Todesangst vor Aggressionen meines Mannes
"Todesangst"- entweder es wurde in der Überschrift überspitzt dargestellt oder ich weiß auch nicht.
Weil Todesangst ist nicht wirklich schön und wenig aushaltbar- das merke ich ja selber gerade.
Und wenn diese gefühlte Bedrohung real auch noch gefüttert wird, umso schwerer kommt man wohl da raus.
Aber ihren Weg respektiere ich auch, man kann hier eh nur seine eigene Meinung oder eigenes Erleben hier darstellen.
Weil Todesangst ist nicht wirklich schön und wenig aushaltbar- das merke ich ja selber gerade.
Und wenn diese gefühlte Bedrohung real auch noch gefüttert wird, umso schwerer kommt man wohl da raus.
Aber ihren Weg respektiere ich auch, man kann hier eh nur seine eigene Meinung oder eigenes Erleben hier darstellen.
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Hallo Füchsin!
Schön dass ihr euch so lieb habt und super, dass du/ ihr was an eurer streitkultur verändern wollt.
In dir löst so ein heftiger Streit Todesangst aus, dein Mann neigt dazu sich selbst zu verletzen.
Das der Auslöser in deiner Kindheit liegt, weil du gelernt hast zu kombinieren " krachende Türen = Lebensgefahr für dich " ist gut nachvollziehbar.
Wisst ihr auch, was der Grund ist für die autoaggressionen deines Mannes?
Meiner neigt auch dazu und er hat mir viel erzählt, was bei ihm abläuft. Er hat dann große verlustängste und meint, mich zu verlieren, weil er so dumm ist.
Es gibt siche bei deinem Mann auch irgendwas was ihn so handlungsunfähig macht einen konstruktiven Streit auszutragen.
Wahrscheinlich leidet ihr beide ja sehr darunter. Paartherapie ist sicher eine gute Option euch gegenseitig besser zu verstehen und dann nach Lösungen zu suchen, was ihr ändern könnt, um die negativspirale zu durchbrechen.
Uns hat die Imago Methode sehr geholfen.
Ich denke es ist normal, in jeder Partnerschaft gibt's was, was schwierig ist. Der Wille zur Veränderung ist ein erster wichtiger Schritt. Ich wünsch euch alles gute!!
Schön dass ihr euch so lieb habt und super, dass du/ ihr was an eurer streitkultur verändern wollt.
In dir löst so ein heftiger Streit Todesangst aus, dein Mann neigt dazu sich selbst zu verletzen.
Das der Auslöser in deiner Kindheit liegt, weil du gelernt hast zu kombinieren " krachende Türen = Lebensgefahr für dich " ist gut nachvollziehbar.
Wisst ihr auch, was der Grund ist für die autoaggressionen deines Mannes?
Meiner neigt auch dazu und er hat mir viel erzählt, was bei ihm abläuft. Er hat dann große verlustängste und meint, mich zu verlieren, weil er so dumm ist.
Es gibt siche bei deinem Mann auch irgendwas was ihn so handlungsunfähig macht einen konstruktiven Streit auszutragen.
Wahrscheinlich leidet ihr beide ja sehr darunter. Paartherapie ist sicher eine gute Option euch gegenseitig besser zu verstehen und dann nach Lösungen zu suchen, was ihr ändern könnt, um die negativspirale zu durchbrechen.
Uns hat die Imago Methode sehr geholfen.
Ich denke es ist normal, in jeder Partnerschaft gibt's was, was schwierig ist. Der Wille zur Veränderung ist ein erster wichtiger Schritt. Ich wünsch euch alles gute!!
Medea, ich danke Dir, weil es endlich auch mal der Wahrheit nahe kommt: Mein Mann ist kein Brutalo, weder körperlich noch psychisch. Er ist ein Mensch, der seine eigenen Dämonen hat, und ich glaube, die hat eben jeder in einer Partnerschaft. Ich habe nicht 12 Jahre in Angst gelebt, wie es candle formuliert. Das ist so einfach nicht richtig. Was ich erfahre, ist Todesangst in der konkreten Situation, und ich habe versucht, deutlich zu machen, dass wir uns nicht permanent streiten und auch nicht in jedem Streit das gleiche Maß an Wut und Frust zum Ausbruch kommt. Die Heftigkeit dieser Angst zeigt mir, dass sie von früher stammt. Was natürlich nicht bedeuten soll, dass im Hier und Heute nichts zu ändern ist, das die Situation erträglicher machen könnte.Medea hat geschrieben:Ich denke es ist normal, in jeder Partnerschaft gibt's was, was schwierig ist.
