Einen inneren Anteil bewusst gehen/sterben lassen.

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stern
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 18:47

Innere_Freiheit hat geschrieben:Für mich hat es sich auch als sehr destabilisierend erwiesen, mich in Teile aufzuteilen....
Kann ich nachvollziehen... und wenn man das für sich erkennt, ist es auch gut, wenn man das beachtet. Für mich finde finde ich eine solche Perspektive (je nach Bedarf) in zweierlei Hinsicht nützlich:
- einerseits zu versuchen, besser in Kontakt mit mir zu kommen (z.B. wie oben nur andeutungsweise beschrieben). Aber wie gesagt auch mit Einschränkungen.
- aber andererseits auch zur Distanzierung/Stabilisierung. Z.B. (damit auch distanzierteren) Blick aus einer Art Beobachterposition heraus (klingt jetzt vielleicht absurd, aber erst die Distanz hat mir manchmal erst wieder ermöglicht, wieder oder überhaupt an Gefühle, etc. näher heranzukommen). Oder z.B. dergestalt, dass ich manches (wie Gefühle, Gedanken oder sonstige inneren Vorgänge) nur einem Teil zuzuschreiben versuche... und es also nicht auf meine komplette Person beziehe (gerade wenn etwas destruktiv ist). Aber auch ganz banal gedacht kennen vermutlich viele (vielleicht sogar jeder?) "Konflikte" dergestalt: Ein Teil von mir möchte sich hinlegen, andererseits sollte ich essen kochen oder xyz tun. Also die Ambivalenz in dem Fall ist dann ja eh schon da, und muss ich nicht erst herbeiführen. Insofern
sozusagen mit ihnen verschmelzen.... so dass sie danach dann keine eigenständige Existenz mehr führen müssen......
sehe ich (die höchste Form der Integration=) Verschmelzung aller zu einem Teil nicht als mein Ziel an. Damit würde auch einiges an Flexibilität verloren gehen, vermute ich. Ich tendiere eher zu Kooperation (inkl. Wandlung/Entwicklung von Anteilen). Selbst wenn ich mich natürlich als eine Person wahrnehme, hat eine Mehrteile-Perspektive doch viel Stimmigkeit für mich. Selbst Freud differenziert(e) in Ich, Es, Über-Ich, um die Struktur der Psyche abzubilden.
Liebe Grüße
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jennyfer
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 19:47

Hallo gesprungenes Wasser
gesprungenesWasser hat geschrieben: Allerdings denke ich auch nicht daß das vollständige Sterben möglich ist. Und das ist auch gut so. Denn ich denke, sie alle gehören (und zwar jeder einzelne Anteil und auch deine 21-jährige) zu deinem Ganzen, vielmehr: sie zusammen sind dein Ganzes.(...)
So wie es sich für mich angefühlt hat, ist sie "in dem" Zustand erfroren (in mir gestorben) da sich dieser Anteil nach dem freilassen (finden) nicht mehr zugehörig gefühlt hat (so wie er zu dem Zeitpunkt war).
In dem was du beschreibst ist mir aber etwas anderes aufgefallen. Du identifizierst dich sehr stark mit diesem Anteil, finde ich. Du benutzt das Wort „Ich“ und du beschreibst seine Gefühle sehr genau und auch das was dieser Anteil erlebt. Ich finde auch daß du sehr nah an diesen Anteil herangekommen bist. All das finde ich einen ungemein wichtigen Ausgangspunkt für eine Arbeit mit diesem Teil deines Gesamt-Ich.
Ja, ich bin mir generell sehr nahe. Habe auch schon viel innere Arbeit mit inneren Anteilen gemacht. Doch eben noch nie hat sich so etwas ergeben wie gestern. Es war sehr stimmig, sowie friedlich - nach dem grossen Chaos, weil "so" (nach dem freiwerden der 21 jährigen) alles nicht mehr zusammengepasst hat. Dieser Anteil hatte so grosse Sehnsucht sterben zu dürfen. Weil sie eben "so" nicht mehr ins System gepasst hat.

