Dissoziative Identitätsstörung oder ähnliches?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Tamila
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 10:42

Liebe Offy,

danke für deinen Eindruck. Das mit dem Druck und dem Versagensgefühl das stimmt.
ich hab gerade Urlaub und kann mich mehr mit mir beschäftigen. Mir ist eingefallen, dass der Therapeut meinte, wir müssen das zimmer "Name missbr. Kind" nicht immer öffnen,wir können es auch schließen. Für mich war etwas nicht stimmig, ebenso wie die -eigentlich als Prüfung "wo steht sie vor den 2 Wochen Urlaub"-nehme ich an- Frage "was spüren Sie, wenn Sie jetzt an Ihren Vater denken?" Und bei mir die Tränen flossen. Im Grunde wollte ich dieses Erleben in meinem alten Thread unter Missbrauch mit der fehlenden Wut noch schreiben, denn es kam das allererste Mal Wut auf meinen Vater, dass er meine Gefühle derart durcheinander brachte und ich nicht beziehungsfähig bin, weil ich Angst vor genau dieser Traurigkeit und Enttäuschung habe. Der Therapeut wollte mich etwas stärken, denn er wollte das Gute zwischen mir und dem Vater nicht vergessen machen, bzw. er wußte, dass ich meine positive Kraft fürs Leben von meiner Vaterlinie habe, was ich auch so sehe. Doch jetzt kann ich es differenzieren: es ist die Kraft die DURCH ihn floss zu mir und nicht ER ist es. D.h. es hatte doch eine positive Wirkung diese Frage, wenn auch vielleicht nicht in der Absicht des Therapeuten. Ich glaube, er geht davon aus: wenn man den eigenen Vater nicht annimmt, kann man keinen Mann annehmen. Ich weiß nicht, ob das aus Hellingers Thesen der Familienaufstellungen kommt, es erinnert mich daran.

Weiter habe ich erkannt, dass dieses Kind in mir von allein das Zimmer in meinem Haus öffnet und herauskommt, nämlich wenn genau dieses Kind Trigger erfährt. Und Beziehungsversuche enthalten viele dieser Triggersituationen. Ich weiß noch nicht welche und habe Angst davor - dass ICH etwas wieder kaputt oder falsch mache auf dem Weg zu einer Beziehung. Daher werde ich mit ihm auf jeden Fall nochmal über das Auftauchen des Kindes in mir sprechen und dass dahinter unerfüllte Bedürfnisse stehen, um es zu retten. DEn Missbrauch kann ich nicht mehr ungeschehen machen, aber die Folgen lindern. Momentan hoffe ich, er wird mit mir daran arbeiten. ich glaube, er wird es schätzen, dass ich selbst eine aktive Mitarbeit aufkommen lasse. ich war ziemlich passiv und handlungsunfähig in den letzten Stunden.

Heute weiß ich, dass es eine vollständige Integration bei uns nicht geben wird. Es gibt nur ein Miteinander mit einer guten Kommunikation untereinander. Die Widerstände gegen Integration sind viel zu groß und die meisten der Anteile zu sehr abgespalten.
Ich glaube, genau das brauche ich auch. Mir sind ja die Teile nicht unbewusst, zumindest die des Kindes und der Jugendlichen, mir fehlen ja auch Amnesien diesbezüglich, ich habe eher chronologisch ordnende Probleme und Zeitpunkt-Probleme, aber keine ganzen Passagen,die mir fehlen. Daher meine ich, dass die Integration schon einiger maßen funktionieren könnte, aber über den weg der Bewusstheit der Anteile und sich darum kümmern, ähnlich wie du schreibst, in Kommunikation kommen!

Mal sehen, momentan fühle ich mich einen Schritt weiter mit der obigen erkenntnis, jetzt muss ich das nur besprechen und einordnen.

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Offy
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 13:17

Weißt du...in gewisser Weise hat dein Therapeut ja recht: Ihr MÜSST das Zimmer nicht öffnen, aber ich habe den Eindruck, du merkst ziemlich genau, ob und wieviel davon du dir anschauen willst. Klar kannst du auch Therapie machen, ohne durch deine Traumata noch mal durchzumüssen, aber für viele geht es eben nicht anders. Ich weiß inzwischen, dass es bei mir sein muss. Ich hab es anders versucht, aber es klappt nicht.

