Social Network's und unliebsame Personen
Also, im Prinzip kommt mir Deine Arbeitsstelle so ein bißchen wie das PT-Forum vor: man ist halt viel online, und daraus resultieren gelegentlich Probleme.
Du schreibst, Du möchtest Dich von Deinem Chef besser abgrenzen ("diplomatisch entfrienden", geil ausgedrückt! ). Aber im Prinzip ist doch dieser Kontakt, den ihr da pflegt, schon ein recht abgegrenzter, indirekter (Du sollst Sachen liken, die er online stellt, er chattet Dich an usw. usf., alles über Computer). Es scheint, dass Ihr Euch in dem einen Punkt, recht viel online zu sein, gewissermaßen trefft. Nur dass Ihr Euch halt sozusagen nicht auf Augenhöhe begegnet, weil er Dir gegenüber den, wenn auch lässigen, Chef spielt (ich schreibe bewusst "spielt", denn irgendwie kommt mir dieses "start-up" aus der Ferne so ein wenig wie ein Wolkenkuckucksheim vor, was wiederum gar nicht dagegen spräche, dort weiterzumachen - solange es Spaß macht).
Lange Rede, kurzer Sinn: Der einfachste Weg, sich auf Facebook abzugrenzen, müsste doch eigentlich der sein, weniger auf Facebook zu sein. Oder?
Du schreibst, Du möchtest Dich von Deinem Chef besser abgrenzen ("diplomatisch entfrienden", geil ausgedrückt! ). Aber im Prinzip ist doch dieser Kontakt, den ihr da pflegt, schon ein recht abgegrenzter, indirekter (Du sollst Sachen liken, die er online stellt, er chattet Dich an usw. usf., alles über Computer). Es scheint, dass Ihr Euch in dem einen Punkt, recht viel online zu sein, gewissermaßen trefft. Nur dass Ihr Euch halt sozusagen nicht auf Augenhöhe begegnet, weil er Dir gegenüber den, wenn auch lässigen, Chef spielt (ich schreibe bewusst "spielt", denn irgendwie kommt mir dieses "start-up" aus der Ferne so ein wenig wie ein Wolkenkuckucksheim vor, was wiederum gar nicht dagegen spräche, dort weiterzumachen - solange es Spaß macht).
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OMG so eine Plage, ich seh das so: liken und fertig. die meisten f-Nutzer - wie ich -decodieren doch doch das ganze Gelike ohnehin schon übers Stammhirn. Oder wer denkt, die "Sarah" steht wirklich auf "Nivea" steht--- nein, sie hat einen Freundin, die sie gebeten hat, das Produkt zu liken.M_U hat geschrieben:mich bittet irgendein Firmenpost zu liken)
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Tja, das mit Optionen/erweiterte Chateinstellungen scheint es in der neuen Wall nicht mehr zu geben. Oder ich bin blind ...
Ja, Stefan_M - ich muss schmunzeln, ich schätze du kennst derlei Unternehmen. Und ja, es IST ein Wolkenkuckucksheim. Ein wenig. Von der vielen (heißen) Sommerluft habe ich inzwischen auch gelernt, mal locker die Hälfte abzuziehen. Ich werd mir das noch ne Weile anschauen. Und ja, es macht sehr viel Spaß und es gibt mir viel, ich lerne was, ich kann mitreden, es hilft mir mein lädiertes Selbstbewusstsein wieder mit aufzubauen, auch weil man mich da schätzt und ich wirklich viele verschiedene meiner Fähigkeiten dort anwenden kann. Und ich wirklich ausgesprochen gerne da angemessen bezahlt arbeiten würde. So lange ich nix anderes hab, mach ich das mal.
Müsste mich auch mal in Hootsuite einarbeiten. (Posts sind dann terminierbar) - was mich am meisten stört, sind dann auch so Bemerkungen wie 'DU warst aber gestern wieder lange online!' - und ja, es kann sein, dass ich auch noch um ein Uhr nachts was like oder poste. Mit dem 'liken' habe ich weniger ein Problem, ich find das, was wir/er/das Unternehmen da tut meistens auch gut - nicht alles. Ich sehe nur die Gefahr, dass ich mich vereinnahmen lasse. Am schwierigsten finde ich eben da einen gangbaren Mittelweg zu finden - und das dann auch durchzuhalten (ähem, ja weniger auf fb ...).