Ist aber schwer zu beschreiben, vllt gelingt es mir durch eure Beiträge mit der Zeit besser, dadurch dass ich darauf eingehe. Ich lese sie mir erst jetzt der Reihe nach durch, und antworte direkt auf das was mich anspricht.

Liebe Dank für dein Interesse, sowie deine Rückmeldung
jennyfer
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jennyfer
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 19:57

Hallo stern,

Für mich kann ich jetzt nur schreiben, dass ich den Anteil nicht weghaben wollte, sondern dass er in dem Zustand in dem ich ihn gefunden habe, gehen wollte. (wohin auch immer, dass lasse ich mal aussen vor).

Dieser hatte sich durch eine akut verletzende Situation eines anderen Menschens "weggeliftet" (so fühlt es sich nach dem finden an, also in einen Lift rein, und Türe zu, und neben mir mit-existieren, jedoch ohne fühlbaren Einfluss - auch keine Angst) Ich wusste nichts von seiner Existenz, würde es auch sehr treffend beschreiben.

Ich fühle schon lange, dass mir was in meinem Leben fehlt, vllt (könnte es sein, sowie auch nicht so sein) war das ein unbewusstes mit mir mitleben (eben aussen vor doch eben das Gefühl "es fehlt was". Kann das aber nicht einfach so schreiben, da sich vieles gerade in mir verändert. Ich stehe viel besser auf dem Boden, ich spreche viel selbstbewusster mit Menschen, auch mit fremden Menschen. Ich stehe viel mehr zu mir, und habe heute bei der Arbeit eine ganz neue Seite an den Tag gelegt. Eine Seite die sich eben nicht mehr alles gefallen lässt, von den auch so guten Kolleginnen. Daher bis jetzt sehr positiv. (ich behaupte nicht das das alles von dem gestrigen Erlebnis kommt, jedoch räume die Möglichkeit bewusst ein)

Mir fällt noch ein, dass ich dieses Liftgefühl schon öfters hatte. Also das selbe wie beim "finden" dieses Anteiles (wurde mir erst da bewusst das ich dieses Gefühl kenne). Daher denke ich jetzt, war das mein Einfluss vom weggesperrten Anteil. Wird aber noch nachwirken...ist immer so

Liebe Grüsse
und danke für deine Beschreibung, wie du das für dich bei dir wahrnimmst.


jennyfer
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 20:04

jennyfer hat geschrieben:Dieser Anteil hatte so grosse Sehnsucht sterben zu dürfen. Weil sie eben "so" nicht mehr ins System gepasst hat.
Jeder Anteil "passt" und gehört ins System. Er ist da und man hat sich damit auseinanderzusetzen, auch wenn einem Anteile d,j und l ggf nicht passen und man b, i und o viel toller findet.

Nicht dieser Anteil hat eine Sehnsucht. Du hattest diese Sehnsucht, daß dieser Anteil "stirbt". Wobei sterben hier wohl für sowas wie "einfach weg sein" steht.
Das Problem ist aber, daß solche weniger geliebten Persönlichkeitsanteile nie dadurch verschwinden daß man sie abspaltet und los haben will. Sie können nur durch Annahme, Akzeptanz und Arbeit an ihnen ihren Platz finden und sich mit der Zeit abmildern.

Du schreibst, daß du viel Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen machst. Evtl zu viel, und du vergisst, diese Anteile zu integrieren, du gibst ihnen eine eigenständige Stimme, aber mir scheint, du gibst ihnen auch mehr Autonomie als sie innerhalb deiner Psyche haben sollten.
Weil letztlich sind da keine Anteile. Das bist alles du in deinen diversen Facetten.

