Tabuthema: Gewalt durch Frauen.

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Rezna
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Beitrag Do., 16.06.2011, 11:45

Eremit hat geschrieben:Ich denke mittlerweile auch, daß eigentlich alle Männer endlich getötet werden sollten, dann sind alle Probleme für immer gelöst.
Sehr polemisch.
Liest man sich aber durch die tägliche Berichterstattung, kommt einem mitunter aber tatsächlich der Verdacht - und ich denke, die ein oder andere feministische Sprecherin hat das zumindest in intimer Runde so schon formuliert.
Man hört ja auch immer wieder: Wären Frauen an der Macht gäbe es weniger Gewalt, weniger Kriege und so weiter.
Ich habe fünf Jahre an einer reinen Mädchenschule verbracht - und ich konnte nicht den Eindruck gewinnen, dass Frauen besser, netter, friedlicher wären. Im Gegenteil. Wir hatten eine Lehrerin, die an zwei Schulen unterrichtete. An einer Schule wo fast ausschließlich Jungs waren, und bei uns, mit fast ausschließlich Mädchen. Sie legte das Amt an unserer Schule zurück, weil bei uns eine zu gewalttätige Atmosphäre herrschte. Sie war der Meinung, Mädchen wären viel schlimmer, diesbezüglich, weil unfair, unaufrichtig, falsch und feig, spielten das Opfer anstatt Verantwortung für die eigenen Taten zu übernehmen - während Jungs zwar auch gewalttätig sind, aber eher zu dem stehen, was sie tun.
Vielleicht ist das ja auch das gesellschaftliche Phänomen. Frauen werden als Täter weniger wahrgenommen, weil sie besser manipulieren können?
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yuna
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Beitrag Do., 16.06.2011, 12:11

Hmmm... ich habe damals meinem Partner die Nase gebrochen, als er mich tätlich angriff. Es war nicht das erste Mal und irgendwann begann ich mich zu wehren... bin ich jetzt Täter oder Opfer gewesen? Oder gar beides? Bei ihm habe ich mir angeeignet mich (wenn es sein muss mit physischer Gewalt) zu wehren... wenn ich es tue, bin ich dann der Täter?

Eine Sache fällt mir noch dazu ein... Eine Mutter, wird von ihrem Partner schlecht behandelt, unterdrückt oder sonstiges. Sie ist ein wehrloses Opfer. Aufgrund dessen reagiert sie dem Kind gegenüber aggressiv und nimmt dort eine sehr dominante Rolle ein, weil das Kind ja genau wie sie wehrlos ist, es dient also als Ventil... wer ist denn hier der Täter?
In vielen Fällen verhält es sich tatsächlich so.

Das bedeutet nicht, dass ich gewalttätige Frauen in Schutz nehmen möchte, oft genug gibt es Mädchengangs, die andere Menschen unterdrücken, prügeln und was der Dinge mehr sind. Oft gibt es auch Frauen die an ihrem Partner Gewalt ausüben.
Sie war der Meinung, Mädchen wären viel schlimmer, diesbezüglich, weil unfair, unaufrichtig, falsch und feig, spielten das Opfer anstatt Verantwortung für die eigenen Taten zu übernehmen
Ich war ja die letzten drei Jahre in einer mehr oder weniger reinen Mädchenklasse (mit 3 Jungen). Ein Graus! Mädchen bzw. junge Frauen können echt brutal sein. Die in meiner Klasse beschränkten sich dabei eher auf psychische Gewalt (schlimm genug).
Frauen üben meiner Meinung nach häufig eine andere Art von Gewalt aus... eine Gewalt, die nicht offensichtlich ist.


montagne
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Beitrag Do., 16.06.2011, 12:28

Diese Männer, die da ihre Frauen schlagen wurden mit großer Wahrscheinlichkeit von ihren vätern geschlagen oder haben miterlebt, wie ihre Mütter geschlagen wurden. Sind sie Täter oder Opfer?

