Wozu Eltern ? (Lyrik, Gedanken, Diskussion)

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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Sahra-Marie
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 12:59

S.Wortschatz hat geschrieben:
Man kann ihnen nicht vertrauen
Man kann ihnen nicht in die Augen schauen

Man kann sie nicht herzen
Man kann sie nicht lieben
ich versuche etwas zu finden was ich über meine eltern sagen könnte ....
bei dem was ihr hier geschrieben habt kann ich nur diese sätze von wortschatz
mit meinen eltern in verbindung bringen -

Auf eine gewisse Weise kann jeder seine Eltern "lieben" bzw. zumindest respektieren
nein anne , ich finde nichts und glaub mir heute bin ich traurig darüber


sahra-marie

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geronimos secret
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 13:03

Mich würde interessieren, ob an so einer Sicht auf die Eltern nicht ein veralteter Ansatz der Psychoanalyse schuld sein könnte, die für viele pathologische Erscheinungen gern die Eltern und die Kindheit verantwortlich macht. ich habe viele psychologen kennengelernt oder von diesen gehört, die während der Therapiesitzungen gegen die eigenen Eltern hetzen und ihnen die Schuld für alles mögliche geben.
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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 13:11

Hi Anne,
Anne1997 hat geschrieben:Durch eure Beiträge fiel mir (erneut mal wieder) auf, dass ich immer versucht habe, am absolut "heilen" Bild einer Familie festzuhalten. Mir fiel es immer schwer zu sagen, dass mir dies und das geschadet hat, dass mir bestimmte Dinge gefehlt haben und dass dies "o.k." ist zu sagen, ohne dabei "seinen Eltern zu schaden".

Meiner Ansicht nach ist es wichtig, hier eine grundlegende Unterscheidung zu treffen:


Bei mir war vieles in der Kindheit wirklich schlimm für mich - und es schränkt mich heute noch sehr in meinem Leben ein, gerade wenn es um zwischenmenschliche Kontakte geht.
Ja, es war schmerzhaft für mich - und es darf sein, dass er schmerzhaft für mich war.... und immer noch ist.... Ja es ist sogar sehr wichtig, den Teil des Schmerzes, der heute noch in mir ist, zu sehen, zu achten, zu heilen....

Das Andere ist: Eltern sind nicht ideal.... es geht in jeder Kindheit auf die ganz eigene Art einiges schief. - So ist das Leben! Ja, das gehört genauso zum Leben wie die Tatsache, dass wir geboren werden, dass wir sterben werden, dass wir essen und trinken müssen....

Oder nochmals von einer anderen Seite betrachtet:
Was wäre, wenn in das Krankenhaus, in dem meine Mutter entbunden hat, während meiner Geburt der Blitz eingeschlagen hätte - und ich deshalb behindert wäre.
Ich könnte dann mein ganzes Leben sagen: "Sch**ß Krankenhaus!", "Sch**ß Blitz!", "Sch**ß Leben!", "Warum gerade ich ....!".
Ja, ich könnte mein Leben lang mit dem Schicksal hadern..... Aber würde es etwas bringen?
Mit dieser innerlichen Haltung hätte ich nie die Möglichkeit, mit innerlich Weiterzuentwickeln, mich meinem Leben zuzuwenden, das Beste daraus zu machen..... und meinen An-Teil an der Welt zu leben.

Ja, natürlich wäre da ein Schmerz, eine Traurigkeit über all das, was mir im Leben entgehen würde, eine Wut auf das Leben auch...... und es ist wichtig dem Raum zu geben und es zu sehen..... und ich sage auch hier "und es zu heilen".

Und es ist wichtig, gleichzeitig das Thema auch von der Schicksals-Seite zu sehen.... zumindest die innerliche Bereitschaft zu entwickeln, seinem Schicksal zuzustimmen.
Wo vorher noch Hadern und Tunnelblick war, da gibt es nun plötzlich Freiheit!

L.G. Innere Freiheit

[hr][/hr].