Ich fände es mehr als sinnvoll, wenn mein Mann eine weitere Therapie machen würde, denn er ist - soviel weiß ich - von seinem Vater auch manches Mal geschlagen worden, und da ging es nicht um ein leichtes Tätscheln, sondern Papa hat auch mal den Gürtel aus der Hose gezogen. Und ich fürchte, mein Mann hat dieses Bild, das sein Vater ihm da von sich geboten hat, irgendwann verinnerlicht und gegen sich selbst gekehrt. So war es bei mir selbst auch. Ich kenne solche Introjekte, und ich weiß, wie hilfreich und befreiend es sein kann, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt und lernt, sich selbst anders zu sehen.
Herr Fellner, vielen Dank Ihnen für die Info. Ich bin durchaus auch bereit, mit meinem Mann gemeinsam eine Paartherapie zu machen und ich habe ihm das auch gesagt. Auch er erklärte sich bereit - aber natürlich ist es noch ein ganz anderer Schritt, es dann konkret auch zu tun. In den Zeiten, in denen man sich gut verträgt (und ich möchte gern noch mal sagen, dass das ein Großteil der Zeit ist), ist die Notwendigkeit ja nicht so präsent, und dann kommt man gern mal "drüber weg". Problematisch ist zudem auch hierzulande, dass ich gerade erst seit einem halben Jahr meine Einzeltherapie hinter mir habe und die Kassen erst wieder eine bewilligen, wenn man zwei Jahre ohne war. Das schließt aber nicht aus, einfach mal eine Beratungsstelle aufzusuchen, und mein Mann ist damit genau so einverstanden wie ich.
Ich würde auch nicht abstreiten, dass ich unter der Situation leide und die Aggression schlicht im Raum steht. Das heißt, es muss in diesem Fall auch ein Aggressor dahinter stehen, und in dieser Beziehung gibt es nur zwei Menschen. Ich habe nur etwas dagegen, dass insbesondere candle hier meinen Mann als stumpfen Gewalttäter darstellt - das ist er nicht. Verbale Gewalt ist auch Gewalt, das weiß ich, und deshalb habe ich in meiner Antwort an candle ja auch schon geschrieben, dass er mich niemals beschimpft oder herabwürdigt. Das würde ich nicht zulassen. Streit ist meines Erachtens auch in Beziehungen nicht auszuschließen und das Bild von der immerwährenden Harmonie ist überholt. Ich habe ein Problem damit, dass hier wieder mal das übliche Klischee aufgemacht wird: Die arme Frau ist das Opfer, und der Mann ist das hirnlose Tier, das einfach drauflosballert. Und von 12 Jahren Angst kann einfach nicht die Rede sein.
@Daffodil:
Stimmt, dass er mir diesen Rückzug nicht zugesteht, ist nicht sehr fair. Ich habe ihm im Nachklang zu einem besonders heftigen Streit aber auch schon gesagt, weshalb ich diesen Rückzug brauche, dass ich mich bedroht fühle und wirklich richtig heftige Angst habe. Es hat sich geändert, seit er das weiß, auch wenn wir uns beide an getroffene Absprachen nicht immer halten können - ein Streit ist nun mal ein Streit. Wir lernen noch.
Füchsin
@candle:
Wie es aussieht, hast Du ja doch noch mehr zu sagen gehabt. Wie schön, dass Du mich für nicht "normal" hältst. Es passt mir ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass Du jetzt auch noch mit der Schuldfrage kommst (obwohl Du alles fleißig in Anführungszeichen setzt). Ich weiß nicht, was Du für eine Vorstellung hast... Dass mein Mann mit einer Bratpfanne da steht und mich anschreit, er brächte mich gleich um die Ecke? Du scheinst mich für eine echte Masochistin zu halten. Mit "ich bin kein Opfer" wollte ich deutlich machen, dass ich mich nicht mehr in dieser Rolle sehe. Mein Vater hat mich zum Opfer gemacht, und das habe ich viel zu lange für normal gehalten und ertragen. Heute bin ich kein Opfer mehr, ich bin erwachsen und kann meine Position sowohl überdenken als auch verändern. Das ist mir erst vor ein, zwei Jahren wirklich klar geworden. Irgendwann ist es Zeit, weiter zu gehen, und ich habe mich entschlossen, das mit meinem Mann gemeinsam zu tun. Nicht, weil unterm Strich irgendwie doch ein Plus steht nach den 12 Jahren, ich Angst vor dem Alleinsein hätte oder auf Gewalttätigkeiten stehe, sondern weil wir die meiste Zeit sehr glücklich miteinander sind und uns lieben. Ich weiß nicht, was so schwer daran zu begreifen ist, dass er seine Aggression nicht gegen mich richtet.
