Großer Streit wegen Stundenzahl

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Gast
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Beitrag Di., 15.02.2011, 18:15

Hallo carö,
carö hat geschrieben:echt merkwürdig bis kontraproduktiv.

Ich denke, diese Entscheidung liegt letztlich bei C23.
carö hat geschrieben:C23 will es ansprechen und klären und das halte ich für eine erwachsene position.
Soweit ich las, besteht, was das Ansprechen angeht, Übereinstimmung bei allen.
carö hat geschrieben:alles andere... k.A. ... wozu soll es gut sein ?
Schlicht dazu, mehr als eine Meinung/Perspektive zu haben. Ggf., auch sich abgrenzen oder etwas zu verwerfen festigt den eigenen Standpunkt.

Gruß
Anastasius

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carö
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Beitrag Di., 15.02.2011, 18:34

hi anastasius,
Ich denke, diese Entscheidung liegt letztlich bei C23.
nein, da möchte ich dir widersprechen. denn wie ICH etwas finde, liegt allein bei mir.
meinungsäußerung, weisst du ... du deine, ich meine

carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Beitrag Di., 15.02.2011, 18:58

Hallo carö,
carö hat geschrieben:denn wie ICH etwas finde, liegt allein bei mir.
es tut mir leid, dass ich es so verwirrrend und missverständlich formuliert habe. Obwohl ich den leisen Verdacht habe, du hast schon verstanden, wie es gemeint habe.

Falls nicht, lege ich Wert auf folgende Gegendarstellung:

Hiermit widerrufe ich inhaltlich, was ich im letzen Beitrag schrieb und behaupte das Gegenteil, welches mir unwiderruflich als Wahrheit erscheint, nämlich:
Wie carö was findet, entscheidet nicht Hinz und Kunz oder sonstwer, sondern ausschließlich carö.
carö hat geschrieben:weisst du ... du deine, ich meine
Auf diesen Punkt bezogen wage ich erfreut zu formulieren: unsere (Meinung).

Gruß
Anastasius

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 15.02.2011, 19:10

carö hat geschrieben:hi anastasius,
Ich denke, diese Entscheidung liegt letztlich bei C23.
nein, da möchte ich dir widersprechen. denn wie ICH etwas finde, liegt allein bei mir.
Und was hat diese Selbstdarstellung samt Betonung, daß du ein Recht auf deine Meinung hast nun mit C23s Entscheidung wie sie in der Sache weiter vorgehen will zu tun?

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carö
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Beitrag Di., 15.02.2011, 19:25

gar nix, müki. ich wollte es dabei belassen. lass mich nur ungern belehren, dann belehre ich schon lieber selber
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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metropolis
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Beitrag Di., 15.02.2011, 19:37

Hallo C23,

ich kenne ja ähnliche Situationen von meinem Analytiker. Ich musste/ wollte z.B. mitten in der Analyse ein Auslandssemester machen. Er war natürlich wenig begeistert anfangs und meinte, dass so lange Pausen in Analysen eigentlich nicht vorgesehen sind und dass das die therapeutische Arbeit behindern könnte. Im weiteren Verlauf begann er auch meinen Entschluss ins Ausland zu gehen zu deuten. Er zeigte mir auf welche Parallelen zu meiner Vergangenheit bestehen.

Natürlich geriet ich dadurch in einen inneren Konflikt. Einerseits brauchte ich den Auslandsaufenthalt unbedingt fürs Studium, andererseits bekam ich das Gefühl alte Fehler zu wiederholen.

Im Rückblick sehe ich die Bedenken und Deutungen meines Analytikers weniger tragisch. Analytiker deuten nun mal einfach alles, auch Entscheidungen, an denen man vernünftigerweise nichts ändern kann oder will. Das heißt ja nicht, dass es automatisch eine Handlungsanweisung ist. Mein Analytiker hat dann, als mein Entschluss feststand, aufgespalten in die reale Seite ( das Auslandssemester ist wichtig und wird durchgezogen) und in die Deutuungsebene (das was es für die therapeutische Beziehung bedeutet.

Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn ich hier geblieben wäre, aber ich habe mich halt durchgesetzt, weil mein Studium nunmal vorgeht. Das musste er hinnehmen und mein schlechtes Gewissen bzw. meine Angst vor Verschlechterung der therapeutischen Beziehung hielt sich in Grenzen.

