Ich würde jedem Berufsanfänger von der Selbstständigkeit abraten. Man stellt sich das so schön vor: niemand macht einem Vorschriften, man hat sein eigenes Tempo, seine eigenen Pläne und Ideen... Tatsächlich hat man aber viel mehr Stress, weil man sich neben der eigentlichen Arbeit auch noch um Amtliches, Steuer, Versicherung, Betriebsmittel, Buchhaltung etc. kümmern muss. Dazu kommt, dass man sich noch besser verkaufen muß als bei einem Personalchef - Aquise ist kein Honigschlecken und extrem zeitaufwendig - und das Fehlen von praktischen Erfahrungswerten und "Tricks", die man nur in einem Unternehmen und von erfahrenen Kollegen erlernen kann. UND: man hat die volle Verantwortung und eine Menge Kosten!
Trau Dich einfach und spring ins kalte Wasser! Ich habe meinen ersten (sehr anspruchsvollen Job) dadürch bekommen, dass ich dem Gesprächspartner, der mich angesichts meiner mangelnden Beruferfahrung sehr skeptisch ansah und schon rausschicken wollte, einfach sagte: "Irgendwem werden Sie ja nehmen müssen, versuchen wirs beide miteinander!"
Und generell ist es wirklich so, dass man als Anfänger in einem Unternehmen Unterstützung erfährt. Man muss sich nur durchfragen! Also NUR MUT!
Berufseinstieg - zwischen Angst und Inkompetenz
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Ach ne,
da gab ich mir richtig Mühe und schrieb einen guten Beitrag, auch einen langen, und dann kackt das Forum ab und alles ist weg.
Wie sagt man so schön? SCH Sternchen Sternchen Sternchen!!!
da gab ich mir richtig Mühe und schrieb einen guten Beitrag, auch einen langen, und dann kackt das Forum ab und alles ist weg.
Wie sagt man so schön? SCH Sternchen Sternchen Sternchen!!!
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!
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Update:
Ich hatte mich ja für den niederen Job entschieden, in dem ich nun 3 Monate gearbeitet habe. Und ich muss feststellen, dass das eine gute Entscheidung war, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.
Ich habe mich schnell einarbeiten können. Ich verstand mich nach ein paar Anlaufschwierigkeiten sehr gut mit meinen Kollegen. Dadurch habe ich gemerkt, dass für mich der zwischenmenschliche Faktor eine größere Rolle spielt als die Tätigkeit selbst, will heißen: trotz stupider, körperlich harter Arbeit und schlauchender Arbeitszeit, empfand ich die Arbeit als zufriedenstellend, weil ich mich mit den Kollegen gut verstand und weil meine Arbeit wertgeschätzt wurde. Was nützt mir eine intellektuell anspruchsvolle Arbeit, wenn ich nur Stress mit Mitarbeitern habe? (Schon klar, anspruchsvolle Tätigkeit und nette Kontakte sollte man eigentlich anstreben, aber selbstverständlich ist das anscheinend nicht)
Wie auch immer, im Laufe der 3 Monate habe ich immer neue Aufgaben und Verantwortungsbereiche hinzubekommen, was ich als sehr befriedigend empfand. Mir wird etwas zugetraut und ich meistere es sogar. Am Ende kann ich nun nicht mehr behaupten, dass meine Tätigkeit so stupide ist, was daran liegt, dass ich quasi aufgestiegen bin. Auch nicht schlecht.
Was daraus folgt: mir ist gerade zum Bäume ausreißen. Wenn ich so durchs Internet surfe auf der Suche nach einer Stelle, die ich nach meinem Abschluss antreten möchte, dann bin ich momentan gar nicht mehr so viel am Zweifeln, ob die Stelle nun 100%ig passt oder nicht. Ich habe total Lust mich in etwas Neues reinzuarbeiten, was ich noch nicht kenne. Entsprechend sieht auch meine Suche aus: branchenübergreifend, flexibel. Bei all der Begeisterung darf ich nur nicht meinen erlernten Beruf vergessen, in dem ich ja eigentlich Erfahrung sammeln sollte. Auf jeden Fall ist mein Selbstbewusstsein nun etwas besser. Wenn auch kein Job für den Lebenslauf, aber er war Seelenmassage.
