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Sa., 16.04.2011, 10:08
liebe rabea,
ich glaube, mir ging es lange zeit genau so wie dir in der therapie - mit dem unterschied, dass ich vielleicht ähnlich wie adw, oft mein gefühl des hinter einer glaswand sitzens, allein gelassen worden seins und verletzt worden seins, in wut ausagiert habe. ich hab irgendwann selbst gemerkt, dass es so was wie ein regelmäßiges muster war. ich konnte mich schon fast darauf verlassen - immer, wenn es gute phasen gab, in denen ich nähe, aufgefangen-werden spürte, kam danach so ein einbruch. mit hilfe meiner therapeutin - die mir das nie überl genommen hat und ich bin mir sicher, deine wird das auch nicht tun - kam ich darauf, dass es auch immer darum ging, die gerade entstandene nähe wieder kaputt zu machen, weil ich sie nicht aushielt. irgendwann einmal, in so einer phase, wo ich mal wieder sehr kratzbürstig war, mich abgelehnt fühlte, mit dem gedanken spielte, den ganzen kram abzubrechen, hab ich davor heftig angst gkriegt. ich hatte schiiss, dass ich die therapie, die mir in vielem schon sehr geholfen hat, mutwillig zerstöre. in so einer situation habe ich meiner therapeutin einmal sehr wirr auf den ab gesprochen, habe eigentlich nicht mehr getan, als diese angst zu protokoll zu geben und zu sagen, nein ich will das nicht. das war für mich sehr wichtig. damit standen meine zwei sich ständig bekämpfenden anteile sichtbar im raum -der eine, der hilfe, zuwendung usw. will, der andere der sich das vorwirft und diesen worwurf dann nach außen, auf meine therapeutin umlenkt. ich, wir konnten das verstehen und ich konnte mit ihrer hilfe ein bisschen mitgefühl für mich aufbringen. bei mir zumindest ist das wohl das entscheidende: dass ich mir nicht vorwerfe, sie zu brauchen. seit dem st das nicht alles weg, aber es ist deutlich weniger geworden. wenn es passiert, kann ich besser so einen etwas distanziert-analytischen blick auf das werfen, was ich treibe.
lange rede kurzr sinn: ich kann dir nur empfehlen, ruf an!! für mich war das sehr, sehr schwer. nach dem anruf habe ich mich in grund und boden geschämt, habe mir wahnsinnige vorwürfe gemacht. aber nach ein paar stunden war es vorbei. ich wurde ganz ruhig. ich hatte das gefühl, ich hatte einen teil des kampfes in mir abgeben können und wusste, das ist bei ihr gut aufgehoben. die stunden danach waren unheimlich gut.