Besser-Wisserei und wahre Weisheit. Ein Austausch.

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Sarah
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 18:13

Am unangenehmsten finde ich Besser-Wisser in Bereichen, in denen es einfach nicht um Wissen geht. Beispiel Kindererziehung, vieles hat einfach nichts mit Wissen zu tun und ich bekomm die Krise, wenn mir jemand sagt, was ich mit meinem Kind "falsch mache". Aber das ist MEIN Problem, ich werde dann sauer, weil ich in Wirklichkeit mir Anerkennung wünsche und selber oft am Zweifeln bin, ob ich alles "richtig mache". Ich glaub, das kennzeichnet Besserwisser besonders, sie rufen bei vielen Menschen solche Gefühle hervor. Jemand, der es wirklich gut meint, mit dem was er sagt und dem es nicht ums Rechthaben geht, der vermittelt bei dem, was er sagt, dass er es anders sieht / besser weiß, aber deshalb keineswegs meint, etwas Besseres zu sein.

LG
Sarah
Was interessieren mich die Spritpreise? Ich tank eh immer nur für 20 Euro...

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Lea1970
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 18:15

Hallo Natalie,

das gefällt mir sehr gut, wie du "den Besserwisser" beschrieben hast; so empfinde ich das auch.

Meist haben Besserwisser Scheuklappen auf - und zwar sehen sie oftmals ihre eigenen Unzulänglichkeiten nicht (die sogenannten "blinden Flecke" der eigenen Persönlichkeit).

Wenn dann mal ein wahrer Blick auf einen "blinden Fleck" fällt, kann einem (mir ist´s schon passiert ) manchmal folgendes passieren:


Bild


...kennt das jemand hier.....?!?!? *schmunzel*

Genau das, was der Besserwisser vermeintlich als Fehler beim anderen wahrgenommen hatte - das entdeckt er dann auf einmal....... in sich selbst!

Liebe Grüße von Lea

EDIT: das Beispiel von Sarah (emp)finde ich auch mehr als passend.....!

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expat
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 18:26

Natalie hat geschrieben: Beachtest du die Ratschläge, die dich nicht stören ? Würde mich interessieren, ob du sie überhaupt an dich ran lässt, oder sie von vornherein (innerlich) abblitzen lässt.
Im Prinzip empfinde ich jeden Ratschlag erst mal als Zuwendung, nicht als Schlag. Nun kommt es natürlich darauf an, worauf sich der Ratschlag bezieht, wie ich damit umgehe. Es kommt auch auf den Ratschlag an und von wem er kommt. Die Ratschläge kommen ja nicht immer von Menschen, die es besser wissen. Hier im Forum müsste man doch aber verstehen, wenn allen nach Ratschlägen zumute ist.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Natalie
Helferlein
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 19:03

Hallo Expat,

ich meinte bei mir persönlich das reale Leben. Das Forum, gehört ja auch zu meinem Ganzen, jedoch bittet man hier darum, beraten oder hinterfragt zu werden. Mir persönlich bringt schon das lesen viel. Ich erkenne mich sehr oft selber darin. Ich war mal Pfeilgerade auf meinem Weg durchs Leben, was ja auch nicht schlimm ist, aber jetzt erkenne ich die ganzen Bereicherungen die Menschen mich sehen und spüren lassen können, wenn ich sie beachte. Wenn ich darum bitte, um mich selber zu erkennen. Vllt bin ich auch zu sensibel, dass mich ungebetene Ratschläge iritieren.

Jeder Ratschlag ist eine Art Zuwendung, hast du schön formuliert. Wie auch, dass es entscheidend ist von wem oder wie usw.....Jedoch glaube ich, dass man von vornherein nicht beurteilen kann, wo und wie welcher Mensch gerade besser Bescheid weiss, inpunkto Problem. Jeder hat versteckte Erfahrungswerte. Wenn ich um Rat frage (was ich früher nur sehr selten gemacht habe) gehe ich immer ein Risiko ein. Bin ich voreingenommen der Kompetenz gegenüber, urteile ich einem Menschen gegenüber, und bin auch nicht besser als der sogenannte Besserwisser. (aus meiner gedachten Sicht, hat überhaupt nichts mit deinem Post zu tun) Du schreibst von allen Ratschlägen, und ich von den erbetenen

