Wie mit Borderline-Symptom eines Angehörigen umgehen?

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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chandelle
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Beitrag Di., 18.01.2011, 14:34

doc60 hat geschrieben:Hast du den persoenliche Erfahrungen damit?
Mit Kafka oder Borderline Persönlichkeiten.

Kleiner Scherz! Ja, das habe ich ja schon beschrieben.

Und anarchistin hat ja die Unterschiedlichkeit dessen auch betont.

Ohne Basis läßt sich hier ein Gespräch gar nicht weiterführen. Mir macht es so den Eindruck als würde die Thematik an sich nicht sonderlich interessieren. Es scheint mir eher das "Philosophische Quartett zu werden oder Solo... wie Du auch willst.

chandelle

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doc60
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Beitrag Di., 18.01.2011, 15:00

@chandelle

Das ist deine Meinung, chandelle.
Kann man ja auch so stehen lassen.

Meine Fragestellung an die anderen user moechte ich mir aber nicht vorschreiben lassen. Und warum Psychologie und Philosophie mal nicht in ner Fragestellung zusammenbringen - auch wenn das hier ger nicht geplant war? Waere das denn verboten hier?

Da es hier schon recht spaet abends ist, erlaube ich mir nun dennoch, erst mal zu Bett zu gehen und morgen wieder reinzugehen in den blog.

Liebe Gruesse aus dem Lande Ganeshas.

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chandelle
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Beitrag Di., 18.01.2011, 15:03

Oben steht es ja: Wie mit Borderline-Symptom eines Angehoerigen umgehen?

Tasächlich hast Du die Frage nicht so formuliert: Wie gehe ICH mit den Borderlinesymptomen meiner Angehörigen um.

Somit hast Du ja ein nicht konkretes weites Feld eröffnet.

Guats Nächtle!

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anarchistin
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Beitrag Di., 18.01.2011, 15:32

also was ich als BLer brauche von einem menschen der mir nahe steht (familie):

verständnis aber kein verständnis das über alle grenzen geht (heisst: duldung meines verhaltens wenn ich mich wirklich daneben benehme, meine familie soll eben nicht alles damit entschuldigen dass "ich halt so bin" oder "halt borderline-typisch"...)

zuneigung (meist brauch ich die dann am meisten wenn ich am heftigsten um mich schlage)

meine ruhe (ja, man will keinen 2ten therapeuten daheim hockn haben der einen dauernd analysiert. das nervt!)

normalität (ein BLer ist ein physisch gesunder mensch der auch verantwortung für sein handeln übernehmen kann und ich will nicht wie ein "kranker" behandelt werden)

geduld (wenn ich mich zb grad mal ausspinnen muss...)

und
vertrauen

das is das was ich am meisten brauch. ich hoff es gewährt dir nen kleinen einblick...
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Laura13
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Beitrag Di., 18.01.2011, 19:28

Hallo Doc 60,

meine Mutter hat Borderline.....sie hat vor Jahren den Kontakt zu mir abgebrochen...das Leben bis dahin mit ihr war die pure Hölle. Sie ist allerdings eine "uneinsichtige" Borderlinerin....sie macht keine Therapie, sieht auch bei sich keine Notwendigkeit dazu.....es war extrem schwierig mit ihr...mein ganzes Leben als ihre Tochter....es war auch eher eine Rollen-Umkehr: Sie war das Kind, ich die Mutter.....ein Buch, das mir wahnsinnig gut geholfen hat und auch allgemein gute Einblicke gibt in das Leben mit Borderlinern, heißt : "Borderline-Mütter und ihre Kinder".....kann ich nur wärmstens empfehlen......da wird die ganze Dramatik um diese Erkrankung von allen Seiten beleuchtet.

Das Schlimme ist: Man kann ihnen wirklich nicht helfen....und wenn man mit ihnen lebt, muss man verdammt gut auf sich und sein eigenes Leben aufpassen, sonst geht man selbst vor die Hunde.....