Deshalb würde ich dir raten, deinen Standpunkt weiterhin zu vertreten. Est ist deine Therapie und du triffst für DEINE Therapie die Entscheidungen, die du für richtig hältst. Es geht ja um deine Zukunft, nicht um ihre. Die Ausbildung ist wichtig und kann nicht bis zum Ende einer (eventuell sehr langen) Analyse aufgeschoben werden. Die Analyse ist natürlich auch wichtig und kann prägend für dein Leben sein. Ich denke das ist nicht unbedingt eine Frage von 2 oder 3 Stunden pro Woche über die Dauer eines Praktikums. Daran wird die Analyse an sich nicht scheitern.
Die Deutungen kannst du dir ja trotzdem einmal "unverbindlich" anschauen. Vielleicht ist ja was dran an ihrer Vermutung. Bei mir trafen die Deutungen jedenfalls zu.
Aber warum beschwert sie sich eigentlich? Ihr habt doch 2 Doppelstunden also vier Stunden pro Woche. Das ist doch recht viel.

Wie ist das dann nach dem Praktikum. Hattest du vor, die Frequenz danach wieder zu ändern? Wie lange geht das Praktikum noch?

LG

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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stern
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Beitrag Di., 15.02.2011, 19:40

C23 hat geschrieben:ich fühle mich wie in einem Käfig und muss es ständig nur allen Recht machen und leisten

dann finde ich es besonders wichtig, zumindest für mich, dass ich mich daran orientiere, was mein Bedürfnis ist... alles andere hat den nämlich den Touch von etwas zu tun, hinter dem man nicht steht, inkl. üblicherweise daraus erwachsender Unzufriedenheit.
das wäre alles eine übertragung meiner Mutter
hm, kann ich nicht beurteilen... aber für realitär erachte ich, dass es bei Praktika auch Arbeitszeugnisse gibt, die im Hinblick auf nachfolgende Bewerbungen nicht unwichtig sind... einzuhaltende Arbeitszeiten... und zeitliche Begrenzungen, die es u.U. erfordern sich die Zeit einzuteilen, wobei ich auch deinen Wunsch nach Privatleben/Freund/Abschalten bzw. Erholen von Arbeit verstehen kann... und die Thera vermutlich auch ihre Gründe haben wird, wobei ich als Nichtanalysepatient nicht so nachvollziehen kann, was 2 oder 3 mal pro woche für einen gravierenden Unterschied macht. Aber das kannst du ja mit ihr thematisieren, wo sie konkret den Sinn sieht, falls das für dich noch nicht nachvollziebar ist.

Therapie in Mittagspause, ich weiß nicht... ich meine Pausen sollen zur Erholung dienen, und Therapie ist nicht unbedingt das, was ich unter Erholung verstehe. Realistischer erachte ich dann schon eher Therapie abends... fragt sich nur 2 oder 3 mal die Woche. Diesbezgl. (Frequenz) wirst du um einen Klärungsversuch mit ihr wohl nicht rumkommen.