Copyright: Tao der Zustimmung

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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 13:17

geronimos secret hat geschrieben:Mich würde interessieren, ob an so einer Sicht auf die Eltern nicht ein veralteter Ansatz der Psychoanalyse schuld sein könnte, die für viele pathologische Erscheinungen gern die Eltern und die Kindheit verantwortlich macht. ich habe viele psychologen kennengelernt oder von diesen gehört, die während der Therapiesitzungen gegen die eigenen Eltern hetzen und ihnen die Schuld für alles mögliche geben.
@ geronimos secret:

Die Frage ist immer:
Welche Sichtweise zementiert das Problem.....
und welche Sichtweise bringt 'in Einklang mit dem Leben' und heilt.

Dies ist für mich das Entscheidungskriterium.


Ich wünsche dir,
allen Menschen mit Eltern in ihrem Herzen
und allen Menschen ohne Eltern in ihrem Herzen

noch schöne Osterfeiertage!

Innere Freiheit
Zuletzt geändert von Innere_Freiheit am Sa., 23.04.2011, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Sahra-Marie
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 13:20

geronimos secret hat geschrieben:Mich würde interessieren, ob an so einer Sicht auf die Eltern nicht ein veralteter Ansatz der Psychoanalyse schuld sein könnte, die für viele pathologische Erscheinungen gern die Eltern und die Kindheit verantwortlich macht. ich habe viele psychologen kennengelernt oder von diesen gehört, die während der Therapiesitzungen gegen die eigenen Eltern hetzen und ihnen die Schuld für alles mögliche geben.

mein thera hat nie gehetzt , seit ich meine lebensgeschichte kennenlernte suchen wir nach dem guten von meinen eltern , ich hätte gerne etwas wo ich sagen könnte das es gut war , das ich sie zumindest respektieren könnte -
manchmal ist eine lebensgeschichte unglaublich ...
was ich nicht mehr brauche ist in hass an sie zu denken für das was gewesen ist und das finde ich gut für mich , es macht ruhiger

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chandelle
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 13:21

geronimos secret hat geschrieben: ich habe viele psychologen kennengelernt oder von diesen gehört, die während der Therapiesitzungen gegen die eigenen Eltern hetzen und ihnen die Schuld für alles mögliche geben.
Ich kann das gar nicht bestätigen. Bei mir ging der Weg immer über das Verstehen, der Zeit, Gesellschaft und in dem Rahmen die Eltern und ihren Möglichkeiten.

Fakt ist, dass man heute wirklich viel mehr Möglichkeiten hat als vor 40 Jahren.

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lamedia
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 13:53

Ich glaube, alle psychischen Störungen sind in irgendeiner Weise auch soziale Störungen und können zu unterschiedlichen Zeiten beginnen, ich schätze aber, dass mindestens 80% in der Kindheit beginnen. Und wenn eine Störung schon im Kindheitsalter anfängt (Bindungsstörung, Depression, Selbstmordgedanken), dann ist es glaube ich nicht verfehlt, nach der Rolle der Eltern zu fragen. So weit ich weiß, steht es trotzdem keinem Analytiker zu, deswegen die Eltern zu "verteufeln". Es handelt sich einfach um einen archäologischen Blick.

Ich glaube, der BLick in die Kindheit liegt auch deswegen so nahe, weil viele psychische Störungen "infantile" (soll nicht abwerten), irrationale Anteile haben, also nicht aus einem reifen Konfliktbewältigungsschema stammen, und die "Konflikte" die man als Kind so hat, vor allem als Kleinkind, sind oft solche mit nahen Bezugspersonen.

Selbst verhaltenstherapeutisch könnte man sagen, dass sich z.B. mit einer Depression ein unreifes, ungünstiges Verarbeitungsschema entwickelt hat, das zwar später "maladaptiv" ist (d.h. nicht mehr unbedingt nötig), aber eben so sehr eingebrannt ist, dass es völlig legitim ist, es bis in die Kindheit zu verfolgen. Siehe auch die an VT orientierte Schema-Therapie.

