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Do., 20.01.2011, 21:10
Das Problem daran alleine damit klarzukommen ist, dass es ja gerade während der Übertragung(sliebe) darum geht, so, wie man ist, mit all seinen Gefühlen und Gedanken, ernst- und angenommen und eben nicht weggeschoben oder zurückgewiesen zu werden, finde ich. Denn so eine Übertragung geschieht ja, weil wir (ich steck auch mittendrin...) irgendwann in unserem Leben all diese Dinge, die wir da projezieren auf die/den Thera, nicht bekommen haben und vor allem nicht fühlen konnten/durften... Ich war zumindest mit diesen Gefühöen und Gedanken immer allein und sie wurden bagatelliesiert und/oder mir wurde gar nicht erst geglaubt. Insofern denke ich, dass sich die Übertragung eigentlich nur durch ganz viel Drüberreden und gan viel Vertrauen und ganz viel Angenommenwerden damit lösen kann.
An deiner Stelle würde ich deine Thera noch mal konkret drauf ansprechen, wie wichtig dir das ist und dass du es zum Thema machen willst in der Thera, weil es dein Bedürfnis ist diese Abhängigkeit nicht nur loszuwerden oder zu verdrängen, sondern später mit einem sicheren und zuversichtlichen Gefühl von ihr weggehen zu können.
Ich musste meiner Thera auch mind. 2x sagen, dass ich da wirklich und in allen (naja, fast allen zumindest *räusper*) Details mit ihr drüber reden will. Welche Sehnsüchte und Wünsche da in mir sind usw. - sie hat da letzte Stunde etwas ganz Wundervolles zu gesagt: "Denken Sie daran, egal, welche Bedürfnisse, Sehnsüchte und Wünsche Sie haben, sie haben alle ihre Berechtigung und sie sind ganz ganz in Ordnung! Wenn ich irgendwo eine Grenze ziehe (ich hatte sie auf Grenzen angesprochen...), dann tue ich das für mich und nicht, weil ihr Bedürfnis nicht in Ordnung ist! Sie sind ganz in Ordnung damit und ganz richtig!" - Mir hat das im Nachhinein gut getan (in der Situation selbst nicht, weil ich zunächst nur Angst vor den Grenzen gehabt habe), aber dass es ok ist, was ich fühle und dass ich so fühlen darf, das bringt mir inzwischen schon viel. Vorher habe ich mir diese Gefühle manchmal verboten - jetzt sind sie einfach da und vollkommen ok.
Ich habe dir jetzt so viel von mir geschrieben, weil du fragtest, wie man allein damit umgeht. Vielleicht wird es ein wenig erträglicher bis zur nächsten Stunde, wenn du versuchst dich damit anzunehmen und dir immer wieder zu sagen, dass jedes Gefühl, dass da ist, willkommen ist und ok ist und einfach nur sein darf. Das nimmt meiner Meinung nach eine ziemliche Last... Vielleicht konnte ich dir etwas helfen mit meinen Worten, ich hoffe es jedenfalls.
Glg,
kleines.bison
Glg,
kleines.bison
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Die größten Wunder gehen in der größten Stille vor sich. (Wilhelm Raabe)