@Sofa-Held:
Die Angst akzeptieren, das ist es wohl, woran es bei mir hapert. Das hindert mich natürlich auch daran, Stoppsignale zu setzen und zu zeigen: So geht es gerade nicht. Ich möchte diese Angst nicht immer wieder erleben, und ein Schritt dahin wäre natürlich, dass ich für mich selbst auch Grenzen setze und meinem Mann deutlich mache "Wenn es so läuft, bin ich draußen!" Das ist mir schon gelungen, aber natürlich sind da die genannten schlechten Tage, an denen man einfach nur die Angst spürt und sich selbst dann auch gar kein guter Anwalt mehr ist. Dann leidet auch das Kind in mir, weil ich es nicht angemessen schütze.
Füchsin
P.S.:
Nochmal an Medea:
Der Grund für die Autoaggressionen liegt sicherlich mit darin, dass mein Mann eine leichte Form des Asperger-Syndroms hat. Er kann einfach nicht gut mit Emotionen umgehen, sie auch nicht immer angemessen ausdrücken und hat ein Problem, wenn nicht alles in fassbare Regeln gegossen ist, an die er sich halten kann. Das kollidiert dann mit meinen emotionalen Abstürzen, die aus meiner Depression geboren sind. Außerdem hat er ein in manchen Bereichen miserables Selbstbild, das sich verfestigt, wenn wir streiten und er auf die "Ich mach' eh alles falsch!"-Schiene gerät. Ich denke, dass darin wohl auch ein gutes Stück Depression sitzt - auch deshalb halte ich eine Therapie für ihn für eine gute Sache. Er fühlt sich wahnsinnig schnell wie vor Gericht, und das hat er mir auch immer wieder gesagt. Und was das betrifft, trage ich sicher meinen Teil bei, denn ich kann mich recht beharrlich wiederholen, auch was Vorwürfe betrifft. Dann gerät er in eine Abwärtsspirale.
Wie es aussieht, hast Du ja doch noch mehr zu sagen gehabt. Wie schön, dass Du mich für nicht "normal" hältst. Es passt mir ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass Du jetzt auch noch mit der Schuldfrage kommst (obwohl Du alles fleißig in Anführungszeichen setzt). Ich weiß nicht, was Du für eine Vorstellung hast... Dass mein Mann mit einer Bratpfanne da steht und mich anschreit, er brächte mich gleich um die Ecke? Du scheinst mich für eine echte Masochistin zu halten. Mit "ich bin kein Opfer" wollte ich deutlich machen, dass ich mich nicht mehr in dieser Rolle sehe. Mein Vater hat mich zum Opfer gemacht, und das habe ich viel zu lange für normal gehalten und ertragen. Heute bin ich kein Opfer mehr, ich bin erwachsen und kann meine Position sowohl überdenken als auch verändern. Das ist mir erst vor ein, zwei Jahren wirklich klar geworden. Irgendwann ist es Zeit, weiter zu gehen, und ich habe mich entschlossen, das mit meinem Mann gemeinsam zu tun. Nicht, weil unterm Strich irgendwie doch ein Plus steht nach den 12 Jahren, ich Angst vor dem Alleinsein hätte oder auf Gewalttätigkeiten stehe, sondern weil wir die meiste Zeit sehr glücklich miteinander sind und uns lieben. Ich weiß nicht, was so schwer daran zu begreifen ist, dass er seine Aggression nicht gegen mich richtet.
@Sofa-Held:
Die Angst akzeptieren, das ist es wohl, woran es bei mir hapert. Das hindert mich natürlich auch daran, Stoppsignale zu setzen und zu zeigen: So geht es gerade nicht. Ich möchte diese Angst nicht immer wieder erleben, und ein Schritt dahin wäre natürlich, dass ich für mich selbst auch Grenzen setze und meinem Mann deutlich mache "Wenn es so läuft, bin ich draußen!" Das ist mir schon gelungen, aber natürlich sind da die genannten schlechten Tage, an denen man einfach nur die Angst spürt und sich selbst dann auch gar kein guter Anwalt mehr ist. Dann leidet auch das Kind in mir, weil ich es nicht angemessen schütze.
Füchsin
P.S.:
Nochmal an Medea:
Der Grund für die Autoaggressionen liegt sicherlich mit darin, dass mein Mann eine leichte Form des Asperger-Syndroms hat. Er kann einfach nicht gut mit Emotionen umgehen, sie auch nicht immer angemessen ausdrücken und hat ein Problem, wenn nicht alles in fassbare Regeln gegossen ist, an die er sich halten kann. Das kollidiert dann mit meinen emotionalen Abstürzen, die aus meiner Depression geboren sind. Außerdem hat er ein in manchen Bereichen miserables Selbstbild, das sich verfestigt, wenn wir streiten und er auf die "Ich mach' eh alles falsch!"-Schiene gerät. Ich denke, dass darin wohl auch ein gutes Stück Depression sitzt - auch deshalb halte ich eine Therapie für ihn für eine gute Sache. Er fühlt sich wahnsinnig schnell wie vor Gericht, und das hat er mir auch immer wieder gesagt. Und was das betrifft, trage ich sicher meinen Teil bei, denn ich kann mich recht beharrlich wiederholen, auch was Vorwürfe betrifft. Dann gerät er in eine Abwärtsspirale.
