Wut an Therapeutin auslassen
nein, hab ich auch nicht so aufgefasst hungry... keine sorge, wollts nur aus meiner sicht darstellen.. ja vielleicht weil ich so oft von diesen klischees lese.
LG
LG
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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Stimmt. es war ja nicht eine angestaute Wut, die ich seit Langem mit mir trage, sondern gezielt um ihre Deutung.hungryheart hat geschrieben:mir fällt auf, dass ich mich auch ein wenig am titel "stoße".
so, wie du es beschreibst, hast du ja nicht irgendeine wut an der thera ausgelassen, sondern du warst aufgrund dessen, wie sie sich verhält wütend auf sie und hast ihr das gezeigt.
das ist ja schon ein unterschied.
Nee, ich bin nicht zurückgerudert und bin bei meiner Meinung geblieben. Nachdem wir uns gegenseitig bombadiert hatten, war dann ein Moment, indem wir uns schweigend gegenübersaßen. Sie meinte dann, sie hat den Eindruck, als wolle ich Schluss mit der Therapie machen, sie wolle dies nicht, aber sie überlässt es mir jetzt an dieser Stelle, ob ich bleibe oder gehe.hungryheart hat geschrieben:dass ihr noch in der selben stunde die kurve bekommen habt.....lag das daran, dass du aus erschrecken und angst, die der streit verständlicherweise in dir ausgelöst haben, zurückgerudert bist?
oder habt ihr euch beide aufeinander zubewegt.
Für mich war klar, dass ich nicht gehe, dies habe ich ihr gesagt. Dann war wieder Schweigen und sie meinte, wir gehen jetzt mal anders ran an das, was mich so aufgeregt. Ich soll mal ganz genau sagen, welcher Punkt in ihrer Interpretation mich so aufgewühlt hat. Dadurch kamen wir wieder in die Kommunikation, die mich in meinen Augen auch weitergebracht hat, da ich verstehen konnte, was sie genau gemeint hat.
hungryheart hat geschrieben:wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist, kann man ja nie ausschließen, dass der/die thera mit ihrer deutung recht haben.
Das stimmt. Mich beschäftigt ihre Deutung weiterhin. Seit gestern Abend glaube ich einfach, dass es zuviel für mich war, mir das alles anzuhören und annehmen zu können. Sie hat es halt auch sehr massiv, eindrücklich und als Tatsache rübergebracht, also nicht wie eine vorsichtige Deutung, bei der man mal genauer hinschauen könnte. Diese Wucht war es hauptsächlich, die mich auf die Palmehungryheart hat geschrieben:und tatsächlich ist es ja auch oft so, dass man manche schmerzliche wahrheit nicht sehen will und wütend wird, wenn jemand die unangenehme wahrheit ausspricht.
gebracht hat. Aber auch eine Aussage, die für mich wirklich so nicht stimmig ist.
Ja, dies habe ich ihr auch gesagt. Gerade, dass sie, bevor sie sich ein Urteil bildet, wirklich mal genauer hinschaut.hungryheart hat geschrieben:andererseits ist es ja auch wichtig, seinem eigenen gefühl und der eigenen wahrnehmung zu vertrauen..... und therapeuten können natürlich auch grausam falsch liegen mit ihrer wahrnehmung und deutung.
Könnte noch mehr zu Deinem Beitrag schreiben, aber ich muss ganz flott weg.
LG Elena
Manchmal sind Therapeuten auch einfach schlecht drauf. Und dann reagieren sie, ganz menschlich, plötzlich gereizt auf Dinge, auf die sie vorher ganz gelassen reagiert haben - das ist meine Erfahrung. Manchmal geben sie das später auf Nachfrage auch offen zu ... Für die Patientinnen ist das natürlich eine unangehme Erfahrung, vor allem, wenn es zum ersten Mal passiert.
Hallo Tristezza und der Rest des threads ,
ja, das mag schon sein, dass sie schlecht drauf war. Ich werde die ganze Zeit nicht das Gefühl los, dass ich sie richtig gekränkt habe. Jetzt bin ich hin- und hergerissen, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Ich kann von mir sagen, dass ich alles andere als diplomatisch war und ihr nur Vorwürfe gemacht habe. Dann denke ich wieder, sie war ja auch nicht besser und nimmt es in Kauf, dass man mal angefressen aus der Stunde geht, weil sie in ihren Deutungen einfach sehr vehement rüberkommt. Andrerseits hat sie mich auch schon angerufen nach der Sitzung und meinte, dass sie befürchtet, dass sie zu unsensibel mit mir umgegangen ist.
