Benzoentzug

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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anarchistin
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 14:34

ja, also da stimm ich dir voll zu. wenn es dezidierter am zettel stehen würde, wäre das mit sicherheit besser. denn dann weiss man tatsächlich auf was man sich einlässt und kann sich dann auch zb bewusst dagegen entscheiden. es ist eigtl nämlich immer so, dass der arzt von den nebenwirkungen nix dazusagt und man dann erst den grossen schreck kriegt wenn man die tabs schon zaus hat und den zettel liest (wenn es am beipackzettel dann wenigst klar verständlich steht was eben auch net immer der fall ist)...
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Ive
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 16:09

Ich war vor über zwanzig Jahren von solch einem Mittel abhängig, und selbst damals stand schon ein Hinweis im Beipackzettel, dass es bei zu langer Einnahme abhängig machen könne. Das hat mich nicht abgehalten. So "naiv"? Nein, es war mir zu dem Zeitpunkt schlicht egal, weil es mir hundsmiserabel ging und mir die Tabletten Erleichterung schenkten.

Auch bei mir also hat der Arzt nicht "aufgepasst", aber hätte er es, hätte ich mir die Dinger wohl auch anderweitig zu besorgen gewusst ...

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anarchistin
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Beitrag Di., 08.03.2011, 09:53

aber hätte er es, hätte ich mir die Dinger wohl auch anderweitig zu besorgen gewusst ...

ja, das in jedem fall. das kann ich nur unterschreiben...das ganze hat sogar nen namen: Doctorshopping
das hab cih damals auch exzessiv betrieben...

aber bei uns (ive und mir) war es wohl auch so, dass wir uns trotz der nebenwirkungen BEWUSST zu den benzos entschieden haben und auch nicht davon wegwollten...
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Irina699
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Beitrag Mi., 09.03.2011, 15:09

hi

ich würde dir raten, den vollstandigen entzug in einer psychiatrischen einrichtung zu machen..

bin gesundheits- und krankenpflegerin und ich hab viel mit pat. zu tun, die selbst zuhause ein entzug gemacht haben, aber wieder rückfällig geworden sind..

ich rate dir also in eine psychiatrische einrichtung zu gehen..wenn du es nich magst, dann viell in eine ambulante einrichtung...

mfg irina

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UWE
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Beitrag Di., 15.03.2011, 09:26

Hallo...
Ich kann mich nur anschließen und dir nen stationären Entzug ans Herz legen...ich habe gerade einen teilstationären hinter mir, das war zwar ok aber dadurch dass man dort 8 std am tag auf den beinen ist und sich nich in ein zimmer verziehen kann auch anstrengend.
ich hab dort in 5 wochen von oxycodon und diazepam entzogen. dazu muss ich sagen, dass ich vor zwei jahren noch täglich dias konsumierte und mich selber kalt entzogen habe...hab mir damals auch gedacht: hach, ich fahr zu meiner freundin, lasse mir tee kochen, sie baut mich auf und ich mache einen heroischen kalten entzug in ihren armen. blödsinn, und zwar totaler. ich hätte die zugfahrt zu ihr nich überlebt, sondern wäre vor lauter panik kollabiert. also das zum thema gemeinsamer entzug und so, man neigt da zum romantisieren... das ich gleichzeitig das tramal dass ich auch täglich hochdosiert einnahm absetzte war auch nich klug, aber ich wollte weg von den meds. 14 tage hab ichs ausgehalten ohne dass sich irgendwas gebessert hat. mir gings nur scheiße und ich dachte oft dass ich wahnsinnig werde.
danach hab ich wieder angefangen, diesmal mit tilidin und benzos nur noch sporadisch...aber immer noch sehr, sehr regelmäßig ca. einmal in der woche bis zur besinnungslosigkeit. das ging so weiter...bis ich eben auf oxycodon war und immer wieder diese benzoexzesse.
nun bin ich seit ner woche aus der klinik und mir gehts körperlich ok, psychisch ultrascheiße. aber was will man erwarten. ich hoffe ich halts bis zur langzeit-therapie durch. bin gerade am beantragen...
das sind so meine erfahrungen...hat jemand mit ähnlichen Problemen ne Langzeit hinter sich und kann ne gute Klinik empfehlen?

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Thread-EröffnerIn
Dori2007
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Beitrag Sa., 02.04.2011, 09:17

Hallo,

ich habe jetzt länger nicht reingeschaut. Sorry.

Ich bin jetzt 5 1/2 Monate von meiner letzten Dosis entfernt und habe den Eindruck, dass der Entzug in groben Zügen vorbei ist.