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jennyfer
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 20:10

Hallo Innere_Freiheit
Innere_Freiheit hat geschrieben: Prinzipiell sollte man außerdem nicht zu sehr in Vorstellungen und Bilder abdriften, sondern eher bei Körper-Empfindungen und Gefühlen bleiben.
Ich arbeite nur mit meiner Wahrnehmung. Die Bilder helfen mir um es einzureihen, oder abzulegen. Das ist und war immer schon so bei mir. Ich habe auch früher fast nur in Bilder geschrieben. Es ist für mich ein Beschreiben meiner inneren Bilder, die zu meinen Gefühlen sowie Körperempfindungen gehören.
Unter diesen Bedingungen habe ich heilende und positive Erfahrungen gemacht.
Mit gehenden / sterbenden inneren Anteilen habe ich jedoch noch keine Erfahrungen. - Für mich hat es sich auch als sehr destabilisierend erwiesen, mich in Teile aufzuteilen.... Mein Weg ist daher, wenn es überhaupt mal um Anteile geht, diese ganz Anzuschauen, ganz zu ihnen, so wie sie sind, "Ja" zu sagen, und sie dann zu integrieren, .... sozusagen mit ihnen verschmelzen.... so dass sie danach dann keine eigenständige Existenz mehr führen müssen......
Ich beschreibe mal drauflos. Als ich diesen Anteil gestern gefunden habe, da habe ich ihn mir immer wieder durchgehend angeschaut. Gefühl, reingehorcht, wieder gefühlt...Und ich fühlte durchgehend dasselbe. Dieser Anteil hat "so" nicht mehr dazugehört. Also nicht in dieser Form. Es war Chaos pur, dieses richtig leidige "ich sehen mich gehen zu dürfen", weil ich eben "so" keinen Platz mehr habe. Ich gehöre "so" nicht mehr mit dazu. Vllt wäre es vergleichbar mit einem Zeitsprung. Man landet Jahrzehnte weiter vorne, im alten Zustand, und alles um sich herum hat sich bereits verändert. Sogar der Auslöser der Tatsache, "warum" oder "was" zu diesem damaligen Zustand geführt hatte. (also der Umgang damit ein ganz anderer ist, doch dann stehst du da - und alles kommt klar, nur dieser Anteil eben nicht, da er es nicht mitbekommen hat...(so fühlt es sich heute an.
Aber wie gesagt, das was du hier beschriebst, fühlt sich total stimmig, .... ja fast schon heilig an! - Ich wünsche dir, dass du damit einen tiefen Heilungsschritt machen konntest.
Lieben Dank, ich kann von mir sagen, dass ich eine genaue "Nacharbeiterin" bin. Also ich gehe nie weiter, vor mir nicht alles klar ist, oder ich alles stimmig einreihen konnte. Darin bin ich bereits geübt.

Liebe Grüsse
jennyfer
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jennyfer
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 20:12

Hallo Müncherkindel, ich schreibe wie ich es fühle. Das sind meine Gefühle. Und ich beschreibe wie ich damit umgehe. Nicht mehr und nicht weniger. Ich behaupte nicht, dass dies für jeden gültig sein mag. Ich ignoriere keinen Anteil von mir, wenn du das so verstehst, dann ist es leider Deins. MIr ist klar, dass ich Eins bin. Das ist halt meine Form der Veränderung. Es so zu erleben oder mich so auszudrücken.


Lg jennyfer

Ich mache hier eine Pause, da Kopfweh und fiebrig. Ich melde mich wieder
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 18.12.2010, 20:39

Ja klar sind das Gefühle. Und es ist auch gut, seinen Gefühlen nachzuspüren. Aber es gibt da eine Grenze, wo dieses Nachspüren zu einem schwelgen und abdriften aus der Realität in reine Innenwelten wird. Und das ist etwas das nicht gut tut, besonders wenn man schon psychische Probleme hat, ich vermute mal deswegen betreibst du diese Innere Anteile Übungen.