Eine andere Frage ist, ob der Blick in die Vergangenheit, auf die Eltern, die Verletzungen der Kindheit wirklich an sich schon hilfreich ist. Ich bin mir da nicht sicher. Ich glaube, wesentlich sollte eine "bessere Bindungserfahrung" im Hier und Jetzt sein - vor allem für Leute, die wenig Gelegenheit hatten, gute Bindungserfahrungen zu machen.

Dann gibt es ja auch noch die Fähigkeit, ungünstige Bedingungen der Kindheit durch eigene, später erworbene Ressourcen zu kompensieren, was wohl vielen Menschen auch gelingt. (Stichwort Resilienz)

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Gast
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 14:29

Hallo geronimos secret,
geronimos secret hat geschrieben:Mich würde interessieren, ob an so einer Sicht auf die Eltern nicht ein veralteter Ansatz der Psychoanalyse schuld sein könnte, die für viele pathologische Erscheinungen gern die Eltern und die Kindheit verantwortlich macht.
Dazu fällt mir folgender Witz ein:
Ein Jungendlicher musss zum Psychologem.
Ihm ist das nicht ganz geheuer. Er hat ziemliche Angst davor.
Fragt einen Freund (von dem er weiß, dass der schon längere Zeit beim Psychologe ist):
"Wie ist das denn da?"
Der Freund: "Ach, gaaanz toll. Der schiebt alles auf meine Eltern."


Im Ernst, in der Umkehrung würde ich aber auch nicht die Eltern pauschal entlasten. Als Teil der Rahmenbedingungen sind sie für ihr Tun verantwortlich. Die Verantwortlichkeit der Kinder wächst mit der Zeit. Es handelt sich zu allererst um ein extremes Abhängigkeitsverhältnis. Da können einem schon sehr schwere Steine in den Rucksack gepackt werden. Knapp gesagt, für den Negativfall: Zunehmend ist man dafür verantwortlich, wie man mit dem, was einem angetan wurde, umgeht.

Gruß
Anastasius

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Sahra-Marie
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 16:26

Anastasius hat geschrieben: Zunehmend ist man dafür verantwortlich, wie man mit dem, was einem angetan wurde, umgeht.

genau so ist es , zuerst wird der grund heraus gefunden warum es einen menschen zum therapeuten bringt , dann kommt der "aha" effekt , dann kommt großer unglaube sich wehren nein, so kann es nicht gewesen sein , dann akzeptieren das dein leben so war ,
danach die frage und jetzt ?
dann kann daran gearbeitet werden zu heilen wenn man das selbst möchte , das ist nicht selbstverständlich -
bei der heilung geht es nicht mehr um die eltern , da geht es nur noch um mich wie ich mit dem was war leben kann -

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SamuelZ.
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 18:43

Hallo S.Wortschatz,

nochmal ich. Ich bin immer noch von deinem Gedicht überzeugt, v.a. vom künstlerischen-freidenkenden Standpunkt aus, weil es meiner Meinung nach ein wunderbar sarkastischer Seitenhieb auf das biblische Gebot "Du sollst deine Eltern ehren" (o.s.ä.) ist. Der Soll-Zustand wird mit dem Ich-Zustand gebrochen. Herrlich subversiv!!

Selbst unsere eigenen Eltern werden irgendwann einmal so über unsere Großeltern gedacht haben.

Welche Stimme auch immer aus dir gesprochen haben mag, sie hat ein Recht darauf, ihre Meinung zu äußern. Der kleine Junge, der unter dem Tannenbaum sein ganz eigenes Weihnachtsgedicht aufsagt. Ein kleiner Bürgerschreck, dem die Verpflichtungen der bürgerlichen Familie kreuzweise aus dem Hals heraushängen.

Und mal vom inhaltlichen Fokus abgesehen, finde ich die Form des Gedichts einfach genial.

Die Anaphora hämmern voller Trotz auf die Steintafeln der Gebote ein, da steckt sehr viel spürbare Lebensenergie drin.

Supi!

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Anne1997
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 21:32

Interessante Beiträge, echt gut! Ja, die Anaphern sind schon .... wirkungsvoll.