Mit tiefem Mitgefühl,
liebe Grüße nach Asien,

Laura
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Rainer Maria Rilke

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Laura13
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Beitrag Di., 18.01.2011, 19:42

....was mich mal interessieren würde.....(weil ich grad sehe, dass Du (?) online bist): Weiß man denn WOHER diese schwere Erkrankung der BPS bei ihr kommt? Da muss ja ganz massiv in ihrer Kindheit was vorgefallen sein???.............
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doc60
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Beitrag Di., 18.01.2011, 20:11

Hallo Laura,

Vielen Dank fuer deine Zeilen. Zum ersten mal fuehle ich mich verstanden in diesem blog.

Ja, exakt so ein Typus ist meine Schwester auch. Ich glaube, diese Unterscheidung, die du da machst, ist sehr wichtig. Ich habe auch den Eindruck, dass sie immer die Kontrolle ueber alle Situationen, auch in der Kommunikation behalten will. Ich habe fast den Eindruck, dass es hier auch um eine Art Machtfrage geht. Deshalb trinkt sie auch fast keinen Alkohohl, nimmt auch keine Drogen, checkt alle Medkamente im Internet bevor sie sie nimmt, macht sich ueber alle psychologischen Fragen schlau.

Sie ist sehr rational, analytisch und wortgewandt, man koennte sagen pflegt einen "pseudo-soziologischen Voyeurismus", ohne an der Uni einen Abschluss gemacht zu haben (Abbruch des Soziologie-Studiems nach einem Semester). "Normale" Menschen ohne Bildung sind ihr deshalb meistens nicht gewachsen. Sie behaelt auch in ihren haeufig wechselnden Beziehungen stets die Oberhand, die Partnerwahl ist stets so, dass keine "buergerlichen Existenzen" dabei sind. Meistens ist sie die "Staerkere", sie verlaesst die Maenner auch immer.
Auch in der Beziehung zu mir spielt unuebersehbar ein starkes Element von Rivalitaet zum alteren Bruder mit, was sie frueher auch eingestanden hat, heute aber nicht mehr. Latent ist es aber immer noch da, keine Frage. Man spuert es daran, dass sie fast alles ablehnte, was von meiner Seite kam oder von meiner Frau. Wie ein Kind in der Trotzphase, oder wie eine pupertierende 14-jaehrige. Geraet sie intellektuell in die Enge, wird alles nur noch ironisiert und ins Laecherliche gezogen, man selbst als Person entwertet, wie man zuvor glorifiziert wurde.

Die Therapieaussuchten? Werden ja in der Literatur generell ueberwiegend kritisch gesehen bei BPS. Ich sehe da auch wenig Hoffnung bei ihr, zumal sie schon eine Therapie abgebrochen hat und Psychologen ohnehin nicht ernst nehmen kann, wie sie sagt. Es gibt ja auch viele Psychologen, die einer solchen Patientin nicht gewachsen sind (oder darf man das hier hicht sagen? Hier gibt's so ein paar strenge userinnen, die mir hier erst mal die Regeln erklaeren wollten, wie man ne Frage richtig stellt... smile).

Deine Erlaeuterung hat mir sehr geholfen, du warst sehr ehrlich und offen.
Vielleicht kannst du DEINE "Hoelle", die du durchlebt hast, noch etwas genauer beschreiben, wenn du magst. Wie hast du sie loslassen koennen, dich "befreit", als du erkannt hast, das ihr nicht zu helfen war? Wie wuerdest du auf eine neuerliche Kontaktnahme reagieren?

Last not least: Ich hoffe instaendig, die Schwester verzichtet auf Kinder, solange keine nachhaltige Besserung ihrer BPS eintritt.

