Hallo ihr lieben Helferinnen.carö hat geschrieben:hallo dannie,
ich denke inzwischen vielmehr, dass die eigenen erwartungen sehr auf die eigenen angstvorstellungen (oder auch unrealistische und unrealisierbare wünsche) verweisen. der andere ist ja letztlich (zumindest in gewissen teilen) unbekanntes terrain, auch wenn man natürlich aufgrund der erfahrungen miteinander gewisse annahmen hegt, wie er/sie reagieren könnte. aber sicher kann man das nie wissen und das ist letztlich eine gute nachricht, weil es DIE hoffnung ist (oder sein kann), dass es unerwartet anders verläuft als so angstvoll erwartet.
alles gute für die stunde!
carö
Hallo carö.
Wie Recht du hattest. Sie hat anders reagiert als ich dachte. Sie hat Gott sei Dank nichts gespiegelt und kein Drama gemacht. Ich habe gesagt, dass es mir sehr schwer fällt darüber zu reden und dann sagte sie mir: "Also, meine Fantasie sagt mir, dass es um diese Frau geht und das, das und das passiert ist." Als ich ihr gesagt habe, dass ihre Vermutung richtig ist, hat sie nicht mit der Wimper gezuckt. Sie ist ganz cool geblieben.
Es war für mich eine sehr schlimme Sitzung. Alles konnte ich ihr nicht sagen. Sie hat mich erst stabilisiert, bzw. mich quasi dazu gezwungen. Über mein Problem haben wir nicht so ausführlich sprechen können, weil ich irgendwann zu gemacht habe. Dann sind wir auf die körperliche Ebene gegangen und mit dem Körper gearbeitet, damit sich meine Emmotionen die ich so fest halte lösen.
Ich werde hier kurz mein Problem schildern: Ich habe ein ungelöstes Thema mit einer Frau, welche eine wichtige Rolle in meinem Leben spielt. Es ist zwischen uns beide unmöglich, dass wir uns auf diesem Terrain treffen, weil sie mich ausgebildet hat und sie eine gewisse Verantwortung mir gegenüber hat. Das geht nun schon seit 10 Jahren so. Zwischen uns herrscht eine enorme Anspannung. Ich habe mich daraufhin in Affären mit Frauen gestürzt, damit ich Klarheit bekomme, was mit mir los ist. Aber ich habe niemals das gefunden was ich gesucht habe. Dann kam mein Mann der für mich die Sonne ist und das Thema Frauen war abgeschlossen. Nicht vollständig, weil ich weiß, dass ich nie hetero sein werde. Mein Mann weiß das auch. Meine Ehe ist toll, mein Mann ist toll, ich liebe ihn über alles. Ich hatte Abstand von dieser Frau. Ich habe geheiratet. Sie hat meine Hochzeit lediglich zur Kenntnis genommen, obwohl mein Mann mit ihr befreundet ist. (Sie hat sich vor ein paar Jahren regelrecht in mein Leben gedrängt.) Gratuliert hat sie uns nicht. Sie und ich können uns jedoch beruflich nicht aus dem Weg gehen. Ich werde das WE und die ganze nächste Woche beruflich mit ihr zusammen arbeiten und wie es aussieht, lässt mein Mann mich im Stich und kommt nicht mit. Und ich werde sehr wahrscheinlich bei ihr übernachten (müssen). Sie wird es mir anbieten und ich werde das nicht überleben. Ich habe Angst. Ich habe eine sch* Angst, dass sie die Grenze die wir stillschweigend vereinbart haben überschreitet. Und sie ist viel stärker als ich und sie weiß, dass ich, wenn sie da ist, ins Schwanken gerate. Vielleicht muss ich mich ihr gegenüber sehr klar aufstellen. Aber wie soll ich das tun, wenn ich dabei den Teil meiner Persönlichkeit, der nicht hetero ist, dabei verleugnen muss ??? DAS habe ich meiner Thera noch nicht gesagt, weil ich weiß, dass es dann ans Eingemachte geht. (Jetzt sollte ich hier besser keine weiteren Kraftausdrücke verwenden...) Es ist eine ganz bescheidene Situation. Ich bin nervlich am Ende.
Dannie