Es ist verwirrend und total schwierig auszuhalten, aber es darf beides sein: Die Wut auf deinen Vater, aber auch das Gute von seiner Seite. Ambivalenzen entstehen bei uns oft durch die unterschiedlichen Gefühle mehrerer Anteile zu einer Person. Kannst du "orten", ob alles von einem Anteil kommt oder verschiedenen Ursprung hat? Vergessen brauchst du das Gute keineswegs. Ich frage mich nur gerade, ob es nicht vielleicht die Suche nach etwas ist, was deinen Vater weniger "böse" dastehen lässt? Kinder können es oft nicht ertragen, dass Eltern auch negativ sein können und müssen sich dann etwas zurechtbasteln, damit es wieder passt. Ich weiß nicht, ob dir das irgendwas sagt...

Ich möchte deinem Therapeuten in einem Punkt gerne noch widersprechen:
wenn man den eigenen Vater nicht annimmt, kann man keinen Mann annehmen. Ich weiß nicht, ob das aus Hellingers Thesen der Familienaufstellungen kommt, es erinnert mich daran.
Das stimmt so nicht. Und ehrlich gesagt macht mich das gerade sauer, dass er so denkt.
Überspitzt ausgedrückt: Wenn mein V*ter ein Ar***loch ist, hasse ich noch lange nicht alle Männer. Die Beziehungsunfähigkeit hat ganz andere Gründe.
Klingt es für dich denn stimmig, was dein Thera meint? Verfolgst du den Gedanken weiter? Ich bin ja der Meinung, dass nichts und niemand von mir erwarten kann, dass ich einen Menschen annehme, der mir Schlimmes angetan hat oder der meine Grenzen überschreitet. Trotzdem führe ich seit 16 Jahren eine Beziehung.

Argh...der Hellinger ist eh ein rotes Tuch für mich. Ich bin also nicht unvoreingenommen bei dem Typen.
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
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Werde ich auch so von der Welt gehen?

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 15:11

wenn man den eigenen Vater nicht annimmt, kann man keinen Mann annehmen. Ich weiß nicht, ob das aus Hellingers Thesen der Familienaufstellungen kommt, es erinnert mich daran.
Ich halte das auch für Quatsch und eine gefährliche und zynische These. Sehr viele Menschen können "den Täter", was auch immer der getan hat nicht annehmen. Sollen die ALLE so lange sie das nicht können einer Zukunft mit befriedigenden Beziehungen beraubt sein?

Es geht doch eben genau darum, "den Täter" von den Bezeihungen zu anderen Personen abzukoppeln, um eben die Taten bei dieser einen Person lassen zu können und zu einem neuen Selbstwertgefühl zu finden, damit sie nicht mehr den Rest der Beziehungen vergiften.

ich meine klar, gärende Wut auf oder unterdrückte Angst vor jemanden ist immer schlecht. Aber ich denke mal um solche Beziehungen zu überwinden langt es zu lernen sich von der Person erfolgreich zu distanzieren und zu "entstricken" um einen klaren Schnitt zu machen um einen neuen Lebenabschnitt zu beginnen. Ob man danach weiter zu Vergebung gehen will, das liegt doch an jedem Betroffenen selbst und des ist absolut legitim dies nicht bzw noch nicht zu wollen. Und Annehmen? Entschuldige, schon das Wort ist mir zu schwammig. Ich denke es ist absolut legitim, selbst wenn es Vergebung gibt einem Mann der einen als Kind zu sexuellen Handlungen gezwungen hat nie wieder in diesem Sinne nahe sein zu wollen. Weil Annehmen hat für mich etwas von Nähe, und der Zug ist wohl in den meisten Fällen von sexuellem Misbrauch lebenslang abgefahren, und das völlig zurecht.

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Tamila
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 17:05

Hallo ihr Beiden!!

Ihr habt für mich absolut recht....ich mag den Satz auch überhaupt nicht und von Hellingers Thesen ganz zu schweigen....

Ich für mich, kann nur das Nehmen von ihm, was durch ihn ging: das Ahnenblut von mir aus....eine Kraft der Ahnen, das Gute davon mag ich nehmen, das Negative davon will ich ändern oder gar nicht erst öffnen (als Gen...) oder es ganz anders machen. Ich möchte frei sein von ihm - endlich und meine eigenen Beziehungen führen, frei von ihm, seiner Kontrolle, seiner Einengung, seinem Missbrauch....den ich natürlich leider noch längere Zeit selbst inzensiert weiter lebte mit der Stimme meines Vaters in mir....und das will ich loswerden oder ändern in mir.....einen Mann stell ich mir sowieso ganz anders vor wie ihn...ich denke, jeder hat eigene Vorstellungen, zumindest wenn man beginnt aufzuwachen und eigene Wege zu verwirklichen.