Und wieeee - FreudsLeiden: du stehst NICHT auf Nivea???
Ja, Stefan_M - ich muss schmunzeln, ich schätze du kennst derlei Unternehmen. Und ja, es IST ein Wolkenkuckucksheim. Ein wenig. Von der vielen (heißen) Sommerluft habe ich inzwischen auch gelernt, mal locker die Hälfte abzuziehen. Ich werd mir das noch ne Weile anschauen. Und ja, es macht sehr viel Spaß und es gibt mir viel, ich lerne was, ich kann mitreden, es hilft mir mein lädiertes Selbstbewusstsein wieder mit aufzubauen, auch weil man mich da schätzt und ich wirklich viele verschiedene meiner Fähigkeiten dort anwenden kann. Und ich wirklich ausgesprochen gerne da angemessen bezahlt arbeiten würde. So lange ich nix anderes hab, mach ich das mal.
Müsste mich auch mal in Hootsuite einarbeiten. (Posts sind dann terminierbar) - was mich am meisten stört, sind dann auch so Bemerkungen wie 'DU warst aber gestern wieder lange online!' - und ja, es kann sein, dass ich auch noch um ein Uhr nachts was like oder poste. Mit dem 'liken' habe ich weniger ein Problem, ich find das, was wir/er/das Unternehmen da tut meistens auch gut - nicht alles. Ich sehe nur die Gefahr, dass ich mich vereinnahmen lasse. Am schwierigsten finde ich eben da einen gangbaren Mittelweg zu finden - und das dann auch durchzuhalten (ähem, ja weniger auf fb ...).
Und wieeee - FreudsLeiden: du stehst NICHT auf Nivea???
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Dazu wurde facebook erfunden - ... und von nun an gings bergab. Millionen ferngesteuerterter Affen, die sich vom einst Göttlichen immer weiter entfernen und in die Verdammnis stürzten.Miss_Understood hat geschrieben:Ich sehe nur die Gefahr, dass ich mich vereinnahmen lasse.
ganz ehrlich. Ich hasse Nivea. Nur "bio" löst bei mir Endorphinschübe aus. Gäb´s ein Nivea "bio" ließe ich mit mir reden... :D
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Ich glaub, ich werde meinen Facebook-Account sofort löschen, das ist ja echt grauslig, was da entstehen könnte.
Lieben Gruß
elana
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Oh, schön, diesen alten Thread wiederzusehen.
Ich bin mittlerweile auf 37 FB-Freunde aufgestiegen. *ironisches Yeah*
Meine Verwandten habe ich, kommentarlos, aus FB verbannt. Bisher hat mich auch niemand drauf angesprochen. Aber dieses ständige beobachtet-werden war mir einfach zu viel. Es ist schon ganz gut, dass die meisten Eltern meiner Generation "zu alt" für Fb sind... aber einen Schwager zu haben, der alles stellvertretend für sie im I-net ausspioniert? Nein Danke.
Negativ war letztes Jahr ein Verehrer, der in FB alles von mir meinte kommentieren zu müssen. Irgendwann setzte ich ihn auf die "Eingeschränkt"-Liste bzw. überlegte mir genau, was ich schrieb und was nicht.
Negativ waren ebenfalls zwei Arbeitskollegen, die offenbar mit dem neuem Medium FB und Internet nicht wirklich warm wurden und alle meine Posting spam-artig zugemüllt haben.
Positiv finde ich, meinen neuen Freund über FB kennen gelernt zu haben. Es kostete einen gemeinsamen Bekannten nur ein lapidare Frage: "Darf ich deinen Namen/Link weitergeben?". Unproblematisch. Dafür war aber das bald darauf folgende 1. reale Treffen für mich ziemlich schwer (untertrieben!). Ich mag es einfach lieber, die Leute sehen gleich, dass ich ein "pummeliger Zwerg" bin, statt dass man mich erst ins Herz schließt, sich Hoffnungen macht und hinterher vielleicht enttäuscht ist.
Allerdings frage ich mich, trotz heftiger rosaroter Brille, wie blöd es wohl werden wird, wenn ich mir später im Beziehungsverlauf etwas mehr Freiraum erschaffen möchte, mein Liebster aber über FB quasi alles mitkriegt bzw ich immer ansprechbar bin. Es gibt einem das sehr trügerische Gefühl einer permanenten Präsenz. Ich halt das nicht zwingend für gesund, und finde es ein bisschen erschreckend, dass neue Generationen von Teenies es nie anders kennen lernen werden.