In unserer Familie gibt es zwei Besserwisser. Ich bin mir dessen bewusst, dass ich hiermit über sie urteile. Mit ihnen ist nicht zu diskutieren, denn es gibt nur das eine Wahre für sie. Man erkennt bei ihnen sehr gut, dass sie Jahre später immer noch auf der selben Stelle stehen. Weils sonst einfach nichts gibt, für sie. Aber ich finde auch, dass das Ihr Leben darstellt. Sich vermeindlich schwächere zu stärken lernen, auch indem sie diese Menschen einfach so belassen, wie sie sind. Da fällt mir grad noch was ein. Meine älteste Schwester war so angeschweißt in ihrem Leben, dass ich gerne den Spruch dachte "die kommt auch noch mal auf die Welt". Wer weiß? (nicht schadenfroh gemeint)


Ich finde es sehr interessant Lea, wie ich mich grad selber sehe. Früher verschwendete ich sehr viel Energie, mich wegen meiner Schwester und meines Vaters zu ärgern. Die hat es jedoch nicht mal ein Augenzwinkern gekostet.

lg.

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 19:05

@expat
Nein, heißt es nicht. Es sollte lediglich eine Antwort auf die Frage sein. Wer sich scheut,
als Besserwisser gebrandmarkt zu werden darf eine Diskussion gar nicht erst mitmachen.
verstehe jetzt was du meinst, jedoch gibt es diskussionen bei denen man mitmachen muß!

zb die diskussion mit dem partner oder diskussionen in der arbeit oder in teamsitzungen usw.... sich dermaßen rauszunehmen daß man diskussionen vermeidet um so nicht auf besserwisser zu stoßen oder nicht selbst auch als soch einer zu gelten ist praktisch unmöglich wenn man in einem sozialen umfeld lebt und arbeitet.
Im Prinzip empfinde ich jeden Ratschlag erst mal als Zuwendung, nicht als Schlag.
und ich finde manch unerbetene ratschläge oft als übergriffig und äußerst unangebracht.

zb meine eltern versuchten zeit ihres lebens mir zu sagen wie das leben funktioniert......

und das beispiel mit der kindererziehung kann ich mir auch gut vorstellen, daß die sogenannten "gut gemeinten ratschläge" eigentlich eingriffe in ein geschehen sind, die manche überhaupt nichts angehen.

zuwendung ist für mich wenn jemand ein ohr für mich hat wenn ich reden will, und einen rat wenn ich darum bitte.
alles andere ist einfach zuuu gut gemeint.....

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keyle
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 19:27

>Mich stören Ratschläge nicht, weder erbetene noch unerbetene.

Lieber expat!

Dann rate ich Dir einmal, Dich ein wenig zurückzuhalten, in Dich zu gehen und Deine Einstellung gegenüber Gott und Deinen Mitmenschen zu überdenken.

Deine Posts sind nämlich bisweilen ausgesprochen rücksichtslos und gefühllos anderen Menschen gegenüber

Du setzt Deine (falsche) Meinung absolut und glaubst wahrscheinlich, aufgrund Deines Alters besonders weise zu sein.

Leider muss ich Dir sagen, dass dies überhaupt nicht der Fall ist.

keyle

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expat
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 19:39

keyle hat geschrieben:>Mich stören Ratschläge nicht, weder erbetene noch unerbetene.

Dann rate ich Dir einmal, Dich ein wenig zurückzuhalten, in Dich zu gehen und Deine Einstellung gegenüber ........
Nur richten tue ich mich natürlich nach ihnen nur, wenn sie mir einleuchten.
Und mein Alter fällt mir gar nicht auf, wenn ich poste. Bild
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Lea1970
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 20:37

@Expat,

ich möchte dich in diesem Thread weder be-lehren noch angreifen - aber das, was Keyle sagt, ist mir auch schon desöfteren aufgefallen, leider......

Daher erlaube ich mir, meine Meinung dazuzustellen:
Deine Posts sind nämlich bisweilen ausgesprochen rücksichtslos und gefühllos anderen Menschen gegenüber
...in dem Thread der Frau, deren Kinder starben, war ich richtig entsetzt und bestürzt über soviel "Kälte" und Ignoranz.

