Langeweile aushalten-wie geht das?

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hungryheart
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Beitrag Di., 10.05.2011, 14:05

Tristezza hat geschrieben:
Um die Frage zu beantworten, finde ich es wichtig zu verstehen, was es für dich heißt, einfach nichts zu machen? Nichts tun im Sinne von nur herumsitzen oder -liegen? Oder im Sinne von nichts vordergründig Nützliches tun, also Musik hören, fernsehen etc.?

danke für diese kluge frage
ich verstehe darunter tatsächlich so etwas wie gehen/sitzen/ liegen, vor mich hingucken und mich weder gedanklich noch praktisch mit irgendwas beschäftigen.

also z.b. weder etwas planen, oder eine phantasiereise machen, noch stricken, fernsehen oder lesen oder so.

es ist aber nicht so, dass ich ständig das gefühl habe, immer etwas nützliches, sinnvolles tun zu müssen und mich nicht ausruhen zu dürfen.
im gegenteil, ich finde diesen zwang, mich dauernd beschäftigen zu müssen völlig albern und tue öfter "sinnloses", weil ja kein mensch ständig und immer nur sinnvolles zu tun hat.
das ist völlig ok für mich.


es ist aber schon irgendwie extrem, weil ich ohnehin wenig freizeit und viel stress habe (ich habe kinder und arbeite ...das sagt wohl alles) und wenn ich dann mal zwischendurch eine stunde habe, sollte ich doch eigentlich froh sein, wenn ich mal gar nichts tun muss.
aber nein.....
ich halte es keine 5 minuten aus, gar nichts zu tun.
und sei es nur, dass ich zum pc gehe und schaue, ob es hier was neues gibt, oder ein bisschen im garten herumzupfe.

sicher bin auch ich z.t. so erzogen, dass man seine zeit sinnvoll zu füllen hat, aber ich bin eigentlich gar nicht (mehr, wenn ich es überhaupt jemals war) leistungsbezogen.
diese ständige unruhe und diese tendenz langeweile als folter zu empfinden kommt glaub ich echt von einer fehlschaltung im hirn namens ADHS-
sagen zumindest ärzte und theras zu mir.

leider hatten sie damals keine guten tipps, was man da tun kann, war auch nicht so das thema in meinen therapien.
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beat
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Beitrag Di., 10.05.2011, 14:16

(und dir hat das geholfen...."nur" das, oder hast du auch anderes ausprobiert?)
ich habe als Junge so um die 14 herum mal mit Autogenem Training "gespielt", wollte einfach wissen ob das tatsächlich funktioniert. (Damals lief im TV gerade KungFu und ich war begeistert von den mentalen Fähigkeiten des David Carradine )

Aber spätestens nach dem schweren rechten Arm bin ich meistens eingeschlafen, dabei fiel mir aber auf, dass ich tief zu atmen beginne und sich mein Bauch auch mit Luft befüllen lässt und nicht nur die Lunge und ich mich allein schon durchs bewusste Atmen sehr gut und angenehm entspanne und locker werde.

Und einer meiner Lehrer gab mir noch den Tipp, dass es sich mit Augentraining verbinden lässt, also fünf Sekunden nach oben, funf nach links usw. schauen und sich nur auf die Augen dabei zu konzentrieren.

Das hilft mir heute vor Sitzungen, bei denen es um etwas geht genauso wie damals vor Prüfungen oder Schularbeiten und Augen und Atmung hat man ja immer bei sich, praktischer Weise und verschafft mir in Kürze Ruhe, stellt meine Gedankenräder ab und irgendwann sitze ich wirklich nur mehr da und höre die Natur um mich oder die Uhr die tickt und es fühlt sich einfach gut an.
Ich gewöhnte mir beizeiten ab, nach der Traumfrau zu suchen. Ich wollte nur eine, die kein Albtraum war. Charles Bukowski


montagne
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Beitrag Di., 10.05.2011, 14:45

interessante sichtweise.......du bewertest das "immer beschäftigt sein" nur anders, als ich...oder?
so erlebe ich meine welt nämlich auch- ich habe immer automatisch nach kurzer zeit irgendwas, was mich interessiert oder beschäftigt.