Sehr seltsam fand ich als ich nun - nicht ganz ohne Stolz *zugeb* - auf FB meinen Beziehungsstatus änderte. Meine Tochter (fast 12) scherzt nämlich immer so schön, dass nur was auf FB steht (oder von den Simpsons auf Korn genommen wurde) relavant ist. Gesagt, getan. Binnen weniger Minuten (!) bekam ich ein halbes Dutzend Glückwünsche... als hätte ich eine Verlobung bekannt gegeben oder so was! - Ich fürchte, dies wird bald so normal sein, dass es zu der einen oder anderen Verschiebung von Wertigkeiten kommt.
Ach ja, nicht zu vergessen: In der Zwischenzeit hat mein Ex-Mann VIRTUELL geheiratet, und scheint das mit der Realität zu verwechselnd. Ganz großes Kino. *Kopfschüttel*. Was nicht alles so gibt!
Ich bin mittlerweile auf 37 FB-Freunde aufgestiegen. *ironisches Yeah*
Meine Verwandten habe ich, kommentarlos, aus FB verbannt. Bisher hat mich auch niemand drauf angesprochen. Aber dieses ständige beobachtet-werden war mir einfach zu viel. Es ist schon ganz gut, dass die meisten Eltern meiner Generation "zu alt" für Fb sind... aber einen Schwager zu haben, der alles stellvertretend für sie im I-net ausspioniert? Nein Danke.
Negativ war letztes Jahr ein Verehrer, der in FB alles von mir meinte kommentieren zu müssen. Irgendwann setzte ich ihn auf die "Eingeschränkt"-Liste bzw. überlegte mir genau, was ich schrieb und was nicht.
Negativ waren ebenfalls zwei Arbeitskollegen, die offenbar mit dem neuem Medium FB und Internet nicht wirklich warm wurden und alle meine Posting spam-artig zugemüllt haben.
Positiv finde ich, meinen neuen Freund über FB kennen gelernt zu haben. Es kostete einen gemeinsamen Bekannten nur ein lapidare Frage: "Darf ich deinen Namen/Link weitergeben?". Unproblematisch. Dafür war aber das bald darauf folgende 1. reale Treffen für mich ziemlich schwer (untertrieben!). Ich mag es einfach lieber, die Leute sehen gleich, dass ich ein "pummeliger Zwerg" bin, statt dass man mich erst ins Herz schließt, sich Hoffnungen macht und hinterher vielleicht enttäuscht ist.
Allerdings frage ich mich, trotz heftiger rosaroter Brille, wie blöd es wohl werden wird, wenn ich mir später im Beziehungsverlauf etwas mehr Freiraum erschaffen möchte, mein Liebster aber über FB quasi alles mitkriegt bzw ich immer ansprechbar bin. Es gibt einem das sehr trügerische Gefühl einer permanenten Präsenz. Ich halt das nicht zwingend für gesund, und finde es ein bisschen erschreckend, dass neue Generationen von Teenies es nie anders kennen lernen werden.
Sehr seltsam fand ich als ich nun - nicht ganz ohne Stolz *zugeb* - auf FB meinen Beziehungsstatus änderte. Meine Tochter (fast 12) scherzt nämlich immer so schön, dass nur was auf FB steht (oder von den Simpsons auf Korn genommen wurde) relavant ist. Gesagt, getan. Binnen weniger Minuten (!) bekam ich ein halbes Dutzend Glückwünsche... als hätte ich eine Verlobung bekannt gegeben oder so was! - Ich fürchte, dies wird bald so normal sein, dass es zu der einen oder anderen Verschiebung von Wertigkeiten kommt.
Ach ja, nicht zu vergessen: In der Zwischenzeit hat mein Ex-Mann VIRTUELL geheiratet, und scheint das mit der Realität zu verwechselnd. Ganz großes Kino. *Kopfschüttel*. Was nicht alles so gibt!
