Unordentlichkeit bis zu Geruchsbelästigung und hygienischen Problemen - leider jaKennst Du das auch von anderen Bereichen, dass Du z. B. unpünktlich bist, weil Du handlungsunfähig bist, morgens aufzustehen?
[hr][/hr]Zwanghaftem Sammeln wertloser oder verbrauchter Dinge - nein
chronischen Problemen mit Zeiteinteilung und Pünktlichkeit - Zeiteinteilung ja, Pünktlichkeit nein
„Lähmung“ der Handlungsfähigkeit auch in wichtigen Situationen - ja
Versäumen bzw. Nicht-Erledigen normaler sozialer Verpflichtungen (es kann beispielsweise vorkommen, dass die gesamte Post – ob Werbung, wichtige Briefe oder Mahnungen – ungeöffnet in einer Schublade landet) - defintiv ja
eingeschränktem sozialen Umgang, den u. a. eine oft extrem unordentliche Wohnung mit hervor ruft - ja
Hilflosigkeit unter dem Druck des Chaos - ja
Ich mache eine Gesprächstherapie. EMDR (oder wie es sich schreibt) konnte und wollte ich nicht. Verhaltenstherapie bringt nur den Rebell zum Vorschein und war Grund für den Abbruch einer früheren Therapie. Inneres Chaos, ja was soll ich denn da rausfinden? Ich weis, dass ich Probleme mit Beziehungen habe. Auch zu Gegenständen, was wohl mitunter das Verwahrlosen beschleunigt. Bei mir besitzt alles auch nur so ein geringer Stellenwert wie absolut nötig. Geschenke sind genau so wertvoll wie ein Fötzel Papier. Keine Ahnung wie ich dem Zeug wert beimessen soll. Bei Menschen ists ja auch so. Die werden nur durch ihre Stellung definiert. Soll heissen, Mitarbeiter ist Mitarbeiter. Da gibts kein guter und kein schlechter, ich arbeite einfach mit ihnen. Bei Freunden genau so. Das sind Menschen mit denen ich zusammen bin. Und ich habe keine Probleme sie fallen zu lassen, wenn dieser Zusammenhang (das Zusammensein) nicht mehr ist.Was machst Du für eine Therapie? Versuche doch mal, was über Dein inneres Chaos herauszufinden.
Die Gründe für diese Verhalten sind denke ich in meiner Kindheit zu suchen. Enttäuschungen bis hin zum Wegsperren und Missbrauchen hat wohl mein Vertrauen angeknackst. Um das ein bisschen zu verdeutlichen. Als ich stundenlang auf dem Bett angebunden war und weder Wut noch Schreie oder Weinen mich befreiten, fing ich an die Situation zu verdrehen. Irgendwann wars nicht mehr wichtig, ob ich gefesselt war. Schmerz ist nur eine Illusion. Auf Menschen kann man nicht zählen. Das einzige ist ihr Handeln was mir wichtig ist, denn darauf verlassen dass sie mir helfen kann ich nicht.
Aber alles darauf zu schieben, passt mir nicht. Denn so oft kam das ja nicht vor und ansonsten hatte ich eine schöne Kindheit. Ausserdem habe ich bis heute mich eigentlich auf meine Mitmenschen verlassen können. Irgendwann muss doch das Vertrauen zurückkommen. Deshalb denke ich, es wäre einfacher, zuerst Aussen Ordnung zu schaffen um damit Innen ein bisschen Ruhe zu schaffen als im Inneren aufzuräumen (das dauert ewig) um aussen Ruhe zu haben. Ich hoffe, ihr konntet dem Folgen.
Ich denke ich muss wirklich mehr versuchen, wirklich nur kleine Dinge in Angriff zu nehmen. Habe gestern, als ich altes Brot wegräumen wollte, gemerkt, dass eigentlich schon die Kapitulation vor der Aktion da war. 1. würde es dadurch nicht besser. 2. ist es viel zu anstrengend. 3. müsste ich konsequenterweise auch den Rest machen. Werde mir jetzt am Abend mal die Zeit nehmen und nur ein Ding wegräumen. Dies dann aber nicht nur z.B. vom Wohnzimmer in die Küche verlagern sondern dort auch in den Abfall schmeissen. Ich hoffe das klappt.Dort kannst du lernen kleinschrittig die Wohung so wieder herzustellen, dass du dich dort wohl fühlst. Lernen was zu tun ist, damit es dann auch so bleibt.
Nagetier