Ist mir ehrlich gesagt erstmal genauso egal, wie mir egal ist, warum die Mutter nun ihr Kind schlägt. Diese Menschen können nichts dafür, dass ihnen Gewalt angetan wurde oder wird. Aber sie tragen die Verantwortung und ja, ich würde auch gerne von Schuld sprechen, wenn sie die Gewalt weitergeben, sie selbst ausüben. Dann sind sie Täter, egal was vorher war. Eine Rechtfertigung gibt es da nicht.

Ich sehe ein problem darin, dass rauen untereinander viel weniger Loyal sind, als Männer untereinander. Diese Lehrerin, sie ist eine rau, sie hat ein Erzeihungsauftrag. Statt den Mädchen beizubringen, wie frau sich kameradschaftlich und fair verhält, statt sie Loyalität zu lehren und deise auch zu geben, ging sie und setze noch eins drauf, indem sie den Mädchen auch noch sagt, sie seienn "falsch".
Was lernen die Mädels daraus: Es stimmt, von anderen Frauen habe ich nichts zu erwarten, also sollen die auch von mir nichts erwarten.
Und letzlich hat die Lehrerin genau das getan, was sie den Mädchen vorwarf. Spielt Opfer und übernimmt keine Verantwortung.

Ich denke da sist ein Paradebeispiel dafür, wie Frauen bisweilen miteinander umgehen.
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geronimos secret
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Beitrag Do., 16.06.2011, 12:36

yuna hat geschrieben:Eine Sache fällt mir noch dazu ein... Eine Mutter, wird von ihrem Partner schlecht behandelt, unterdrückt oder sonstiges. Sie ist ein wehrloses Opfer. Aufgrund dessen reagiert sie dem Kind gegenüber aggressiv und nimmt dort eine sehr dominante Rolle ein, weil das Kind ja genau wie sie wehrlos ist, es dient also als Ventil... wer ist denn hier der Täter?
Gewalterfahrungen (egel welcher Art) werden leider oft z.T. über Generationen weitergegeben. Mein Mutter wurde von ihren Eltern bereits als Kleinkind brutal mit einem Ledergürtel gemaßregelt. Während meine Mutter diesen Kreislauf der Gewalt in der Erziehung zu uns durchbrach, schlug ihr Bruder seine Söhne mit der gleichen Härte, einer der Söhne ist deshalb schwer traumatisiert. Auch die Eltern meiner Mutter sind geschlagen worden. warum das so ist, weiß ich nicht. Eigentlich müsste man meinen, dass gerade die Opfer von Gewalt sensibilisiert sind und dieses schwere Fehlverhalten nicht übernehmen. Andererseits hinterlassen solche Traumata gewiss Risse in der Seele der Betroffenen, die möglicherweise aufbrechen, der wie ein Film ablaufen und zu einer Wiederholung der Gewalterfahrung führen. In diesem Fall würde das opfer tragischerweise selbst zum Täter werden.
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 16.06.2011, 12:49

Ich glaube überhaupt nicht daß Frauen weniger gewalttätig sind.

Sie sind es nur anders als Männer, weniger die Art von roher, physischer Gewalt, sie hat schlicht und ergreifend meist zu wenig Kraft um jemanden krankenhausreif zu schlagen, ausserdem kann eine Frau nur schlecht vergewaltigen.

Dafür sind Frauen besser in Psychospielchen, Intrigen, Psychoterror.

Dafür landet man halt nicht in der Zeitung und im Knast und daher fällt es in der Gesellschaft weniger auf da diese Art von Gewalt halt nicht so öffentlichkeitswirksam ist wie wenn jemand zusammengeschlagen worden ist.

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Rezna
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Beitrag Do., 16.06.2011, 12:54