Warum ich jetzt noch in eine Klinik gehen soll, verstehe ich nicht ganz.

Ich bin jedenfalls froh, dass es vorbei ist und wünsche allen, dass es ebenso klappen wird!

LG!


sambo
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Beiträge: 1

Beitrag So., 25.09.2011, 16:30

Hallo!

Hab gerade das Forum entdeckt und mich gleich mal angemeldet.
Mein Lebensgefährte war ca. 5 Jahre lang Benzoabhängig, was genau er genommen hat und wieviel
weiß ich nicht, aber bei der Drogenberatung hat man von "ganz schön hohen Dosen" geredet.
Ich habe davon 3 Jahre lang nichts mitbekommen
Nun ja, er ist seit 2, 5 Monaten in einer Entzugsklinik und ist seit 1 Woche endlich Benzofrei.
Der langsame Entzug war sehr schwierig für ihn und jetzt die vollkommene Abstinenz ist ganz
hart
Es ist eine ganz schwere Zeit für uns. Das Problem ist, dass wir uns sehr selten sehen, da er
einfach nicht die Energie hat seine Familie zu treffen (mich und Sohn).
Er weiß einfach nicht, was er erzählen soll, ist mit der Handhabung seines Kindes total überfordert, aber
mehr aus dem Grund, dass er ein ganz schlechtes Gewissen hat, weil er so viel von seinem Sohn verpasst hat.
Am Telefon sprechen wir ungefähr eine Minute, dann will er auflegen, weil er nicht mehr kann.

Meine Frage ist, wann wird es besser?
Wann ist man wieder einigermaßen "normal" und kann am Leben teilnehmen?
Wie lange dauern die Angstzustände an?
Wie ist es bei euch, die mit dem Entzug schon durch sind?
Führt ihr wieder ein normales Leben?
Arbeitet ihr?
Kann man danach überhaupt ein normales Leben führen oder
hat man ständig mit Angst und Depressionen zu kämpfen?

Wäre sehr dankbar für einige Erfahrungsberichte!

LG!

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Ekel
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 12:19

Aus der Berufspraxis kann ich nur sagen, dass der benzoentzug ein ziemlich langer ist. Schlafstörungen, Angstzustände, depressionen usw. sind ziemlich häufig. Allerdings kann ich auch sagen, dass das vorbei geht und das ganze natürlich irgendwann wieder "normal" wird. Allerdings gehört da einiges an arbeit an sich selbst und an seinen problemen mit dazu, denn von alleine kommt man nur schwer aus einem loch und für den konsum gab es ja auch gründe etc.

Auf jeden fall keine panik und vielleicht wäre es eine überlegung für dich ebenfalls etwas beratung zu bekommen. schließlich gibt es auch für angehörige von süchtigen selbsthilfegruppen, therapien etc.
In Manchen fällen ist eine Familienzentrierte therapie auch das beste...

Informier dich einfach und schaue was euch und dir helfen könnte.

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Thread-EröffnerIn
Dori2007
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Beiträge: 24

Beitrag Di., 27.09.2011, 07:51

Hallo,

ich weiß von vielen Erzählungen (auch wenn man sehr selten Menschen, die von Medikamenten abhängig waren, davon reden hört), dass das wirklich extrem unterschiedlich ist.

Ich habe insgesamt ca. 1 Jahr lang Valium konsumiert und bin jetzt, nach einem knappen Jahr wieder halbwegs beieinander. Ich übe es, unter Menschen zu gehen und treibe fast tgl. Sport. Ich versuche mich mit Dingen zu beschäftigen, die mir gut tun. Ich nehme jetzt Gitarrenunterricht und übe sehr fleißig.

Das Wichtigste ist, sich nicht beirren zu lassen. Es ist ein steiniger Weg und den kann keiner für einen gehen. Kleine Schritte machen und einfach durchhalten. Die Angstzustände kann man loswerden, indem man kontinuierlich übt. Am besten tgl.. Der Sport ist sehr, sehr wichtig! Immer nach dem Sport habe ich gespürt, wie ich besser denken konnte. Das Gedächtnis ist einfach wieder besser und das Körpergefühl ist auch viel besser dadurch. Dann ist es auch wichtig, das Gehirn zu fordern. Gedächtnistraining! Zeitung lesen.

Ich trainiere mein Gedächtnis unter Zuhilfenahme eines Diktiergerätes.
Die Stimmungsschwankungen sind das Übelste. Dagegen kann man sehr wenig unternehmen. Sage Dir, sie gehen vorbei und akzeptiere für jetzt, dass es so ist, wie es ist.