Ich will ehrlich gesagt, zum ersten Mal in meinem Leben frei von meinem Vater sein, der auch schon seit 22 Jahren tot ist. Doch innerlich war ich absolut an ihn gebunden, ich würde fast sagen, ich habe ihn ZU SEHR genommen und ihn idealisiert, um eben den Täter nicht in ihm sehen zu müssen.
Ich hoffe, diese Stelle mit dem Therapeuten noch klären zu können und dies noch zu verfeinern. Denn ich möchte nicht SEINEN Weg gehen, sondern hoffe, er führt mich auf meinem gesunden gewählten Weg...ein Stück weiter....

Ansonsten ist die direkte Konfrontation mit dem Trauma wohl gelaufen und passe´es sei denn, es kommen nochmal Stellen,d ie im Hier und Jetzt relevant sind. Ich hoffe, mit ihm die Bedürfnisse der inneren Anteile zu erkunden und zu erkennen. ich kann nicht alles irgendeinem Teil zuordnen, aber in etwa...so genau will ich es gar nicht.....ich hätte soviel gebraucht als Kind und Jugendliche, was ich nicht hatte, aber einiges kann ich sicher noch für mich tun.

Und die, die eine Beziehung haben, wie geht es euch dabei? Wie konntet ihr euch einlassen? Ich habe immer zu die Angst, zu dissoziieren, wenns ernst wird, ich bin dann fast handlungs- und redeunfähig, schwimme wie in einem Traum herum und warte bis alles an mir vorbeizog....bleibt meist kein Mann dabei übrig und bei mir....die letzten Versuche endeten damit, dass beide dachten, ich will nichts von ihnen.....dabei war ich sprachlos....das ist die größte Angst.

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Tamila
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 17:10

Wollt noch kurz was zu Offy schreiben , zu dem:
Ihr MÜSST das Zimmer nicht öffnen, aber ich habe den Eindruck, du merkst ziemlich genau, ob und wieviel davon du dir anschauen willst.
Aber wie geht das, es schließen? ich habe das Gefühl, das Kind kommt, wenn der Trigger kommt und nicht ich habe das in der Hand, geschweige denn der Therapeut....er kann mich zwar dann ansprechen und mich evtl wieder zurückholen durch neben mir sitzen usw. aber dann ist es ja schon zu spät gewesen. Das missbr. Kind in mir, kommt, wenn es um Beziehung geht....oder ich bekomme Sehstörungen, eine Art Schleiersehen.....ich KANN da scheinbar nicht mit ihm hinsehen...

Wie kann man das steuern lernen? Indem man den Trigger umgeht oder indem man einen Gang runterschaltet ? Dann müsste ich oder der Th. die Stufe finden, wo es nicht passiert, oder?

Ich dank euch sehr, für eure Unterstützung hier.

LG Memory
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Offy
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 17:34

Uff...das ist eine total schwere Frage.
Ich kann sie jetzt auch nicht aus eigener Erfahrung beantworten, sondern nur theoretisch.

Wir können lernen, durch bestimmte Techniken die Disso selbst zu unterbrechen. Trigger kann man nie ganz ausschließen, aber wenn es noch so vieles gibt, was das Kind in dir triggert, bin ich fast geneigt, zu sagen, du bist mit dem Trauma noch nicht durch. Es heißt, wenn man das wirklich verarbeitet hat, wird man nicht mehr so getriggert bzw. kommt sehr schnell wieder raus. Es entstehen andere Verknüpfungen zu den Reizen.

Warum glaubst du, dass die direkte Konfrontation gelaufen ist? So ganz kann ich noch nicht nachvollziehen, wie dein Thera und du darauf kommen. Oder ist es eine bewusste Entscheidung von dir, dass du nicht mehr möchtest?
Heute weinte ich –
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Tamila
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 17:58

Ja, ist eine schwere Frage und muss ich sicher in der Therapie klären...

Hm, also mit dem Trauma durch, in dem sinne, direkt den Missbrauch aufzudecken, anzusehen, was war und nicht mehr ist. Es zu akzeptieren....da ich das stark abgespalten und geleugnet hatte. Inwieweit natürlich noch was hochkommt, kann ich natürlich nicht sagen. Nur meinte der Therapeut eben wegen "das Zimmer auch verschlossen lassen" damit, dass wir dieses Thema nur nicht auslassen durften beim Weitergehen und nicht ungesehen lassen können, sonst kann es nicht zur "Vergangenheit werden". Allerdings komm ich natürlich automatisch bei Dissos wieder hin, wenn er das Thema Mann und Beziehung angeht.

