Nuklearkatastrophe in Japan

[Lilly111]

....und ich hoffe, dass es nicht so ist, wie es einige doch sagen, nämlich, dass bereits eine Kernschmelze stattgefunden hat....

Danach sieht es leider nicht mehr aus.
Hier auch eine gute Erklärung der technischen Zusammenhänge:

http://www.ippnw.de/startseite/artikel/ ... rnsch.html

Die japanischen Behörden verteilen Jod an die Bevölkerung.
Das kann man als reine Vorsichtsmaßnahme verstehen oder auch als Eingeständnis, dass eine radioaktive Belastung der Bevölkerung nicht mehr zu vermeiden ist.
Wenn die Schilddrüse ausreichend mit Jod versorgt ist, nimmt sie kein radioaktiv verseuchtes Jod auf. Umgekehrt genauso: Liegt eine Unterversorgung vor, "hungert" die Schilddrüse nach Jod und lagert dann das verseuchte Jod ein. Was die Krebswahrscheinlichkeit drastisch erhöht.
Vermutlich steigt am Montag auch in deutschen Apotheken der Umsatz von Jodtabletten.

Auf andere Beiträge gehe ich morgen noch ein, muss jetzt weg.

Lilly

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[Lou Salomé]

Ich wünsche den Japanern dass das mit der Schmelze nicht stimmt. Und ich wünsche der Menschheit auf makabere Weise irgendwie doch dass es stimmt, damit sie sich endlich mal die Quittung abholen kann für ihre Ignoranz.

‎"Jaaa, was ham wir denn hier, Atomkraftwerke im Erdbebengebiet bauen, joa, *kling* hier ist ihre Quittung, viel spaß mit dem dritten Arm!"



Winterwolke, die Scheinargumente, ich kann sie verstehen, aber sie sind – auch wenn ich jetzt wie ein Hippie klinge – schlicht und einfach falsch. Und sie werden ganz stark von allen möglichen Politikern und Interessenvertretern gefüttert, das ist das Traurige.
Natürlich kann keiner schnipsen und alles ändert sich, aber die Entwicklung so wie sie sein muss, nämlich hin zu dezentraler Energieversorgung durch erneuerbare Energien, wird massiv blockiert vor allem auch DURCH die weitere Förderung atomarer Engergie.

Es geht hier nicht um ein "ist das gemütlich, sich von alten Energieformen und der ganzen alten Struktur abzuwenden" sondern es geht um "wir haben keine Wahl!". Wir arbeiten gegen die Zeit und wenn ich höre wie Leute sagen "das rentiert sich nicht" dann frage ich mich: WAS rentiert sich nicht. Es gibt langfristig schlicht und einfach keine Wahl und um so früher wir anfangen, um so besser.

Oder um Jane Fonda zu zitieren: "Wir gehen mit der Welt um, als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum." Haben wir aber nicht. Und somit sind alle wirtschaftlichen oder was auch immer Argumente langfristig gesehen nichts als Schall und Rauch.
Selbst wenn ich ein Kraftwerk besitzen würde und reich wäre, ich kann mir auf mein ganzes Geld irgendwann ein Eis backen, wenn die Welt unter meinem Arsch zerrottet.

Du sagst rational ist es billig und effizient. Aber Atomstrom kann nur teurer werden und das schöne Wort "Effizienz" muss man hier auch mal kritisch beleuchten (Effizient für wen und was).

Hier mal ein Video, für jeden, der die Geduld hat. (und das wäre schön, wenn jeder sich mal die Zeit nehmen würde, sich mit diesem uns alle betreffenden Thema auseinanderzusetzen. Vor allem wenn man sich die erschreckenden Vorurteile um einen rum so ansieht!!)

"Utopisch ist nicht die schnelle Einführung erneuerbarer Energien – es ist eine negative Utopie, dass man meint aufschieben zu können."

[video][/video]

[Gast]

Egal was passiert ist, aber diese Explosion sieht nicht gesund aus.
Ich bezweifle, daß diese Versetztung um weitere 10km etwas bewirkt, ebenso wie die Jodausgabe.

Das schreckliche ist, daß wir stehenden Auges zusehen müssen, was passieren wird - und das kennen wir seit 86 zur Genüge.

Ich finde es schrecklich, wenn jetzt Politiker beginnen zu beschwichtigen, weil das ja weit, weit weg ist.

Das ist nicht "weit, weit" weg - wir sitzen buchstäblich auf einer unkontrollierbaren Bombe und es ist Zeit, endlich aufzuwachen

[Lou Salomé]

Nochmal zur Atompolitik...

wer vielleicht nicht die Muße hat sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, dem empfehle ich diesen sehr unterhaltsamen aber gleichzeitig auch bitterbös-wahren Auftritt von Volker Pispers!