Machst du diese Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen denn im Rahmen einer Psychotherapie unter fachkundiger Anleitung oder experimentierst du hier einfach so pi mal Daumen drauflos und machst gerade das was du spannend findest und dir in den Sinn kommt?

Weil exzessives, willentliches Aufspalten in Persönlichkeitsanteile wird auf lange Sicht destabilisierend auf deine Psyche wirken und nicht stabililsierend oder heilend.

Wenn du deinen Geist zu sehr einlädst "zu spinnen", um es mal ganz provokativ so zu nennen, also sich in seinen Innenwelten einzuspinnen, und da so richtig reingehst, und du das regelmässig über einen lägneren Zeitraum praktizierst, dann wird das mit der Zeit auf bisher stabile Bereiche übergreifen und das ganze Fundament deiner Persönlichkeit destabilisieren.

Die Tatsache daß du offenbar etwas ratlos bist und hier Austausch darüber suchst zeigt, daß es losgeht, daß du die Kontrolle verlierst und das ganze in ungesunde und seltsame Bereiche abdriftet mit denen du so alleine nicht mehr klarkommst.

Ein Forum ist aber nicth der Platz sich Hilfe für irgendwelche eher exotischen Psychoexperimente zu holen die man so mit sich anstellt.

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MrN
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Beitrag So., 19.12.2010, 01:01

So würde ich das nicht sehen. Ich glaube, wenn jennyfer hier schreibt, es hat sich ganz stimmig für sie ergeben, dann sollte das auch so sein.

Mich erinnert die Geschichte an eine Erfahrung, die ich "Phönix aus der Asche" getauft habe. Das hat mir damals sehr geholfen, mich selbst zu stabilisieren und so nicht nur lebensfähig zu bleiben, sondern sogar recht erfolgreich zu sein.

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jennyfer
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Beitrag So., 19.12.2010, 08:42

münchnerkindl hat geschrieben: Die Tatsache daß du offenbar etwas ratlos bist und hier Austausch darüber suchst zeigt, daß es losgeht, daß du die Kontrolle verlierst und das ganze in ungesunde und seltsame Bereiche abdriftet mit denen du so alleine nicht mehr klarkommst.

Ein Forum ist aber nicth der Platz sich Hilfe für irgendwelche eher exotischen Psychoexperimente zu holen die man so mit sich anstellt.
Jetzt ist es einfach nur noch übergriffig (auch wenn du es gut meinst) was du schreibst. Ich bin nicht ratlos, ich frage ob das auch jemand in einer ähnlichen Form erlebt hat. Ich drifte nicht ab, ich bin damals als 21 jährige abgedriftet. Du kannst dir kein Bild machen, weil einfach das Internet sehr einseitig ist. Wenn du es als deinen Auftrag ansiehst mir einreden zu wollen, dass ich rumspinne oder psychisch krank bin, dann lass ich dir Deinen Glauben. Ich schreibe immer wenn mich was beschäftigt, und das ist einfach so. Weil ich unter dem Schreiben besser oder bewusster nochmals einreihen kann.


Man könnte alle feinfühligen Menschen gleich in eine Klinik verbannen, da sie ja nur da hingehören, weil sie einen Zugang zu ihren Gefühlen haben. Ja, die Kliniken sind ja alles so heilig, und keiner ist je schlechter ausgestiegen als er rein ist. (zynissmus aus)

Ich werde nun noch die offenen Beiträge beantworten, dann wird es mir hier ehrlichgesagt zu blöde. Und mit wem ich was privat mache, oder bespreche in welcher Therapieform, oder gar nichts, das geht keinen was an. Wer sagt das alle Therapeuten auch gute Therapeuten sind. Meine sitzt wenn ich dort bin nur da, und sagt sie machen dass immer sehr gut mich sich alleine klar. Daran ist nichts verwerfliches. Sie ist unter anderem EMDR Therapeutin. Doch ich gehe nicht mehr regelmässig dahin, wenn du das auch noch wissen möchtest.