aber es ist noch mehr als das.
oft nicht lustvoll, sondern eher zwanghaft, nach dem motto nur ja keine langeweile.
Ich erlebe es normal nicht als zwanghaft. (Kenne das aber auch in Phasen, in denen es mir echt schlecht ging, allerdings weniger aus Langeweile, als um mich eben von meinen Gefühlen, meinem Innenleben und Körper abzulenken.)
Solange ich wach bin, muss ich doch wahrnehmen. Selbst wenn es nichts zu sehen gibt, ich rieche, höre, fühle mit meiner Haut die Luft (Temperatur, Feuchtigkeit, Strömung), fühle Herzschlag, Atmung, Bauchgefühl (Magen, darm, Blase), Rücken/Wirbelsäule, Gelenke, Muskeln. Wie sitze, stehe, gehe ich, wie fühlt sich das an? Ist ja nicht jeden Tag, jede Stunde gleich. Diese Wahrnehmungen beschäftigen mich schon eine ganze weile, wenn ich Leerlauf habe. Dann kann ich mir überlegen was mir mein Körper gerade sagt.
Und dann noch die ganzen interessanten Gedanken und Gefühle!

Irgend welche Gedanken und Reize hat man doch immer. Geht doch gar nicht anders. Und gerade wenn ich gehe, jogge oder radfahre kommen schon aus dem Körper heraus genug Anregungen. Und dann gibt es eben immer genug zu denken, zu planen, zu evaluieren und zu fühlen. Nicht zwanghaft, sondern ist einfach so.


Ich muss mich nicht zwanghaft darauf konzentrieren und ich habe auch keine Angst vor Langerweile. Ich nehme einfach wahr, denke. Nichts-tun was beobachtbar ist geht vllt. noch, aber nicht denken, nicht wahrnehmen geht für mich nicht
Vllt. hat das wirklich mit ADHS zu tun. Das du die "kleinen, unbedeutenden" Tätigkeiten und Wahrnehmungen als solche eben nicht automatisch wahrnimmst, bzw. nicht konzentriert genug. Gibt ja auch nochmal Unterschiede zwischen introvertierten und extrovertierten Menschen. Auch wenns hier vllt. anders aussieht, ich bin ziemlich introvertiert, in dem Sinne, dass ich eben genug Input aus mir selbst und aus Beobachtungen heraus habe und daher nicht so auf Action und andere angewiesen bin.
Extrovertierte brauchen mehr Input von anderen Menschen von Medien, müssen sich mehr mitteilen. Ist doch auch okay, hat beides Vor und Nachteile. Sein Temperament kann man ja kaum ändern, warum sollte man auch?


Quälend habe ich Langeweile nur im Krankenhaus empfunden, da dann aber auch ziemlich schnell. Den ersten Tag nach einer OP bin ich noch mit meinen Körperfunktionen und dem Verdauen von Infos beschäftigt, aber dann? Horror. Nur noch rum liegen und dann ist mir oft auch so langweilig, dass ich nicht mal lesen kann. Nicht das ich je länger als ein paar Tage im KH war, aber das reicht schon.
Aber solche Situationen hat man ja nicht so oft und wenn dann finde ich es normal, dass einen die Langeweile dann quält. Finde das dann auch nicht schlimm oder krankhaft.
amor fati

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Marja
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Beitrag Di., 10.05.2011, 15:52

beat hat geschrieben:
Und einer meiner Lehrer gab mir noch den Tipp, dass es sich mit Augentraining verbinden lässt, also fünf Sekunden nach oben, funf nach links usw. schauen und sich nur auf die Augen dabei zu konzentrieren.
Hallo beat!

Würdest Du so nett sein und diese Augenübung etwas genauer ausführen bitte, würd mich interessieren, da ich meine Augen ja auch immer dabei habe *g* und so eine Übung kann man immer wiedermal gebrauchen im Leben.