Ich erlebe jetzt, nach fast einem Jahr, dass die Stimmung immer besser wird. Es gibt sogar wieder Phasen, in denen ich das Gefühl habe, alles ist wieder gut. Dann kommt auch gern wieder ein Tief. Aber die besseren Phasen kommen immer wieder. Bis sie bleiben.

Kopf hoch!!!


suellen
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Beitrag Do., 17.03.2016, 09:39

Hallo,
ich brauche eure Hilfe!
Habe 5 Wochen einen stationären Benzoentzug gemacht,seit 1Woche bin ich Benzofrei und seit 6 Tagen zuhause. Mir geht es sehr schlecht, ständiger Schwindel und Kopfdruck, extreme Muskelanspannung,besonders im Kiefer. Wenn ich liege klappern meine Zähne.dazu noch Panikattacken.
Gibt es nicht irgendwas,was es leichter macht?
Sport geht überhaupt nicht,kann teilweise nicht mal 10 Schritte gehen.
Den Schwindel hatte ich schon vor der Benzoeinnahme,deshalb habe ich es genommen.
LG,
Suellen

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Candykills
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Beiträge: 5058

Beitrag Do., 17.03.2016, 10:00

Ich glaube da musst du wirklich durch, so hart das jetzt ist. Vielleicht kannst du aber im Notfall (bevor du doch wieder dazu geneigt bist zu Benzos zu greifen) wieder zurück in die Klinik. Ich glaub beim Benzo-Entzug wird gewillt die Nulllinie gefahren, was weitere Medikamente betrifft.
Hast du einen ambulanten Psychotherapeuten, so dass du irgendwie psychisch unterstützt wirst, das alles durchzustehen?

LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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werve
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Beiträge: 363

Beitrag Do., 17.03.2016, 20:11

suellen hat geschrieben: Gibt es nicht irgendwas,was es leichter macht?
Klar gibt es das: viel trinken, bewegen, Massage, Sauna, evtl. Magnesium, gesundes Essen. Übrigens: für Sport muss man nicht unbedingt gehen.


betti2017
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Beitrag Mi., 28.12.2016, 18:58

Hallo, ich hätte eine Frage, ich nehme schon einige Jahre Benzos, aber relativ gleichbleibend von der Dosis her, die letzten Jahre in etwa 4 Tabletten Xanor (0,5 mg) pro Tag, Alkohol kommt auch noch dazu. Tage ohne Benzos gibt es kaum. Ambulante Versuche es wegzulassen sind bisher gescheitert, jetzt hat mir meine Psychiaterin zu einem stationären Aufenthalt geraten. Ich weiß nicht recht was da auf mich zukommt und ob das wirklich notwendig ist. Habt ihr irgendwelche Erfahrungswerte, um das bei meinem Konsum einschätzen zu können? Lg

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shiroe
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Beiträge: 12

Beitrag Mo., 13.02.2017, 06:58

Huhu,

ich hab nicht mehr alle nachpostings gelesen, aber zum thema Arzt verklagen:

Solange kein Kunstfehler vorliegt nützt das nichts. Allerdings kann ein Schreiben, in dem du nach Möglichkeit die Untersuchung nach der du die Benzos verschrieben bekommen hast so wortgetreu wie eben noch möglich wiedergibst, dazu führen, dass dieser Arzt eben nicht mehr so arglos verschreibt. Sollten da schon beschwerden diesbezüglich vorliegen, umso besser. Das Schreiben schickst du dann direkt an die örtliche Ärztekammer, die nehmen sowas schon ernst.

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 18:26

betti2017 hat geschrieben:Hallo, ich hätte eine Frage, ich nehme schon einige Jahre Benzos, aber relativ gleichbleibend von der Dosis her, die letzten Jahre in etwa 4 Tabletten Xanor (0,5 mg) pro Tag, Alkohol kommt auch noch dazu. Tage ohne Benzos gibt es kaum. Ambulante Versuche es wegzulassen sind bisher gescheitert, jetzt hat mir meine Psychiaterin zu einem stationären Aufenthalt geraten. Ich weiß nicht recht was da auf mich zukommt und ob das wirklich notwendig ist. Habt ihr irgendwelche Erfahrungswerte, um das bei meinem Konsum einschätzen zu können? Lg
scheinbar hat es amb. mehrfach nicht geklappt, wie willst du es dann machen?
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