Sie hat einen ganz lieben Kern, hat mich schon sehr oft ganz arg unterstützt, und ich muss ihr wohl so den Eindruck vermittelt haben, dass ich sie nur noch doof finde. Gut, in dem Moment war es für mich auch so. Sie hat es damit beschrieben, dass ich sie verteufel. Darüber muss ich den ganzen Tag nachdenken, und irgendwie würde ich mich gerne bei ihr entschuldigen. Aber gleichzeitig frage ich mich, für was soll ich mich entschuldigen?
Oder soll ich ihr einfach sagen, dass ich sie nicht verteufel, sondern nur über diese eine Sache auf sie sauer war. Mir tut es irgendwie so leid, wenn sie denkt, dass ich ihre Bemühungen nicht schätze.
Soll ich sie anrufen, ihr das sagen, oder einfach in der nächsten Stunde darüber reden oder bin ich irgendwie zu devot?
Was meint ihr dazu?
LG Elena
ja, das mag schon sein, dass sie schlecht drauf war. Ich werde die ganze Zeit nicht das Gefühl los, dass ich sie richtig gekränkt habe. Jetzt bin ich hin- und hergerissen, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Ich kann von mir sagen, dass ich alles andere als diplomatisch war und ihr nur Vorwürfe gemacht habe. Dann denke ich wieder, sie war ja auch nicht besser und nimmt es in Kauf, dass man mal angefressen aus der Stunde geht, weil sie in ihren Deutungen einfach sehr vehement rüberkommt. Andrerseits hat sie mich auch schon angerufen nach der Sitzung und meinte, dass sie befürchtet, dass sie zu unsensibel mit mir umgegangen ist.
Sie hat einen ganz lieben Kern, hat mich schon sehr oft ganz arg unterstützt, und ich muss ihr wohl so den Eindruck vermittelt haben, dass ich sie nur noch doof finde. Gut, in dem Moment war es für mich auch so. Sie hat es damit beschrieben, dass ich sie verteufel. Darüber muss ich den ganzen Tag nachdenken, und irgendwie würde ich mich gerne bei ihr entschuldigen. Aber gleichzeitig frage ich mich, für was soll ich mich entschuldigen?
Oder soll ich ihr einfach sagen, dass ich sie nicht verteufel, sondern nur über diese eine Sache auf sie sauer war. Mir tut es irgendwie so leid, wenn sie denkt, dass ich ihre Bemühungen nicht schätze.
Soll ich sie anrufen, ihr das sagen, oder einfach in der nächsten Stunde darüber reden oder bin ich irgendwie zu devot?
Was meint ihr dazu?
LG Elena
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Sag ihr genau das in der nächsten Stunde. Das ist einfach dein ehrliches Feedback. Keine Entschuldigung, die du eigentlich nicht mitteilen willst, sondern ein "Es tut mir leid". Das ist viel besser und spart die Schuldfrage aus, die ja in einer Entschuldigung stecken würde.Elena hat geschrieben:Mir tut es irgendwie so leid, wenn sie denkt, dass ich ihre Bemühungen nicht schätze.
Ich habe das obige schon mehrmals zu meinem Therapeuten gesagt, wenn ich mal wieder so richtig über Stränge geschlagen habe.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
Theodor Storm
Hallo Elena,
Bisher meintest du ja, du hast Kritik geübt an ihrer Arbeit, du warst vehement und sehr wütend, hast alles einseitig gesehen. Das geschah ja wahrscheinlich eher aus einer Kränkung deinerseits heraus, sei es aufgrund der Deutung selbst oder aufgrund dessen, dass deine Einwände nicht gehört wurden.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Situation sehr unangenehm für deine Therapeutin war. Denkbar wäre, dass sie verärgert ist. Aber kann sie wirklich gekränkt sein? Dafür müsstest du sie m.E. noch zusätzlich herabgesetzt oder ähnliches haben oder aber sie müsste vollkommen kritikunfähig sein.