Liebe Gruesse aus Indien
Andreas

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doc60
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Beitrag Di., 18.01.2011, 20:17

Laura13 hat geschrieben:....was mich mal interessieren würde.....(weil ich grad sehe, dass Du (?) online bist): Weiß man denn WOHER diese schwere Erkrankung der BPS bei ihr kommt? Da muss ja ganz massiv in ihrer Kindheit was vorgefallen sein???.............
Laut ihrer Auskunft massive stumpfe Gewalt im Saeugliungsalter, ausschliesslich durch die Mutter, wurde an die Wand geworfen, geschlagenvon ihr bis ueber das Teenageralter hinsaus.
Hat sie in einer gemeinsamen Therapiesitzung mit der Tochter wohl zugegeben, wobei diese Sitzung damals wohl alle ueberfordert hat.
Gepaart mit Vernachlaessigung, einmal bis fast zum Tod durch Esticken.

Ich hab es selbst erst nicht geglaubt, was sie da erzaehlte.
Wie gesagt, ihre Mutter ist nicht meine. Das noch als Hinweis.

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Laura13
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Beitrag Di., 18.01.2011, 20:34

doc60 hat geschrieben: Ich sehe da auch wenig Hoffnung bei ihr, zumal sie schon eine Therapie abgebrochen hat und Psychologen ohnehin nicht ernst nehmen kann, wie sie sagt.
*Stöhn*.....ich habe echt das Gefühl, du beschreibst meine Mutter....Oh Gott!......
Es gibt ja auch viele Psychologen, die einer solchen Patientin nicht gewachsen sind (oder darf man das hier hicht sagen?
Hier darf man alles sagen....es kommt nur auf den Ton an...und natürlich darf man nicht vergessen, dass es in diesem Forum auch Menschen mit BPS gibt, die sich um Heilung bemühen und die möchte ich persönlich nicht verletzen!
Meine Frage ist ja nach wie vor, ob du weißt woher diese Störung bei deiner Halbschwester kommt???........und ich denke generell IST es schwer mit BPS-Menschen...sicherlich auch für Therapeuten......
Deine Erlaeuterung hat mir sehr geholfen, du warst sehr ehrlich und offen.
Vielleicht kannst du DEINE "Hoelle", die du durchlebt hast, noch etwas genauer beschreiben, wenn du magst
.
Weißt du, ich stecke da noch mitten in der Aufarbeitung, das sind tiefe Wunden bei mir.....und ich bin hier z.Zt. für meine Verhältnisse generell im Forum sehr offen (was mich selbst erschreckt........)......ich möchte nicht genauer darüber schreiben....wie gesagt: Bestell dir dieses Buch, es ist gut für jeden angehörigen einer BPS- Erkrankten....dort habe ich meine Geschichte sozusagen 1:1 wiedergefunden........
Wie hast du sie loslassen koennen, dich "befreit", als du erkannt hast, das ihr nicht zu helfen war?

Naja, SIE hat ja den Kontakt zu mir abgebrochen und seitdem nie wieder aufgenommen....somit hat sie mir eine Entscheidung abgenommen........ich hätte mich wohl nie befreit...ich wäre daran zerbrochen, denn ich habe meine Mutter so sehr geliebt.....ich hätte sie nie im Stich lassen können - trotz allem........meine Ehe, meine Familie wäre daran vermutlich irgendwann zerbrochen....ich weiß es nicht. Ich will es mir auch gar nicht ausmalen.......
Mich befreit habe ich bis heute noch nicht.....meine Mutter ist ein großes Thema in meiner Therapie, die ich aus vielerlei Gründen mache......loslassen ist generell ein Problem für mich....vielleicht auch deshalb, weil man mich nie "gehalten" hat.....
Wie wuerdest du auf eine neuerliche Kontaktnahme reagieren?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Mutter nach so langer Zeit auf mich zukommen wird.....das hat sie nie getan, ......da ich nun selbst Mutter bin und auch Verantwortung für meine Kinder trage, müsste ich da so sehr aufpassen.....meine Angst, dass sie mein Leben zerstören und den Menschen, die ich liebe Schaden zufügen könnte, ist so groß, dass ich mir einen Kontakt eigentlich gar nicht mehr vorstellen kann.........und WENN; dann gäbe es klare Bedingungen, z.B., dass sie sich in eine Therapie begibt.
Last not least: Ich hoffe instaendig, die Schwester verzichtet auf Kinder, solange keine nachhaltige Besserung ihrer BPS eintritt.
Ja, das kann man den potenziellen Kinder, aber auch IHR nur wünschen.......meine Mutter ist mit mir nicht glücklich geworden....."und ich wurde alles, was sie brauchte, nur nicht glücklich.".......(ist übrigens ein Zitat aus besagtem Buch....)