Ich denke, jeder der etwas tut, ist ein Täter... jetzt mal als waghalsigen Überbegriff. Du bringst das Beispiel, dich mit körperlicher Gewalt gegen körperliche Gewalt gewehrt zu haben, und fragst, ob du nun Täter bist. Was, wenn eine Frau (und ich behaupte, einige können das verdammt gut) einen Mann bis zur Weißglut provoziert und ihn psychisch so provoziert (psychische Gewalt antut) bis er körperlich Gewalt anwendet. Ist er dann Täter? Oder Opfer?
Und ja, ein Opfer kann sich oft nur aus dieser Rolle erwehren, indem es Täter wird. Gegenüber seinem Peiniger ist das ja legitim, aus Notwehr, um zu überleben, ein natürlicher Prozess. Aber das weitergeben an Unschuldige, Unbeteiligte macht die "schlechte" Täterrolle.
Anders: Fällt mich ein Säbelzahntiger an, und ich erschlage ihn, dann ist das eine Tat, die vermutlich jedes Lebewesen so nachvollziehen kann. Ziehe ich allerdings los, um aus lauter Frust Katzen zu erschlagen - hat das etwas psychophatisches. Insofern ist für mich die Logik nicht schlüssig, dass ein Elternteil seine Kinder schlecht behandelt, nur weil es von seinem Partner schlecht behandelt wird oder von seinen Eltern schlecht behandelt wurde. Ich sags mal so: Man kann nur seinem Täter gegenüber legitimer Täter sein, um aus der Opferrolle zu schlüpfen. Nur ein Kind dass nach Misshandlungen seiner/m Mutter/Vater gewalt antut, kann Verständnis erwarten - und selbst dafür verlangt es Verantwortung. Aber was können Kameraden dafür, eigene Kinder, Partner? Da gibt es keine Legitimität, das ist kein Opfer. Jeder Mensch ist für seine Tat verantwortlich, egal wer sie ihm aufträgt oder dazu drängt. Das ist sogar in Bereichen so, in der dies zum Beruf gehört und rechtlich legitimiert oder sogar bezahlt ist. Warum also soll eine Frau die ihre Kinder schlägt keine Verantwortung dafür tragen, nur weil sie selber es schwer hatte? Das selbe Argument müsste - wie Montagne sagt - dann auch für die Männer gelten, die meist auch Opfer waren. Dann wäre bald niemand für seine Taten verantwortlich und alles legitim. Also entweder JEDER ist für seine Tat verantwortlich, oder KEINER. Das an einem Geschlecht festmachen ist irrsinnig.

Stimmt natürlich, Montagne - diese Lehrerin hat damit ein negatives Zeichen für die Mädchen gesetzt. Jetzt beobachte aber mal, wie vehement, oft, selbstverständlich solche negativen Zeichen gegenüber Jungs gesetzt werden. Sie hören tagein tagaus und Medienübergreifend nichts anderes, als dass sie gewalttätig sind, Frauen schlagen, Kinder misshandeln, Schuld sind dass Frauen keine gutbezahlten Jobs bekommen, Alleinerzieherinnen sind, in Frauenhäusern landen, Kriege führen, Völker ausrotten... da schreitet keiner ein. Da hat keiner moralische oder pädagogische Bedenken, wie Männer sich selber wahrnehmen könnten, und was sie sohin von anderen Männern zu erwarten haben. Dagegen war meine Lehrerin ein stiller Schas im Wind. Es war in der gesamten Erziehungslaufbahn das einzige Frauenkritische Statement - wohingegen Männer permanent den schwarzen Peter bekamen.
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*candle*
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Beitrag Do., 16.06.2011, 13:01

yuna hat geschrieben:Hmmm... ich habe damals meinem Partner die Nase gebrochen, als er mich tätlich angriff. Es war nicht das erste Mal und irgendwann begann ich mich zu wehren...
Wehren kann man sich auch ohne Körperverletzung zu betreiben.

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Rezna
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Beitrag Do., 16.06.2011, 13:05

geronimos secret hat geschrieben: Auch die Eltern meiner Mutter sind geschlagen worden. warum das so ist, weiß ich nicht.
Ich sags mal brutal: Früher waren Kinder "wertlos". Arbeitssklaven. Es gab keinerlei moralische Bedenken, Kinder zu schlagen und es war auch kein Thema, hat man Kinder totgeprügelt. Vor längeren Zeiten war es sogar normal, Kinder nach der Geburt zu töten, oder eines von Zwillingen zu töten, wenn man wusste, dass man es nicht durchbringen könnte - beziehungsweise als eine Art Geburtenkontrolle.
Dass man Kinder nicht wie Dreck behandeln darf, ist gerade mal hundert Jahre alt. Hundert Jahre, so alt werden heute Menschen. Das ist also eine Sache sehr weniger Generationen. Beim Großteil unserer Großeltern war es üblich, Kinder zu prügeln. Es war auch in Schulen die Prügelstrafe legitim. Wenn der Lehrer, ein gebildeter Mann, den Rohrstock tanzen lassen darf, warum sollte das dann so falsch sein? Insofern haben sicher die meisten unserer Vorfahren Gewalterfahrung. Und trotzdem schlagen heute nicht alle Eltern zu.
Was man dennoch nicht vergessen darf: Gewalt ist eine Ausdrucksform, eine Kommunikation, eine Sprache.