Du sagst, du warst nicht unter der Gürtellinie. Es wäre natürlich jetzt interessant, ob sie das evtl. anders empfunden hat. Es kann aber auch gut sein, dass sie gar nicht gekränkt ist. Dann ist es bemerkenswert, dass du das nicht nur annimmst, sondern auch gleich den Impuls hast, dich zu entschuldigen, also alle Schuld auf dich zu nehmen. Vielleicht hältst du es nicht für normal, dass Menschen, die einander sehr mögen, auch mal etwas zueinander sagen, wodurch der andere sich nicht gut fühlt. Als sie das getan hat, hast du sehr heftig reagiert und jetzt, wo du es evtl. getan hast, willst du es am liebsten sofort wieder zurücknehen.
Wenn du dir vorstellst, du gäbest diesem Impuls nun komplett nach, sagtest Entschuldigung einfach mal für alles, sie wäre dann ganz und gar besänftigt und würde dir quasi vergeben, wie ginge es dir dann damit?
(Klar, in Wahrheit wäre ihre Reaktion evtl. ganz anders...)
Lg
mitsuko
wodurch denn?Elena hat geschrieben:Ich werde die ganze Zeit nicht das Gefühl los, dass ich sie richtig gekränkt habe.
Bisher meintest du ja, du hast Kritik geübt an ihrer Arbeit, du warst vehement und sehr wütend, hast alles einseitig gesehen. Das geschah ja wahrscheinlich eher aus einer Kränkung deinerseits heraus, sei es aufgrund der Deutung selbst oder aufgrund dessen, dass deine Einwände nicht gehört wurden.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Situation sehr unangenehm für deine Therapeutin war. Denkbar wäre, dass sie verärgert ist. Aber kann sie wirklich gekränkt sein? Dafür müsstest du sie m.E. noch zusätzlich herabgesetzt oder ähnliches haben oder aber sie müsste vollkommen kritikunfähig sein.
Du sagst, du warst nicht unter der Gürtellinie. Es wäre natürlich jetzt interessant, ob sie das evtl. anders empfunden hat. Es kann aber auch gut sein, dass sie gar nicht gekränkt ist. Dann ist es bemerkenswert, dass du das nicht nur annimmst, sondern auch gleich den Impuls hast, dich zu entschuldigen, also alle Schuld auf dich zu nehmen. Vielleicht hältst du es nicht für normal, dass Menschen, die einander sehr mögen, auch mal etwas zueinander sagen, wodurch der andere sich nicht gut fühlt. Als sie das getan hat, hast du sehr heftig reagiert und jetzt, wo du es evtl. getan hast, willst du es am liebsten sofort wieder zurücknehen.
Wenn du dir vorstellst, du gäbest diesem Impuls nun komplett nach, sagtest Entschuldigung einfach mal für alles, sie wäre dann ganz und gar besänftigt und würde dir quasi vergeben, wie ginge es dir dann damit?
(Klar, in Wahrheit wäre ihre Reaktion evtl. ganz anders...)
Lg
mitsuko
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Hallo Elena,Elena hat geschrieben:Soll ich sie anrufen, ihr das sagen, oder einfach in der nächsten Stunde darüber reden oder bin ich irgendwie zu devot?
Was meint ihr dazu?
LG Elena
ich finde das nicht zu devot. Wenn es Dich beschäftigt und Du ihr das gern nochmal sagen möchtest, dann würde ich sie einfach anrufen, nicht unbedingt, um um Entschuldigung zu bitten, sondern, wie metropolis schon vorgeschlagen hat, sagen, dass Du Dir Sorgen machst, dass sie denkt, Du würdest ihre Bemühungen nicht schätzen, dass Dir das so leid täte, wenn es so wäre, weil das gar nicht der Fall sei, sondern dass Du das sehr wohl zu schätzen wüsstest und Dich wirklich nur diese Sache so auf die Palme gebracht hat. Dass Du ihr das einfach nochmal sagen wolltest. Damit hast Du die Sache dann vielleicht erstmal aus dem Kopf und kannst hoffentlich auch entspannter in die nächste Stunde gehen.
Ich glaube, wenn ich Therapeutin wäre, würde ich mich darüber freuen, wenn ein Patient so reagieren würde und das als Kommunikation auf Augenhöhe empfinden.
Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.
Hallo Mitsuko,
Du bringst die GEdanken auf den Punkt, die ich nicht zum Ausdruck bringen konnte und die in mir arbeiten.