Lea

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sino
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 21:54

@ lea, gut dass du den thread getrennt hast. Danke
You were born. And so you're free. So happy birthday. Laurie Anderson

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Pitt
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 22:00

Nun versuche ich auch mal einen ersten unausgegorenen Gedanken zum Thema Besserwisserei zu formulieren. (Allein schon, um diesen Thread in der Rubrik "Ihre Themen" zu haben)...

Jeder Mensch hat zu vielen Dingen die Überzeugung, zu wissen, was gut und richtig ist. Insofern ist jeder ein potentieller Besserwisser.
Das Problem ist, dass das Sendungsbewußtsein vermutlich nicht bei allen Menschen gleich ist. Manche Menschen haben das Bedürfnis, andere Menschen zu ihrer Ansicht zu bekehren. Das sind dann aktive Besserwisser.
Andere haben das Bedürfnis, Ansichten anderer Menschen nicht gelten zu lassen, sich nichts sagen zu lassen. Ich nenne sie mal passive Besserwisser.
Der aktive Besserwisser leidet, wenn das, was er sagt, nicht gehört wird.
Der passive Besserwisser leidet, wenn er etwas hört, was ihm nicht passt.

Was will ich sagen. Es ist mitunter ziemlich schwierig zu sagen, wer nun der eigentlich der Besserwisser ist.

Erste flüchtige Gedanken
Pitt
Zuletzt geändert von Pitt am Mi., 13.02.2008, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Lea1970
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 22:17

@Sino:
@ lea, gut dass du den thread getrennt hast. Danke
...auf welchen Thread beziehst du dich? Auch Danke (f. d. Antwort) im Voraus,

Lea

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Lea1970
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 22:34

Hallo Pitt,

freut mich, dich hier zu "lesen". Du hattest mal einen ähnlichen Thread im "alten" Forum, gell?
Jeder Mensch hat zu vielen Dingen die Überzeugung, zu wissen, was gut und richtig ist. Insofern ist jeder ein potentieller Besserwisser.
Ja. Doch nicht jeder Mensch hat das drängende Bedürfnis, die eigene Überzeugung den anderen "aufzudrücken". Das ist m.E.der Unterschied zwischen Weisheit und Besserwisserei.

Denn: wenn ich FÜR MICH weiß, was gut und richtig ist, bedeutet das ja noch lange nicht, dass das für den/die anderen ebenfalls zutreffen muss..... Da ist die differenzierte Sicht meines Erachtens von Nöten. Ausserdem ändert sich das ja manchmal sogar für einen selber, was gut und richtig ist. Je nach Tagesverfassung, nach Allgemeinzustand, Alter etc.pp.

Dem "negativen" Besserwisser per se fehlt m.E. diese "Reife": zu unterscheiden, was verallgemeinerbar ist und was nur für ihn gut tut - und somit leider auch, aus seinem verzerrten Blickwinkel, für die Milliarden anderen Menschen der einzig richtige Weg sein muss.

Die Steigerung von Besserwisserei könnte demnach in den Fanatismus münden (bzw. eskalieren): dass ma den Zwang verspürt, alle anderen von der eigenen "richtigen" Sichtweise zu überzeugen. Oder zum "Missionieren". Oder zum ...oder...?
Da sind wir schon wieder beim Thema "Zwang" angelangt....

Ich persönlich hatte in meinem Leben hauptsächlich unter "süffisanten", ironisch-zynischen Besserwissern zu leiden (und war(bin?) sogar phasenweise selber einer). Die sich mit ihrer Maskerade des Besser-Wissens einen undurchdringlichen Schutzwall zulegen, um sich vor den anderen, vor der Realität, vor sich selber zu schützen.

Besonders perfide finde ich, wenn Besserwisser komplett alles ab-blocken, was nicht in ihr Besser-Wiss-Schema passt: das kann bis hin zur (versuchten) brutalen Gehirnwäsche gehen, Beleidigungen von Anders-Denkenden sind an der Tagesordnung; sogar Verletzungen (mit Worten oder Taten) sind "legitim", um die eigene Sicht zu verteidigen; diese Art von Besser-Wissern BRAUCHT es nämlich, dass ihr Gedanken-Schutz-Gebäude stehen bleibt. Und tut daher (fast) ALLES dafür, um diese Fassade/den Schein aufrecht zu erhalten - vor sich selber und vor anderen. (Manche gehen dabei sprichwörtlich über Leichen).