Wie gesagt, ich antworte jetzt noch auf die offenen Beiträge, und werden dann weitersehen.

Lg jennyfer
Zuletzt geändert von jennyfer am So., 19.12.2010, 09:33, insgesamt 1-mal geändert.
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jennyfer
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Beitrag So., 19.12.2010, 09:02

Hallo Gothika
Ich kenne das. Gut. Zu gut. Es hat in der Tat etwas "esotherisches", auch wenn mir das Wort nicht gefällt, weil es so vorbelegt ist. Was du da beschreibst ist das Prinzip einer "Seelenteilrückholung". Ziemlich exakt sogar. Unter dem Stichwort könntest du googlen, wenn du mehr zu solchen Erfahrungen wissen willst...
Ich habe Erfahrungen mit schamanischen Reisen. Da geht es bewusst um ein zurückholen, verarzten, behutsam aufnehmen (wieder eingliedern). Doch ich habe es eben in ERSTER Art (im Erlebnis) erlebt, dass ich sie gehen hab lassen. Darum fragte ich ob das jemand so schon mal erlebt hat. Wobei das keine schamanische Reise war. Ich habe da nur mal Erfahrungen gesammelt, und das war es auch schon.
Nur eines muss ich anmerken: Seelen(an)teile können nicht sterben. Sie verwandelt sich höchstens, integrieren sich neu ins Gesamtgefüge, transformieren, aber sie sind nicht...weg.
Das kann ich eben noch nicht erklären. ES hat sich so angefühlt, als ob dieser Anteil "so wie er war" gehen konnte (ich konnte das nur mit sterben vergleichen, weil ich es so vernommen hatte, als es geschah) . Es ist ja auch alles noch sehr frisch.
jennyfer hat geschrieben: Sie war eingesperrt, und hat nicht mitbekommen, was alles verarbeitet wurde. Als sie heute ans Licht kam, wusste sie nicht wie ihr geschah. Da war kein Platz mehr für sie, sie konnte sich nirgends einreihen. Körper sowie Seele passten nicht mehr zusammen, der Abstand viel zu gross...
Genau dieses Phänomen...! Sehr gut wahrgenommen. Sehr gut beschrieben. Meine Hochachtung! Doch genau da hapert es noch. Ziel der Sache ist es, dass alte Seelen(an)teil bewusst wahrzunehmen, es auf den aktuellen Stand bringen und wieder neu und anders in sich zu integrieren. Im Moment passt das noch nicht, aus den von dir gesagten Gründen. Also wird es sich wieder in seine Schattenwelt zurückgezogen haben und von dort aus (unbewusst) leider auf dich wirken. Aber es ist nicht...weg! Oder aber es ausreichend "Liebe und Loslassen" mit dabei, dass es sich - bereinigt in neuer Gestalt integrierte. Im ersten Fall wirst du bald zum Gewohnten Zustand zurückfallen. Im zweiten Fall wirst du von ganz alleine die Welt irgendwie mit "anderen Augen" sehen, dir ganz von alleine neue Selbsterkenntnisse zufallen...(manchmal auch mit dem Gedanken: Wie konnte ich das nur so lange übersehen?) und du irgendeine neue "Fähigkeit" an dir feststellen. Dann weißt du: Das Seelenteil ist wieder nach Hause gekehrt und neu geboren.
Ich habe jetzt so viel zitiert damit der Zusammenhang bleibt. Ich habe sie nicht weggebracht. Sie lag friedlich wollend erfroren im Schnee. Ich registrierte durch das angetippt werden ihrer, dass sie in dem Zustand nun nie mehr sein wird (wie sie es zuvor war/für mich fühle sich das als gestorben an). Doch ich wusste nicht ob ich sie jetzt wohin bringen solle, oder ob sie so neben (mit mir) bleiben kann. Ich fühle sie nicht mehr wie sie zuvor war, sondern ich fühle mich gut, sowie ganz anders (der hohe Wellengang ist weg, die Wellen sind friedlicher, viel kleiner im Alltag, vorher war es das auf ein riesiges Hoch ein tiefes Tief folgte).