Liebe Grüße nach Indien
Laura
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Laura13
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Beitrag Di., 18.01.2011, 20:37

doc60 hat geschrieben: Laut ihrer Auskunft massive stumpfe Gewalt im Saeugliungsalter, ausschliesslich durch die Mutter, wurde an die Wand geworfen, geschlagenvon ihr bis ueber das Teenageralter hinsaus.
Hat sie in einer gemeinsamen Therapiesitzung mit der Tochter wohl zugegeben, wobei diese Sitzung damals wohl alle ueberfordert hat.
Gepaart mit Vernachlaessigung, einmal bis fast zum Tod durch Esticken.
Dann wundert mich nichts mehr......das ist ganz schrecklich......aber genauso ist es....so setzt sich das von Generation zu Generation fort........
Ich hab es selbst erst nicht geglaubt, was sie da erzaehlte.
Das ist allerdings das schlimmste, was einem als Opfer passieren kann: das einem nicht geglaubt wird......das tut entsetzlich weh.....
Wie gesagt, ihre Mutter ist nicht meine. Das noch als Hinweis.
Sei froh!!!!!
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doc60
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Beitrag Mi., 19.01.2011, 09:32

@Laura13

Vielen Dank nochmals fuer deine Ausfuehrungen. Werde mir das Buch besorgen, wenn ich wieder in D. bin.

Hinweis Kleine Fee: Erneut Fullquote entfernt, liest du nicht meine Anmerkungen? Bitte nur das Nötigste zitieren und dies am besten in Ausschnitten, in der Netiquette nachzulesen. Weitere Beiträge mit Komplettzitaten werden kommentarlos gelöscht.

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Laura13
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Beitrag Mi., 19.01.2011, 09:59

Zu meinen Gefühlen und Problemen mit ihr, kann ich schon etwas schreiben.

Das Grundgefühl meiner Mutter gegenüber war immer Angst um sie. Ein schlechtes Gewissen, Schuldgefühle, wenn es ihr schlecht ging.
Als Kind habe ich das alles ja gar nicht verstanden.....da war mein ganzes Leben ein Hin und Her....MICH gab es eigentlich gar nicht......mein Hauptaugenmerk lag auf meiner Mutter und ihren Gefühlszuständen, die ständig wechselten....es gab nichts Beständiges in unserem Leben........

Als Erwachsene hatte ich weiterhin das Gefühl es ihr einfach nicht recht machen zu können....alles, was ich sagte, dachte, fühlte,...etc....war erstmal falsch (in ihren Augen).....diskutieren war schlichtweg unmöglich......wenn ich es doch tat und hinterher tatsächlich mal das Gefühl hatte, JETZT haben wir da was erreicht, etwas aus der Welt geschaffen , dann kam teilweise einen Tag später oder auch noch Wochen und Monate später, die Retourkutsche.....man stellte erschrocken fest, dass NICHTS von dem angekommen war, was man eigentlich gesagt oder gemeint hatte..........und permanent bekam ich -quasi subcutan- die Schuldgefühle eingeimpft......für alle IHRE negativen Gefühle und ihr, in ihren Augen, verkorkstes Leben.....
Ich KONNTE nichts richtig machen, ich hatte keine Chance.....dass meine Mutter MICH eigentlich immer wieder verletzt hat, das war ihr nie bewusst, oder egal, ich weiß es nicht........im Grunde benutzte sie mich nur und wenn sie mich nicht mehr brauchte, warf sie mich weg.....

