Hallo Nico
in der Tat, so wie du es beschreibst, ist es in D nicht. Wie erwähnt, aus meiner Sicht: leider. Mittlerweile gibt es in Organspendeausweisen eben die klare Formulierung, dass man dem widerspricht. So wissen Ärzte, Pfleger und vor allem die Angehörigen was zu tun wäre.
Das mit dem Hirntod ist natürlich der heutige Stand.
Ich z.B. erneuere meine Patientenverfügung durchaus. So hatte ich anfangs eine quasi falsche Formulierung drin betreff künstlicher Ernährung oder Antibiotika. Würde also beispielsweise eine gesicherte neue Erkenntnis betreff tot ist tot eintreten, würde ich es ggfalls umformulieren. Wobei ich ehrlich gesagt keinerlei Sinn in einem Leben sehen würde in dem der Hirntod festgestellt wäre.
Hallo Violetta
ich glaube, jede Diskussion erübrigt sich.
Ich schreibe unheilbar, du schreibst von Beinbruch. Ist das unheilbar? Ist das der Sterbeprozess?
Ich schreibe Endstadium und wenn ich mich im Sterbeprozess befinde, du schreibst, wer das bestimmt: ICH! Ich allein solange ich meinen Willen bilden kann. Jetzt. Darum habe ich die Patientenverfügung und ganz klar: Pflegekräften, die nicht mit MEINEM Willen einverstanden sind, gilt so eine Verfügung. Wegen Menschen im medizinischen Apparat die glaube, sich als Gott aufspielen zu können, habe ich die Patientenverfügung!
Essen? Wer mich mit Essen versorgt? Violetta, im Sterbeprozess wird man künstlich ernährt, das WILL ich NICHT. Im Endstadium einer unheilbaren Krankheit zu sein heißt nicht, dass man allein ist.
Und, um es mal klar zu sagen: ich war gelähmt, es hieß, ich werde nie wieder laufen, ich weiß also GENAU wovon ich rede. Ich hatte ja meinen Willen, war nicht tot, nicht sterbend. Um noch deutlicher zu werden: ich habe eine unheilbare Erkrankung, die noch ruhig ist. Ich bin aber weder im Endstadium noch im Sterbeprozess.
Im Fall klinisch tot bestimmen eben NICHT andere, sondern ich, vorab.
Was wenn ich als Pflegekraft damit nicht übereinstimme mit der Verfügung und eine andere Meinung
dazu habe?
DAS ist der Grund, warum ich meine Patientenverfügung seit etwa 20 Jahren habe. Der blanke Horror einer Pflegekraft, einem Arzt ausgeliefert zu sein und vor allem: meinen Angehörigen die Entscheidung zu ubertragen.
Ich habe damals auf einer heute als Palliativ zu bezeichnenden Station einer Klinik ehrenamtlich was getan. Boah, die Götter und Halbgötter die an den Apparaten rumschraubten, Leben verlängerten, welches keines war aus Sicht der Angehörigen und sogar einer Frau die sich mit den Augen verständlich machen konnte, weil es IHRER Weißkittel- Ethik entsprach. Zum K****
Das interessiert mich absolut nicht, was DU mit DEINEM Leben machst. In meins hast du (und kein anderer) dich (wen du die Pflegekraft wärst bei mir) nicht einzumischen. So wie ich mich nicht in deine eNtscheidung, WENN du sie vorab festlegst für den Fall, dass du eben nicht mehr deinen Willen bilden kannst.
Es ist VOLLKOMMEN gleichgültig, was DU darüber denkst wenn ich bei dir liege unter den genannten Voraussetzungen. Du hast gefälligst meinen Willen zu respektieren. Das ist nicht gegen dich persönlich, aber ich befürchte, du verstehst den Inhalt und Sinn einer Patientenverfügung gar nicht.
Violetta, NATÜRLICH kann der Körper noch zucken wenn er Hirntot ist. Das sind Vorgänge die jetzt zu erklären führte zu weit.
Ich möchte überhaupt nicht dass andere die Entscheidung treffen müssen mein Leben zu beenden oder
lebenserhaltende Maßnahmen zu unterlassen, selbst wenn ich das nicht mehr selber entscheiden
kann und ich möchte dieses schon garnicht im Vorraus entscheiden, sterben tun wir alle von ganz
alleine. Wer gibt denn anderen Leuten das Recht über mein Leben zu entscheiden, ich jedenfalls nicht.
Natürlich gibst du anderen das REcht und die Pflicht zu entscheiden, wenn du nicht VORHER was festlegst.
Und natürlich sterben wir eben nicht mehr von allein...Stichwort: Apparatemedizin, Lunge, Herz, Kreislauf, alles nur funktionierend durch Apparate...
Wer entscheidet, wenn du Hirntot bist? Andere. Wer entscheidet, wenn du an Apparate angeschlossen bist? Andere. Natürlich überlässt du anderen die Entscheidung, wenn du nicht während du noch Willen bilden kannst, etwas festlegst.
Das hier könntest du in einer Verfügung festlegen:
lso ich würde wollen,dass bis zu meinem letzten Atemzug alles medizinisch mögliche für mich getan
wird.
Legst du es nicht fest, bist du abhängig von dem was andere entscheiden. Das ist dein Weg, den ich respektiere, aber meiner ist (insbesondere von Ärzten und Pflegern) ebenfalls zu respektieren.
Zum Glück wächst eine Generation Ärzte nach und Pfleger, die es anders sehen und sogar nach Verfügungen fragen.
Rosenrot