Augen-OP in hohem Alter

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Ive
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Beitrag So., 27.02.2011, 16:15

Anastasius hat geschrieben: Mensch, mehr als nur Lichtschatten sondern wieder den Teller auf dem Tisch zu sehen und mich auf 50 cm Entfernung wiederzuerkennen. Ich wäre so glücklich.
Kannst Du Dich denn nicht entsprechend operieren lassen?

Gruß, Ive

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Beitrag So., 27.02.2011, 16:23

Hallo Ive,

Ich schrieb:
Mensch, mehr als nur Lichtschatten sondern wieder den Teller auf dem Tisch zu sehen und mich auf 50 cm Entfernung wiederzuerkennen. Ich wäre so glücklich.
Ive hat geschrieben:Kannst Du Dich denn dann nicht operieren lassen?
Gemeint war meine Mutter. Ich dachte, ein entsprechendes Mißverständnis wäre ausgeschlossen, weil es ja heißt: ". . . mich auf 50 cm Entfernung wiederzuerkennen."

Gruß
Anastasius

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Ive
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Beitrag So., 27.02.2011, 19:10

Hallo Anastasius!

Und ich hab mich schon gewundert ... Ich DUMMERCHEN aber auch!

Na, ist doch gut so.

Gruß, Ive

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Beitrag Mi., 09.03.2011, 23:47

Noch mal ein Besuch in der Klinik. Die Augen-OP meiner Mutter wird sehr kompliziert. Wie weit eine Verbesserung der Sehkraft eintritt (die nun fast Null ist), es kann sein, kann nicht sein. Etwas bin ich aber beruhigt, weil der Anästhesist (Vollnarkose) mit dem grundlegenden Gesundheitszustand zufrieden war.

Gruß
Anastasius

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Ive
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Beitrag Mi., 09.03.2011, 23:55

Hallo Anastasius!

Will denn Deine Mutter diese OP nun?

Gruß, Ive

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Beitrag Do., 10.03.2011, 00:48

Hallo Ive,

ja, sie möchte sie. Sie sagt, schlimmer kann es nicht werden. Sie sieht nur noch Hell und Dunkel, z. B. aus welcher Richtung das Licht einer Taschenlampe kommt.

Ich war mit ihr heute ca. 6 Std. in der Klinik. Langes Warten, zur Anästhesie, zum EKG, dann kommt noch der, dann der . . . Ist ja auch o. k. aber doch anstrengend.

- - - -

Es gab auch eine Situation, die bei allem Ernst auch irgendwie, hm ich weiß nicht, witzig war. Eine Rechtsfrage. Dazu muss man die Umstände kennen. Sie musste ja die Zustimmung zur Operation unterschreiben. Sie sagte, sie kann es nicht mehr, sieht überhaupt nichts mehr und weigert sich auch seit Langem, hat seit Ewigkeiten nichts mehr unterschrieben. Andere Sachen habe ich gemacht.

Sie ist aber wie man so sagt nicht entmüdigt (heute heißt es wohl anders), ich bin also nicht als eingesetzter Betreuer bestimmt worden. Das muss wohl über ein Gericht gehen. Ich habe nur eine notarielle Vollmacht für den Fall, dass sie selbst nicht bestimmen kann in gesundheitlichen Fragen (sog. Generalvollmacht).

Jetzt gab es die Frage mit der Unterschrift. Zusammen mit der Ärztin war sie nicht zu überreden, obwohl sie sagte, sie wolle die OP. Was nun? Die Ärztin meinte, vielleicht könne ich sie doch dazu bringen.

Ich nahm also das Formular und einen Stift und ein leeren Blatt. Wollte mit ihr zunächst ins Wartezimmer. Doch da saßen einige Leute. Das war nicht gut. Denn was nun kam, hätte wohl sehr merkwürdig ausgesehen.

Ich fand noch ein leeres kleines Wartezimmer. Wir setzen uns an einen Tisch. Ich überredete sie, unterschreiben zu üben. Völlig zittrig, sie sah nicht einmal das Blatt wirklich, machte sie irgendwelche riesengroßen Krakel, die nicht im Ansatz wie eine Unterschrift aussahen. Eher Kinderzeichnungen.

Zwischendurch hat es mal irgendwie annähernd geklappt. Dann kam das Formular, ich hielt mit ihr den Stift auf die Anfangsstelle und sie bekam tatsächlich etwas hin, was zwar imens groß war für eine Unterschrift, aber die Ärztin war`s zufrieden. Von außen, kontextunabhängig, gesehen hätte es mit Sicherheit den Eindruck von irgendwelchen Machenschaften gemacht. Es war schon gut, dass wir im Raum alleine waren. Ich war froh, als ich es hinter mir hatte.