[video][/video]

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[Ive]

Nur müsste ganz Europa an einem Strang ziehen; es bringt immer noch nicht viel, wenn nur eines oder ein paar Länder reagieren ...

[lamedia]

Es ist so schrecklich, was in Japan passiert ist. Diese unglaublich vielen Katastrophen aus den letzten Jahren, die mich irgendwie an biblische Schilderungen der Endzeit erinnern, zeigen die Fragilität der menschlichen "Errungenschaften", die kurzfristig glitzern und glänzen, langfristig aber einfach weggespült, ausgepustet, umgestürzt werden können. Mit der Technik sollte die Natur gebändigt werden, aber die Natur ist stärker. Ermutigend finde ich alle Zeichen von menschlicher Solidarität. Sie ist das einzige, was uns überhaupt "schützen" kann.
Dass die Informationen so widersprüchlich und knapp sind, scheint mir eine bewußte Strategie, um Massenpaniken und Hysterien auch global zu verhindern oder zu verzögern. Schrecklich. Die nächsten Tage und Wochen werden anders sein als vorher, auch für uns.

[neele]

Eigentlich fällt mir zu der ganzen Thematik nur noch das ein:

... re=related

[Dornröschen Dorn]

Ich hab richtig Angst vor diesem Atomkraft-Strahlen-Katastrophe, die ja nun wohl eintreten wird. Obwohl das soo weit entfernt ist, hab ich noch immer Angst, das könnte hierher kommen, oder aber hier in Deutschland mit unseren geschehen.


Und das mit diesen "ganzen Häusern mitgerissen" usw , gruselt mich zutiefst und macht mich echt traurig. Auf jedem Sender kommt ja was davon, sodass ich es zwar gucke oft, aber auch mal ausstelle. Aber irgendwie nimmt mich das ganz schön mit..


Auch, weil ja niemand gegen solche Naturkatastrophen ankommt. Wer will die Tsunami Welle aufhalten? Jeder will, aber niemand kann..


Ohnmachtsgefühl. Dann noch ein Blick in die Zukunft wagen - Erderwärmung usw. Eis schmilzt, meere steigen an, wieder Beben und Tsunami? Oder wir in DE mit dem Atommüll..


Da kommen sooo viele unbeantwortete Fragen auf und Ängste, und jeder wollte verdrängen, und nun haben se den Salat. Atomkraftwerke..


Oder auch diese Bohrinseln.. Ich würde lieber auf was verzichten, als die Erde so anzugreifen und irgendwann rächt sich dann der Mist gewaltig..


Ja, wütend bin ich irgendwie auch. Weiss aber nicht genau auf wen. Und traurig und erschrocken und ängstlich. Nur sich damit zu beschäftigen, dämpft die Gefühle irgendwie ab, finde ich.


LG

[Ive]

... die mich irgendwie an biblische Schilderungen der Endzeit erinnern, zeigen die Fragilität der menschlichen "Errungenschaften", die kurzfristig glitzern und glänzen, langfristig aber einfach weggespült, ausgepustet, umgestürzt werden können. Mit der Technik sollte die Natur gebändigt werden, aber die Natur ist stärker. Ermutigend finde ich alle Zeichen von menschlicher Solidarität. Sie ist das einzige, was uns überhaupt "schützen" kann.

Ich stimme Dir da voll zu. Endzeit-Szenarien. Schrecklich und beängstigend. Einzig die Mitmenschlichkeit bietet ein wenig Trost.

[Winterwolke]

Und das mit diesen "ganzen Häusern mitgerissen" usw , gruselt mich zutiefst und macht mich echt traurig. Auf jedem Sender kommt ja was davon, sodass ich es zwar gucke oft, aber auch mal ausstelle. Aber irgendwie nimmt mich das ganz schön mit..

Das verstehe ich DD, ist zutiefst menschlich. Das zeigt, dass du die Fähigkeit zur Empathie hast, es dir nicht am Allerwertesten vorbeigeht.

Es sind ausserordentliche Naturgewalten und das Tragische ist, da spielt es keine Rolle mehr, wie weit die Technik entwickelt wurde oder wie zivilisiert eine Gesellschaft ist. Was die erdbebensichere Bauweise verhinderte, schaffte die Welle.
Diese Machtlosigkeit und Hilflosigkeit, die sich in einem ausbreitet, wenn man die Bilder betrachtet, das nimmt einen mit. Auch mich.

[Tröte]

wie meinte jemand (weiss leider nicht mehr wer), der mensch mit seinen ganzen technischen möglichkeiten und gerätschaften, aber die erde kann immer noch einen "drauf setzen"...
mir tun die menschen total leid...erst verlieren sie ihr zuhause und dann werden sie u.u. auch noch kontaminiert.... :((

[Dornröschen Dorn]

Danke, Winterwolke! Für deine Empathie zu mir.


