Umso "angreifbarer" werde ich bei Reizen,gegen die ich mich nicht so einfach abschotten kann - z.B. eben am Arbeitsplatz.
Und es hat dann ja auch mal wieder was mit "Ohnmacht" zu tun,wenn Grenzen,die ich persönlich nun mal enger ziehen sollte für mein Wohlbefinden,weder auf Verständnis noch Respekt stoßen.
Aber so wenig ich selber einen Anspruch auf Verständnis meiner Eigenheiten habe,so wenig haben andere nen Anspruch darauf,daß ich meine gezogenen Grenzen nicht gegen sie verteidige!
Was unsereiner auch meistens erstmal "näher" begreifen muß : was uns als Wahrnehmung selbstverständlich ist,ist es vielen anderen Menschen aber so gar nicht...
Heißt,worauf ich ganz selbstverständlich reagiere,Rücksicht nehme oder eingehe,müssen andere noch nicht mal mitgekriegt haben.
Ich hab das lange nicht verstanden und bin ganz schön genervt und manchmal vorwurfsvoll gegen diese "Rücksichtslosen" vorgegangen.(Und hin und wieder auch auf einen los,der mir genau diese Gedanken,die ich jetzt hier so schreibe,mal näherbringen wollte... )
Inzwischen werd ich da auf einer Seite auch ein bissl "gnädiger",oder wohl besser gesagt "anspruchsloser".
Das ist für mich auch immer wieder ein Problem.ENA hat geschrieben:...und wie macht ihr die Ohren "zu"? Also wenn zuviele Geräusche und vor allem auch Sätze in Euch eindringen wollen?
Grade,wenn ich nicht ausweichen kann und z.B. länger im Bus bleiben muß mit z.B. zwei Ratschweibern,wo eine davon vielleicht noch ne Stimmlage in Richtung "Hauptnervzupferl" hat...
Manchmal "diskutier" ich dann in Gedanken mit. Geb ordentlich Kontra und laß mir mal wieder die neuesten Schimpfworte oder "Killerphrasen" einfallen,"maßgeschneidert" sozusagen für den Typ Mensch,der da grad an meinen Nerven rumzuzupfen beliebt.
Manchmal gelingt es mir aber auch zu "fokussieren",mich auf ein Geräusch,z.B. den Busmotor,zu konzentrieren und die anderen Geräusche dahinter "verschwinden" zu lassen.Ich nehm da manchmal auch Distanzierungsübungen aus der Traumatherapie mit dazu.
Oder ich denk mir die Stimmen und Sätze in Farben oder Formen um - dann "drängen" sie mich nicht so zum "mitdenken".
Und manchmal bastel ich mir Geschichten draus,was die Leute dann so erzählen - eigene Geschichten,in die dann die Sätze,die sich mir wieder aufdrängen zwischendurch,wieder schön mit "eingewoben" werden - damit hab ich die "Kontrolle" über das,was ich in mich reinlasse und fühl mich den Gefühlen der anderen dahinter nicht so ausgeliefert.
Auf jeden Fall,wenn ich das länger "genießen" durfte,brauch ich zur nächst besten Gelegenheit ein paar Minuten echter Stille irgendwo,um mich dann wieder "auszulüften".