Ich frage mich nur: Warum ist es medial ein Tabu - und auch politisch Inkorrekt - dass Frauen sich dieses Instruments genauso bedienen?
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Woman
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Beitrag Do., 16.06.2011, 13:42

Gewalt durch Frauen erlebte ich selbst physisch mit 16/17 Jahren, als ich von einer eifersüchtigen Frau, deren Freund mich in einer Disco zum tanzen aufforderte, brutal zusammen geschlagen wurde. Ein Überraschungsmoment in den Toilettenräumen. der mich unfähig machte, mich zu wehren oder überhaupt zu agieren.

Gewalt durch Frauen erlebte ich durch meine Mutter, nicht körperlich, dafür umso massiver auf psychischer Ebene. Mein Vater bevorzugte körperliche Züchtigungen und schlug direkt zu. Ob physisch oder psychisch, Kind trägt Blessuren davon, manche sichtbar, andere nicht. Gegenwehr ist im (Klein)-Kindesalter nahezu unmöglich.

Gewalt durch Frauen erlebte ich in der Schule durch eine Lehrerin, die Mittel zur Strafe heranzog, die männlichen Lehrern wohl nicht einfielen. Die männlichen Lehrer schlugen direkt zu, mit Unterstützung der Eltern (Mutter und Vater), die das befürworteten. Wird schon seinen Grund haben, dass Lehrer strafen.

Gewalt durch Frauen erlebte ich sogar im Beruf, wenn man Mobbing als eine Art Gewalt ansieht.

Gewalt durch Frauen erlebte ich bei Bekannten, wo ich miterlebte, welche "Methoden" diese Frauen anwandten, um Männern Gewalt anzutun.

Deshalb glaube ich nicht, dass Frauen weniger gewalttäig sind als Männer!

Opfer/Täterfrage, dazu fällt mir ein, dass meine Brüder mit täglichen Prügelstrafen 'erzogen' wurden und alle diese Gewalterfahrung an ihre späteren Partnerinnen weitergaben. Ihrem Peiniger (Vater) gegenüber haben sie nciht einmal aus Notwehr die Hand erhoben und sich krankenhausreif schlagen lassen.

Selbst Opfer zu sein, berechtigt nicht dazu, Gewalt auszuüben an Unbeteiligte, Unschuldige, wie Arta schon schreibt.
Wie verhält sich das bei Notwehr? Ist es richtig, sich bewußtlos prügeln zu lassen, um nicht Täter (wenn auch aus Notwehr) zu werden?
Warum haben meine Brüder die Opferrolle eingenommen und sind erst viel später (ohne Not-wehr) zu Tätern geworden?
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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*candle*
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Beitrag Do., 16.06.2011, 13:42

Ich sehe es nicht als Tabu, sondern eher präsent, sehr sogar. Auf was willst Du hier denn nun hinaus Arta?


Eremit
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Beitrag Do., 16.06.2011, 14:20

*candle* hat geschrieben:Ich sehe es nicht als Tabu, sondern eher präsent, sehr sogar.
Also hier in Österreich zumindest existiert das Thema in der Öffentlichkeit nicht, Menschen, die es zur Sprache bringen, werden juristisch verfolgt. In Deutschland sieht es auch nicht viel besser aus, sogar Frauen, die sich diesem Thema widmen, werden abgesägt (z.B. Gleichstellungsbeauftragte, Frauenbeauftragte).