@ mitsuko
Stimmt, bei einer Entschuldigung steht auf jeden Fall die Schuldfrage im Raum bzw. es zeigt, dass man die Schuld auf sich lädt. Aber eigentlich merke ich grad, dass ich mich garnicht schuldig fühle, sondern nur Angst habe, dass sie gekränkt sein könnte. Sozusagen würde ich mich entschuldigen, damit sie nicht mehr sauer ist. Das kann es aber eigentlich nicht sein.
@ dampfnudel
LG Elena
Du bringst die GEdanken auf den Punkt, die ich nicht zum Ausdruck bringen konnte und die in mir arbeiten.
Ja, ganz klar geschah es aus einer Kränkung aufgrund ihrer Deutung heraus, die mir echt eine Nummer zu hart war. Acuh wenn sie eventuell der Wahrheit entsprochen hat (haben kann) war es mir zu viel.mitsuko hat geschrieben:Bisher meintest du ja, du hast Kritik geübt an ihrer Arbeit, du warst vehement und sehr wütend, hast alles einseitig gesehen. Das geschah ja wahrscheinlich eher aus einer Kränkung deinerseits heraus, sei es aufgrund der Deutung selbst oder aufgrund dessen, dass deine Einwände nicht gehört wurden.
Ich knapse halt an dem Begriff verteufeln, der von ihr gefallen ist. Für mich beinhaltet diese Aussage, dass ich ihr deutlich gezeigt haben muss, dass ich sie ganz und gar schlecht finde. Also nicht nur, dass ich an ihrer Arbeit Kritik geübt habe.mitsuko hat geschrieben:Denkbar wäre, dass sie verärgert ist. Aber kann sie wirklich gekränkt sein? Dafür müsstest du sie m.E. noch zusätzlich herabgesetzt oder ähnliches haben
Wenn ich es Revue passieren lasse, dann finde ich nach wie vor nicht, dass ich unter der Gürtellinie war. Das einzige, was ich beleidigend finde war, dass ich ihr gesagt habe, dass sie sich irgendwelche Dinge zusammenreimt, die nicht der realistischen Situation entsprechen und wie sie dazu kommt, einfach Schlüsse über Dinge zu ziehen, von denen sie zu wenig mitbekommt.mitsuko hat geschrieben:Du sagst, du warst nicht unter der Gürtellinie. Es wäre natürlich jetzt interessant, ob sie das evtl. anders empfunden hat.
Kann natürlich auch sein. Ich persönlich wäre halt gekränkt von jemanden, über den ich sage, er verteufelt mich. Dies drückt es für mich aus.mitsuko hat geschrieben:Es kann aber auch gut sein, dass sie gar nicht gekränkt ist.
Das ist es auch, was mich so nachdenklich stimmt, dass ich mich gleich entschuldigen möchte, komme mir dabei so devot vor und glaube mittlerweile, dass ich diesen Impuls habe, weil sie mir enifach so wichtig geworden ist, dass ich die Angst verspüre, sie könnte so sauer auf mich sein, dass ich sie auf jeden Fall davon abbringen möchte. Andrerseits bin ich dabei nicht ganz ich selber. Irgendwas ist für mich daran nicht so ganz stimmig. Aber vielelicht sollte ich genau diesen Punkt bei ihr zur Sprache bringen.mitsuko hat geschrieben:Dann ist es bemerkenswert, dass du das nicht nur annimmst, sondern auch gleich den Impuls hast, dich zu entschuldigen, also alle Schuld auf dich zu nehmen. Vielleicht hältst du es nicht für normal, dass Menschen, die einander sehr mögen, auch mal etwas zueinander sagen, wodurch der andere sich nicht gut fühlt.
Wenn ich mir das so vorstelle, käme ich mir eigentlich recht blöd vor, irgendwie so ganz abhängig wie ein kleines Kind.mitsuko hat geschrieben:Wenn du dir vorstellst, du gäbest diesem Impuls nun komplett nach, sagtest Entschuldigung einfach mal für alles, sie wäre dann ganz und gar besänftigt und würde dir quasi vergeben, wie ginge es dir dann damit?