LG Memory
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Waldschratin
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 18:26

Also,ich kenn das so,daß "einfach" nur ansehen und die Gefühle dazu spüren noch gar nichts Richtung Verarbeitung gebracht hat,sondern erstmal nur,daß ich auf den Plan bekam,worum es geht,auch was die Gefühle dazu anging.
Verarbeiten hieß für mich,diese Gefühle aus dem Damals "beantwortet" zu bekommen und sie quasi abzuholen.
Ging bei mir mittels PITT,also imaginativ,und da besonders,daß ich mich in Phantasien hab reinfallen lassen,wo sich die jeweilige Kleine wehren und "siegen" durfte.Manchmal selber,manchmal mittels Helfern.Das konnten andere Innies sein oder auch ausgedachte Helfer oder - wenn grade vorhanden - auch jemand von außen.

Was die Trigger angeht,so kann ich aus meiner Erfahrung berichten,daß die inzwischen wirklich alle weg sind...Mich hat nun schon Jahre nichts mehr angetriggert.Manches löst Erinnerung aus,ja.Aber diese Erinnerungen sind nun wirklich bloße Erinnerungen,manche auch unangenehm,aber sie "übernehmen" nicht mehr und werden zum Selbstläufer.

Ich denke,um sich aus Dissos rauszuretten,hilft v.a.,wenn man lernt,das Jetzt vom Damals abgekoppelt zu bekommen und "separat" ansehen zu können.Mir half da das Multiple total,weil da eben nie unser Ganzes "reingezogen" war,sondern mindestens unser Beschützer noch "außerhalb" des unmittelbaren Wiedererlebens blieb,und somit blieb immer einer von uns irgendwie mit der Gegenwart wenigstens ein bißchen in Verbindung...

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Tamila
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 20:13

Danke!

Könntest du zu Folgendem vielleicht - auch gern ein fiktives - Beispiel erklären? Ich steh momentan irgendwie auf dem Schlauch....anschaulich gings besser....so zum nachvolllziehen....wäre super nett:
diese Gefühle aus dem Damals "beantwortet" zu bekommen und sie quasi abzuholen.
Ging bei mir mittels PITT,also imaginativ,und da besonders,daß ich mich in Phantasien hab reinfallen lassen,wo sich die jeweilige Kleine wehren und "siegen" durfte.Manchmal selber,manchmal mittels Helfern.Das konnten andere Innies sein oder auch ausgedachte Helfer oder - wenn grade vorhanden - auch jemand von außen.
Ist das in etwa so, wie auch bei der Gestalttherapie, z.B. eine nicht abgeschlossene Situation abzuschließen?
Ich denke,um sich aus Dissos rauszuretten,hilft v.a.,wenn man lernt,das Jetzt vom Damals abgekoppelt zu bekommen und "separat" ansehen zu können.
Bei mir triggert unglaublich das Thema "Beziehung zu einem Mann eingehen" . Er hat mal gefragt, was ich machen würde, wenn eines Tages ein Mann käme und sagen würde: "...., ich will dich heiraten". Schwupp weg war sie....und ich war nur noch ein Kind von ca. 7 Jahren....die war natürlich absolut überfordert, ich hab gleich eine Art Albtraum gehabt auf einem fremden Planeten zu sein und meinen ca. 6jährigen Freund, mit dem ich heimwollte, musste ich von den alien-Einwohnern aus heiraten!?

Habt ihr eine Idee woher diese Angst vor fester Bindung kommt? Kann es sein, dass ich mich so von meinem Vater eingenommen fühlte, wie eine eingesperrte Ehefrau, dass ich da aussteige?
Mir half da das Multiple total,weil da eben nie unser Ganzes "reingezogen" war,sondern mindestens unser Beschützer noch "außerhalb" des unmittelbaren Wiedererlebens blieb,und somit blieb immer einer von uns irgendwie mit der Gegenwart wenigstens ein bißchen in Verbindung...
Ich weiß ja nicht, wie multipel oder ob multipel ich bin, aber ich kenne eine Beobachterin in mir, meine ich mal so, die auch hier schreiben kann, ohne getriggert zu werden oder auch objektiv oder auf Metaebene zu sehen. Doch in der Therapie geht das bisher kaum bis gar nicht.