Nehmen wir einmal an, rein hypothetisch, alle User hier, die meinen, Gewalt durch Frauen würde existieren, hätten Unrecht und wären einer Wahnidee verfallen. In diesem Fall würde mich interessieren: Wie therapiert man solche Wahnideen?

Ich finde es ja auch seltsam, warum Frauen Söhne in die Welt setzen, schließlich sind diese Söhne die Kinderschänder, Vergewaltiger, Mörder, Frauenunterdrücker, Psychopathen von morgen. Manifestiert sich nicht im Grunde bei solchen Müttern der Hass auf die gesamte Welt dadurch, daß sie solche Monster in die Welt setzen, um die Welt zu bestrafen? Warum bestrafen sie andere Frauen mit der Geburt eines solchen Ungeheuers?

Ich werde für eine systematische Tötung aller Männer inklusive mir selbst. Die Bevölkerung zu dezimieren kann sehr, sehr viele Probleme beseitigen. Sperna für künstliche Befruchtung existiert bereits mehr als genug. Warum nicht? Die Welt bracht keine Männer mehr, sie braucht keine Krieger, keine Berserker.

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Rezna
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Beitrag Do., 16.06.2011, 15:01

Woman hat geschrieben:Warum haben meine Brüder die Opferrolle eingenommen und sind erst viel später (ohne Not-wehr) zu Tätern geworden?
Vielleicht eine sehr gewagte These: Hätten sie sich gegen den ersten Peiniger zur Wehr gesetzt, damit ihre Notwehr, ihren Opferstatus dort aufgehoben, wo er verursacht wurde - vielleicht hätten sie nicht bei ihren Partnern kompensiert.
Müsste man vermutlich wissenschaftlich testen - oder wurde vielleicht getestet. Aber als Argument wird das ja oft gebracht: Man kann dem Chef keine reinhaun, also tut mans dem Partner an und der gibts den Kindern weiter. Ob es da nicht besser wäre, die Aggression dahin zu leiten, woher sie kommt?

Worauf ich hinaus will, candle?
Ich will wissen, WARUM es ein Tabu ist. Ob meine Einschätzuing, dass das (feministische) Propaganda oder Opportunismus von Medien/Parteien sei, korrekt ist.

Ich stand letztens in einer Runde, als das Thema Gewalt aufkam. SELBSTVERSTÄNDLICH ging es ausschließlich um Gewalt durch Männer, als existiere Gewalt durch Frauen absolut nicht - im Gegenteil. Als ich einwarf, dass das bitte so nicht stimme, und die Frauen mindestens genauso gewalttätig seien, wurde es still. Die erste Reaktion war Widerstand. Relativierung. Aber. Bagatellisieren. Dann ein "immer mehr" also neumodische Erscheinung. Und das wirklich interessante dabei, war, wenn man dabei bedacht hat, wie die verschiedenen Geschlechter reagierten. Die Männer blieben allesamt still, sie nickten aber sie wagten nicht, sich dem Vorwurf der Frauenfeindlichkeit auszusetzen, oder dem Vorwurf, ein Weichei, ein Jammerlappen zu sein, darüber zu reden. Für die Frauen war das nur unter Relativierung besprechbar.
Ich fragte mich warum.
Warum kann man offen und selbstverständlich über Gewalt durch Männer reden, ist es sogar anerkannt, über Männder diesbezüglich sehr allgemein drüberzufahren. Aber das Thema Gewalt durch Frauen ist Tabu, Beschwert, Verklemmt?
Liegt es daran, dass Frauen offiziell Opfer sein dürfen, und Männer nicht? Ist es diese simple Gender-Erziehung? Oder ist es political correctness? Warum ist es kein Thema in der Politik? Jeden zweiten Taucht eine Studie auf, die Frauen als Opfer von männlicher Gewalt aufzeigt. Aber es gibt keine umgekehrten Studien, oder sie werden nicht veröffentlicht. Ausser vereinzelt im Internet... dann aber nicht von Ministerien sondern mutigen Einzelkämpfern die nicht selten deswegen Morddrohungen erhalten. Vielleicht bin ich naiv, aber ich verstehs nicht. Warum ist es schlimmer, wenn mein Vater mich schlägt, als wenn es meine Mutter tut? Warum soll es schlimmer sein, wenn mein Partner mich schlägt, als wenn ich ihn schlage?
Emanzipation ist keinen Milimeter weiter gekommen, wenn das nicht thematisiert wird. Wozu Gleichstellungsbeauftragte, Quoten und Co... wenn ECHTE Gleichstellung, ECHTE Gleichberechtigung gar nicht gewollt ist? Nicht opportun? Nicht auf der Agenda steht.
Ich empfinde das als eine gefährliche Form des wegsehens.

