lolarennt hat geschrieben:Ich dachte, in einer Beziehung ist man so oft wie möglich zusammen und teilt alles miteinander
Mein Freund ... muss oft Zeit für sich haben
Ich glaube, dass ich das auch bräuchte, in einer Beziehung (jetzt, ohne Partnerin, habe ich das natürlich sowieso). So oft wie möglich zusammen, das wäre mir sicher zu viel.
lolarennt hat geschrieben:Ich hab ihm auch schon mal gesagt, dass ich unsere "Beziehung" eher wie ein Verhältniss sehe ... Da war er völlig erstaunt, dass ich so denke.
Das würde mich nicht so sehr erstaunen, dass du das sagst.
lolarennt hat geschrieben:Ich hätte gerne dieses "Wir-Gefühl" und er ist damit voll und ganz zufrieden, wie es jetzt ist.
Und trotzdem meint er, ich wäre das Wichtigste in seinem Leben.
Das kann ich nachvollziehen, wie sich dein Freund verhält und fühlt. Für das "Wir-Gefühl" brauche ich nicht das (ständige) tatsächliche Zusammensein - obschon es dann im Moment natürlich intensiver ist.
lolarennt hat geschrieben:ich denke Beziehung lernt man nur dadurch, dass man eben Beziehungen führt und vielleicht mal hier und da seine Erfahrungen macht.
Gut möglich.
Irrlicht hat geschrieben:Ist Dir jemand so wichtig, dass Du oft und gerne Zeit mit ihm/ihr verbringst?
Wie oben gesagt, ist mir die Dauer und Häufigkeit nicht so wichtig. Es gibt schon Leute, mit welchen ich gerne Zeit verbringen würde, bzw. ihnen nahe sein.
Irrlicht hat geschrieben:Siehst Du, wies jemand anderem geht und hast ein Gefühl dazu?
Ja, ich glaube nicht, dass mir diesbezüglich etwas grundsätzliches fehlt.
Irrlicht hat geschrieben:Ich frage nach dieser Gefühlsebene von Beziehungen, weil es mir vorkommt, als wüsstest Du irgendwie, dass Deine Bindungen kopflastig, funktional sind und Du gerne wüsstest, wie manche andere Menschen das leben.
Ich wüsste gerne, wie andere Menschen das leben, aber nicht weil meine Bindungen "funktional" sind, sondern eher das Gegenteil davon: ich sehe fast nichts funktionales darin, nichts konkretes. Gefühle werden mir nicht fehlen, aber ich weiss nicht, was damit anfangen. Aber vielleicht habe ich auch nur Angst, dass es so sein wird. Auf jeden Fall kann ich im voraus nicht sagen, was ich mit diesen Gefühlen anfangen würde (naja, ausser Sex o.ä.), und habe Angst, dass das "zu wenig" ist. OK, bei lolarennt und ihrem Freund scheint es ja immerhin so zu funktionieren - nur scheint sie nicht ganz zufrieden damit zu sein (?).
Irrlicht hat geschrieben:fällt es Dir schwer, gemeinsam mit dem anderen etwas interessantes zu erleben/zu erfühlen (und zwar mehr als Sex ) ?
Ja, das fällt mir schwer. Vielleicht tatsächlich weil ich den Anspruch an mich selbst habe, eine Funktion zu erfüllen oder ein klares Ziel vor Augen zu haben. Wenn es ein solches Ziel gibt, dann kann ich das Erlebnis eher interessant finden. Meist fehlt aber ein solches Ziel (ausserhalb des Berufslebens).
Irrlicht hat geschrieben:Meinst Du wirklich, Du hättest "keine Eigenschaften" oder bist Du eher Gantenbein, der nicht weiss, wo und wie er sich authentisch spiegeln kann?
"Keine Eigenschaften" heisst "keine Ziele". Was du mit "sich spiegeln" (wollen) meinst, weiss ich nicht.
Bis Sonntag Abend kann ich jetzt nicht mehr schreiben.