LG Memory
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Waldschratin
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Beitrag Di., 19.04.2011, 06:23

Hallo Memory,
ich versuch das mal mit dem fiktiven Beispiel:
Wenn du z.B. bei der Vorstellung,ein Mann hält um deine Hand an,in ne Kleine wechselst in dir - wie du`s beschrieben hast - ,dann könnte das z.B. sein,daß eine Erwachsene in dir zu der Kleinen hingeht,sie in den Arm nimmt und ihr sagt,damit braucht SIE sich nicht zu beschäftigen,das ist Erwachsenenkram,da darf sie sich raushalten.Und weil ja Kids das Erklären allein nicht gut verarbeiten können,sondern ein Erleben brauchen,hätte ich an deiner Stelle dann mir vorgestellt,wie die innere Erwachsene das Kind in den Arm nimmt und in einen anderen Raum - noch besser gleich ein anderes Haus in nem anderen "Stadtteil",wahlweise nen anderen Planeten (der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt,sondern die orientiert sich ganz an den vorliegenden Bedürfnissen),bringt und das Kind dort sich mit was beschäftigen darf,das es grade gerne machen würde.Die Große wäre dabeigeblieben und um den Erwachsenenkram hätten sich andere Große in uns gekümmert...
Verstärken kann man das dann noch,wenn man z.B. auch TUT,wonach der Kleinen grade ist.Wenn grad Zeit und Ort dafür da sind...

Das wäre jetzt so ein "Abholen",wo es v.a. darum geht,das Jetzt vom Damals getrennt zu bekommen.

Wenn da dann noch Flashbacks und Wiedererleben von konkreten Situationen aus dem Damals dabei sind,da bin ich dann immer sozusagen "mittenrein" in das Geschehen gegangen und dann gabs meistens was in Richtung "mich wehren".Das bringt wie in der Gestalttherapie den Prozess zum Abschluß,ja.

Ist ja bei Trauma so:das sind ja alles "unvollendete" lebensbedrohliche Erlebnisse.Und dem Gehirn ist es herzlich egal,ob etwas tatsächlich passiert oder zusammenphantasiert wird - Hauptsache,die Sache an sich bekommt endlich nen "Sinn" und kann vom Gehirn "wegsortiert" werden in die Erinnerung.

Die Angst vor fester Bindung gabs bei uns auch mal,aber sie betraf nicht JEDEN in uns...Deshalb hatte ich auch in heftigeren Zeiten sogar ne gute und beständige Beziehung mit allem Drum und Dran...Einige von uns hatten sich in diesen Mann verguckt und wollten mit ihm auch zusammenbleiben - obwohl es da auch welche bei uns gab,die schon bei dem Gedanken an ne feste Bindung abgedreht sind...

Bei mir war es die Angst,wieder zu verlieren,wieder und noch einmal in aller "Tiefe" nicht nur verlassen,sondern "im Stich gelassen" zu werden,die diese Innies so Angst vor Bindung haben ließ...

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Tamila
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Beitrag Di., 19.04.2011, 15:20

Hallo Waldschratin,

danke dir für dein Beispiel! Das hört sich richtig gut an für mich und hab gleich mal geübt innerlich mir das vorzustellen....ich weiß noch nicht genau, wo ich das Kind/Kindanteile hinbringen werde, aber finde sicher was gutes. Ich weiß natürlich nicht, ob es noch mehr sabortierendes in mir gibt....aber es wäre ein Schritt vorwärts.

Ich bin mir aber jetzt so gar nicht mehr sicher, wo mein Therapeut eigentlich mit mir hin will. Er legt viel zu viel Wert auf Beziehungsreife und das mir mal eine Beziehung gelingt, glaube ich, wobei natürlich auch alle Widerstände von mir dabei auftauchen und angeschaut werder können. Dennoch bin ich der Meinung, die Liebe kommt von allein!?

Ich möchte gern, dass ich erst mal mit mir auskomme, bevor ich noch Wünsche an den Partner delegiere, die man nicht erwarten kann vom anderen. Ich denke, ich muss mich mehr äußern dazu.
Ich würde ihn gern das nächste Mal fragen, inwieweit er mich wie oder wo einstuft und welche Art von Heilung er angehen möchte. Wenn das Ganze transparenter wird, hilft mir das vielleicht.

Ich habe seit der letzten Stunde gespürt, dass meine Angst gegenüber Beziehung vielleicht von dem Verrat meines eigentlich ähnlichen und geliebten Vaters kommt, dann das mein Schweigen überhaupt gar nichts geholfen hat, denn er ging doch als ich 14 war und mit 20 starb er dann. Meine Mutter war eigentlich nie für mich da und mein Vater war sehr ambivalent, d.h. hatte eine sehr umsorgende Seite. Hart, aber wahr. Diesen Verrat, diese Traurigkeit, dass ich dem anderen nicht vertrauen kann, das alles Gute mit etwas Bösem verbunden ist, mit verraten und verlassen werden, das sitzt so tief, das ich mir zur Zeit gar nicht vorstellen kann, wie das jemals heilen soll.....und da soll ich mich einlassen können?

Könnt ihr ein gutes Buch zum ganzen Thema Heilung von Dissos u.ä. empfehlen? Ich könnte ihn nach dem Lesen auch einmal fragen, ob er es kennt oder mal lesen möchte. Er lässt sich schon ein auf was von mir und wartet vielleicht sogar mehr auf meine Mitarbeit. Ich war viel zu gelähmt die letzten Stunden.