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56er
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Beitrag Di., 10.05.2011, 16:15

(M)eine "Methode" - die mir seit Jahren hilft - egal ob bei Stress, Warten
oder (seltener) Langeweile ..

-> "Meinen Körper fragen & sprechen" - also bspw. mit den Fußsohlen, Zehen, Finger, Herz,
Bauch etc. fragen/nachfühlen/reden was/und ob sie was "sagen".
Für diese "Körperinventur" viel Geduld nehmen bzw. sich Zeit lassen dabei. ^^

Das macht mich regelmässig ruhig und lebendig zugleich.
L(i)ebensquelle: (Ich) Mach' es wie die Sonnenuhr, zähl' die schönen Stunden nur ... :)

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beat
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Beitrag Di., 10.05.2011, 16:27

Gerne, also es ist echt einfach, ich setze mich dazu gemütlich auf einen Stuhl stütze auch manchmal das Kinn auf den Händen an einem Tisch ab und beginne mit einem Blick nach oben, der Kopf bleibt dabei immer in derselben Position, es bewegen sich also nur die Augen.

Ich zähle die Sekunden nicht, mache das eher nach Gefühl, mir kommt es eben vor wie 5 Sekunden (also es sind etwa vier bis fünf Atemzüge lang), die ich nach oben schaue. Dann schaue ich etwa genauso lang nach links und dann nach rechts und dann nach unten. Und immer so weit die Augen in die jeweilige Richtung wie es eben geht, bis es fast ein wenig anstrengend wird.

Das wiederhole ich so lange bis ich spüre, dass ich innerlich völlig ruhig werde und sämtliche Nervosität aus mir gewichen ist. Ich fixiere aber keine Gegenstände sondern schaue sozusagen ins Narrenkastl, oder gleichsam durch die Decke oder Wände durch.

hth

beat
Ich gewöhnte mir beizeiten ab, nach der Traumfrau zu suchen. Ich wollte nur eine, die kein Albtraum war. Charles Bukowski

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Marja
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Beitrag Di., 10.05.2011, 16:29

56er hat geschrieben:
-> "Meinen Körper fragen & sprechen" -
Hallo 56er,

interessant! Noch nie gehört davon. Welche Fragen könnten das zB. sein?

@beat

Okay, vielen Dank! Muss ich gleich mal probieren.

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56er
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Beitrag Di., 10.05.2011, 16:50

Marja hat geschrieben:
56er hat geschrieben: -> "Meinen Körper fragen & sprechen" -
Hallo 56er,

interessant! Noch nie gehört davon. Welche Fragen könnten das zB. sein?
Was dir "einfällt" - bspw. "Zehe, erzähl mir wie's dir geht
- oder mal eine nette Geschichte - oder fühl mir was vor ..." (das geht eigentlich endlos)


PS: Zur späteren Idee & Umsetzung hat seinerzeit wohl auch das hier Anstoss gegeben ...
Der Menschliche Körper - Otto Waalkes
L(i)ebensquelle: (Ich) Mach' es wie die Sonnenuhr, zähl' die schönen Stunden nur ... :)

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carö
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Beitrag Di., 10.05.2011, 17:20

das augentraining klingt ja ziemlich gut.
nicht nur von wg. entspannung. das bring doch sicher auch was für die augen...

ich sitze den ganzen tag vor dem PC berufsbedingt und gucken in den kasten... und werd dabei immer kurzsichtiger.. vielleicht hilft das ja?

danke auch von mir auf jeden fall, beat!
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Marja
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Beitrag Di., 10.05.2011, 17:39

Danke 56er,

da bleibt mir nur zu hoffen, dass Deine Körperkonferenzen nicht so ärgerlich ausfallen.

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Ive
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Beitrag Di., 10.05.2011, 17:59

hungryheart hat geschrieben:
Ive hat geschrieben:Progressive Muskelentspannung in einem Kurs erlernen - kann Wunder wirken.
pme hab ich sogar mal gelernt-aber das hat mich fast in den wahnsinn getrieben.
aber vielleicht sollte ich mal autogenes training ausprobieren.
Verstehe ich. Finde ich aber witzig, Hungry, bei mir wars nämlich exakt umgekehrt!