- - -

Der OP-Termin steht schon. Ich hoffe soooo sehr, dass es gut wird.

Gruß
Anastasius
Zuletzt geändert von Gast am Do., 10.03.2011, 00:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Ive
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Beitrag Do., 10.03.2011, 00:57

Hallo Anastasius!

Oh je, das kann einem schon Leid tun, so beeinträchtigte alte Menschen, dass sie sich kaum noch selbst helfen können ... möchte selbst eigentlich niemand erleben.

Aber der Akt, dass Du sie auf diese Art dazu bekommen hast ... Guter Vater, guter Sohn, hm?

Gruß, Ive

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Beitrag Do., 10.03.2011, 01:18

Hallo Ive,
Ive hat geschrieben:Oh je, das kann einem schon Leid tun, so beeinträchtigte alte Menschen, dass sie sich kaum noch selbst helfen können ... möchte selbst eigentlich niemand erleben.
Einerseits sehe ich das auch so. Nein, irgendwie wollte ich das nicht. Aber auf der anderen Seite sehe ich das, jedenfalls im besonderen Fall auch ein wenig anders. Ich hoffe, du verstehst mich bei dem richtig, was ich jetzt sagen will.

Meine Mutter hatte ein sehr schweres Leben. Ich hab` es ja schon gechrieben, seit Kindheit ein Auge heraus operiert und auf dem anderen eine Sehkraft von 10%, die sich im Lauf der Zeit immer mehr verringerte. Außerdem seit meiner Lebeszeit psychisch krank. Dperessionen, Zwänge. Bekam in den 50er Jahren eine Analyse bezahlt (und da gab es die nicht, wegen "kleinen" Dingen). Die aber nicht viel geholfen hat.
Fast 40 Jahre Arbeit. Irgendwie musste sie durchkommen. Und ich war ja auch noch da. Wenn auch mit 50 das erste Mal verheiratet, aber eigentlich war sie immer mutterseelenallein. Ihr Mann starb nach ca. 10 Jahren. Irgendwie dachte ich immer, das ist kein schönes, ein trauriges Leben. Manchaml so zwischen durch. Aber so richtig erst viel später.

Unser Verhältnis, ich kam erst mit 13 Jahren nach Hause, war immer kompliziert. Ich kam nicht zu einer wirklichen Nähe zu ihr. Umgekehrt, so richtig da sein konnte sie für mich nicht. Erst seit vielleicht 10 Jahren ist es anders. Ich hatte irgendwo früher mal was geschrieben, es war glaube ich im allerersten Thread von mir. Ich vergesse das nie, denn es ist so wahr: Meine Mutter konnte mir sehr wenig geben, aber sie hat mir alles gegeben, was sie konnte. Und deshalb ist es sehr viel.
Ich glaube, sie merkt(e) die Veränderung und ist deshalb auch manchmal wirklich glücklich, trotz allem.
Ive hat geschrieben:Guter Vater, guter Sohn, hm?
Ich habe lange lange lange das Gefühl gehabt, ein schlechter, mindestens aber sehr ungenügender zu sein. Ich freue mich, dass ich die Chance bekommen habe, ein besserer zu werden. Oder anders gesagt, ich freue mich, dass es zwei wichtige Menschen sind, die gut zu mir sind.

Gruß
Anastasius

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Ive
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Beitrag Do., 10.03.2011, 10:07

Hallo Anastasius!
die gut zu mir sind.

Und zu denen Du nun mit offenem Herzen gut sein kannst, ohne befürchten zu müssen, dass Dir eines Tagen ganz unvermutet Ablehnung "ins Kreuz schlägt", wie anderswo ... Nicht wahr, so ist es?

Gruß, Ive

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Beitrag Do., 10.03.2011, 11:42

Hallo Ive,
Ive hat geschrieben:ohne befürchten zu müssen, dass Dir eines Tagen ganz unvermutet Ablehnung "ins Kreuz schlägt", wie anderswo ... Nicht wahr, so ist es?
Ja, absolutes Vertrauen in das, was am Grunde liegt.

Gruß
Anastasius

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Beitrag Mo., 14.03.2011, 21:23

Puuuh, mir fällt ein Stein vom Herzen.

Die OP war heute. Nicht wie vorgesehen in Vollnarkose. Das hatte der Chefarzt am Morgen entschieden. Wie angekündigt (wegen der Vorerkrankung seit Kindheit) sehr kompliziert, und es hat ewig lange gedauert. Ich wäre, als die Schwester aus dem OP kam und sagte, es sei gut gegangen, ihr am liebsten um den Hals gefallen.