LG Memory
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Waldschratin
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Beitrag Di., 19.04.2011, 16:27

Hallo Memory,
"Beziehungsarbeit" find ich gar nicht so nen schlechten Ansatz,aber ich würds nicht einschränken auf die Beziehung zu nem Lebenspartner,sondern eher allgemeiner.Und da kommt ja auch und gerade die Beziehung zwischen dir und deinem Thera aufs Tablett,sozusagen als "Versuchsmodell",an dem man sich so manches bewußt machen kann und schon mal "üben".

Es klingt für mich schon recht schlüssig,daß du da die Ursachen für deine Probleme in der Beziehung zu deinem ambivalenten Vater siehst.Und genau wie du kenne ich auch diese Angst vor dem (erneuten) Verlassenwerden.

Für mich lag da die Lösung letztlich darin zu erkennen,daß es wohl in jeder Beziehung wirklich so ist,wie auch sonst im Leben,daß bei allem Positiven immer auch Negatives mit dabei ist.Beziehungen geht man ja mit Menschen ein und Menschen sind nunmal "unvollkommen",machen Fehler,haben ihre Defizite.Nicht nur unsereiner,die wir erkannt haben,daß wir was dagegen tun möchten.
Aus diesem Erkennen und später (viiiiiiiel später... ) akzeptieren,daß das so ist,kam ich dazu,in erster Linie meine Beziehung zu dem Menschen zu "vervollkommnen",der mich bestimmt nie bis zu meinem Lebensende verlassen wird : die zu mir selber.

Wenn ich mich nämlich mit mir selber am besten verstehe,mich auf mich selber verlassen kann - dazu gehört auch,daß ich meine Stärken und Ressourcen erkenne und auch anerkenne - mich halbwegs mag und gut mir auskomme,dann kann mich verlassen wer mag : Ich werde immer einen loyalen Verbündeten an meiner Seite haben.

Ein Buch kann ich dir leider nicht empfehlen...Ich hab überwiegend Erlebnisberichte von Multiplen gelesen,und nur selten Fachbücher dazu,weil mich die nie überzeugen konnten.Zu viel theoretischer Unsinn drin,da es den meisten Unos einfach nicht gelingt,eine mehrdimensionale Innenwelt erfassen zu können und somit diese "Uno-Sicht" eines multiplen Innenlebens für mich eher Unverständnis und z.T. ne komische Borniertheit bedeutete - DIE nannten MICH nicht normal??Is ja irre!

Einzige Ausnahme ist da Fr. Dr. Reddemann für mich - ist klar,von der kommt auch die PITT - die hat nämlich "Eigenerfahrung",was Trauma angeht...

Ansonsten kann ich dir auch nur empfehlen,was du selber schon erkannt hast: rede offen mit deinem Thera!
Meine Thera war VT,hatte von Trauma herzlich wenig Ahnung (ist schon so um die 15 Jahre her,als ich dort Therapie machte) und von MPS gar keine - aber sie hat sich mit mir auf den Weg gemacht,und zwar meinen Weg.Hat mir zugehört und drauf reagiert,hat sich die Dinge erklären lassen,wie sie bei mir nunmal waren - und hat mit mir gemeinsam nen Weg da raus gesucht.Und da bin ich ihr heute noch sagenhaft dankbar dafür!

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Tamila
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Beitrag Di., 19.04.2011, 16:44

Hallo Waldschratin,

du bringst mich richtig zum Nachdenken, find ich super. Ich hab zwei Wochen Therapie-Urlaub und eine Woche Arbeitsurlaub. D.h. ich versuch gerade mal stopp zu machen und zu erkennen, wo ich bin mittlerweile. Mir hilft das Schreiben und die Antworten hier dazu ungemein.
Für mich lag da die Lösung letztlich darin zu erkennen,daß es wohl in jeder Beziehung wirklich so ist,wie auch sonst im Leben,daß bei allem Positiven immer auch Negatives mit dabei ist.Beziehungen geht man ja mit Menschen ein und Menschen sind nunmal "unvollkommen",machen Fehler,haben ihre Defizite.Nicht nur unsereiner,die wir erkannt haben,daß wir was dagegen tun möchten.
Aus diesem Erkennen und später (viiiiiiiel später... ) akzeptieren,daß das so ist,kam ich dazu,in erster Linie meine Beziehung zu dem Menschen zu "vervollkommnen",der mich bestimmt nie bis zu meinem Lebensende verlassen wird : die zu mir selber.
D.h. bei dir war es zuerst das annehmen der negativen Seiten anderer und später erst die richtige Annahme deiner selbst? Ich hoffe, das der Zeitpunkt kommt, an dem ich einfach nicht dissoziiere, wenn ich mit einem Mann zusammentreffe, den ich toll finde. Aber die Idee von dir, das Kind eben an einen anderen Ort zu bringen, find ich als Möglichkeit. Ich werde das üben. In der Therapie....