Zuletzt geändert von Füchsin am Fr., 01.07.2011, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo Füchsin!
Da darf ich jetzt aber wirklich sagen, dass es falsch ist. Du kannst eine andere Therapieform wählen. Diese "Sperre" gilt nur für das gleiche Therapieverfahren.Füchsin hat geschrieben: Problematisch ist zudem auch hierzulande, dass ich gerade erst seit einem halben Jahr meine Einzeltherapie hinter mir habe und die Kassen erst wieder eine bewilligen, wenn man zwei Jahre ohne war.
PS: Ich denke gar nichts, aber die Überschrift ist eben sehr "gewaltig" gewählt. Ich hoffe, dass Du Deine Todesangst bald nicht mehr erleiden mußt.
Alles andere unterstellst Du mir einfach!
Alles andere unterstellst Du mir einfach!
Natürlich darfst Du, herzlichen Dank für die Information. Das macht manche Überlegungen sicher leichter und konkreter.*candle* hat geschrieben:Da darf ich jetzt aber wirklich sagen, dass es falsch ist. Du kannst eine andere Therapieform wählen. Diese "Sperre" gilt nur für das gleiche Therapieverfahren.
Was unterstelle ich aber denn? Ich wüsste gern mal, was Du für ein Bild von meiner Beziehung zu meinem Mann hast. Denn gleich in der ersten Antwort auf diesen Thread überhaupt schriebst Du, Du würdest mir nicht abnehmen, dass er die Aggression nicht gegen mich richtet. Eine deutliche Aussage, wie ich finde, und auch bemerkenswert, da Du nach ein paar Zeilen im Internet schon meine eigene Ehe besser zu kennen schienst als ich selbst und den absoluten Durchblick über seine, meine und unsere gemeinsamen psychischen Strukturen zu haben schienst. Warum sonst hättest Du schreiben sollen:
So offenbar fand ich das nicht aus meiner Schilderung heraus. Und diese Kategorisierung habe ich kritisiert. Möglich, dass für Dich die Welt so schwarz-weiß ist, für mich ist sie das nicht.*candle* hat geschrieben:Und offenbar verharmlost Du gerne und nimmst Dich selber nicht ernst genug.
Grüße,
Füchsin
liebe füchsin
die info betreffend dem asperger hat für mich einiges erklärt.
ich hab einen sohn mit asperger und er hat auch diese wutausbrüche. es ist für menschen mit dieser störung schwieriger, an ihre gefühle zu kommen. sie reagieren unterschiedlich darauf, unter anderem halt mit aggression.
hab grad wenig zeit, melde mich nochmal.
glg
die info betreffend dem asperger hat für mich einiges erklärt.
ich hab einen sohn mit asperger und er hat auch diese wutausbrüche. es ist für menschen mit dieser störung schwieriger, an ihre gefühle zu kommen. sie reagieren unterschiedlich darauf, unter anderem halt mit aggression.
hab grad wenig zeit, melde mich nochmal.
glg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
Hallo, mit asperger Syndrom kenne ich mich nicht aus.
Wenn dein Mann denkt, dass er an allem schuld ist und sih dafür selbst bestraft, dann ist das ja sehr ähnlich wie bei meinem Mann. Die Geschichte mit Vater und Gürtel ebenso.
Ich denke, es ist eine Täter introjektion. Das muss er für sich lösen.
Seine beliefs über sich ändern.
Als Partnerin kannst du ihn dabei unterstützen ( dass du ihn liebst, auch wenn du mal was kritisierst und er nicht in Schuldgefühlen ertrinken muss sonderneonfach grade stehen und dihc anhören - aber das kann er noch nicht - kann es aber sicherlich lernen)
Und er kann dir helfen- dass du nicht sterben wirst.
Wenn ich das so betrachte wirkt es fast, als könntet ihr eich mit professioneller Hilfe gegenseitig eine wundervolle Unterstützung sein um anders mit alten Verletzungen umzugehen und euch gegenseitig im heilungsprozess unterstützen.
Mit dem richtigen Therapeuten ist dieses sicherlich schlimme übel eine Chance!