LG

[Pitt]

Also, - ähm, - ich weiss nicht.
Ein politisches Thema.
Ich gehöre vermutlich zu den seltenen Exemplaren von Grün-Wählern, die die friedliche Nutzung von Kernenergie nicht grundsätzlich verdammen. Die im Grunde "Hochtechnologie" schätzen. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist jedenfalls angesicht der drohenden CO2-Klimakatastrophe keine Alternative.
Die Subventionierung nachwachsender Rohstoffe führt schon jetzt zu so seltsamen Blüten wie der derzeitigen Alltime-High der Preise für Grundnahrungsmittel, mit der Auslöser für die politischen Umwälzungen in Nordafrika. Es gibt neben der Atomlobby mittlerweile eine Solarlobby, eine Windlobby und eine Ökolobby, - und eine Subventionslobby.
Sicher, Kernkraft ist ein Irrsinn, mit den nun erneut realisierten Gefahren des Supergaus, und den noch tausende Jahre strahlenden Altlasten.
Aber im Grunde ist die gesamte derzeitige menschliche Zivilisation mit ihre klaffenden Schere zwischen Arm und Reich ein Irrsinn.
Ich gebe der Menschheit keine fünfhundert Jahre mehr. Und an deren Ende wird nicht die friedliche Nutzung der Kernkraft schuld sein.
Sondern vermutlich eher deren unfriedliche Nutzung.
Lg
Pitt

[Lilly111]

Hoffen wir, dass die Kühlung mit Meerwasser funktioniert, aber wenn es ganz schlimm kommt, gibt es mehr als eine Kernschmelze.

"Hinzu kommt, dass bei einem weiteren Reaktor das Kühlsystem ausgefallen ist. Wie ein Sprecher der Betreiberfirma Tepco am Sonntagmorgen mitteilte, versagten im Reaktor 3 alle technischen Vorkehrungen, um den nötigen Kühlwasserstand aufrecht zu erhalten."
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 17,00.html

Das Statement unserer Kanzlerin, dass es nach "menschlichem Ermessen nicht vorstellbar" sei, dass auch Deutschland davon betroffen ist, hat mich wieder gaanz tief Luft holen lassen.
Es war wohl auch nicht vorstellbar, dass in absehbarer Zeit die Asse absäuft. Das End- bzw. Zwischenlager wurde uns auch als sicher verkauft. Bis - so ganz unvorstellbar - Wasser in den Salzstock eingedrungen ist und die Fässer in Auflösung begriffen sind.

Ein Bericht zum Zustand der Asse:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 75,00.html

und einer zu Pannenserien in deutschen AKW:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 27,00.html

Eine gute Nachricht gibt es:

„IPPNW klagt auf Stilllegung des Atomkraftwerks Biblis B“

http://www.ippnw.de/atomenergie/atom-re ... -atom.html

und hat schon einen Teilerfolg erzielt

"Das beklagte Ministerium musste in einem internen Vermerk einräumen, dass der zentrale Vorwurf der IPPNW zutreffend ist: Biblis B entspricht nicht mehr dem gesetzlich geforderten Stand von Wissenschaft und Technik."

Frau Dr. rer. nat Merkel hörte sich gestern Abend in den Nachrichten anders an. Sprach sie nicht davon, dass alle AKW in Deutschland auf dem geforderten Stand der Technik seien? Sicher, man kann ihr nicht zumuten, dass sie jeden internen Vermerk irgendeines Ministeriums liest. Oder war es doch eine gezielte Desinformation der Öffentlichkeit?

Im übrigen kann sich jeder mit einer Spende an der Biblis-Klage beteiligen und damit selbst ganz unmittelbar aktiv werden.

Später mehr zu den gesundheitlichen Aspekten....

Lilly
... die sich über alle Beiträge zum Thema freut

[krabath]

Ich sehe da sehr schwarz. All diese Themen diskutierten wir schon vor zig Jahren im Unterricht, das hat mir damals schon Angst gemacht, diese Uneinsichtigkeit, Kurzsichtigkeit und Gier nach mehr trotz besseren Wissens. Nur dass heute sie um ein Vielfaches schlimmer geworden sind, die nicht beherrschbaren "Geister die ich rief werd ich nun nicht mehr los".

Der Mensch ist offenbar dümmer und kurzsichtiger als er sich ständig vormacht.
Ausbeute bis zum letzten, koste es was es wolle. Und wenn es der eigene Ast ist auf dem wir sitzen, wir sägen fleißig weiter und glauben, der Baum ist doch noch voll von weiteren Ästen.
Ätsch sagt jetzt der Baum, ausgesägt.

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