Doch, natürlich lassen sich Gewohnheiten von heute auf morgen ändern. Manchmal lassen sie sich sogar nur von heute auf morgen ändern. Das ganze steht und fällt mir der Abhängigkeit von dem Verhalten, je abhängiger, desto schlechter funktioniert ein "sanfter" Entzug. Wenn der lange PC-Konsum nur eine zeitweilige schlechte Angewohnheit ist, und die Person im Prinzip ein relativ disziplinierter Mensch, dann mag das funktionieren. Aber wenn das in Richtung PC-/Internetsucht geht, dann kannst du so ein Vorgehen knicken. Das ist so, als wenn du einem Alkoholiker raten würdest, doch einfach etwas weniger zu trinken und statt dessen ab und zu mal ein Glas Wasser zu trinken. Das funktioniert nicht - zumindest nicht auf Dauer. Hast du mal einem Spiele-Junkie in dem Moment, wo er gerade z.B. auf einen "Endgegner" trifft, geságt:"jetzt ist aber deine Spielzeit vorbei. lege den Joystick weg und geh' joggen"? Funktioniert nie im Leben...Manchmal ist man an dem Punkt im Leben, wo man eine Entscheidung treffen muss. Erst wenn man mal den PC wenigstens eine Woche mal ganz aus gelassen hat, weiß man überhaupt, wie abhängig man von der Kiste ist oder eben auch nicht. Wenn man dabei merkt, dass es nicht mehr ohne geht, wird es Zeit, sich Hilfe zu suchen, zur Not auch stationär...Aus einer tief eingegrabenen Wagenspur bekommst du einen Wagen nicht mit sanftem Zug heraus, sondern nur mit einem kräftigen Ruck, der Widerstand ist einfach zu groß.Hedera.Helix hat geschrieben: ↑Di., 15.01.2019, 20:27 dass sich Gewohnheiten nicht so von heute auf morgen ändern lassen. Ich würde eher empfehlen, ersteinmal die intensive Nutzung des PCs zu reduzieren anstatt sie gleich komplett aufzugeben ... Du könntest z.b. anfangen, jeden Tag 15 Minuten zwischen dem Computer spielen joggen zu gehen, um so nach und nach die Computer Spielzeiten zu verkürzen (sofern du das überhaupt wirklich möchtest?). Ich denke auch nicht, dass du da zwangsläufig komplett damit aufhören musst, bin aber auch keine Therapeutin.
Werde 40 Jahre alt und hatte noch keine feste Freundin!
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Sorry, aber für mich hört sich das ziemlich nach Träumerei an... Was ist, wenn deine Frau/Freundin nicht freudig auf dich wartet, wenn du nach Hause kommst, sondern erst Stunden nach dir kommt oder dich mit Vorwürfen empfängt, weil du vor dem PC abgehangen hast, statt ihr im Haushalt zu helfen? Oder dich ein schreiendes Kind empfängt, das dich die ganze Nacht nicht schlafen lässt? Ich bin da ganz bei dem, was Sehn-Sucht schreibt. Klingt zwar hart, aber werd' erst mal erwachsen und lerne auf eigenen Beinen zu stehen und dich in einer eigenen Wohnung selbst zu versorgen, ehe du über Familie und Kinder nachdenkst, dann hättest du auch nicht mehr so viel Zeit am PC abzuhängen...Eine gute Möglichkeit wäre auch mal eine Zeit lang eine ehrenamtliche Tätigkeit zu machen, da hättest du soziale Kontakte und könntest üben, wie das ist, für Andere da zu sein und Verantwortung zu übernehmen, denn Familie und Kinder haben, heißt in erster Linie mal geben und nicht bekommen...explora100 hat geschrieben: ↑So., 20.01.2019, 17:50 Meine Motivation etwas zu ändern ist, nicht dauerhaft alleine zu sein. Und die schöne Vorstellung davon, dass sich jemand freut, wenn du nach Hause kommst.
Ein immer größer werdender Wunsch, Vater zu sein.
Übersetzt heißt das: Eigentlich will ich was verändern, aber irgendwie auch wieder nicht. Ich sage ja, du hängst in deiner Komfortzone fest und deshalb wirst du auch nichts ändern. Es ist einfach alles noch viel zu bequem, das wirst du jetzt vielleicht nicht gerne hören, aber du leidest einfach noch nicht genug, um wirklich die Motivation für eine Veränderung aufzubringen.explora100 hat geschrieben: ↑So., 20.01.2019, 17:50 Davon abgesehen, fühle ich mich ansonsten wohl. Aber da ich nie groß etwas anderes unternommen habe, weiß ich auch nicht, ob mir andere Dinge mit Freunden nicht mehr Spaß machen würden.
Was ich nun ändere ist, immer etwas weniger am PC zu gehen. Stattdessen lieber früher ins Bett, Fernseher schauen etc. Hauptsache nicht mehr am PC "Zeit totschlagen".
Später werde ich hoffentlich Sport dazu machen. Dafür bin ich aber noch nicht bereit. Für einen neuen Therapeuten ebenfalls noch nicht.
...
Ich bin mir im Klaren darüber, dass ich eine Beziehung haben möchte.
Eine Therapie, um etwas zu ändern, werde ich hoffentlich wieder angehen. Aber fehlt mir aktuell die Motivation, Mut und die allgemeine Verfassung.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
Es ist wahrscheinlich eine ganz besondere Form der Sozialphobie.
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Hm, ich würde hier nicht zwangsläufig pathologisieren
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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