Was mir in den Sinn kommt: Ich meine, eine Praktikum dauert ja nicht ewig... danach gibt's ja wieder Vorlesungszeiten. Vielleicht könntet ihr euch ja so einigen, dass die Frequenz während des Praktikums noch 2 mal beträgt, und erst danach (während Studierphase) wieder auf 3 aufgestockt wird, wenn sich die Zeiten flexibler planen lassen... ich meine, Vorlesungspläne lassen idR Raum für eine gewisse Flexibilität. Vielleicht fällt dir auch noch ein für dich stimmigeren Kompromiss ein. Dass du wegen etwas an den Haaren beigezogenem die Beziehung zu deiner Therapie gefährden willst, sehe ich nicht... sondern bei mir kommt an, dass dir das AUCH wichtig ist.
Ich weiß nur nicht, wie ich ihr das klar machen soll.. Dass ich aber nochmal mit ihr reden muss, ist klar.
Und wenn du deine Beweggründe, die für dich für eine 2er-Frequenz sprechen nochmals ganz klar zusammenstellst und kommunizierst? Mit Kompromiss, der mir oben in den Sinn kam oder einem anderen? Und mit der Arbeit hast du ja schon zurückgesteckt, vgl. Minusstunden, was auch ein Argument sein kann, dass dir die Therapie wichtig ist (wenn die Minusstunden deswegen zustande kamen). Wenn sie bei 3x die Woche bleibt, bleibt dir vermutlich wenig übrig als zu überlegen, worauf momentan die Priororität oder Notwendigkeit für dich stärker liegt... und eine Konsequenz zu ziehen, welche auch immer. Nicht alles muss Übertragung sein, sondern es gibt in der Tat auch etwas wie Argumente, die der Lebenswirklichkeit entspringen. Und
Ich mache mir WIRKLICH sorgen um mein eigenes glück und das meiner partnerschaft wenn so wenig zeit bleibt, da ich ein mensch bin, der eigentlich sowohl zeit ganz für sich alleine als auch viel zeit mit dem partner braucht ( von freunden mal abgesehen, wo die noch hingepackt werden sollen ist mir momentan schleierhaft).
versuche deinen Standpunkt zu vertreten (diesen und die anderen Argumente, die du anführtest)... mir erscheint das schon nachvollziehbar... ihr vielleicht auch, wenn du das glasklar darlegst, wie sich deine Situation im Moment aus deiner Situation darstellt, keine Ahnung.
Und auch eine kurze Anmerkung:
meinungsäußerung, weisst du
[size=85="carö"]Dafür ist ein Forum ja da ... das Meinungen unterschiedlich sein können, liegt in der Natur der Sache. Dass ein User sich nicht unreflektiert beeinflussen lässt, davon gehe ich für gewöhnlich aus (Selbstverantwortung, auch insofern was jemand aus meiner Meinung macht), abgesehen davon, dass ich als anonymer User mit meiner Ansicht doch gar nicht soviel Macht habe, um jemanden zu oder gegen etwas zu bewegen (und diese Macht bzw. Verantwortung möchte ich auch nicht unbedingt übernehmen). Um Unterstellungen zu vermeiden bzw. mit Du-Botschaften noch weniger direktiv zu erscheinen bleibe ich manchmal lieber bei mir bzw. bei dem, was ich finde... und mehr soll es auch nicht sein als (m)eine Meinung, wie ich etwas finde oder damit umgehen würde [/size] OT Ende.

metros beitrag noch nicht gelesen
Zuletzt geändert von stern am Di., 15.02.2011, 21:18, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Zwiebel
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Beitrag Di., 15.02.2011, 20:05

Hm.... Ich mache keine Analyse sondern Verhaltenstherapie, aber in jedem Fall wird ein Therapievertrag geschlossen. Bei Analyse ist die Stundenfrequenz ein wichtiger Bestandteil der Therapie.

Klar gibt es persönliche Gründe, die Stundenfrequenz kurzfristig zu reduzieren. Nur weil zu wenig Freizeit (Partnerzeit) übrig bleibt ist für mich kein Grund. Es handelt sich um einen überschaubaren Zeitrahmen, der wurde bei Vertragsabschluss klar gesteckt. Es geht um meine Lebenszufriedenheit (bzw. der des TE ) und die Einschränkungen nehme ich in kauf. Auch außerhalb der Stunde(n) ist es viel Arbeit an und mit mir, sehr anstrengend, belastend. Es belastet auch die Partnerbeziehung, das ist mir eigentlich von Anfang an klar gewesen. Wie sehr nicht, aber nun ja- alles Vorplanen kann man nicht. Ich lerne enorm viel dazu, mein Partner profitiert davon. Wie wäre es, den Partner mehr daran zu beteiligen, mehr Unterstützung einzufordern? Natürlich muss die Therapeutin ihre Meinung dazu noch mehr erläutern. Was ich bisher gelesen habe, finde ich sehr stimmig. 2x die Woche ist zu wenig, 3x besser - für C23. Das dann zum Therapieabbruch geraten wird, mächtig viel in die Beweggründe der Thera reininterpretiert wird, kann ich nicht nachvollziehen.

Gruß

Zwiebel



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münchnerkindl
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Beitrag Di., 15.02.2011, 20:58

Zwiebel hat geschrieben:Nur weil zu wenig Freizeit (Partnerzeit) übrig bleibt ist für mich kein Grund. Es handelt sich um einen überschaubaren Zeitrahmen, der wurde bei Vertragsabschluss klar gesteckt.
Evtl war jemandem bei "Vertragsabschluss" nicht wirklich klar, was das dann letztendlich bedeuten kann und wie das dann praktisch aussieht.