Echt verrückt, also ich wollte bei mir das irgendwie alles löschen, aber ich finde mich in den Einstellungen nicht zurecht. LOL
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Ha, ich bin beliebter als Du! Ich hab 41 Freunde.Gothika hat geschrieben:Ich bin mittlerweile auf 37 FB-Freunde aufgestiegen. *ironisches Yeah*
By the way: ich finde es erstaunlich, wie wenig hier insgesamt über Facebook diskutiert wird. Als psychologisch interessierter Mensch kann einen diese Seite doch eigentlich nicht kalt lassen. Ich finde, sie ist ein schöner Anwendungsfall des Satzes: man kann nicht nicht kommunizieren. Es ist sozusagen nicht möglich, zu FB keine Meinung zu haben, selbst Fernbleiben ist ein Statement (gut, vielleicht eingeschränkt auf die Altersgruppe unter 40).
Eigentlich müsste es doch viel mehr threads zu dem Thema geben.
The whole man must move at once!
Ich habe jetzt nach und nach auf vierzehn Freunde reduziert, mit denen ich dann aber auch tatsächlich regelmäßiger Kontakt über FB habe. Außerdem habe ich die strengsten "Sicherheits- und Anonymitätseinstellungen" für die Öffentlichkeit vorgenommen, die FB möglich macht.StefanM hat geschrieben:Ha, ich bin beliebter als Du! Ich hab 41 Freunde.
Welche Aspekte fändest du denn diskutabel in einem Forum für "psychologisch Interessierte"? Raus damit!StefanM hat geschrieben:By the way: ich finde es erstaunlich, wie wenig hier insgesamt über Facebook diskutiert wird.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)
Ich meine eben, dass es da wirklich vieles gäbe. Ich greife einfach mal einen Aspekt heraus: dass Facebook den Grad an "sozialer Integration", den man besitzt, so gnadenlos sichtbar macht. Das ist ja so ein Punkt, um den man praktisch nicht drumherumkommt, und der mich in meiner Eitelkeit immer sehr gestört hat. Wer nicht so viele Freunde darstellen kann wie andere, fällt so oder so auf, ob er dort nun mit weniger Freunden unterwegs ist oder FB ganz meidet.Passat hat geschrieben:Welche Aspekte fändest du denn diskutabel in einem Forum für "psychologisch Interessierte"? Raus damit!StefanM hat geschrieben:By the way: ich finde es erstaunlich, wie wenig hier insgesamt über Facebook diskutiert wird.
Das müsste doch z. B. eigentlich auch im PT-Forum interessant sein! Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es anderen nicht genauso geht. Dennoch: wo immer das Thema sonst im Netz angeschnitten wird, erstickt die Diskussion meist rasch unter scheinbar entspannten Ratschlägen von Usern, die Zahl der Freunde dort doch nicht so ernst zu nehmen, es käme doch auf die Qualität der "wahren" Beziehungen zu den wenigen "echten" Freunden an usw. usf. Dabei hat man, wenn man das überhaupt bei Postings zwischen den Zeilen erfassen kann, nicht das Gefühl, dass der Ehrlichkeits-Grad solcher Äußerungen besonders hoch ist.
Dasselbe mit anderen Themen, die FB-verknüpft sind, z. B. Online-Sucht, bis hin zu Einzelfragen (Umgang auf FB mit Familie, Chef, Ex-Partnern etc.). Überall außer gelegentlich über FB präsentierten Studien keine Diskussion, und wenn, dann eher reflexhafte Postings, Facebook doch nicht so wichtig zu nehmen. Und das, obwohl man das Gefühl hat, dass Facebook im seelischen Alltag vieler Menschen einen gewaltigen Platz einnimmt. Diese Zurückhaltung in der Diskussion, die wundert mich, und ich kann mir nicht wirklich einen Reim drauf machen.
The whole man must move at once!
GANZ GENAU! Deswegen wollte ich damals diesen Thread eröffnen, der zu Beginn auch recht schnell "erstickt" wurde.
Hab mal eine Doku gesehen, da ging es darum, ob es eine neue, eigenständige Krankheit sei, wenn Teens sich nicht mehr ohne Handy (genauer: Life-Schaltung zu ihrem Sozial Network) aus dem Haus trauen. Die FACHWELT beschäftigt sich also durchaus mit dem Phänomen. Zu recht.