Da komm ich noch zu meiner weiteren Frage an dich, du schriebst:
"Beziehungsarbeit" find ich gar nicht so nen schlechten Ansatz,aber ich würds nicht einschränken auf die Beziehung zu nem Lebenspartner,sondern eher allgemeiner.Und da kommt ja auch und gerade die Beziehung zwischen dir und deinem Thera aufs Tablett,sozusagen als "Versuchsmodell",an dem man sich so manches bewußt machen kann und schon mal "üben"
Könntest du mir das bitte nochmal näher erläutern, am besten wieder mit einem Beispiel? Mein Therapeut hat ähnliches schon mal angesprochen, als ich erzählte, dass ich wie geschockt auf meinen Chef reagierte, der mich zum Spaß in einer lockeren Teamgemeinschaft zum Tanz aufforderte (er macht das wirklich recht nett und ist nie übergriffig in der Art) und ich prompt heftig NEIN sagte. Und mein Therapeut meinte: würden Sie auch nein zu mir sagen, wenn ich Sie auffordere? Ich meinte damals JA natürlich würde ich NEIN sagen. Er meinte dann zu mir, dass es ein schönes Ritual und Beispiel wäre, denn die Therapiebeziehung wäre einem Tanz sehr ähnlich. Ich war anfangs wirklich sehr verdrängend und wohl kaum für ihn zugänglich. Ich weiß auch nicht, ich komm immer wieder an meine Grenzen diesbezüglich.

Darf ich dich noch was Weiteres fragen? Wie wurde deine DIS letztendlich als solche deutlich? Gern auch Antwort per PN, wenn dir das lieber ist.

LG Memory
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Waldschratin
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Beitrag Di., 19.04.2011, 17:25

Hallo Memory,
ich versuch mal ne Antwort...

Zuerst das Annehmen negativer Seiten anderer...Hmmm,so ähnlich.
Ich glaub,es war eher,daß ich kapiert habe,daß es dieses Ideal einer zwischenmenschlichen Beziehung,wie ich es mir wünschte - oder eher: wie es mir ein Bedürfnis war - nicht mehr bekommen werde.Mein Bedürfnis ging in die Richtung "Ich Kind-du "zuständiger" Erwachsener" und kam aus dem entsprechenden Defizit aus meiner Kindheit.Um mich hat sich nie einer was geschert aus meiner Stammfamilie,und das äußerte sich auch in Verhalten,das mein Leben nicht nur einmal bedrohte.Und das nicht "ausversehen",sondern mit Absicht,so z.B. beim rit. Mb.

Mir ging auf,daß ich dieses Ideal,dieses Defizit in mir,nie mehr mit einem Menschen würde "nachholen" können,weil ich kein Kind mehr war und ich zwar Kindanteile in mir trug,aber eben inzwischen auch die Erwachsenen.Und damit ging die "Zuständigkeit" für die Defzite bei den Innenkids über auf die Erwachsenen in mir.Und alles "Auslagern" nach außen wäre nur noch Ersatz gewesen,niemals Erfüllung.Und außerdem mit nem sehr hohen "Verletzungsfaktor" dabei,weil ich ja eben auch erwachsen bin und somit mein Gegenüber,mag es noch so "Profi" dabei sein,immer auch auf die Erwachsene reagieren wird.

Also fing ich an,mich selber um meine Innenkids zu kümmern...Anfangs noch mit gaaaanz viel Abwehr und mehr Wut und Frust und Abneigung,denn "liebevoller Zuwendung"...
Naja,und so kam mit der Zeit eins zum anderen.Die kindlichen Bedürfnisse wurden gestillt (auch da arbeitete und arbeite ich viel mit Imagination) und damit "klärte" sich mein Blick auf eben diese "Ideal-Wünsche" und darauf,daß alle Menschen Fehler machen,selbst die allerbeste Mutter auf der Welt...

Und daraus kam dann wiederum das Verständnis für mich selber.Wenn ALLE Fehler machten,selbst die Allerbesten,dann war es auch normal,daß auch ich Fehler machte - auch wenn mir das nicht paßte...
Es war ein Lernprozess,der sich über einige Jahre hinzog.Mit allen Aufs und Abs mal wieder.