Außerde: ich sehe deinen Mann nicht als Brutalo. Es ist ja schon eine gewaltige Leistung, dass er nicht so vorgeht wie sein eigener Vater.
Da hat er sicherlich schon einiges reflektiert an Lebensgeschichte.
Nun leidet er halt selbst darunter ( und du sekundär). Aber auch das kann er beleuchten und aufarbeiten.
Er ist sicher ein sehr guter Mensch! So hört sich das für mich an.
Wenn dein Mann denkt, dass er an allem schuld ist und sih dafür selbst bestraft, dann ist das ja sehr ähnlich wie bei meinem Mann. Die Geschichte mit Vater und Gürtel ebenso.
Ich denke, es ist eine Täter introjektion. Das muss er für sich lösen.
Seine beliefs über sich ändern.
Als Partnerin kannst du ihn dabei unterstützen ( dass du ihn liebst, auch wenn du mal was kritisierst und er nicht in Schuldgefühlen ertrinken muss sonderneonfach grade stehen und dihc anhören - aber das kann er noch nicht - kann es aber sicherlich lernen)
Und er kann dir helfen- dass du nicht sterben wirst.
Wenn ich das so betrachte wirkt es fast, als könntet ihr eich mit professioneller Hilfe gegenseitig eine wundervolle Unterstützung sein um anders mit alten Verletzungen umzugehen und euch gegenseitig im heilungsprozess unterstützen.
Mit dem richtigen Therapeuten ist dieses sicherlich schlimme übel eine Chance!
Außerde: ich sehe deinen Mann nicht als Brutalo. Es ist ja schon eine gewaltige Leistung, dass er nicht so vorgeht wie sein eigener Vater.
Da hat er sicherlich schon einiges reflektiert an Lebensgeschichte.
Nun leidet er halt selbst darunter ( und du sekundär). Aber auch das kann er beleuchten und aufarbeiten.
Er ist sicher ein sehr guter Mensch! So hört sich das für mich an.
@candle:
Noch eine Kleinigkeit, die vielleicht zur Klärung beiträgt. Du schriebst:
Ich schreibe es nicht mir zu, dass ich mich fürchte, sondern meinem Vater, der seine Bedürfnisse und Gefühle rücksichtslos an mir ausgelebt hat, obwohl ich ein vollkommen wehr- und machtloses Kind war. Aber ändern kann ich den Mann nicht. Wieder gut machen kann er das nicht. Auch mein Mann kann nicht wieder gut machen, was mein Vater versaut hat. Ich weigere mich eben, in meinen Mann Eigenschaften hinein zu projizieren, die eigentlich zu meinem Vater gehören. Mangelnder Fairness, Verletzungen und anderen Begebenheiten, wie sie in den besten Beziehungen vorkommen, kann ich begegnen, und da kann ich mich auch gut vertreten. Ich will mit den Triggern umgehen lernen, denn es liegt nur geringfügig in der Verantwortung meines Mannes, dass ich diese Todesangst habe. So ist das nunmal.
In der Hoffnung, dass es jetzt etwas deutlicher wird,
die Füchsin
P.S:
@Medea:
Noch eine Kleinigkeit, die vielleicht zur Klärung beiträgt. Du schriebst:
Das ist so nicht richtig. Ich hatte einen gewalttätigen Vater, von dem ich mir bis vor ein paar Jahren mehr als alles andere Liebe und Anerkennung gewünscht hätte. Der Mann verließ unsere Familie zeitweilig, als ich fünf, sechs Jahre alt war. Nach diesem Erlebnis habe ich alles von ihm ertragen, Hauptsache nur, er geht nie wieder fort. Er hat mir meine Grenzen genommen und hat mir Gefühle eingeprägt, mit denen umzugehen mein Leben lang harte Arbeit erfordern wird. Mich triggert Geschrei, mich triggern laute, plötzliche Geräusche, und zwar nicht nur von meinem Mann. Wenn ich einen miesen Tag erwische, dann gibt es z.B. auch einen Arbeitskollegen, der mich auf ähnliche Weise triggert, obwohl er überhaupt nicht aggressiv ist. Nur, was soll ich machen? Den Kontakt zu meinem Vater habe ich konsequenterweise eingestellt und mir geschworen, dass mich dieser Mann niemals wieder in meinem Leben verletzen wird. Was das für ein schwieriger Schritt ist, ist schwer zu beschreiben, aber da Du ja sicherlich auch Deine eigene Geschichte hast, hast Du vielleicht eine vage Vorstellung davon. Ich habe mich erwachsen verhalten und bin aus dieser Beziehung herausgetreten, weil sie mir permanent geschadet hat. Das zu tun war zu manchen Zeiten so schwierig, dass ich dachte, meine ganze Welt geht unter - mein Vater könnte ja böse auf mich sein. Es geht mir besser ohne ihn.Du schreibst e allein Dir zu, dass Du Dich fürchtest
Ich schreibe es nicht mir zu, dass ich mich fürchte, sondern meinem Vater, der seine Bedürfnisse und Gefühle rücksichtslos an mir ausgelebt hat, obwohl ich ein vollkommen wehr- und machtloses Kind war. Aber ändern kann ich den Mann nicht. Wieder gut machen kann er das nicht. Auch mein Mann kann nicht wieder gut machen, was mein Vater versaut hat. Ich weigere mich eben, in meinen Mann Eigenschaften hinein zu projizieren, die eigentlich zu meinem Vater gehören. Mangelnder Fairness, Verletzungen und anderen Begebenheiten, wie sie in den besten Beziehungen vorkommen, kann ich begegnen, und da kann ich mich auch gut vertreten. Ich will mit den Triggern umgehen lernen, denn es liegt nur geringfügig in der Verantwortung meines Mannes, dass ich diese Todesangst habe. So ist das nunmal.