@ mitsuko
Stimmt, bei einer Entschuldigung steht auf jeden Fall die Schuldfrage im Raum bzw. es zeigt, dass man die Schuld auf sich lädt. Aber eigentlich merke ich grad, dass ich mich garnicht schuldig fühle, sondern nur Angst habe, dass sie gekränkt sein könnte. Sozusagen würde ich mich entschuldigen, damit sie nicht mehr sauer ist. Das kann es aber eigentlich nicht sein.
@ dampfnudel
Ja, genau das ist es! Das ist eine super Formulierung, danke Dir . Aber ich glaube, ich mache es so, dass ich ihr dies doch erst in der Stunde sage, weil ich es mehr mag, sowas von Angesicht zu Angesicht zu tun. Ich hab ja schon wieder am Dienstag. Wir haben dann auch mehr die Zeit darüber zu reden. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es ganz gut, wenn ich sie mal ganz in Ruhe lasse, dass wir Abstand zueinander haben und jeder die Zeit hat, sich Gedanken zu machen.Dampfnudel hat geschrieben: sagen, dass Du Dir Sorgen machst, dass sie denkt, Du würdest ihre Bemühungen nicht schätzen, dass Dir das so leid täte, wenn es so wäre, weil das gar nicht der Fall sei, sondern dass Du das sehr wohl zu schätzen wüsstest und Dich wirklich nur diese Sache so auf die Palme gebracht hat.
LG Elena
Der Begriff ist schon sehr drastisch. Andererseits ist es halt immer so eine Sache mit der Sprachwahl, da ein Wort für 2 Leute ja immer irgendwie eine unterschiedliche Bedeutung haben kann. Vielleicht lohnt es sich ja auch, sie nochmal geziehlt nach dieser Wortwahl zu fragen.Elena hat geschrieben: Ich knapse halt an dem Begriff verteufeln, der von ihr gefallen ist. Für mich beinhaltet diese Aussage, dass ich ihr deutlich gezeigt haben muss, dass ich sie ganz und gar schlecht finde.
Das finde ich zum Beispiel vom Inhalt her gar nicht beleidigend, wobei Tonfall und Mimik natürlich immer eine Rolle spielen. Man könnte sowas ja auch total verächtlich sagen oder es könnte so rüberkommen.Elena hat geschrieben:Das einzige, was ich beleidigend finde war, dass ich ihr gesagt habe, dass sie sich irgendwelche Dinge zusammenreimt, die nicht der realistischen Situation entsprechen und wie sie dazu kommt, einfach Schlüsse über Dinge zu ziehen, von denen sie zu wenig mitbekommt.
Kleinen Kindern wird ja oft abverlangt, sie mögen sich ausdrücklich bei jemand anderem entschuldigen, selbst wenn sie es nicht wirklich wollen oder einsehen. Insofern verstehe ich das Gleichnis. Aber bei der Abhängigkeit bin ich mir nicht sicher, wie du es meinst. Abhängig davon, dass sie nicht sauer auf dich ist, so dass du dich dafür sogar ganz verbiegen musst?Elena hat geschrieben:Wenn ich mir das so vorstelle, käme ich mir eigentlich recht blöd vor, irgendwie so ganz abhängig wie ein kleines Kind.
Hallo Elena,
Du schreibst:
Für die konkrete Situation gilt m.E., dass es vielleicht nicht so wichtig ist, ob Du objektiv zu heftig warst, es war halt gerade zu viel und irgendwie für Euch beide. Kränkungen sind Beziehungsgeschehen, darum ist es auch so wichtig, darüber zu reden.
Ich verstehe Deine Sorge auch als ein Erschrecken vor der Möglichkeit, die Therapie oder die Therapeutin ernsthaft zu beschädigen. Kann natürlich sein, dass ich damit falsch liege, aber ich schreib mal auf, was mir eingefallen ist.
Ein bißchen Perspektivenwechsel:
Es ist tatsächlich möglich, dass sie gekränkt ist, dass Du sie gekränkt hast.
Wir PatientInnen/KlientInnen können die TherapeutInnen kränken, angreifen, verletzen auch jenseits der professionellen Rolle, genauso wie jemand Therapeut oder Therapeutin ganz real erwürgen oder erschießen kann. Ich glaube, wer beruflich mit Menschen zu tun hat weiß, dass es Situationen gibt, die einen umhauen, die man nicht mit Professionalität auffangen kann. (Übrigens nicht nur aus Ärger, ich kann mich auch ganz unprofessionell freuen.) Erst einmal nicht auffangen kann, später versucht man, zur professionellen Rolle zurückzufinden. (Der Lehrer, der wütend aus dem Klassenzimmer gerannt ist, muss wieder rein, und wenn er klug ist, lernt er dabei etwas über sich und erweitert seine Kompetenz.)