Was will ich?
Es thematisieren, enttabuisieren, ins Gespräch bringen, sichtbar machen. Vielleicht mache ich das mit der Leinwand auch mal.
Es kotzt mich an. Wenn der Neffe von einem Mädchen gehauen wird, wird es belächelt. Wird die Nichte von einem Jungen gehauen, ist Feuer am Dach. Wenn der Neffe von einem Mädchen gehauen wird, darf er sich nicht wehren, weil er dann bereits als Frauenschläger abgestempelt wird. Wenn die Nichte sich wehrt, dann ist sie eine wehrhafte Frau die es weit bringen wird, für sich einsteht. Da rennt was falsch!
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geronimos secret
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Beitrag Do., 16.06.2011, 15:01

Arta hat geschrieben:Ich frage mich nur: Warum ist es medial ein Tabu - und auch politisch Inkorrekt - dass Frauen sich dieses Instruments genauso bedienen?
Ich denke es passt eben nicht in das gesellschaftlich konstruierte Frauenbild und wird deshalb ausgeblendet.
Gewalt ist männlich kodiert. Alkoholismus übrigens auch. Tablettensucht weiblich. Usw. usf.
Problematischen Sphären werden Geschlechter zugeordnet und an den Barrieren wird (medial) nicht gerüttelt.
Eine Frau, die säuft, ist eben nicht mehr schön.
Und eine Frau, die zuschlägt, passt nicht ins Klischee.
Beruhigungstabletten darf eine Frau aber nehmen, denn wer hat schon gern eine hysterische Frau zu Hause.
Denn das ist der Sinn von medialen Zuschreibungen und Konstrukten: sie sagen uns, wie wir zu sein haben.
Die Realität sieht nur dummerweise anders aus und wird dadurch verschleiert.
Zuletzt geändert von geronimos secret am Do., 16.06.2011, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
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*candle*
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Beitrag Do., 16.06.2011, 15:04

Wie gesagt, ich sehe es nicht als Tabu. Ich bin ja auch letztlich so von einer Frau großgezogen worden mit Gwalt.

Und ich meine, es gibt hier auch Threads, in denen Frauen Hilfe suchen, weil sie gewaltätige Ausbrüche haben. Ist Dir das entgangen? Und die, die über gewaltätige Mütter schreiben sind Dir offenbar auch entgangen.

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Rezna
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Beitrag Do., 16.06.2011, 15:13

Das ist es ja, candle. HIER liest man darüber. Deswegen bin ich ja auch alarmiert. Ich könnte mir ja einreden, ich wäre der einzige Mensch, der durch Frauen Gewalt erfahren hat. Hier aber liest man anderes. Viel anderes. Hier sind Frauen genausooft Täter wie Männer. Hier schreiben reale Menschen über reale Themen.

Aber "da draussen" schaut es anders aus. Kannst du mir eine Kampagne nennen, die das thematisiert? Allenfalls ist das Thema weibliche Gewalt ein Unterschichtenprogramm-Exotenthema - aber ich kenne keine Partei, keine Initiative, die sich definitiv damit befasst. Gewalttätige Mütter werden als Einzelfälle behandelt. Gewalttätige Väter sind Norm und das Argument in jeder Debatte über Väterrechte. Da werden Einzelfälle zur Kollektivschuld herangezogen, um die Rechte von Vätern zu behindern/beschneiden. Aber umgekehrt wird nicht thematisiert, dass mehr als die Hälfte der Täter Frauen sind.

So ein Tabu wirkt sich also unmittelbar auf die Rechtslage aus!
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