Ich hatte mich ja für den niederen Job entschieden, in dem ich nun 3 Monate gearbeitet habe. Und ich muss feststellen, dass das eine gute Entscheidung war, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.
Ich habe mich schnell einarbeiten können. Ich verstand mich nach ein paar Anlaufschwierigkeiten sehr gut mit meinen Kollegen. Dadurch habe ich gemerkt, dass für mich der zwischenmenschliche Faktor eine größere Rolle spielt als die Tätigkeit selbst, will heißen: trotz stupider, körperlich harter Arbeit und schlauchender Arbeitszeit, empfand ich die Arbeit als zufriedenstellend, weil ich mich mit den Kollegen gut verstand und weil meine Arbeit wertgeschätzt wurde. Was nützt mir eine intellektuell anspruchsvolle Arbeit, wenn ich nur Stress mit Mitarbeitern habe? (Schon klar, anspruchsvolle Tätigkeit und nette Kontakte sollte man eigentlich anstreben, aber selbstverständlich ist das anscheinend nicht)
Wie auch immer, im Laufe der 3 Monate habe ich immer neue Aufgaben und Verantwortungsbereiche hinzubekommen, was ich als sehr befriedigend empfand. Mir wird etwas zugetraut und ich meistere es sogar. Am Ende kann ich nun nicht mehr behaupten, dass meine Tätigkeit so stupide ist, was daran liegt, dass ich quasi aufgestiegen bin. Auch nicht schlecht.
Was daraus folgt: mir ist gerade zum Bäume ausreißen. Wenn ich so durchs Internet surfe auf der Suche nach einer Stelle, die ich nach meinem Abschluss antreten möchte, dann bin ich momentan gar nicht mehr so viel am Zweifeln, ob die Stelle nun 100%ig passt oder nicht. Ich habe total Lust mich in etwas Neues reinzuarbeiten, was ich noch nicht kenne. Entsprechend sieht auch meine Suche aus: branchenübergreifend, flexibel. Bei all der Begeisterung darf ich nur nicht meinen erlernten Beruf vergessen, in dem ich ja eigentlich Erfahrung sammeln sollte. Auf jeden Fall ist mein Selbstbewusstsein nun etwas besser. Wenn auch kein Job für den Lebenslauf, aber er war Seelenmassage.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
Theodor Storm
In der starken Hoffnung, mich nicht allzu sehr unbeliebt zu machen: Ich finde, wenn es um die Frage Unter- oder Überforderung geht, der Suche nach neuen Herausforderung oder haltgebenden Routinen, sollte man den Lebensbereich "Beruf" nicht so isoliert sehen. Privatleben und Beruf sollten sich ausgleichen. Wenn man privat sehr viele Baustellen hat... und die hast du, ich will auch sonst gar nicht näher drauf eingehen... würde ich einen "ruhigeren, anspruchsloseren Job" bevorzugen. Auch, wenn du BERUFLICH sicherlich mehr leisten könntest, dass auch gerne unter Beweis stellen willst... (oh ja, kann ich sehr gut verstehen)... aber es sollte sich auch die Waage halten.
Hier wurde z.B. danach gefragt, wie es denn die Kommilitionen machen. Wenn sie zuhause ein stabiles, haltgebendes Umfeld haben, psychisch keine weiteren Probleme, dann ist es eine ganz andere Ausgangslage um sich beruflich gezielt Herausforderungen zu suchen um daran zu wachsen.