Vielleicht ist der Gedanke, dass man eine Therapeutin kränken kann, beunruhigend oder sogar erschreckend. Mir hat es aber unglaublich gut getan, wirklich zu erleben, dass es einen realen Menschen hinter der Professionalität gibt. Es hat mein Vertrauen, meine Wertschätzung, Kontaktfähigkeit, Arbeitslust in ganz ungeahnter Weise gesteigert. Zumindest die psychoanalytische Literatur behauptet, dass solche Situationen sehr produktiv für die Therapie sein können. Weiterarbeiten hilft.
Grüße
Rabe
Du schreibst:
Ich würde - in Ergänzung zu den Formulierungen von Metropolis und Dampfnudel - auch das der Therapeutin sagen, fragen, ob der Eindruck stimmt - zur Realitätsprüfung.Ich werde die ganze Zeit nicht das Gefühl los, dass ich sie richtig gekränkt habe.
Für die konkrete Situation gilt m.E., dass es vielleicht nicht so wichtig ist, ob Du objektiv zu heftig warst, es war halt gerade zu viel und irgendwie für Euch beide. Kränkungen sind Beziehungsgeschehen, darum ist es auch so wichtig, darüber zu reden.
Ich verstehe Deine Sorge auch als ein Erschrecken vor der Möglichkeit, die Therapie oder die Therapeutin ernsthaft zu beschädigen. Kann natürlich sein, dass ich damit falsch liege, aber ich schreib mal auf, was mir eingefallen ist.
Ein bißchen Perspektivenwechsel:
Es ist tatsächlich möglich, dass sie gekränkt ist, dass Du sie gekränkt hast.
Wir PatientInnen/KlientInnen können die TherapeutInnen kränken, angreifen, verletzen auch jenseits der professionellen Rolle, genauso wie jemand Therapeut oder Therapeutin ganz real erwürgen oder erschießen kann. Ich glaube, wer beruflich mit Menschen zu tun hat weiß, dass es Situationen gibt, die einen umhauen, die man nicht mit Professionalität auffangen kann. (Übrigens nicht nur aus Ärger, ich kann mich auch ganz unprofessionell freuen.) Erst einmal nicht auffangen kann, später versucht man, zur professionellen Rolle zurückzufinden. (Der Lehrer, der wütend aus dem Klassenzimmer gerannt ist, muss wieder rein, und wenn er klug ist, lernt er dabei etwas über sich und erweitert seine Kompetenz.)
Vielleicht ist der Gedanke, dass man eine Therapeutin kränken kann, beunruhigend oder sogar erschreckend. Mir hat es aber unglaublich gut getan, wirklich zu erleben, dass es einen realen Menschen hinter der Professionalität gibt. Es hat mein Vertrauen, meine Wertschätzung, Kontaktfähigkeit, Arbeitslust in ganz ungeahnter Weise gesteigert. Zumindest die psychoanalytische Literatur behauptet, dass solche Situationen sehr produktiv für die Therapie sein können. Weiterarbeiten hilft.
Grüße
Rabe
Heute nun meinte sie, Aggressivität sei per se nichts Negatives. Harmonie wiederhergestellt.Sir hat geschrieben:Ich erzählte heute meiner T., daß ich evtl. am der Erprobung eines neuen Antidepressivums teilnehmen möchte, wollte nur ihre Meinung hören, da sie weiß, daß ich mit der Wirkung von Cipralex, das ich seit ca. 1,5 Jahren nehme, unzufrieden bin. Sie faßte es aber als Aggression ihr gegenüber auf, da ich ihre Bemühungen damit herabsetzte.
Danke an Euch, ich finde, dies sind nur konstruktive Beiträge, die mir in meinen Gedanken weiter helfen!!!!
@ mitsuko
Das letzte meine ich, dass ich auf keinen Fall will, dass sie sauer auf mich ist. Für mich hat diese Angst etwas von einem Kind, dass abhängig von der Liebe der Mutter ist. Bin ja vollkommen in einer Übertragung drin, die ja grad extrem ans Tageslicht kommt. Ich meine, dies ist gut, um dran zu arbeiten, aber es ist für mich mit viel Schmerz verbunden, vor dem ich aber diesmal nicht wegrennen will.