Doch, das ist in der tat ein Grund. Weil es einfach eine Tatsache ist daß man Erholungszeit und Privatleben benötigt um gesund zu bleiben, auch psychisch gesund. Gerade wenn man psychisch belastst ist ist es nötig soziale Kontakte zu pflegen und Ausgleich zu haben. Ausserdem ist es ja nicht nur die Therapiezeit. Man muss ja auch noch die Fahrzeiten rechnen.
Und mehrere Jahre finde ich nicht gerade einen überschaubaren Zeitraum wo man mal "die Arschbacken zusammenkneifen" kann. Das wären für mich ein, zwei Monate, mehr nicht.


montagne
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Beitrag Do., 17.02.2011, 10:17

Warum soll/Muss eine Therapie zur belastung für die Beziehung oder berufliche Zukunft werden? ich fidne das ganz und gar obskur. Natürlich muss man sich darauf einrichten, das es Zeit kostet, deutlich mehr, als die Zeit, die man da ist, egal wie oft man hingeht.
Aber wenn mittel- und langfristig darunter so elementare Dinge leiden, wie Paarbeziehung und Beruf? Das widerspricht doch dem Grundgedanken einer Therapie. Es sei denn natürlich Erkenntnisgewinn der Therapie ist, das dies der falsche Partner oder Beruf ist und es um eine neuorienierung geht. Aber das steht doch hier erstmal gar nicht zur Debatte.

Raten kann man sicher nichts. aber eine Analyse ist eben nicht für jeden etwas (ebenso wie eine verhaltenstherapie nicht für jeden etwas ist). Abgesehen von persönlicher Einstellung, Strukturierung geht es meiner Meinung nach schon auch um lebenspraktische Aspekte eben.
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Katzenauge
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Beitrag Do., 17.02.2011, 16:07

Darf ich mal woanders ansetzen, auch wenn ich vielleicht falsch liege?

Wenn du Angst um die Beziehung hast, woher kommt diese Angst? Sind in letzter Zeit Probleme aufgetreten, die dich dazu bringen zu denken, dass du mehr Zeit in die Beziehung investieren solltest?

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Beitrag Do., 17.02.2011, 17:29

münchnerkindl hat geschrieben:Doch, das ist in der tat ein Grund. Weil es einfach eine Tatsache ist daß man Erholungszeit und Privatleben benötigt um gesund zu bleiben, auch psychisch gesund. Gerade wenn man psychisch belastst ist ist es nötig soziale Kontakte zu pflegen und Ausgleich zu haben. Ausserdem ist es ja nicht nur die Therapiezeit. Man muss ja auch noch die Fahrzeiten rechnen.
Und mehrere Jahre finde ich nicht gerade einen überschaubaren Zeitraum wo man mal "die Arschbacken zusammenkneifen" kann. Das wären für mich ein, zwei Monate, mehr nicht.

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Beitrag Sa., 19.02.2011, 23:03

Hallo C23!
C23 hat geschrieben: Daraufhin meinte sie, aha sie störe also meine beziehung zu meinem partner und das wäre eine übertragung meiner mutter, die früher immer die beziehung zu meinem vater gestört hatte (...)
das ist alles soooo typisch Analyse!
Vollkommen spekulativen Unterstellungen. Wird aber von den Analytikern als Wahrheit dargestellt.
C23 hat geschrieben: Ich mache mir WIRKLICH sorgen um mein eigenes glück und das meiner partnerschaft
ist auch sehr nachvollziehbar!!
C23 hat geschrieben: Ich möchte sie ja erst "loswerden" seit sie so stur auf 3 stunden besteht..
das ist wie mit:
A: Stimmts, du bist wütend auf mich?
B: Äh, nein, bin ich nicht.
A: Doch, ich spür das genau. Du bist wütend.
B: Nein, jetzt hör doch auf..
usw - am Ende? ist B wütend.

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Beitrag Mo., 21.02.2011, 10:40

Erstmal, vielen vielen Dank für alle eure Antworten, ihr habt mir einige gute Denkanstöße gegeben!