Besonders erschreckend finde ich z.B. das SOFT-Stalking, wie ich es frei Schnauze mal nennen möchte: Ex-Partner oder Verliebte etc.pp sind leicht im Netz zu verfolgen, und dann werden eben kleinste Kommentare, die der/die Angebetete irgendwo in FB postet, völlig überbewertet. Eine Pervertierung von sozialen Verhaltensmustern durch Überstrapzieren. Solche Menschen neigen gewiss auch in realen Beziehungen, life und vor Ort, ihre Stimmungen von ihrem angebeteten Gegenüber abhängig zu machen, wie der wohl jetzt dieses oder jenes Kommentar gemeint haben könnte. Was per se schon schwierig genug ist. Aber in den sozialen Networken "pervertiert" sich dieses Grundmuster, denn nun wird versucht, aus IRGEDLWECHEN Kommentare etwas herauszudeuten, die an jemand anderen gerichtet waren, die aus dem Zusammenhang gerissen sind und wo noch sämtliche andere Reize (Mimik, Gestik, Tonfall) komplett fehlen... das kann nicht gut gehen!
Hab mal eine Doku gesehen, da ging es darum, ob es eine neue, eigenständige Krankheit sei, wenn Teens sich nicht mehr ohne Handy (genauer: Life-Schaltung zu ihrem Sozial Network) aus dem Haus trauen. Die FACHWELT beschäftigt sich also durchaus mit dem Phänomen. Zu recht.
Besonders erschreckend finde ich z.B. das SOFT-Stalking, wie ich es frei Schnauze mal nennen möchte: Ex-Partner oder Verliebte etc.pp sind leicht im Netz zu verfolgen, und dann werden eben kleinste Kommentare, die der/die Angebetete irgendwo in FB postet, völlig überbewertet. Eine Pervertierung von sozialen Verhaltensmustern durch Überstrapzieren. Solche Menschen neigen gewiss auch in realen Beziehungen, life und vor Ort, ihre Stimmungen von ihrem angebeteten Gegenüber abhängig zu machen, wie der wohl jetzt dieses oder jenes Kommentar gemeint haben könnte. Was per se schon schwierig genug ist. Aber in den sozialen Networken "pervertiert" sich dieses Grundmuster, denn nun wird versucht, aus IRGEDLWECHEN Kommentare etwas herauszudeuten, die an jemand anderen gerichtet waren, die aus dem Zusammenhang gerissen sind und wo noch sämtliche andere Reize (Mimik, Gestik, Tonfall) komplett fehlen... das kann nicht gut gehen!
Ich weiß nicht, Stefan - so unterstellst du ein homogenisiertes Kollektiv, eines also, dass sich aus unzähligen Charakteren zusammensetzt, die alle gleich ticken.StefanM hat geschrieben:Ich meine eben, dass es da wirklich vieles gäbe. Ich greife einfach mal einen Aspekt heraus: dass Facebook den Grad an "sozialer Integration", den man besitzt, so gnadenlos sichtbar macht.
Wer nicht so viele Freunde darstellen kann wie andere, fällt so oder so auf
Da das aber wahrscheinlich nicht so ist, wird jedes Individuum nicht nur eine ganz andere Wahrnehmung und Haltung in Bezug auf das Drumherum und Mittendrin auf Facebook haben, sondern auch differenzieren können, dass der eine User so tickt und der andere eben anders.
Möglicherweise ist es ein Thema, das dich beschäftigt, aber noch längst nicht die Masse. Ich gebe zu, es scheint überwiegend so zu sein. Aber vielleicht neigt auch nur der Einzelne dazu, seine vermeintlich sozialen Mängel, Ängste und Unzulänglichkeiten auf alle anderen zu projizieren.
Mir persönlich ist Facebook nie wichtig geworden; meine "Freundesliste" oder auch meine Art der Selbstdarstellung ist so gewollt und sagen nicht wirklich etwas über meine "soziale Integration" (denn meiner eher gelassenen Haltung in Bezug auf die Priorität und Nutzung) aus. Schon allein, weil ich die Tendenz gar nicht zu haben scheine, mich oder mein Leben dort der breiten Öffentlichkeit unbedingt "sozial effektiv" präsentieren zu wollen (oder aus einem Zwang heraus zu müssen). Ich bin sichtbar für meinen kleinen "Freundeskreis" und nicht einmal über Suchmaschinen zu finden.