In der Hoffnung, dass es jetzt etwas deutlicher wird,
die Füchsin
P.S:
@Medea:
Die Hoffnung habe ich auch. Es herrscht genügend Respekt zwischen uns, dass wir das packen können. "Aspis" vollbringen übrigens enorme Anpassungsleistungen, diese Diagnose ist kein endgültiges Urteil über soziale Unfähigkeit. Er lernt, und das möchte ich ihm auch gern zugestehen. Danke für Deine hoffnungsvollen Worte.Wenn ich das so betrachte wirkt es fast, als könntet ihr eich mit professioneller Hilfe gegenseitig eine wundervolle Unterstützung sein um anders mit alten Verletzungen umzugehen und euch gegenseitig im heilungsprozess unterstützen.
Mit dem richtigen Therapeuten ist dieses sicherlich schlimme übel eine Chance!
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Hallo Füchsin,
ich find auch,so "hoffnungslos" klingt das bei euch beiden gar nicht!
Ihr seid euch beide klar darüber,wo`s herkommt und wo`s hingehen soll - jetzt gehts eher drum,nen "gangbaren" Weg zu finden,mit dem ihr beide zurechtkommt,und den dann natürlich auch zu gehen.Aber da seh ich jetzt weniger das Problem drin.
Weiß dein Mann eigentlich,daß dich sowas dann triggert,wenn er so laut und heftig wird?
Ich frag das deshalb,weil es in der Beziehung zwischen meinem früheren Partner und mir da einige Absprachen gab.Jetzt nicht was Lautstärke und Heftigkeit anging,es waren andere Auslöser.
Wir haben dann Zeichen und Wörter ausgemacht,mit denen wir uns gegenseitig leicht signalisieren konnte,jetzt ist ne Grenze überschritten,ich verliers aus der Kontrolle,es "nimmt mich mit" - worauf der andere dann schneller mal die Kurve kriegte,auch wenn das auch zum großen Teil Verhaltensweisen aus den eigenen Problemen raus waren.
Wir hatten an und für sich ne gut ausgewogene Streitkultur,manchmal auch laut und schon recht "deutlich" zueinander.Aber wir waren uns ähnlich wie ihr auch jeder seiner eigenen "Untiefen" dazu bewußt,haben uns darüber auch immer gut austauschen können.Und manchmal löste ich was bei ihm aus,und manchmal eben er bei mir.
Unsere "Stopzeichen" haben so manches Mal dabei geholfen,gar nicht erst in Richtung "Todesangst" zu kommen - oder schneller wieder aus dem "Damals" ins Hier und Jetzt zu finden.
Grundsätzlich löst das natürlich nicht die Traumatisierungen - aber es hat uns schon geholfen,das wenigstens zwischen uns beiden ein bissl besser geregelt zu bekommen.
Paartherapie könnt ich mir für euch beide auch als sehr hilfreich vorstellen.
ich find auch,so "hoffnungslos" klingt das bei euch beiden gar nicht!
Ihr seid euch beide klar darüber,wo`s herkommt und wo`s hingehen soll - jetzt gehts eher drum,nen "gangbaren" Weg zu finden,mit dem ihr beide zurechtkommt,und den dann natürlich auch zu gehen.Aber da seh ich jetzt weniger das Problem drin.
Weiß dein Mann eigentlich,daß dich sowas dann triggert,wenn er so laut und heftig wird?
Ich frag das deshalb,weil es in der Beziehung zwischen meinem früheren Partner und mir da einige Absprachen gab.Jetzt nicht was Lautstärke und Heftigkeit anging,es waren andere Auslöser.