Ich möchte nicht, dass das hier so rüberkommt, als wollte ich meine Mutter schlecht machen oder so.....ich weiß ja, warum sie so geworden ist....sie hat eine fürchterliche Kindheit hinter sich, sie hat nie Liebe und Zuwendung oder Schutz erfahren....von Beginn ihres Lebens an immer nur Ablehnung und Gewalt.......und sie hatte auch (wenige) gute Phasen, in denen ich vermuten konnte, dass sie mich irgendwie....auf ihre kranke Art, vielleicht doch geliebt hat.......kann sein.....
So wie einen diese Menschen mit der einen Hand zu sich her ziehen, weil sie eigentlich Nähe wollen, stoßen sie einen fast gleichzeitig mit der anderen Hand wieder weg, weil sie auch nichts mehr fürchten als genau diese Nähe..............es muss grausam sein, so leben zu müssen......
So, jetzt muss ich aufhören,.....jetzt kommen viele Tränen...tut mir leid.

Liebe Grüße
Laura
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doc60
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Beitrag Mi., 19.01.2011, 10:14

Laura13 hat geschrieben:Zu meinen Gefühlen und Problemen mit ihr, kann ich schon etwas schreiben.

So wie einen diese Menschen mit der einen Hand zu sich her ziehen, weil sie eigentlich Nähe wollen, stoßen sie einen fast gleichzeitig mit der anderen Hand wieder weg, weil sie auch nichts mehr fürchten als genau diese Nähe..............es muss grausam sein, so leben zu müssen......
So, jetzt muss ich aufhören,.....jetzt kommen viele Tränen...tut mir leid.
Sorry, tut mir leid, dass dich das noch so aufwuelht...

Folgendes wuerde ich dich noch gerne fragen:
Warst du ein Einzelkind?
hast du das Gefuehl, dass du da heute nichts an deine Kinder weitergibst?
Und:Wie lange geht deine Therapie schon? Ist da ein Ende vorgesehen oder wie ist das? Wie schliesst man so ein Thema fuer sich ab?

Und vor allem auch: wie geht dein Mann damit um?

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Laura13
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Beitrag Mi., 19.01.2011, 10:45

doc60 hat geschrieben: Sorry, tut mir leid, dass dich das noch so aufwuelht...
Du kannst ja nichts dafür.....
Folgendes wuerde ich dich noch gerne fragen:
Warst du ein Einzelkind?
Nein, ich habe noch einen jüngeren Bruder.
hast du das Gefuehl, dass du da heute nichts an deine Kinder weitergibst?
Genau das war immer meine Angst...und das ist auch der Grund, weshalb ich mich diesem ganzen Schei$$ aus meiner Vergangenheit stelle.....weil ich eben nicht möchte, dass das alles in irgendeiner Form auch nur eine Mini-Auswirkung auf meine Kinder hat.....mein Therapeut hat mir bestätigt, dass ich keine BPS habe.....ich habe eine sehr komplexe Posttraumatische Belastungsstörung......und er bezeichnet mich immer wieder als innerlich sehr starken Menschen und sagte, dass es erstaunlich sei, dass ich SO bin, wie ich bin....(im positiven Sinne...).......ich gehe sehr sehr kritisch mit mir selbst um ,v.a. wenn es um mein Mutter-Sein geht......ich bin sehr streng mit mir selbst (mein Thera meint ZU streng....).......ich tue, was ich kann, um diese Generationenkette zu durchbrechen und das Glied einer neuen Kette zu sein....ich tue mein Bestes....das kann ich sagen.
Und:Wie lange geht deine Therapie schon? Ist da ein Ende vorgesehen oder wie ist das? Wie schliesst man so ein Thema fuer sich ab?
Meine Therapie dauert aufgrund der vielen traumatischen Themen aus meiner Vergangenheit schon länger....ein Ende ist bisher noch nicht absehbar......und wie ich das Thema für mich selbst abschließen soll, weiß ich noch nicht.....ich versuche, irgendwie damit zu leben...mal geht es besser, mal schlechter.......es sind insgesamt tiefe Verletzungen, die nach jahrzehntelanger Verdrängung aufgedeckt werden.....das ist hart......und ich gebe zu, dass es auch Phasen gibt, in denen ich den Mut verliere....
Und vor allem auch: wie geht dein Mann damit um?
Meine Mutter war zu den Zeiten des Kontakts ein riesiges Problem für ihn, klar......und auch sonst hat er es mit mir nicht leicht, was mir auch bewusst ist.....es ist sehr schwierig....aber bisher hat unsere Ehe und unsere Liebe das irgendwie ausgehalten.....