Das nur in mich Hineinspüren beim autogenen Training hat mich schrecklich nervös gemacht. Bei der PME konnte ich ja etwas TUN; für mich war das goldrichtig.

Wenn Du mehr der meditative Typus bist, ist das eine prima Voraussetzung, um innerlich ruhiger zu werden. Konzentrieren kann man sich auf alles, selbst aufs Geschirrwaschen, Gehen, Atmen natürlich.

Wer wirklich aufmerksam da sitzt und nur auf das lauscht, was er gerade empfindet, kann ungeahnte Erlebnisse haben. Für mich ist das allerdings mehr in Gemeinschaft toll, allein mag ich es nicht so sehr.

Ich denke, da lässt sich für Dich viel ausprobieren, und Du wirst schon das Richtige finden.

LG Ive

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Else
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Beitrag Di., 10.05.2011, 20:29

Hallo hungry,

ich bin ja auch so ein Unruhemonster, was mit Leerlauf immer so Probleme hat. Ich meine zwar, mit dem Alter schon ruhiger geworden zu sein (mein Umfeld eher nicht....lach). Vermutlich liegt es aber daran, dass ich des öfteren einfach Ausgeglichenheit EMPFINDE mit dem, was ich tue.

Bei mir ist es z.B. so, dass ich bei zuviel Ruhe einfach total nervös werde, das macht mich völlig raschelig bis innerlich in Teilen fast wütend. Erledige ich "blöde" und unbefriedigende Tätigkeiten, muss ich zeitgleich immer noch etwas anderes machen. Wenn ich z.b. bügle, MUSS ich noch etwas anderes tun, z.B. telefonieren oder fernsehen, was ich sonst gar nicht bevorzuge, wenn ich Auto fahre oder an Ampeln stehe, wurstel ich irgendwas rum in Einkaufstüten, "sortiere" schon mal meinen Quittungsmüll, esse, trinke o.ä., sogar auf Tolli (will wahrscheinlich keiner hören, ist aber so...), fange ich an, greifbare Sachen zu ordnen etc.

Ich hab´ jahrelang genau das versucht, was hier Dein Ansinnen ist. Ergebnis: Ich wurde nur NOCH unruhiger!!! Als (eine von vielen) "Entspannungsmaßnahmen" bin ich mal mit Freunden zum Yoga gegangen, eingangs war ich noch vorfreudig, im Laufe der kriechenden Minuten, entstand in mir etwas völlig Gegensätzliches.... zum Ende der Stunde (alle waren total gechillt und und soooo ruhig) hätte ich mit ner Machete durch die Menge rasen können. Das hat mich sowas von aufgeheizt...

Ich habe soooo viel versucht und probiert, es war so viel Kampf und Krampf, irgendwann hab ich es gelassen und nehme es so, wie es ist. Ich bin halt nicht ruhig, kann mich nicht zum Entspannen hinlegen oder dergleichen. Ich brauche immer etwas, was mich entspannen lässt. Das kann ein Buch sein, Fahrrad fahren, Bewegung generell, ein nettes Gespräch, basteln, kochen, mich pflegen, Leute beobachten oder nur aufs Wasser sehen, mit meinem Pferdchen durch den Wald spazieren etc. Ich zwing mich nicht mehr zu dem, was nicht geht und damit läufts erheblich besser. Und an vielen Stellen sogar erstaunlicherweise viel ruhiger.

LG Else
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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56er
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Beitrag Mi., 11.05.2011, 01:27

Marja hat geschrieben:Danke 56er,

da bleibt mir nur zu hoffen, dass Deine Körperkonferenzen nicht so ärgerlich ausfallen.
Selten ...