Wir haben dann Zeichen und Wörter ausgemacht,mit denen wir uns gegenseitig leicht signalisieren konnte,jetzt ist ne Grenze überschritten,ich verliers aus der Kontrolle,es "nimmt mich mit" - worauf der andere dann schneller mal die Kurve kriegte,auch wenn das auch zum großen Teil Verhaltensweisen aus den eigenen Problemen raus waren.
Wir hatten an und für sich ne gut ausgewogene Streitkultur,manchmal auch laut und schon recht "deutlich" zueinander.Aber wir waren uns ähnlich wie ihr auch jeder seiner eigenen "Untiefen" dazu bewußt,haben uns darüber auch immer gut austauschen können.Und manchmal löste ich was bei ihm aus,und manchmal eben er bei mir.
Unsere "Stopzeichen" haben so manches Mal dabei geholfen,gar nicht erst in Richtung "Todesangst" zu kommen - oder schneller wieder aus dem "Damals" ins Hier und Jetzt zu finden.
Grundsätzlich löst das natürlich nicht die Traumatisierungen - aber es hat uns schon geholfen,das wenigstens zwischen uns beiden ein bissl besser geregelt zu bekommen.
Paartherapie könnt ich mir für euch beide auch als sehr hilfreich vorstellen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Füchsin hat geschrieben: Ich schreibe es nicht mir zu, dass ich mich fürchte, sondern meinem Vater, der seine Bedürfnisse und Gefühle rücksichtslos an mir ausgelebt hat, obwohl ich ein vollkommen wehr- und machtloses Kind war. Aber ändern kann ich den Mann nicht. Wieder gut machen kann er das nicht. Auch mein Mann kann nicht wieder gut machen, was mein Vater versaut hat. Ich weigere mich eben, in meinen Mann Eigenschaften hinein zu projizieren, die eigentlich zu meinem Vater gehören. Mangelnder Fairness, Verletzungen und anderen Begebenheiten, wie sie in den besten Beziehungen vorkommen, kann ich begegnen, und da kann ich mich auch gut vertreten. Ich will mit den Triggern umgehen lernen, denn es liegt nur geringfügig in der Verantwortung meines Mannes, dass ich diese Todesangst habe. So ist das nunmal.
Na, da machst du es dir aber schon etwas einfach. Auch eine nicht durch traumatische Vorerlebnisse geschädigte und triggerbare Person wird es ans sehr unangenehm empfinden wenn der Partner bei jedem Streit völlig ausrastet hin bis zur Sachbeschädigung und Selbstbeschädigung. Das ist NICHT normal, es ist für jeden Partner SEHR belastend und es ist auch nichts das so hinzunehmen wäre.
Hallo Füchsin!
Da Du nochmal so ausführlich schriebst, wollte ich nochmal antworten.
Die Traumlösung wäre vermutlich jeder für sich und einmal gemeinsam Therapie.
Dass Du getriggert wirst, kann ich absolut nachvolziehen. Ich habe ja damit gerade auch Probleme und kann mich dem eben nicht entziehen. Unbewußt vermeide ich wohl auch Situationen. Das muß erstmal so reichen bis hoffentlich die Therapie greift.
Ist es denn für Dich aushaltbar oder denkst Du, dass Deine Todesängste Konsequenzen für Dich haben könnten?
Könntest Du Deinen Mann bitten da auf Dich Rücksicht zu nehmen?
In erster Linie mußt Du jetzt ertmal auf Dich achten, damit es Dich nicht wieder so sehr triggert. Würden Dir Entspannungstechniken helfen? Oder im Fall der Spannung vielleicht selber aus der Situation aussteigen? Wie reagierst Du bei Streit?
Ich weiß von mir früher, dass ich jegliche negativen Schwingungen meines Partners quasi aufgesogen. Damit ging es mir auch immer sehr schlecht, weil die negativen Phase irgendwann kaum mehr aufhörten bzw. ich hatte dann auch eine Hab acht- Stellung und war mißtrauisch geworden. Somit wurden positive Phasen schon nahezu ausgeblendet.
Wie sieht es aus mit dem Umfeld? Arbeitet Ihr? Habt Ihr Freunde? Soziale Kontakte können schon auch enorm helfen Dich etwas von seinem Verhalten zu distanzieren. Jedem den Freiraum lassen, den er braucht und der Rest zusammen mit möglichst positiven Gemeinsamkeiten/ Erlebnissen.
Ich weiß nicht, ob meine Tipps helfen, aber das waren so meine Strategien auch.
Da Du nochmal so ausführlich schriebst, wollte ich nochmal antworten.
Die Traumlösung wäre vermutlich jeder für sich und einmal gemeinsam Therapie.
