne diese aus der "inneren Welt" stammenden Herausforderungen in die "äußeren Welt" nahtlos zu übersetzen und dadurch kontrollieren zu wollen indem man mithilfe der für seine Ansichten beanspruchten gesellschaftlichen Mehrheit oder auch vermeintlichen allmächtigen Gerechtigkeit Gewalt und Macht gegen Schwächere übt, in diesem Fall eine Minderheit. Mit anderen Worten: Die an sich selbst nicht gewollten und unaufgeklärten Anteile der Persönlichkeit werden auf schwullesbisches Leben "projeziert" und sind dort "leichter" zu bekämpfen, da weniger das "Risiko" besteht, Konsequenzen oder Veränderungen für seinen Selbstwert und seine Wahrnehmung der Bewältigungsfähigkeit von Umwelteinflüssen/ Einflüssen von außen fürchten zu müssen.
LG
tellmewhy
Heterosexuelle vs. Homosexuelle
Du weißt schon, dass "bareback-Sex" ungeschützten Sex (also ohne Kondom) bedeutet? Das kommt also auch bei Heteros vor, und gilt dann vermutlich in streng-kirchlichen Kreisen keineswegs also unmoralisch, sondern sogar als besonders moralisch, wenns in einer Ehe stattfindet.Tellmewhy hat geschrieben: z.B. dass homosexuell veranlagte Menschen gar nicht veranlagt sind, sondern nur Aufmerksamkeit wollen; dass es alles Pädophile seien; dass Rom wegen exzessiver Praxis dieser aus christlichem Verständnis heraus frevelhaften und abnormalen Verhaltensweise untergegangen sein soll; bareback-sex sowie cunningulus unnatürlich und unmoralisch sei; dass die Menschheit aussterben würde, wenn alle schwul und lesbisch wären, usw.
Abgesehen davon: die genannten Vorurteile habe ich schon oft selbst zu hören bekommen und daraus kann ich nur ableiten, dass die meisten Menschen sich einfach nicht vorstellen können, was Homosexualität ist, und wie sich ein Homosexueller fühlt. Wer so etwas äußert, dem fehlt vielleicht ein gewisses Maß an Empathie.
Besonders ärgerlich finde ich immer die Aussage "wenn das alle machen würden, würde die Menschheit aussterben". Denn es machen ja nicht alle, da nicht alle homosexuell veranlagt sind. Abgesehen davon: wenn plötzlich alle Menschen Schriftsteller werden würden, würde die Menschheit nichts mehr zu essen haben, und trotzdem verbietet niemand den Beruf des Schriftstellers.
Nein, ich war der Annahme, der Begriff beziehe sich auf Analverkehr im Allgemeinen. Also das war von mir so gemeint.luftikus hat geschrieben: Du weißt schon, dass "bareback-Sex" ungeschützten Sex (also ohne Kondom) bedeutet?
Eben nicht, das ist ja die Krux: Sex darf aus katholisch-kirchlicher Sicht streng genommen nur der Fortpflanzung (Kinderkriegen) und damit der "Arterhaltung" dienen, aber keinesfalls nur dem Lustgewinn von Sexualpartnern. Und da beim Analsex keine Befruchtung stattfinden kann, wird man wohl keinen entsprechenden moralischen Beistand erwarten dürfen, leider.luftikus hat geschrieben: Das kommt also auch bei Heteros vor, und gilt dann vermutlich in streng-kirchlichen Kreisen keineswegs also unmoralisch, sondern sogar als besonders moralisch, wenns in einer Ehe stattfindet.
Ja klar, und Sex zum Lustgewinn kommt bei Heteros ja so gut wie nie vor, oder wie?Tellmewhy hat geschrieben:Eben nicht, das ist ja die Krux: Sex darf aus katholisch-kirchlicher Sicht streng genommen nur der Fortpflanzung (Kinderkriegen) und damit der "Arterhaltung" dienen, aber keinesfalls nur dem Lustgewinn von Sexualpartnern.
Ach, ich könnt mich nur aufregen über diese ganzen Bigotterien, die aber von vielen Leuten mit großer Inbrunst geglaubt und auch vertreten werden...
Skurril finde ich auch den immer wieder gehörten Vorwurf, Homosexuelle würden Selbsthilfegruppen, Infoveranstaltungen, etc. in erster Linie veranstalten, um für Homosexualität zu werben. Wie kann man denn für eine Veranlagung werben? Ich meine, man wirft ja beispielsweise auch einer Gruppe kleinwüchsiger Menschen nicht vor, sie würden für Kleinwüchsigkeit werben und andere zum Kleinwuchs verführen wollen.
Hi! Das verstehe ich auch nicht - warum LGBT-Aktivitäten jeglicher Form als Werbung angesehen werden.Als könnte sich jemand für die Homosexualität entscheiden, nachdem er tüchtig schwullesbischer Beeinflussung und Beschallung wehr- und hilflos ausgesetzt war.? Und was wäre daran so schlimm, wenn jemand die Möglicheit hat, nicht ganz allein das schaffen zu müssen, diesen Findungsprozess?
Was die Bigotterien angeht und den Schriftsteller: Ich denke es kommt darauf an, welchen Wert man einem Verhalten für die Gemeinschaft zuspricht oder anders gesagt: auch welchen Schaden man sich eventuell dadurch erwartet. Und für manche ist dieser Schaden immens, andere sehen, dass ihnen der gleichgeschlechtliche Sex und die Liebe nichts tut. Meistens steckt hinter vielen schlimmen und ach so moralischen Befürchtungen nämlich nichts - wenn man mal konsequent logisch nachfragt und darüber reflektiert, eben wie du gesagt hast.
VG
tellmewhy
Was die Bigotterien angeht und den Schriftsteller: Ich denke es kommt darauf an, welchen Wert man einem Verhalten für die Gemeinschaft zuspricht oder anders gesagt: auch welchen Schaden man sich eventuell dadurch erwartet. Und für manche ist dieser Schaden immens, andere sehen, dass ihnen der gleichgeschlechtliche Sex und die Liebe nichts tut. Meistens steckt hinter vielen schlimmen und ach so moralischen Befürchtungen nämlich nichts - wenn man mal konsequent logisch nachfragt und darüber reflektiert, eben wie du gesagt hast.
VG
tellmewhy
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