Ich hoffe, es wird nicht (wieder) falsch verstanden, würde ich mir zumindest sehr wünschen. Sicherheitshalber will ich im Folgenden deswegen lieber von mir schreiben, schließlich plagen auch mich sehr aktue Minderwertigkeitskomplexe btr. Wiedereinstieg ins Berufsleben:
Auch ich liebe/liebte die Herausforderung, sich in die Arbeit zu stürzen. Früher nahm ich Ängste sogar als Motivator: jetzt erst recht. Mich ihnen stellen. Dazu lernen. Je größer die Herausforderung um so größer der Gewinn, wenn man es schafft, sie zu meistern und "berufliche-geistige Unterforderung" war/ist auch ganz schrecklich für mich. Heute sehe ich es allerdings nicht mehr so isoliert. Ich WEIS, dass wenn ich alle Zeit und Ruhe der Welt hätte, dann könnte ich diese und jene Herausforderung trotz wackeligen Beinen meistern. Bin ein Sturkopf, weiß was ich kann, will mich nicht unter Wert verkaufen. Aber mittlerweile habe ich ernsthafte Komplexe und Ängste entwickelt, weil ich genau weiß, dass sich mein Privatleben und psychische Probleme immer damit in Wechselwirkung stehen. Alles, was ich an der EINEN Stelle hineinbuttere fehlt mir an andere Stelle und umgekehrt und früher oder später rächt es sich dann. Mit dem Zwiespalt zwischen meinen Ansprüchen an mir selbst und der Erkenntnis, dass die Resourcen nun mal begrenzt sind... (oh ja, obwohl man durchaus jahrlang über die Grenzen hinausleben kann ohne sich dessen bewusst zu sein)...tue ich mich noch immer recht schwer. Ich war ja definitiv ein Kandidat dafür mich kopfüber in die Uni zu stürzen, mit freiwillig Herausforderungen noch und nöcher zu suchen, das war sehr gut für mein Selbstwertgefühl und eine zeitlang konnte man die private und psychischen Probleme (z.B. die Minderwertigkeitskomplexe!) vergessen. Doch irgendwann kam immer der Punkt, wo einem diese andere Aspekte dann über den Kopf wieder zusammenschlugen... die Schere wurde immer größer und größer, bis irgendwann gar nichts mehr ging. Trotzdem spüre ich noch immer die Tendenz, gerade jetzt wo ich langsam wieder auf berufliche Tuchfühlung gehe, dass ich mich nur liebend gerne beruflich in die nächste Herausforderung stürzen will. Vor allem musste ich mir schmerzlichst eingestehen, dass mein Wünsche nach beruflicher Herausforderung umso größer ist, je weniger es "privat" vorangeht. Es fällt mir schwer, aber ich bemühe derzeit fast täglich mich daran zu ermahnen, es LANGSAM anzugehen und meine Resourcen gleichmässig zu verteilen. Erst letzte Woche machte mir der Gedanke mich "kopfüber" in eine Vollzeitstelle zu stürzen für die ich nur halbqualifiziert bin, richtig gute Laune: ich fühlte ich stark, motiviert, tschaka, am liebsten lieber gestern als morgen, .... Aber ich weiß, dass es so nicht funktioniert. Alles andere lässt das System langfristig kollabieren. Vielleicht nicht gleich heute oder nächstes Jahr... aber ich hab den Spagat zwischen beruflichen Ehrgeiz/Selbstbewusstsein und privaten-psychischen Baustellen ja über 10 Jahre lang vorangetrieben, irgendwann craht es!
Soweit meine Erfahrung damit. Daher lautet meine Empfehlung, Beruf und Privates nicht isoliert zu sehen wenn man sich die Frage nach Unter- und Überforderung stellt und die eigene Resourcen auf alle Lebensbereiche gleichmässig aufzuteilen.
Hier wurde z.B. danach gefragt, wie es denn die Kommilitionen machen. Wenn sie zuhause ein stabiles, haltgebendes Umfeld haben, psychisch keine weiteren Probleme, dann ist es eine ganz andere Ausgangslage um sich beruflich gezielt Herausforderungen zu suchen um daran zu wachsen.