Gut, auch von mir waren das jetzt verschiedene (Teil-)Bereiche, mal eben so angerissen, mit verschiedensten Aspekten.

Ich bin über die Eröffnung dieses Threads sehr froh - und freue mich über die vielen verschiedenen Sichtweisen!

Liebe Grüße von Lea

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Pitt
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 23:19

Lea1970 hat geschrieben: freut mich, dich hier zu "lesen". Du hattest mal einen ähnlichen Thread im "alten" Forum, gell?
Hast recht, es ist kein Wunder, dass ich mich beim Thema Besserwisserei angesprochen fühle...
Doch nicht jeder Mensch hat das drängende Bedürfnis, die eigene Überzeugung den anderen "aufzudrücken". Das ist m.E.der Unterschied zwischen Weisheit und Besserwisserei.
Der "kluge" Besserwisser versucht natürlich, besonders weise zu sein.
Und mit seinen Äußerungen ganz milde das Weltbild des Gegenübers zu infiltrieren.
Und er ist sich sicher, dass er die Mehrheit auf "seiner Seite" hat.
Und möglicherweise hat er das auch...

Ich, - beispielsweise -, habe durch die "Einführung" des "passiven Besserwissers" versucht, Deine Ansicht zu relativieren, - und zu provozieren.
Und eigentlich auf Widerspruch gehofft...

Möglicherweise haben wir immer Beispiele im Kopf. Von Situationen, wo wir von Besserwissenden drangsaliert werden, z.B. Vorgesetzten, die Idioten sind, oder auch von der Mutter, die einem sagt "Kind, zieh Dich wärmer an".
Und anderen Situationen, wo wir der Besserwisser sind.

Ich gebe mal ein ZWEISEITIGES Beispiel:

Ich: "Ich habe beobachtet, dass Du im Auto oftmals Dein Handy benutzt. Das ist doch eigentlich verboten, wenn man keine Freisprechanlage hat, und Du musst doch auch zu geben, dass das die Verkehrssicherheit gefährdet"
Antwort: Weswegen mischt Du Dich darin ein, es ist doch wohl meine Sache, ob ich im Auto mit dem Handy telefoniere und eine Strafe riskiere."

Nun die zweite Seite, die zeigen soll, wie ein Besserwisser reagiert, wenn er in gleicher Weise kritisiert wird:
Er/Sie: "Ich habe beobachtet, dass Du im Auto oftmals Dein Handy benutzt. Das ist doch eigentlich verboten, wenn man keine Freisprechanlage hat, und Du musst doch auch zu geben, dass das die Verkehrssicherheit gefährdet"
Ich: "Ich werde Dir mal eine wissenschaftliche Untersuchung zukommen lassen, bei der untersucht wurde, ob eine Freisprechanlage wirklich dazu beiträgt, das Abgelenktsein durch ein Handygespräch zu reduzieren. Das Ergebnis war, dass Autofahrer mit Freisprechanlage durch ein Handygespräch genauso abgelenkt waren, wie die diejenigen ohne Freisprechanlage. Die Tatsache, dass eine Hand am Lenker fehlte, spielte keine Rolle. Die Gesetzgebung ist somit kompletter Nonsens. Handygespräche mit Freisprechanlage sind genauso verkehrsgefährdend wie ohne. Solange der Gesetzgeber diese qualitativ hochwertige Studie ignoriert,
oder wenigstens dazu Stellung nimmt, werde ich mein Verhalten nicht ändern".

Happy rechthabing, - und beispielfinding
Pitt
Zuletzt geändert von Pitt am Mi., 13.02.2008, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Mi., 13.02.2008, 23:21

Schöner thread. Da will ich auch mal was zu sagen. Ich wünschte mir schon. dass ich alles besser wüßte, doch ich weiß, das stimmt nicht.