Ich habe inzwischen nochmal mit meiner Thera über das Problem gesprochen, aber so wirklich weiter gekommen sind wir eigentlich nicht..
Ihre Argumente bezüglich der "störenden Mutter" haben mich immer noch nicht überzeugt, aber sie hat etwas anderes gesagt, was mir schon zu denken gegeben hat.. Sie meinte nämlich, dass selbst wenn wir nur noch eine Stunde pro Woche hätten, ich mit Sicherheit etwas anderes "finden" würde, was mich an meinem Leben stört bzw. mir Angst macht, um meine Beziehung etc. Ich denke, dass sie damit leider recht hat und möchte auch definitiv weiterhin in der Therapie daran arbeiten, dass das besser wird..
Aber es gibts meiner Meinung nach eben trotzdem noch diese andere reale Ebene, auf der mir das einfach trotzdem zu viel ist und ich einfach das Gefühl habe, so viele Termine nicht zu schaffen bzw. durchzuhalten.
Ich werde ihr auch nochmal sagen, dass ich nicht in der Mittagspause kommen kann, da ich diese wirklich zum ausruhen brauche und nicht um schnell zu ihr zu hetzen, mir auf dem weg schnell irgendwas zu essen reinzustopfen und danach abgehetzt wieder auf die arbeit zu kommen.. Ich bin einfach auch körperlich nicht so stabil, bekomme schnell körperliche Symptome wie Migräne, Herzrasen, Schwindel etc. wenn ich (innerlich und äußerlich) gestresst bin.. Das ist unter anderem sogar einer der Gründe, warum ich mit der Therapie angefangen habe... Weil ich dachte, dass diese Symptome tierfergehende Ursachen haben müssen und dies ist ja auch so.. Und im Vergleich zu noch vor einem Jahr zum Beispiel bin ich heute geradezu "belastbar"..
Deswegen kann ich es auch nicht verstehen, dass die thera darauf so überhaupt nicht eingeht.. Habe ihr das letztes mal gesagt, dass ich letzte woche jeden Tag totmüde war und Kopfschmerzen hatte, aber sie meint dann immer nur stur: " Ja, aber wir müssen doch daran arbeiten, warum sie so müde sind"
Und dann noch "ja aber andere Leute haben auch einen vollen Tag und sie sind doch jung und gesund"
- also sorry, aber das hat mich letztes mal richtig wütend gemacht!! Klar, die Therapie hat schon geholfen, dass ich mich auch körperlich besser fühle, aber vielleicht bin ich ja auch einfach noch nicht soweit, dass ich körperlich so belastbar bin wie "normale" Menschen..
Ich hab einfach oft das Gefühl, dass die Thera immer nur meine tieferliegenden emotionalen Probleme als behandlungsbedürftig sieht und die körperlichen Einschränkungen, die das ganze für mich mit sich bringt ( ich leide seit langem auch an einer generalisierten Angststörung) eher als "Beiwerk", das dann schon verschwindet, wenn die emotionalen Probleme gelöst sind.
Das mag ja auch stimmen, aber trotzdem finde ich, dass sie darauf doch auch rücksicht nehmen muss oder nicht? Ich möchte ja weiter an mir arbeiten, damit ich irgendwann besser mit einer ganz normalen Arbeit zurecht komme..
Ich weiß auch nicht, im Moment habe ich schon das Gefühl, dass diese ganze Sache unsere therapeutische Beziehung belastet, was eigentlich sehr schade ist.. Ich habe auch angst, dass wenn ich jetzt auf den zwei Stunden bestehe, sie das immer weiter thematisieren wird, anstatt weiter vorwärts zu kommen.. Ich würde mir einfach wünschen, dass sie etwas Verständnis für meine Situation hat und überhaupt mal darauf eingeht, wenn ich ihr sage, dass es mir körperlich nicht gut geht.. Denke, dass muss ich ihr nochmal deutlicher machen oder?
Naja, werde heute in der Stunde nochmal mit ihr reden, mal wieder..

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C23
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Beitrag Mo., 21.02.2011, 10:46

Ach und was mir auch noch eingefallen ist, in anderen Bereichen ist sie längst nicht so konventionell wie andere Analytiker! Es gibt keine Regelung bezüglich der Absage von Terminen, also sie war schon oft großzügig, wenn ich kurzfristig wegen Krankheit oder so abgesagt hatte, an sich ist so einen Tag vorher absagen völlig ok, was ja auch sonst oft anders bzw. strenger ist.
Dann ist es auch nicht so, dass nur ich rede, sondern wir haben eigentlich einen Dialog, was mir sehr gut gefällt. Ironischerweise habe ich auch deshalb die Therapie angefangen, weil ich dachte, sie ist mal eine etwas unkonventionellere Analytikerin und besteht nicht so auf irgendwelchen Regeln.. Tja, ausgerechnet in diesem Punkt muss sie jetzt natürlich doch darauf bestehen und sich streng an die Regeln halten..

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