@ Sir
Meine Therapeutin hatte mal so kleine Mücken in ihrem Zimmer, von denen ich gestochen wurde, was mich natürlich auch gejuckt hat. Sie fragte mich, vor was ich jetzt am liebsten davonrennen wolle, weil ich mich kratze, ich meinte, vor den Mücken, worauf sie meinte, dass dieses Jucken sicher einen anderen Grund haben müsste. Das war auch eine Situation, wo ich echt sauer wurde, weil einfach alles psychologisiert wird.....
LG Elena
Dies werde ich tun, bin mal gespannt, was für eine Antwort ich erhalte. Ihre ganze Art und Weise hat mir deutlich eine Kränkung signalisiert. Ich habe für sowas immer eine recht feine Antenne. Ich weiß nicht, ob sie dies aus professionellen Gründen auch wirklich zugeben würde vor mir. Vor sich selber sicher, aber keine Ahnung, ob sie dies auch vor Patienten macht.Rabe hat geschrieben:Ich würde - in Ergänzung zu den Formulierungen von Metropolis und Dampfnudel - auch das der Therapeutin sagen, fragen, ob der Eindruck stimmt - zur Realitätsprüfung.
Ja, stimmt, so ist es. Es war insgesamt alles zuviel, von beiden Seiten.Rabe hat geschrieben:Für die konkrete Situation gilt m.E., dass es vielleicht nicht so wichtig ist, ob Du objektiv zu heftig warst, es war halt gerade zu viel und irgendwie für Euch beide.
Eben, so sieht die Realität aus. Ich selber arbeite auch in einem Beruf, indem es darum geht, mit Kränkungen professionell umzugehen. Auch wenn man dies kann, ist man trotzdem einfach ein Mensch, an dem nicht alles abprallt. Ich kenne sie jetzt schon so gut, dass ich auch weiß, dass sie das alles genauso beschäftigten wird. Aber wie gesagt, ich spüre immer, wenn ich grad an sie denke, dass sie sauer ist.Rabe hat geschrieben:Ich glaube, wer beruflich mit Menschen zu tun hat weiß, dass es Situationen gibt, die einen umhauen, die man nicht mit Professionalität auffangen kann.
Mit Sicherheit, ich denke, es sind jetzt beide Seiten gefordert. Ich muss damit umgehen können, dass wir grad mal nicht diese harmonische Beziehung haben, die mir immer so gut getan hat. Es ist bei mir halt die Angst, dass sie mich nicht mehr leiden kann, bin mir sogar ziemlich sicher, dass sie im Moment die Nase gestrichen von mir voll hat. Ich bin traurig darüber, dass ich es mal wieder geschafft habe, den Menschen, den ich mit am meisten mag so weit gebracht zu haben.Rabe hat geschrieben:Zumindest die psychoanalytische Literatur behauptet, dass solche Situationen sehr produktiv für die Therapie sein können. Weiterarbeiten hilft.
@ mitsuko
mitsuko hat geschrieben:Kleinen Kindern wird ja oft abverlangt, sie mögen sich ausdrücklich bei jemand anderem entschuldigen, selbst wenn sie es nicht wirklich wollen oder einsehen. Insofern verstehe ich das Gleichnis. Aber bei der Abhängigkeit bin ich mir nicht sicher, wie du es meinst. Abhängig davon, dass sie nicht sauer auf dich ist, so dass du dich dafür sogar ganz verbiegen musst?
Das letzte meine ich, dass ich auf keinen Fall will, dass sie sauer auf mich ist. Für mich hat diese Angst etwas von einem Kind, dass abhängig von der Liebe der Mutter ist. Bin ja vollkommen in einer Übertragung drin, die ja grad extrem ans Tageslicht kommt. Ich meine, dies ist gut, um dran zu arbeiten, aber es ist für mich mit viel Schmerz verbunden, vor dem ich aber diesmal nicht wegrennen will.