Ich hoffe, es wird nicht (wieder) falsch verstanden, würde ich mir zumindest sehr wünschen. Sicherheitshalber will ich im Folgenden deswegen lieber von mir schreiben, schließlich plagen auch mich sehr aktue Minderwertigkeitskomplexe btr. Wiedereinstieg ins Berufsleben:
Auch ich liebe/liebte die Herausforderung, sich in die Arbeit zu stürzen. Früher nahm ich Ängste sogar als Motivator: jetzt erst recht. Mich ihnen stellen. Dazu lernen. Je größer die Herausforderung um so größer der Gewinn, wenn man es schafft, sie zu meistern und "berufliche-geistige Unterforderung" war/ist auch ganz schrecklich für mich. Heute sehe ich es allerdings nicht mehr so isoliert. Ich WEIS, dass wenn ich alle Zeit und Ruhe der Welt hätte, dann könnte ich diese und jene Herausforderung trotz wackeligen Beinen meistern. Bin ein Sturkopf, weiß was ich kann, will mich nicht unter Wert verkaufen. Aber mittlerweile habe ich ernsthafte Komplexe und Ängste entwickelt, weil ich genau weiß, dass sich mein Privatleben und psychische Probleme immer damit in Wechselwirkung stehen. Alles, was ich an der EINEN Stelle hineinbuttere fehlt mir an andere Stelle und umgekehrt und früher oder später rächt es sich dann. Mit dem Zwiespalt zwischen meinen Ansprüchen an mir selbst und der Erkenntnis, dass die Resourcen nun mal begrenzt sind... (oh ja, obwohl man durchaus jahrlang über die Grenzen hinausleben kann ohne sich dessen bewusst zu sein)...tue ich mich noch immer recht schwer. Ich war ja definitiv ein Kandidat dafür mich kopfüber in die Uni zu stürzen, mit freiwillig Herausforderungen noch und nöcher zu suchen, das war sehr gut für mein Selbstwertgefühl und eine zeitlang konnte man die private und psychischen Probleme (z.B. die Minderwertigkeitskomplexe!) vergessen. Doch irgendwann kam immer der Punkt, wo einem diese andere Aspekte dann über den Kopf wieder zusammenschlugen... die Schere wurde immer größer und größer, bis irgendwann gar nichts mehr ging. Trotzdem spüre ich noch immer die Tendenz, gerade jetzt wo ich langsam wieder auf berufliche Tuchfühlung gehe, dass ich mich nur liebend gerne beruflich in die nächste Herausforderung stürzen will. Vor allem musste ich mir schmerzlichst eingestehen, dass mein Wünsche nach beruflicher Herausforderung umso größer ist, je weniger es "privat" vorangeht. Es fällt mir schwer, aber ich bemühe derzeit fast täglich mich daran zu ermahnen, es LANGSAM anzugehen und meine Resourcen gleichmässig zu verteilen. Erst letzte Woche machte mir der Gedanke mich "kopfüber" in eine Vollzeitstelle zu stürzen für die ich nur halbqualifiziert bin, richtig gute Laune: ich fühlte ich stark, motiviert, tschaka, am liebsten lieber gestern als morgen, .... Aber ich weiß, dass es so nicht funktioniert. Alles andere lässt das System langfristig kollabieren. Vielleicht nicht gleich heute oder nächstes Jahr... aber ich hab den Spagat zwischen beruflichen Ehrgeiz/Selbstbewusstsein und privaten-psychischen Baustellen ja über 10 Jahre lang vorangetrieben, irgendwann craht es!
Soweit meine Erfahrung damit. Daher lautet meine Empfehlung, Beruf und Privates nicht isoliert zu sehen wenn man sich die Frage nach Unter- und Überforderung stellt und die eigene Resourcen auf alle Lebensbereiche gleichmässig aufzuteilen.
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