@Innere Freiheit (u.a.)
kann Deinem Beitrag vorbehaltlos zustimmen. Danke für die klare Darstellung der grundlegenden Unterscheidung!
Wichtig und zentral finde ich für mich die beiden Punkte „dem Schmerz Raum geben“ und „dem Schicksal zuzustimmen“. Beides verlangt nach ziemlich harter Übung und viel innerer Auseinandersetzung, der eigenen Rolle als erwachsene Person (inwieweit stelle ich mich meiner Geschichte mit meinen Eltern) darin. Damit kämpfe ich manchmal noch und auch der Tunnelblick ist manchmal leider vorhanden.

Und klar, wie Anastasius schrieb: ich bin verantwortlich als Erwachsene, wie ich damit umgehe. Dieses möchte ich angemessen tun – v.a. meinem Vater gegenüber. Auch das ist manchmal noch ein Kampf und ich entdecke mich in der Rolle des Kindes wieder. Vieles ist aber schon gelassener und ruhiger geworden (kann viel mehr loslassen und einfach bei ihm bzw. bei ihnen lassen).
Möchte Dir, Innere Freiheit, generell mal für Deine mich oft sehr anrührenden, bereichernden Beiträge bedanken.
Du hast eine große Gabe zu schreiben!

Das, was lamedia schreibt, halte ich für enorm wichtig: bessere Bindungserfahrung im „Hier und Jetzt“ zu bekommen.
Dafür bin ich mitverantwortlich – und es ist etwas Wunderschönes, wenn es gelingt.

@Sahra-Marie: [quote="Sahra-Marie"]bei der heilung geht es nicht mehr um die eltern , da geht es nur noch um mich wie ich mit dem was war leben kann.[/quote]
Ja und jein und nein (bei mir). Es ist primär das Wichtigste, es war mir aber auch sehr wichtig, das Verhältnis (systemisch) zu meinen Eltern zu klären, sie „loszulassen“, sie zu lassen, entspannter zu sein. Auch das ist Heilung (zumindest für mich, auch wenn ich manchmal länger brauch(t)e, mich "nur" mit mir zu befassen).

@S.Wortschatz: es wäre schön, von Dir hier etwas zu lesen! Gedanken und Diskussion sind ja schon reichlich vorhanden.

Herzliche Grüße,
Anne

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Sahra-Marie
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Beitrag So., 24.04.2011, 08:37

Anne1997 hat geschrieben: @Sahra-Marie: [quote="Sahra-Marie"]bei der heilung geht es nicht mehr um die eltern , da geht es nur noch um mich wie ich mit dem was war leben kann.

Ja und jein und nein (bei mir). Es ist primär das Wichtigste, es war mir aber auch sehr wichtig, das Verhältnis (systemisch) zu meinen Eltern zu klären, sie „loszulassen“, sie zu lassen, entspannter zu sein. Auch das ist Heilung (zumindest für mich, auch wenn ich manchmal länger brauch(t)e, mich "nur" mit mir zu befassen).
[/quote]

diese antwort war an geronimos die in den raum stellte ob therapeuten die eltern verteufeln und gegen sie hetzen -

ich kann wortschatz seine metapher nachvollziehen , zum teil entspricht sie auch meiner erfahrung mit meinen eltern - für mich scheint es so zu sein das ich mich für das was mit meinen eltern war noch immer schäme , darüber bin ich selbst unglücklich , ich weiß das ich nichts für das verhalten meiner eltern kann .
ich habe inzest in frühester kindheit erlebt , eine emotional mb mutter gehabt , obwohl sie wusste keine hilfe von ihr bekommen , meine seelischen verrenkungen die dadurch entstanden sind hatten gravierende folgen für mich , bis heute -
ich arbeite hart in der therapie um leben zu können normalität in mir zu finden ......
jetzt schreibt wortschatz seine metapher und ich fühle das ihm auch schlimmes passiert sein muss mit seinen eltern , ihr schreibt so das ihr verständnis für eure eltern sucht , zum teil auch gefunden habt , ich lese und denke - wo kann ich etwas positives von meinen eltern finden ? ich habe tödliches erlebt auch emotional über viele jahre in meiner kindheit , kein verständnis für das kind was ich mal war , -
ich denke ich bin mit meinem erlebten was meine eltern angeht ein aussenseiter der hier nicht schreiben sollte das es eltern gibt für die nichts verständnisvolles gefunden werden kann , die nur so gesehen werden können wie wortschatz geschrieben hat
ich habe mich geoutet weil ich wichtig finde das die , die solche eltern wie ich hatte verständnis bekommen dafür das sie nichts positives über ihre eltern finden können , egal welche mühe sie sich machen , es gibt nur den kontakt abzubrechen und versuchen mit den erlittenen verletzungen zu leben , sein leben zu finden was von seinen eltern zerstört worden ist .