Dennoch: wo immer das Thema sonst im Netz angeschnitten wird, erstickt die Diskussion meist rasch unter scheinbar entspannten Ratschlägen von Usern
(Das war ein äußerst entspannter Beitrag. Meine nächste Aktion wird gleich nicht sein, "Freunde" bei Facebook zu sammeln, um dich zu überbieten, damit ich mich "sozial integrierter" fühle oder zumindest den Anschein erwecke. )
Übrigens: Immer mehr Nutzer wenden sich FB bewußt wieder ab (oder melden sich gar nicht erst an), obwohl sie (zuvor) eine "vorzeigbare Freundesliste" präsentieren konnten/könnten.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)
Nur aus diesem Grund habe ich keinen Facebook-Account...simpelStefanM hat geschrieben: Ich meine eben, dass es da wirklich vieles gäbe. Ich greife einfach mal einen Aspekt heraus: dass Facebook den Grad an "sozialer Integration", den man besitzt, so gnadenlos sichtbar macht.
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Hmnjein. Das wäre so, wenn fb wirklich eine Realität abbilden würde. Aber es bildet ja nur soviel ab, wie sich jemand a) Mühe gibt und dort auch aktiv ist und b) der Freundeskreis AUCH dort vertreten ist und c) auch je nach Job (Branche und wenn nicht web-2.0 affine Branche, dann Zeit, wann man online sein KANN und wann nicht).StefanM hat geschrieben: Ich meine eben, dass es da wirklich vieles gäbe. Ich greife einfach mal einen Aspekt heraus: dass Facebook den Grad an "sozialer Integration", den man besitzt, so gnadenlos sichtbar macht. Das ist ja so ein Punkt, um den man praktisch nicht drumherumkommt, und der mich in meiner Eitelkeit immer sehr gestört hat. Wer nicht so viele Freunde darstellen kann wie andere, fällt so oder so auf, ob er dort nun mit weniger Freunden unterwegs ist oder FB ganz meidet.
Sonst gibt es auch das umgekehrte Phänomen von dem ICH berichten kann. Berufsbedingt habe ich dort recht viele 'Friends' und in einem guten Jahr (also doch recht neu) Mitgliedschaft schon sehr viel beobachtet und selber auch erlebt - von entfreunden, entfreundet werden - Exfreund, Konflikte und Live-Miterleben neuer Beziehungen quasi halböffentlich einerseits und total verstecken neuer Flirts und einer Beziehung andererseits. Vom Umgang mit alten 'Schulfreunden', der Unverbindlichkeit bei Einladungen über auch sehr sehr schöne Erlebnisse wie tatsächlich einen neuen Auftrag, der Kontakt zu einer alten Freundin und dem so 'nebenbei' Kennenlernen neuer Berufskollegen/Networking auf eine Weise, etwas voneinander mitzukriegen, was man kann, wofür man sich interessiert usw. was man sonst nirgendwo auf diese Weise hat. UND nicht zuletzt auch eine (zuvor unbekannte) neue gute Bekannte gefunden zu haben, die eine Freundin werden könnte.
Ich erlebe es so, dass fb ganz neue Prozesse im Kontakt abbildet bzw. abbilden und sichtbar machen kann - womit man auch erst mal lernen muss umzugehen, denn es kann genau wie man früher auf dem Schulhof mitgekriegt hat, dass der Süße Typ aus der 12b, der sonst immer alleine rumstand und den man ungehindert anschmachten konnte und gesehen hat, mit wem er sich unterhält und was er in der Pause für ein Eis gekauft hat, dann schon ziemlich pieksen, wenn man den dann plötzlich knutschend mit der Blonden aus der 10a sieht, die man noch nie leiden konnte und die immer diese Tussi-Sonnenbrille trägt!
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Es gibt ja so Leute, die 1000 FB-Freunde ca. haben oder mehr, ich hab so eine real bekannte Person. Und ich werde den Verdacht nicht los, dass die echt ein Problem mit wirklichen Bekanntschaften hat. Das klingt dann zwischen den Zeilen so durch - da postet sie gerade noch neuesten Sch*** , was man halt gerade teilt, wenn man hip ist im Netz und im nächsten Moment krieg ich eine PM, dass es ihr grad nicht so toll geht, mit Mann & Kind (???) Also es wird eine Fassade aufrecht erhalten und das wahre Kommunikationsbedürfnis wird dann ganz klassisch mit 2 oder 3 Freunden abgedeckt.
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