Wie die MPS deutlich wurde...
Ich hatte lange keine Ahnung,daß "ich" eigentlich ein "Wir" war.Hatte Amnesien und wunderte mich,daß die Leute um mich rum so "komisch" auf mich reagierten.Aber da ich eh als Selbstbild mitbekommen hatte,ich sei ein Monster (O-Ton meiner Mutter : Du Ausgeburt der H*lle),war das "normal" für mich.
Drauf gekommen ist einerseits eine Freundin von mir,die selber multipel ist und das damals schon diagnostiziert bekommen hatte.Die meinte immer,ich würde sie zu gut verstehen können,als daß da nicht auch was bei mir wäre.
Und dann mein damaliger Partner,der bemerkte,daß sich meine Augenfarbe manchmal änderte.Einmal,als er das mal wieder sagte,ging ich zum Spiegel,weil ich das mal überprüfen wollte - und da sah mir "jemand anderes" aus dem Spiegel entgegen!Ich bin vielleicht erschrocken!!
Es brachte mich aber dazu,mal einen Diagnosetag in der Klinik Hohe Mark zu machen.Und da bekam ich es dann "bescheinigt"...

Ich informierte mich dann mal mehr darüber und immer mehr Symptome paßten bei mir...Daß mir Zeit fehlte z.B.Oder ich mich an meine ersten 6 Lebensjahre gar nicht erinnern konnte.Das war ein schwarzes Loch,weiter nichts.
Oder daß ich Klamotten und Bettwäsche im Schrank hatte,die gar nicht "mein" Stil waren und wo ich auch nicht wußte,wo die herkamen.Das ging auch bei Dingen des täglichen Lebens so zu,bis hin zur Zahnpasta,die ich abscheulich fand und trotzdem im Einkaufswagen hatte...


Waldschratin
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Beitrag Di., 19.04.2011, 17:41

Achja,fast vergessen:Die Beziehung zum Thera...

Die ist ja ne "künstliche",heißt,du mußt dem von Anfang an sowas wie "Vorschußvertrauen" geben,obwohl genau das ja oft der springende Punkt ist.
Dann kommt dir ein Thera sehr schnell sehr nah - und auch da haben die meisten Leute,die in ne Therapie gehen,massig Probleme mit.

Deshalb zeigen sich Probleme mit Beziehungen ganz schnell v.a. in deiner Beziehung zum Thera.Bei jedem anderen Menschen kannst du ausweichen,dich zurückziehen,dem was vorspielen...Ein (guter) Thera merkt sowas und thematisiert es.

Und genau diese Übertragungen sind ne gute Chance,diese "künstliche" Beziehung herzunehmen,um die eigenen Probleme mit Beziehungen zu Menschen mal "ausgeleuchtet" zu bekommen.Da kannst du dann auch mal mit dem Thera gemeinsam "druntergucken",warum dieses oder jenes so oder so ist.Der nimmt ja nix übel oder so,der hat sowas ja gelernt.

Meine Thera z.B. hat von sich aus - obwohl VT - nen recht "mütterlichen" Bezug zu meinen Innenkids bekommen.Und war da äußerst liebevoll-fürsorglich.Jetzt müßte man denken,ach wie toll,hat mir sicher gutgetan und viel bewirkt...Im Gegenteil!Ich bin an die Decke!
Es löste halt genau das aus,was ich von einer "Mutter" mitbekommen habe : die,von der die größte Lebensgefahr für mich ausging...Die,die mich garantiert ablehnte/haßte/verachtete...

War für meine Thera ein hartes Stück Arbeit - und für mich auch... - das mit mir immer und immer wieder durchzuexerzieren,daß eben nicht jede Mutter so ist wie meine und es da auch noch anderes gibt.Und daß "Mütterliches" nicht gleichbedeutend ist mit Verachtung und Ekel vor einem oder Ablehnung und Todesgefahr.

Jetzt kommt es bei dir erstmal drauf an,was die Beziehung zu deinem Thera in dir auslöst.Da mal hinzugucken und wahrzunehmen und nicht "wegzutauchen" davor,ist schon mal ne ganz herzhafte Leistung!Will man doch im Grunde "gut" sein und alles richtig machen,damit man auch gemocht und respektiert wird...

Ich kann dir wieder mal nur ans Herz legen,trau dich,da möglichst offen mit deinem Thera drüber zu reden!Auch wenn du dich noch so sehr dafür schämst...
Mein Thera sagte da mal zu mir,es sei ok,wenn ich mich schäme - es störe nicht weiter... Die kennen sowas ja und haben auch den Umgang damit gelernt.Und bei wem sonst kann ich mich dermaßen "blamieren",ohne Folgen davontragen zu müssen?

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