Puh.....ganz schön viele Fragen......
Darf ich jetzt auch mal???

Wie geht es dir denn mit der momentanen Situation? Wie geht es dir damit, wenn du darüber nachdenkst, was deiner Schwester alles so passiert ist in ihrer Kindheit? Wie sehr belastet das alles euch als Familie? Wie geht ihr damit um? Was sagt eigentlich dein Vater zu alledem??? Ihr müsst ja dann einen gemeinsamen Vater haben,...?!

Liebe Grüße
Laura
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und still und gut und voller Frieden sein.

Rainer Maria Rilke

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Beitrag Mi., 19.01.2011, 11:09

Wie geht es dir denn mit der momentanen Situation? Wie geht es dir damit, wenn du darüber nachdenkst, was deiner Schwester alles so passiert ist in ihrer Kindheit? Wie sehr belastet das alles euch als Familie? Wie geht ihr damit um? Was sagt eigentlich dein Vater zu alledem??? Ihr müsst ja dann einen gemeinsamen Vater haben,...?!
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Zur Schwester noch mal: Sie ist ja 19 Jahre juneger als ich. Ist aber sonst dieselbe Situation wie bei dir, sie hat auch noch einen juengern Bruder, der aber eher noch ein wenig hilflos agiert.
Sie hat ihn aber wohl nicht als Verbeundete erlebt, im Gegenteil. Ich habe zu ihm erst seit kurzem Kontakt. Sowohl er als auch die Schwester selbst wussten bisher von ihrem Krankheitsbild ueberhaupt.

Zu mir: Ich selber habe den Kontakt zum Vater schon seit sehr vielen Jahren abgebrochen, er ist ein alter, und sehr einfach gestrickter Mensch, war obendrein ein Oberspiesser.
Zur Mutter der Halbgeschwister hatte so gut wie nichts zu tun, ich kenne sie von frueher, aber nicht mehr. Deshalb war ich auch so ueberrascht, dass diese Frau zu so massiver Gewalt faehig war.

Ich war sehr konsequent, was den Aufbau eines eigenen Lebens betrifft.
Hatte ja auch viele Jahre keinen Kontakt zur Schwester. Sie hatte den vor 10 Jahren zum ersten mal gesucht zu mir, dann aber kurz darauf wieder abgebrochen. Danach vergingen wieder acht Jahre, bis sie mich wieder kontaktierte.

Ja, und nun ist sie wieder weg. Und es werden wahrscheinlich wieder Jahre ins Land gehen, bis man sich wieder treffen wird. Das ist fuer mich aber auch voll in Ordnung so. Ich habe heute genuegend Distanz zu ihr als BL-Erkrankter, um mich und meine eigene Familie zu schuetzen.

Ich denke nicht, dass man ihr wirklich helfen kann. Sie gehoert zu dem Typus, den man wohl nur schwer therapieren kann.

Aber mich interessiert schon, wie es ihr geht und was BL bedeutet fuer sie und mich als "zeitweiser" Angehoeriger.

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