sahra-marie

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Anne1997
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Beitrag So., 24.04.2011, 11:29

Sahra-Marie hat geschrieben: (...) meine seelischen verrenkungen die dadurch entstanden sind hatten gravierende folgen für mich , bis heute - ich arbeite hart in der therapie um leben zu können normalität in mir zu finden ...... (...) ihr schreibt so das ihr verständnis für eure eltern sucht (...) ich habe tödliches erlebt auch emotional über viele jahre in meiner kindheit , kein verständnis für das kind was ich mal war (...)
ich habe mich geoutet weil ich wichtig finde das die , die solche eltern wie ich hatte verständnis bekommen dafür das sie nichts positives über ihre eltern finden können , egal welche mühe sie sich machen , es gibt nur den kontakt abzubrechen und versuchen mit den erlittenen verletzungen zu leben , sein leben zu finden was von seinen eltern zerstört worden ist .
Liebe Sahra-Marie,
vorweg: ich denke, dass Du und wohl auch S.Wortschatz viel Schlimmeres erlebt habt als ich, da ein Elternteil bei mir oft da war.
Ich hatte wohl viel Glück.
Es geht mir auch weniger um "Verständnis" oder um das "Positive" in den Eltern zu suchen, sondern um "Verstehen", Akzeptanz und Loslassen ihres Lebens (nach der Wut, nach der Trauer, nach dem Schmerz usw., die oft in Wellen kamen und kommen).
Das kann auch kompletten überlebensnotwendigen Kontaktabbruch bedeuten und die Tatsache, dass Du z.B. Dein Leben von ihnen zerstört siehst und nun hart und sehr tapfer am Überleben arbeitest.
Dafür verdienst Du sehr großen Respekt und es ist wichtig, dass Du das schreibst; halte Dich für keinen Außenseiter hier. Die Tatsache, dass wir hier so schreiben, liegt ja wohl auch darin begründet, dass es ein für uns zentrales, wichtiges, uns berührendes, sensibles Thema ist, das jeder auf seine Weise und in seiner Verantwortung angehen muss, in unterschiedlichen Lebensabschnitten.
Das ist einfach nicht einfach.
Dazu hilft hier auch der Austausch und die unterschiedlichen Wahrnehmungen (in unterschiedlichen Ausdrucksweisen), die aus unterschiedlichen Lebenskontexten und oft bitteren Erfahrungen resultieren.
Wünsche Dir alles Gute und ganz herzliche Grüße! Danke für Deine Gedanken, die mir auch helfen!
Anne

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Sahra-Marie
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Beitrag So., 24.04.2011, 17:27

Anne1997 hat geschrieben: Wünsche Dir alles Gute und ganz herzliche Grüße! Danke für Deine Gedanken, die mir auch helfen!

danke anne für dein verständnis , du hast mir auch geholfen


lg sahra-marie

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chandelle
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Beitrag So., 24.04.2011, 17:41

Manche Beiträge von Euch sind mir hier wirklich unbegreiflich, hat doch S. Wortschatz das JETZT beschrieben und nicht die Vergangenheit. Oder meint Ihr er wollte als Kind Bier trinken gehen mit den Eltern?

Ich erkenne eher hier, dass man erwachsen die Eltern anders schon auch wahrnimmt. Ist es auch nicht normal, dass sich Interessen im Alter ändern?

Natürlich braucht "man" JETZT die Eltern nicht. Diese gewünschten Unternehmungen macht man doch eher mit Freunden und Partner.

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