jenny1977 hat geschrieben: Ganz tief drin war das schon mein Wunsch, meine Illusion. Gerade an diesen Illusionen muss ich noch arbeiten.
Aber ich habe auch gewusst das meine Thera nicht zurück rufen wird. Ich habe ihr eindeutig eine Ansage gemacht,
sie hat sie respektiert.
Ich bin schon fast 2,5 Jahre in Therapie, das war jetzt das erste Mal das ich mir so etwas erlaubt habe.
Das Absagen des Termines ist nur eine Steigerung meiner Wut gewesen. Ich hatte sogar böswillige Gedanken, wollte meiner
Thera mit der Terminabsage eines auswischen, ihr am liebsten den Urlaub versauen und ich habe mir gewünscht, das sie den
ganzen Urlaub grübelt, warum ich wohl abgesagt habe. Gedanken an Therapieabbruch waren ja auch kurzfristig da, ich hätte
mich nicht von ihr verabschieden können. Diese Konfrontation hätte ich nicht ausgehalten. Da wäre dieses "herausschleichen",
so wie ich es mit meinem Anruf gemacht hatte, gerade recht gewesen. Ich wollte es einfach nicht mehr: das ständige warten
auf den nächsten Termin, das Traurig sein, die Angst vor der Tatsache, das die Therapie irgendwann mal vorbei ist und ich
sie nicht mehr sehe. Ich fühlte mich letzte Stunde von ihr wieder verletzt, aber nur weil sie mir meine Illussionen nimmt.
Am liebsten wollte ich es kurz und schmerzlos beenden. Diese Gedanken weiß sie ja nun noch nicht.
Naja sieh es positiv. Du hast sowas noch nie gemacht. Jetzt hast du es ausprobiert. Und die Erfahrung gemacht. Vieleicht hat das ja auch was gutes, das mal ausprobiert zu haben? Ich meine, als Kind hab ich auch mal probiert wie das ist im Laden zu klauen oder einen Joint zu rauchen. Hab dann festgestellt daß es nicht mein Ding ist und nix bringt und es zukünftig gelassen.
Was ich hier raushöre ist daß du eigentlich keine Therapie willst von ihr sondern was anderes. Und da sie dir das nicht gibt, als Therapeutin möglicherweise garnicht geben kann bist du ständig in dieser emotionalen Diskrepanz gefangen. Ich stelle mir das ungefähr so zermürbend vor wie in einen Mann verliebt zu sein der nicht mehr als eine platonische Freundschaft haben will.
Also wird das ganze angetrieben von einem tiefsitzenden Mangelgefühl. Habt ihr in der Therapie schon mal irgendwelche Techniken gemacht wo du lernst dir selbst das zu geben was dieses Loch das du tief in dir verspürst zu füllen? Weil NEIMAND, kein Mensch von aussen kann dir als erwachsenem Menschen das geben was du dir wünschst. Nämlich dauerhaft deine regressiven Anteile babysitten. Nichts von aussen kann auf Dauer dieses Loch stopfen.
Ich denke daß du vieleicht mit Imaginationsübungen diesem inneren Gefühl von Mangel beikommen kannst, so daß du sie dann nicht mehr qualvoll an einer realen Person ausagieren musst.