@ Sir
Wow, das finde ich ja interessant, dass sie dies als Aggressivität ihr gegenüber aufgefasst hat. Manchmal denke ich auch, dass Therapeuten einfach zuviel analysieren und jede Aussage/Regung unter die Lupe nehmen.Sir hat geschrieben: Sir schrieb:
Ich erzählte heute meiner T., daß ich evtl. am der Erprobung eines neuen Antidepressivums teilnehmen möchte, wollte nur ihre Meinung hören, da sie weiß, daß ich mit der Wirkung von Cipralex, das ich seit ca. 1,5 Jahren nehme, unzufrieden bin. Sie faßte es aber als Aggression ihr gegenüber auf, da ich ihre Bemühungen damit herabsetzte.
Heute nun meinte sie, Aggressivität sei per se nichts Negatives. Harmonie wiederhergestellt.
Meine Therapeutin hatte mal so kleine Mücken in ihrem Zimmer, von denen ich gestochen wurde, was mich natürlich auch gejuckt hat. Sie fragte mich, vor was ich jetzt am liebsten davonrennen wolle, weil ich mich kratze, ich meinte, vor den Mücken, worauf sie meinte, dass dieses Jucken sicher einen anderen Grund haben müsste. Das war auch eine Situation, wo ich echt sauer wurde, weil einfach alles psychologisiert wird.....
LG Elena
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- Beiträge: 1968
Rabe hat geschrieben: Vielleicht ist der Gedanke, dass man eine Therapeutin kränken kann, beunruhigend oder sogar erschreckend. Mir hat es aber unglaublich gut getan, wirklich zu erleben, dass es einen realen Menschen hinter der Professionalität gibt. Es hat mein Vertrauen, meine Wertschätzung, Kontaktfähigkeit, Arbeitslust in ganz ungeahnter Weise gesteigert. Zumindest die psychoanalytische Literatur behauptet, dass solche Situationen sehr produktiv für die Therapie sein können. Weiterarbeiten hilft.
genau das habe ich in meiner therapie auch als enorm wichtig und auch heilsam empfunden.
und auch das gemeinsame aushalten des konfliktes und die feststellung, dass die beziehung trotz konflikt weitergehen kann.
ich finde, elena, du macht das alles sehr kompetent:
du hast authentisch emotionen gezeigt, du hast ihr etwas rückgemeldet, was dir nicht guttat, du reflektierst sehr differenziert den konflikt, versuchst auch ihre seite zu sehen (das ist nicht devot, sondern sozial kompetent) , dabei deine perspektive nicht aus den augen zu verlieren (da muss du glaub ich ein bissi aufpassen).
Nimm was du willst und zahl dafür.
Das geht mir runter wie Öl !hungryheart hat geschrieben:ich finde, elena, du macht das alles sehr kompetent:
Wie meinst Du das genau?hungryheart hat geschrieben:dabei deine perspektive nicht aus den augen zu verlieren (da muss du glaub ich ein bissi aufpassen).
LG Elena
Ich habe keinen Zweifel, dass du das packst! dafür dass dir/euch das zum ersten mal passiert ist, klingt das doch schon alles irre sortiert und vernünftig bei dir, echt jetzt...Das letzte meine ich, dass ich auf keinen Fall will, dass sie sauer auf mich ist. Für mich hat diese Angst etwas von einem Kind, dass abhängig von der Liebe der Mutter ist. Bin ja vollkommen in einer Übertragung drin, die ja grad extrem ans Tageslicht kommt. Ich meine, dies ist gut, um dran zu arbeiten, aber es ist für mich mit viel Schmerz verbunden, vor dem ich aber diesmal nicht wegrennen will.
Ansonsten: Ja ich denke schon das hat was mit kindlicher Abhängigkeit zu tun. Mir ging es früher auch so, ganz extrem. ich habe dann vourwurfsvoll und mega-ängstlich zugleich gesagt: "Sie sind doch sauer auf mich?!" Das waren für mich jedesmal Katastrophen, egal ob sie meinen Eindruck bejahte oder nicht. Darum steckt halt auch der Anspruch, dass sie nicht sauer auf mich sein darf. (Diesem Anspruch hat sie gleich zu beginn eine klare Absage erteilt.)
Man kann da aber rausfinden und ich habe da auch viel draus gelernt. Über Aggressionen, wie ich sie wahrnehme, wie ich sie selbst habe und zeige. Und über Autonomie, Stärke. Je mehr ich die habe, umso weniger können mich alltägliche Aggressionen anderer verunsichern. Bin da aber noch auf dem Weg.
amor fati
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