Einfach neue Therapie möglich?

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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Méabh
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Beitrag Di., 17.04.2012, 14:40

Hallo...

ich möchte euch passend zu meiner beginnenden TherapeutInnensuche noch etwas fragen...

ich hatte schon Therapie - immer bei männlichen Therapeuten. Ich habe immer gedacht, dass ich Frauen so manipulativ und falsch finde, dass ich niemals einer Therapeutin vertrauen würde. (Über das Frauenbild mag ich jetzt nicht diskutieren; ich kenne die Ursprünge, und ich möchte hier keine Frau angreifen, dass sie für mich automatisch so sei.)

Dieses Jahr habe ich nun zum ersten Mal die Vorstellung, dass es gehen und sogar gut sein könnte, zu einer Frau zu gehen. Ich hab nur immer wieder solche Angst davor, dass... es kein Vertrauensverhältnis geben kann, weil ich - obwohl ich es möchte - innerlich zu distanziert bleibe. Oder dass es gar ein Misstrauens - Fiasko würde.

Würdet ihr mir trotzdem raten, es zu versuchen? Ich habe - außer in den ersten 12 Jahren meiner Mutter - niemals einer Frau vertraut. (Also, in "großem" Rahmen. Ich misstraue nicht meinen Kolleginnen oder so, im Alltag.)

Méabh

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Tigerkind
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:04

Nein, also wenn du schon so direkt fragst; Raten würde ich es Dir nicht.

Ich finde die Zeit der Therapie zu teuer und zu wertvoll um zu experimentieren, Deine Frauenproblematik kannst du m.E. auch mit einem Mann erörtern.

Hast Du noch mehr Vertrauensprobleme, nicht nur Frauen gegenüber ?

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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carö
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:09

hallo Méabh,

ich würde dir raten, dir die jeweilige frau/therapeutin einfach persönlich anzuschauen, dann merkst du das sicher am besten, wie es sich anfühlt.

ich kann deine bedenken sehr gut verstehen. mir ging es früher genauso. eine weibl. therapeutin, nein, also ich bin noch nichtmal ansatzweise auf diese idee gekommen.. und das war sicher gut so.

ich komme/kam auch im alltag mit frauen gut aus, hatte immer auch mehr weibliche freunde. verstehe aber die unterscheidung, die du machst bezüglich alltag vs. therapie.

aber ja ich denke auch, dass sich sowas verändern kann. das sagt dir dein gefühl, neugier, weniger angst...

habe in der zwischenzeit in einem anderen kontext (beruflich) eine therapeutin kennengelernt, die zB für mich total vorstellbar wäre. ich suche z.Z. keine therapie, habe aber darüber nachgedacht, ob es für mich mit einer frau denkbar wäre. und ja, habe festgestellt, dass ich inzwischen stärker auf eine bestimmte ausstrahlung reagiere, die vermutlich weniger mit dem geschlecht zu tun hat. das kann man bei männern und bei frauen finden... bei so jemanden würde ich ja sagen... auch wenn ich mir auch sicher wäre, dass es mit einer frau nochmal eine andere herausforderung wäre... die ich mir aber eigentlich inzwischen zutrauen würde.

insofern würde ich sagen.. guck dir die person genau an... achte auf dein bauchefühl. aber nur um des experimentieren willens würde ich das auch nicht machen. der mensch muss passen, weniger das geschlecht.

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Méabh
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:12

Tigerkind... nein, ich habe dieses Vertrauensproblem sonst nicht. Das "Frau" begründet sich auf die Beziehung zwischen meiner Mutter und mir und ist schon in jeder Therapie - da zentraler Punkt in meinem Leben - immer wieder durchgesprochen worden.

Carö... hm. Du meinst, sowohl Mann als auch Frau und dann schauen, was sich gut anfühlt.
Einmal: Ja. Finde ich einen guten Ansatz.
Aber weiter auch: Naja, vielleicht entscheide ich dann doch wieder schnellstens für Therapeuten (m), weil es sich bei ihnen ja so viel sicherer anfühlt... (da könnte dann das Wort "Comfortzone" fallen, dass ich mir da selbst wieder gleich reindrehe ) - - -
Zuletzt geändert von Méabh am Di., 17.04.2012, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Osa
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:13

Hallo Méabh,
ich finde mich sehr wieder, in dem was du geschrieben hast (weshalb für mich aktuell unter keinen Umständen eine weibliche Therapeutin infrage kommen würde).

Das Gefühl, dass das vielleicht gut sein könnte mit einer Frau, sagt das dein Kopf oder dein Bauch?

Warum probierst du es nicht einfach aus und gehst mal zu einem Erstgespräch bei einer Frau?
Wenn das schief laufen sollte und du das Gefühl hast, das liegt nicht an der Person, sondern an ihrem Frau-Sein, kannst du ja wieder auf männliche Therapeutensuche gehen.

P.S.: Überschneidung mit carö, ich schick's trotzdem mal ab.

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Méabh
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:19

Osa, danke, mich interessiert jede Meinung, die hier Kund getan wird, auch "doppelte".

Das Gefühl sagt mir eigentlich eher mein Kopf (jetzt, wo ich das schreibe: Komische Vorstellung... Gefühl aus dem Kopf... )
Ach nein, du fragtest, was mir sagt, dass es gut sein könnte. (Ich las: Nicht gut. Tztzzz...) Das sagt mein Bauch.

