Was wünscht ihr euch von euren TherapeutInnen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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ElkeN
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 09:44

Hallo Mamamaus,

Danke, ich werde mir dann einen Namen einfallen lassen.

LG,
Elke

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Mamamaus
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 09:46

Hallo Elke, das ist in Ordnung.

LG Mamamaus


Gast
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 09:56

Hallo Elke

hm, ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht kommuniziere ich das falsch
Und mit dem "anerkennen meines Umgangs mit Dingen" sagst du ja etwas sehr, sehr Wichtiges, auch das kann längst nicht jeder Therapeut. Für mich hat das auch etwas mit Mitgefühl zu tun, mit Einfühlsamkeit...
Mein Umgang heißt hier: KEIN Mitgefühl (zeigen. Da T. ja nunmal kein Robotthera ist, hat er es vielleicht, durfte es aber nicht sichtbar machen)
Mein Umgang meint: lass mich in Ruhe.
Bißchen doof zu erklären, aber ich schätze, du weißt worauf ich da hinaus will sonst frag einfach

Lieben Dank für die Antwort auf meine doch neugierige Frage.

Ich verstehe es so, dass DU eine T. brauchtest, die FÜR dich erkennt.

Genau das meine ich mit der Individualität.

Hätte mein T. FÜR mich was erkannt (was er mit Sicherheit hat, aber mich damit in Ruhe ließ) wäre ich abgedüst.Schon wieder einer (im Kreise der Helfer) der meint was für mich gut sein muss
hätte ich gedacht. Und weg.

Ich wollte ENDLICH dass ich den Raum habe. SELBER zu erkennen, vielleicht sogar ganz neu das wiedererlernen des erkennens.

Uah, ziemlich verquast...oder?

Rosenrot

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Woman
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 10:12

Hallo ElkeN,
was sich Patienten von ihren TherapeutInnen versprechen, was sie erwarten, wie sie gerne behandelt werden möchten.
Der Therapeut ist kein Wunderheiler und was ich erwarte oder mir von der Therapie verspreche, hängt zu großen Teilen auch von meiner eigenen Mitarbeit ab. Den Erfolg einer Therapie verdankt der Klient sich selbst, denn sie/er macht die entscheidende Arbeit. Wenn ich selbst nicht bereit bin, an mir zu arbeiten, ist es leicht, einen Therapeuten als einen 'schlechten' abzustempeln. Ein Therapeut, der für den Einen unmöglich ist, kann für den Anderen der Ideale sein.

Ich wünsche mir von meinem Therapeuten, dass er
- mich auf meinem Weg unterstützend und professionell begleitet
- eine exzellente Ausbildung hat und sich regelmässig weiterbildet
- mit mir auf Augenhöhe zusammen arbeitet
- mir in jeder Sitzung das Gefühl gibt, dass ich Willkommen bin
- mir in der Sitzung Schutz bietet
- mich ernst nimmt
- sich in den Sitzungen nur auf mich konzentriert
- mir ab und zu ein Feedback über mich gibt
- auch 'Mensch' ist und mit mir lachen kann
- mir den Freiraum lässt, das Tempo und die Themen zu bestimmen
- mir den Kontakt zwischen den Sitzungen via Mail/Telefon ermöglicht
- mich fordert
- dass er mich stärkt und so annimmt, wie ich in jeder Stunde bin
- immer an die vorhergehende Sitzung anknüpft
- mir beim Abschied etwas Nettes oder Stärkendes sagt

Diese Wünsche erfüllt mein Therapeut mir alle!
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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Mamamaus
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 10:21

ElkeN hat geschrieben:Er/sie hat es ja auch gelernt, sich auf seine Patienten und deren Bedürfnisse einzustellen. Vor ein paar Tagen erzählte mir eine Userin meines Forum, dass ihre Therapeutin sie gefragt habe, wie es ihr geht. Sie sagte daraufhin, dass es ihr nicht gut geht. Antwort der Therapeutin: "Das ist ja nichts Neues, das Leben ist nunmal kein Ponyhof!" DAS ist schlichtweg unverschämt, so geht man nicht mit schwerkanken Menschen um - und auch nicht mit gesunden!
Zu diesem Punkt muss ich noch sagen, da hat der Therapeut wohl seinen Beruf verfehlt würde ich sagen. Ich denke auch er sollte sich der Person anpassen können die vor ihm sitzt und niemals solch eine Äußerung von sich geben, er soll ja den Patienten stärken und nicht noch mehr runterziehen.