Zuweilen hatte (und habe ich vielleicht manchmal auch heute noch) einen Hang zur Besserwisserei. Das hat etwas Beruhigendes (und natürlich auch Überhebliches ), dass wenigstens etwas sicher ist, nämlich die eigene Meinung (äh so subjektiv wollte ich es nicht ausdrücken).

Andererseits, wenn ich mir selbst zuhöre, mir wird immer ganz komisch, wenn ich mich etwa sagen höre: das ist doch so und so. Das kann ich, nicht zuletzt,mit meinem intellektuellen "Gewissen" gar nicht vereinbaren. Man kann`s auch so sagen, ich habe ein Mißtrauen gegen das Wort "ist" entwickelt. Mit diesem "Mißtrauen" lebt sich`s allerdings, das weiß ich jedenfalls für mich, besser als als Besserwisser.

Für mich relativieren sich die Vorteile der Besserwisserei spätestens dann, wenn ich mir vorstelle, auf meinem Grabstein stünde dereinst: "Er hatte so gut wie immer recht und wusste fast alles besser."

LG
Anastasius

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Lea1970
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Beitrag Do., 14.02.2008, 00:35

@Shtria:

na, deine "Unkomplizierte Lockerheit" alá "ich pfeif mir eins" hört sich ned schlecht an!

Ich kann das (noch) nicht - zu nahe ist mir selber das Thea, zu sehr war ich selber von solchen Menschen umgeben - und früher oft hilflos. Jetzt bin ich froh, dass ich mich "abgrenzen" kann - und schieße vielleicht manchmal ein bisserle über´s Ziel hinaus........ aber: ich bin auf dem Weg und werd´schon irgendwann in meiner goldenen Mitte ankommen, denke (hoffe) ich............

@Pitt:

welch amüsanter, denkerisch interessanter Beitrag, hab´sehr gelacht (happy rechthabing - und beispielfinding ).

Interpretiere ich dich richtig, wenn ich vermute, dass du folgendes:

Code: Alles auswählen

Der "kluge" Besserwisser versucht natürlich, besonders weise zu sein.
Und mit seinen Äußerungen ganz milde das Weltbild des Gegenübers zu infiltrieren.
Und er ist sich sicher, dass er die Mehrheit auf "seiner Seite" hat.
Und möglicherweise hat er das auch... 
ein bisserle ("provokant") durch die Blume so meinst:

Die "kluge" Besserwisserin versucht natürlich, besonders weise zu sein.
Und mit ihren Äußerungen ganz milde das Weltbild des Gegenübers zu infiltrieren.
Und sie ist sich sicher, dass sie die Mehrheit auf "ihrer Seite" hat.
Und möglicherweise hat sie das auch....


Ist das so?

Ich persönlich möchte mich gerne von der Rechthaberei (gegenüber anderen, egal ob aktiv oder passiv) "kurieren". Übe dies auch schon seit langem. Werde schrittweise auch immer besser.

Bin "konstruktiver Kritik" bzw.sachdienlichen Hinweisen in eigener Sache übrigens durchaus aufgeschlossen..... Bild

So, für heute reicht´s. Gute Nacht Bild .

Lea

EDIT: @ Anastasius:
Andererseits, wenn ich mir selbst zuhöre, mir wird immer ganz komisch, wenn ich mich etwa sagen höre: das ist doch so und so. Das kann ich, nicht zuletzt,mit meinem intellektuellen "Gewissen" gar nicht vereinbaren. Man kann`s auch so sagen, ich habe ein Mißtrauen gegen das Wort "ist" entwickelt. Mit diesem "Mißtrauen" lebt sich`s allerdings, das weiß ich jedenfalls für mich, besser als als Besserwisser.
...das Gefühl bzw. diesen Gedankengang kenne ich auch gut. Und ich bemühe mich auch meistens, dieses "so ist es" nicht verallgemeinernd zu formulieren - eben, um anderen nichts überzustülpen. Ausser, wenn es um MEIN Wissen, in MEINEN Belangen geht: da mag ich schon (für mich) einen glasklaren Standpunkt einnehmen (wo möglich) und klipp und klar "So ist es" (für mich) ! sagen.

Gute Nacht allseits..... Bild

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