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carö
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:25

Méabh hat geschrieben:Aber weiter auch: Naja, vielleicht entscheide ich dann doch wieder schnellstens für Therapeuten (m), weil es sich bei ihnen ja so viel sicherer anfühlt... (da könnte dann das Wort "Comfortzone" fallen, dass ich mir da selbst wieder gleich reindrehe ) - - -
hm, ist das echt so ?

aber sicherheit und vertrauen ist sehr wichtig. kommt auch darauf an, was du bearbeiten willst...

aber eigentlich kann man alles mit einem mann oder mit einer frau bearbeiten... sagt man zumindest so... und das kann ich schon nachvollziehen. denke nur, dass es halt unterschiedliche akzentuierungen gibt bei ner frau oder einem mann. aber das ist auch wieder ne sehr individuelle sache.

wenn du aber speziell mal dran arbeiten willst, dass du dich stärker mit deinem frauenbild konfrontierst oder das thema weiblichkeit .. joa... dann... versuch doch zuerst NUR weibl. therapeuten.. und wenn du nicht fündig wirst, kannst du immer noch weitersuchen und männer in die suche miteinbeziehen. hm...
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Méabh
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:30

Also, das mit dem Erstgespräch und beide Geschlechter in die Suche mit Einbeziehen finde ich schon gut; da war ich viel zu sehr auf Therapeutin fixiert. (Den Wald vor Bäumen... wie so oft...)

Ich denke, das kann ich erst mal so machen. Und dann sehe ich weiter.

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Osa
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:42

Méabh hat geschrieben: jetzt, wo ich das schreibe: Komische Vorstellung... Gefühl aus dem Kopf... )
Vielen Dank, Méabh, für diesen Satz, der mir grad ein Aha-Erlebnis geliefert hat (dass es für mich anscheinend normal ist, zu fragen, ob Gefühle aus dem Kopf kommen. Mir wäre ohne deinen Kommentar noch nicht mal aufgefallen, wie blöd diese Frage ist )

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück und Vertrauen in dein Bauchgefühl bei der Therapeut(inn)ensuche!

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Méabh
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:46

Danke - aber ich finde deine Frage nicht blöd.

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Osa
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:58

Naja, ob blöd oder nicht, die Formulierung der Frage zeigt, wie ich (nicht richtig) ticke (Einbildung, dass auch der Kopf für Gefühle verantwortlich ist, was manchmal echt ein Problem ist, wenn der Kopf immer den Bauch übertönen will )
Sorry für OT.

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Tigerkind
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Beitrag Di., 17.04.2012, 15:59

Was mich mal interssieren würde, wäre: Warum denkst Du überhaupt darüber nach zu einer Frau zu gehen ?

Was ist Deine Motivation dabei ?

LG

Tiger
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Méabh
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Beitrag Di., 17.04.2012, 16:06

Hm... herrje, das ist schwer zu erklären.

Ich hatte das Gefühl, dass... ich bei Therapeuten (m) immer dieselbe Rolle einnehme. Also, ohne es zu wollen, aber wenn ich die Therapien so überblicke, habe ich den Eindruck, dass ich dort immer eine bestimmte Grund- Art habe, über die Monate und Jahre. Selbst, wenn ich sehr unterschiedlich war, im Verhalten dort, war ich einer Meinung nach immer auf eine bestimmte Art ich.

Keine Ahnung, wie ich das beschreiben könnte; ich hatte mir deine Frage nicht gestellt, ich hatte nur so ein Gefühl, dass eine Seite in mir völlig brach liegt und ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie in der Therapie mit einem Mann ( so sehr mir die Therapien geholfen haben) auftauchen könnte.
Mein Verhalten und Fühlen gegenüber Männern und Frauen ist grundsätzlich extremst unterschiedlich.

Hm, konfus, irgendwie, aber danke für den Denkanstoß. Das geht mir sicher noch länger im Kopf herum, vielleicht bekomme ich für mich hilfreiche Assoziationen dazu.

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Méabh
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Beitrag Mi., 18.04.2012, 12:28

Hallo, jetzt also noch mal für alle, die schon PNs geschrieben haben oder/ und es evtl (weiter) versuchen wollen:

Ich möchte keine weiteren PN´s bezüglich "Vertraue endlich den Frauen" oder gar "Ich zeige dir, wie du mir trauen kannst" - Themen.

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candle.
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Beitrag Mi., 18.04.2012, 12:38

Hallo Méabh!

Interessante Frage, da will ich mich gerade mal einklinken. Ich habe mich vor Monaten gefragt wie ich das logisch anstellen sollte in Therapie, weil mich beides in der Zeit sehr getriggert hatte- also Mann und Frau.
Méabh hat geschrieben:
ich möchte euch passend zu meiner beginnenden TherapeutInnensuche noch etwas fragen...

ich hatte schon Therapie - immer bei männlichen Therapeuten. Ich habe immer gedacht, dass ich Frauen so manipulativ und falsch finde, dass ich niemals einer Therapeutin vertrauen würde. (Über das Frauenbild mag ich jetzt nicht diskutieren; ich kenne die Ursprünge, und ich möchte hier keine Frau angreifen, dass sie für mich automatisch so sei.)
Nun habe ich mein Anliegen ja irgendwie verfeinern müssen, denn ohne Therapie ging es ja nicht. So schaue ich also mehr auf Männertypen blondhaarig, bei Frauen müssen die von der Stimme eher ruhig sein- keine schrillen Stimmen, die mich auch an meine Mutter erinnern würden. Ich will das jetzt auch nicht weiter ausführen und auch keinen beleidigen, will sagen, dass es sowohl unter Männer und Frauen auch unterschiedliche Typen gibt, die man nicht mit Elternteilen vergleichen kann, das hat mir sehr geholfen.

Viele Grüße!
candle
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