Dass Du getriggert wirst, kann ich absolut nachvolziehen. Ich habe ja damit gerade auch Probleme und kann mich dem eben nicht entziehen. Unbewußt vermeide ich wohl auch Situationen. Das muß erstmal so reichen bis hoffentlich die Therapie greift.
Ist es denn für Dich aushaltbar oder denkst Du, dass Deine Todesängste Konsequenzen für Dich haben könnten?
Könntest Du Deinen Mann bitten da auf Dich Rücksicht zu nehmen?
In erster Linie mußt Du jetzt ertmal auf Dich achten, damit es Dich nicht wieder so sehr triggert. Würden Dir Entspannungstechniken helfen? Oder im Fall der Spannung vielleicht selber aus der Situation aussteigen? Wie reagierst Du bei Streit?
Ich weiß von mir früher, dass ich jegliche negativen Schwingungen meines Partners quasi aufgesogen. Damit ging es mir auch immer sehr schlecht, weil die negativen Phase irgendwann kaum mehr aufhörten bzw. ich hatte dann auch eine Hab acht- Stellung und war mißtrauisch geworden. Somit wurden positive Phasen schon nahezu ausgeblendet.
Wie sieht es aus mit dem Umfeld? Arbeitet Ihr? Habt Ihr Freunde? Soziale Kontakte können schon auch enorm helfen Dich etwas von seinem Verhalten zu distanzieren. Jedem den Freiraum lassen, den er braucht und der Rest zusammen mit möglichst positiven Gemeinsamkeiten/ Erlebnissen.
Ich weiß nicht, ob meine Tipps helfen, aber das waren so meine Strategien auch.
Ganz gewiss mache ich es mir nicht einfach... Es ist schon so, dass es auch für mich nachvollziehbar ist, dass man ohne eine traumatische Vergangenheit vor dem Verhalten meines Mannes Angst haben kann oder doch zumindest Befremdung erlebt. Dazu mischt sich meinerseits durchaus auch Sorge um ihn, denn niemand sieht gern, wie der Mensch, den man liebt, sich selbst ins Gesicht schlägt oder mit der Faust auf dem Mobiliar herumtrümmert. Natürlich kommt bei mir auch eine gehörige Portion Wut dazu, wenn er sich so verhält, erstens, weil ich ihm schon oft gesagt habe, dass ich das nicht ertrage, und auch, weil manchmal bei ihm so eine "Schau, wie weit Du mich gebracht hast"-Haltung durchschimmert, die ich unfair finde. Auch das habe ich ihm schon gesagt. Für dieses Verhalten ist hundertprozentig er verantwortlich, und er hat auch die Freiheit, aus der Situation herauszugehen und sich separat mal ein bisschen zu beruhigen. Er hat das auch schon getan. Davon ganz getrennt sehe ich aber diese tatsächliche Todesangst, die wie eine Welle über mir zusammenschlägt und die mit normaler Furcht nicht mehr viel zu tun hat. Und diese Sache kann ich eben nur allein bearbeiten, auch wenn es natürlich mehr als sinnvoll ist, ihm immer wieder zu sagen, was mit mir in solchen Situationen geschieht, und ihn um ein wenig mehr Rücksicht zu bitten. Meine Grundfrage, die ich mir stelle ist wohl, warum mich das so bis auf die Knochen in Panik versetzt, nicht, warum man (wie ein ganz "normaler" Mensch es tun würde), mit Furcht, Frust und Abgrenzung darauf reagiert.münchnerkindl hat geschrieben:Na, da machst du es dir aber schon etwas einfach. Auch eine nicht durch traumatische Vorerlebnisse geschädigte und triggerbare Person wird es ans sehr unangenehm empfinden wenn der Partner bei jedem Streit völlig ausrastet hin bis zur Sachbeschädigung und Selbstbeschädigung. Das ist NICHT normal, es ist für jeden Partner SEHR belastend und es ist auch nichts das so hinzunehmen wäre.
Mir ist bewusst, dass mein Mann ein Problem hat, das nicht das geringste mit meinem Vater und dessen früherem Verhalten zu tun hat, und dass es wichtig ist, wenn er sich dem Problem auch endlich widmet. Aber ich bin auch der Ansicht, ich muss/möchte meinen Partner so nehmen, wie er ist, und mir nicht durch ständiges Herummäkeln und Verbiegen den Idealmann backen, wie es so viele Frauen tun (am besten noch mit dem Satz: "Wenn Du mich wirklich lieben würdest, dann würdest Du...!"). Ich liebe ihn, und er hat seine Fehler, so wie ich meine habe. Im Übrigen rastet er nicht bei jedem Streit völlig aus, genau wie ich hat auch er seine guten und seine schlechten Tage.
Grüße,
die Füchsin
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