Meine Mutter war noch etwas benommen. aber doch ansprechbar. Auf jeden Fall sieht sie besser und der Schleier ist weg. Sie meinte, sie würde mich sehen. Wie gut, konnte ich schwer einschätzen. Vielleicht wird es noch etwas besser. Sie guckt noch durch eine Plastik-Augenklappe.

Hoffentlich gibt es keine nachfolgenden Komplikationen. Dann können wir auch bald wieder im Garten des Pflegeheims sitzen und sie bekommt mehr vom kommenden Frühling mit.

Ich bin einfach erleichtert.

Gruß
Anastasius

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Empty-Soul
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 21:30

Hallo Anastasius.

Ich kenne es von meiner Oma.
Sie hat damals neue Linsen gebraucht.

Ein Schnittchen, (alte Linse raus?) neue Linse rein - Augenklappe.

Jeden Tag mehrmals habe ich ihr dann eine Augensalbe verabreicht, und zwischendurch gab es Augentropfen.
Sie hat alles problemlos überstanden und war damals schon 88 Jahre alt.

Jetzt guckt sie wie ein Adler ^^

PS: ich möchte hinzufügen, dass meine Oma keine Schmerzen hatte (wobei meine Oma auch echt taff ist) und sie die Linsen innerhalb von drei Wochen (beide) ausgtauscht bekommen hat.
Wie genau das abgelaufen ist, weiß ich nicht, ich war nicht dabei.
Aber sie hat sich zu keinem Zeitpunkt beschwert, und hat auch alles top überstanden.
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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Beitrag Mo., 14.03.2011, 21:52

Hallo Empty-Soul,
Empty-Soul hat geschrieben:Ein Schnittchen, (alte Linse raus?) neue Linse rein - Augenklappe.
Ich hätte auch sonst wohl etwas gebangt. Aber es war eben nicht so einfach. Ich hatte es schon geschrieben. Meiner Mutter wurde mit ca. 7 Jahren ein Auge herausoperiert, das andere, auch operierte Auge hatte nur noch sehr wenig Sehstärke. Nun war sie de fakto ganz blind. Es ging relativ schnell.

Ich kann es nicht erklären, aber eine Menge Schwierigkeiten kamen zueinander. Bei der Voruntersuchung holte ein Arzt den nächsten und der wieder den nächsten. Die Augenärztin hatte meine Mutter in diese Klinik überwiesen, weil , wie sie sich ausdrückte, Chefarzt und Oberarzt "Bastler" seien. Die manchmal noch was hinkriegen, wo eigentlich gar nichts mehr geht.

Morgen fahre ich wieder zum Krankenhaus. Mal sehen, wie es ihr dann geht.

Gruß
Anastasius

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Empty-Soul
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 21:55

Also gelesen habe ich schon. Habe es nur nicht so verstanden, dass sie das Auge wegen der neuen Linse entfernen mussten.
Oder verstehe ich es erst recht falsch jetzt?

Es wird im Grunde nur die erste Haut ein wenig eingeschnitten, die Linse ausgetauscht und danach mit Heilsalbe behandelt, viel ist das im Grunde nicht.

Natürlich liegt der Rest am Patienten und seiner Heilfähigkeit. Aber der theoreitsche Ablauf ist recht simpel.
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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Beitrag Mo., 14.03.2011, 22:19

Hallo Empty-Soul,
Empty-Soul hat geschrieben:Also gelesen habe ich schon. Habe es nur nicht so verstanden, dass sie das Auge wegen der neuen Linse entfernen mussten.
Oder verstehe ich es erst recht falsch jetzt?
Ich kann es nur so wiedergeben, wie es meine Mutter sagt. Sie hatte von Kindheit an angeborenen Grauen plus Grünen Star. Beide Augen wurden damals operiert. Weshalb das eine heraus genommen werden musste, kann sie nicht mehr sagen. Seither galt sie wegen ihres schlechten Sehens als "schwerbehindert", ging auf eine Blindenschule etc.
Empty-Soul hat geschrieben:Aber der theoreitsche Ablauf ist recht simpel.
Ja, das glaube ich schon. Und so habe ich es auch im Netz gelesen. Die Schwester meinte auch, die OP selbst dauere im Prinzp und im Normalfall nur ca. 10 Minuten. Aaaber . . . und das "aber" kann ich dir leider nicht erklären. Doch ich glaube kaum, dass Ober- und Chefarzt und die drei mitberatenden Assistenzärzte mir und meiner Mutter nur Angst machen wollten.

Gruß
Anastasius

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