LG Mamamaus

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Woman
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 10:29

Sie sagte daraufhin, dass es ihr nicht gut geht. Antwort der Therapeutin: "Das ist ja nichts Neues, das Leben ist nunmal kein Ponyhof!"
Unprofessionell und an sozialer Kompetenz und Empathie scheint es der Therapeutin zu mangeln. Ich würde mich von solch einer Therapeutin sofort distanzieren.
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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ElkeN
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Beitrag Mo., 31.01.2011, 08:44

Hallo ihr Lieben,
nach ein paar Tagen PC-Abstinenz bin ich wieder da.

Rosenrot, doch, ich verstehe schon, was du meinst. Du sagst: "Ich wollte ENDLICH dass ich den Raum habe. SELBER zu erkennen, vielleicht sogar ganz neu das wiedererlernen des erkennens."
Ja, natürlich müssen wir in der Therapie alles selbst erkennen. Vorgekautes ist unbrauchbar. Ein guter Therapeut führt uns aber ganz behutsam an unsere eigenen Gedanken und Gefühle, die ja zunächst oft sehr wirr und unsortiert sind. Er/sie hilft also beim Sortieren und verstehen, so habe ich es erlebt. Ein kleines Beispiel aus der Anfangszeit meiner Therapie: Ich sagte meiner Therapeutin, dass ich meiner Mutter nicht mehr helfen kann, weil ich völlig ausgebrannt bin. Sie fragte: "Können Sie nicht oder wollen Sie nicht?" Und da wurde mir zum ersten Mal sehr bewusst, dass ich nicht WOLLTE! Das war mir vorher gar nicht klar, überhaupt nicht...

Mamamaus und Woman: Euch kann ich nur zustimmen.

LG,
Elke

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*AufdemWeg*
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Beiträge: 1630

Beitrag Mo., 31.01.2011, 11:16

Ich wünsche mir von meiner Therapeutin
dass sie sich nicht verstrickt
dass sie den Überblick behält
dass sie für sich selbst immer gut sorgt
dass sie mir die Wahrheit sagt
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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ElkeN
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Beitrag Mo., 31.01.2011, 19:32

So, ihr Lieben, ich habe jetzt mal eine Probeseite erstellt mit unseren Wünschen an TherapeutInnen. Wer mal schauen mag: http://mutmachen.info/wuensche.html
Ist noch nicht richtig "offiziell", ist erstmal nur ein Rohbau.

Liebe Grüße und Danke fürs Mitmachen,
Elke

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ElkeN
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Beiträge: 21

Beitrag Mi., 02.02.2011, 08:08

Guten Morgen,

nun habe ich die Wünsche bzw. die Seite als ausdruckbare PDF-Datei erstellt. Jede(r) kann sie sich "nehmen", ausdrucken und TherapeutInnen vorlegen, wenn sie/er mag.

Danke nochmals für eure Mitarbeit!

LG,
Elke

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schmetterling.1983
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Beiträge: 898

Beitrag Mi., 02.02.2011, 22:40

...das sie mir hilft heraus zu finden was ich will und brauche und wenn ich das weiß, einen weg wie ich es hinbekomme.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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ElkeN
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Beiträge: 21

Beitrag Do., 03.02.2011, 20:31

Hallo Schmetterling,

dankeschön auch dir für deine Wünsche, ich werde sie in den nächsten Tagen einbinden.

LG,
Elke

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Elfchen
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weiblich/female, 51
Beiträge: 2845

Beitrag Do., 03.02.2011, 21:01

hallo liebe elke

ich habe eine therapeutin, die mich bestärkt hat, die dinge, die in mir selbst liegen, zu finden. sie hat mich bestärkt an mich zu glauben.
gewisse dinge hab ich nicht gewünscht, sondern vorausgesetzt: vertrauen, professionalität. eine übertragung hat definitiv nicht stattgefunden. ich hab die chance bekommen, das elfchen kennenzulernen- und bin noch dabei. es ist spannend.

ich bin dankbar und bewusst, dass sich alles auf einer professionellen ebene abspielt und irgendwann ein ende hat. natürlich wird mir die stunde fehlen. aber ich werde soweit sein, alleine weiterzugehen.

glg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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forcefromabove
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Beiträge: 529

Beitrag Do., 03.02.2011, 22:50

Ich hätte mir gewünscht:

1. dass er mir mehr geglaubt hätte als irgendwelchen Vorurteilen
2. dass er gespürt hätte wieviel Schmerzen und Liebe
unter meiner Eloquenz verborgen waren
3. dass er von sich aus den Mut gehabt hätte mir auch als Mensch zu
begegnen.
"Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen."
Karl Valentin

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Staubkorn
Helferlein
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weiblich/female, 72
Beiträge: 100

Beitrag Do., 03.02.2011, 23:14

in der derzeitigen Situation

... das sie mir vergeben kann
und
... mir eine 2. Chance gibt

mehr wünsch/möcht gar nicht.
Das Überleben hängt von der Fähigkeit
ab, sich zu verändern.
(Charles Darwin)

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