Die Kraft- & Ruhe-Quelle solcher Dialoge ist wohl die "Verinnerlichung",
die ja als Kind schon mal da war - aber durch Kindergarten, Schule, Beruf etc.
abtrainiert wurde. Hmm ... vielleicht um ein "besser beinflussbarer Entäusserter" zu werden?
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hungryheart
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Beitrag Mi., 11.05.2011, 11:30

beat hat geschrieben:Augentraining

wird ausprobiert

(wobei man da ja strenggenommen auch wieder was macht)
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hungryheart
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Beitrag Mi., 11.05.2011, 11:40

vallée hat geschrieben:(Kenne das aber auch in Phasen, in denen es mir echt schlecht ging, allerdings weniger aus Langeweile, als um mich eben von meinen Gefühlen, meinem Innenleben und Körper abzulenken.
ja, aus solchen phasen kenne ich das auch-
das hatte aber dann -gefühlt- nochmal eine andere qualität.
da war weniger dieses "foltergefühl" der langeweile da, eher panik. das hab ich jetzt gar nicht mehr in dieser form. (gottseidank ...das war echt übel)

vallée hat geschrieben:Solange ich wach bin, muss ich doch wahrnehmen. Selbst wenn es nichts zu sehen gibt, ich rieche, höre, fühle mit meiner Haut die Luft (Temperatur, Feuchtigkeit, Strömung), fühle Herzschlag, Atmung, Bauchgefühl (Magen, darm, Blase), Rücken/Wirbelsäule, Gelenke, Muskeln. Wie sitze, stehe, gehe ich, wie fühlt sich das an? Ist ja nicht jeden Tag, jede Stunde gleich. Diese Wahrnehmungen beschäftigen mich schon eine ganze weile, wenn ich Leerlauf habe. Dann kann ich mir überlegen was mir mein Körper gerade sagt.
Und dann noch die ganzen interessanten Gedanken und Gefühle!

das kenne ich auch und erlebe es auch als ungeheuer entspannend.
in meiner vorstellung ist das aber auch nicht nichts machen, sondern mich so zu beschäftigen nenne ich dann eben "ich mache eine achtsamkeitsübung" , sprich: ich mache was.
vielleicht liegt da auch einfach ein denkfehler? vielleicht darf ich sowas in wirklcihkeit als leerlauf haben verbuchen?


vallée hat geschrieben:Irgend welche Gedanken und Reize hat man doch immer. Geht doch gar nicht anders. Und gerade wenn ich gehe, jogge oder radfahre kommen schon aus dem Körper heraus genug Anregungen. Und dann gibt es eben immer genug zu denken, zu planen, zu evaluieren und zu fühlen. Nicht zwanghaft, sondern ist einfach so.
ok......wir bewerten den gleichen zustand offenbar einfach unterschiedlich.
du nimmst es hin als "es ist einfach so" ich werte es als zwanghaft ab....

hm.
sollte vielleicht meine einstellung nochmal überprüfen....


vallée hat geschrieben:Vllt. hat das wirklich mit ADHS zu tun. Das du die "kleinen, unbedeutenden" Tätigkeiten und Wahrnehmungen als solche eben nicht automatisch wahrnimmst, bzw. nicht konzentriert genug.


guter punkt.


vallée hat geschrieben: Ist doch auch okay, hat beides Vor und Nachteile. Sein Temperament kann man ja kaum ändern, warum sollte man auch?

danke
vallée hat geschrieben: Quälend habe ich Langeweile nur im Krankenhaus empfunden, da dann aber auch ziemlich schnell. Den ersten Tag nach einer OP bin ich noch mit meinen Körperfunktionen und dem Verdauen von Infos beschäftigt, aber dann? Horror. Nur noch rum liegen und dann ist mir oft auch so langweilig, dass ich nicht mal lesen kann.



oh my god!
allein die vorstellung......

also, da würde ich die wände hochgehen.
und wahrscheinlich meinen bettnachbarn pflegen, mich mit sämtlichen schwestern und ärzten anfreunden, mich pausenlos durchs TV programm zappen, musi hören, 20 bücher lesen, parallel pausenlios telefonieren und natürlich nebenbei 50 schals stricken.
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