Gestern fühlte es sich auch so an, als ob dieser Teil im Schnee erfrieren wollte, um einen neuen Teil mit meinem im Schnee verstorbenen langsam körperlich erfrorenen Pferd bilden zu können. (doch dieser Teil meines Pferdes war ja schon 24 Jahre in mir, es ist schwer zu beschreiben). Meinem Freund schrieb ich nach dem Erlebnis "sie haben sich verschmolzen, und gehören nun so in mir zusammen". Ist aber alles schwer zu benennen. Das sind eben Gefühle. Da werde ich noch ein wenig Zeit brauchen, um das alles erfassen zu können. Es ist als ob diese zwei Teile friedlich in mir fliessen. Worte sind da oft einfach schwer zu finden, oder zu hart. Da ist keine Verzweiflung oder negatives dabei. Es fühlt sich an, als ob der Zustand von damals gestorben ist (das würde es auch treffen)
Rein metaphorisch: Wenn Seelenanteile wie kleine (SUB-)Persönlichkeiten sind, die kommen und gehen und sterben können... wohin lösen sie sich nach ihrem Tod auf und wo werden sie wiedergeboren: IN DIR. Es kann also nie WEG sein im Sinne von nicht mehr anwesend.
Das sehe ich heute auch so. Darum hilft mir das Schreiben, da ich einfach sehr gefühlsmässig veranlagt bin. Beim Schreiben hilft mir mein Verstand sozusagen alles zusammenzufügen.


Danke für deinen Beitrag

Liebe Grüsse
jennyfer
Zuletzt geändert von jennyfer am So., 19.12.2010, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
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jennyfer
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Beitrag So., 19.12.2010, 09:17

Liebe carö
carö hat geschrieben:
ich denke auch wie gothika oder auch andere, die das ähnlich beschrieben haben, dass diese teile nicht weg sein werden. sie leben im verborgenen in einem weiter und werden sich andere wege suchen, um noch "oben" ins bewusstsein zu kommen. ein seelenteil, der sterben will, will mE viel mehr gesehen werden... und anerkannt, akzeptiert, gehalten, verstanden und integriert werden... es ist nie ein zeichen von heilung meiner ganz persönlichen meinung nach, wenn etwas in einem sterben will. es zeigt vielmehr einen unlebendigen teil in einem selbst an, der im grunde wünscht, wieder da sein zu dürfen - lebendig und wahrgenommen sein zu dürfen -
Ich empfand den Zustand dieses Anteiles (da er nicht mehr dazu passte so wie ich ihn gefunden habe) als verstorben (gehen lassen). Vergleich Zeitreise (wobei ich nicht sage das war eine, doch so kann es besser beschrieben werden) (und ja da sind Worte einfach oft nicht mächtig genug um zu formulieren was gefühlt oder gemeint wird) "Ein Teil wacht nach 15 Jahren auf, oder wird eingesperrt entdeckt. Drumherum hat sich alles verändern können, doch nur er hat nichts davon mitbekommen. Er pass nicht mehr, und fühlt sich verloren sowie am falschen Platz und sucht nach einer Umgliederung. Durch sein sterben lassen (ich habe es halt so empfunden nach dem Erlebnis) war es friedlich.

Dieser Teil wollte ja schon mit 21 sterben, vllt war das alles nur ein "ja du darfst in dem Zustand nun gehen, da die Schmerzen des damaligen Übergriffes nicht mehr real vorhanden sind. Vllt war das alles auch nur eine Nachbefriedigung um für mich anzunehmen (seelisch anzunehmen) das ich dort eben diese Sehnsucht hatte, mit 21. Das Leugnen hilft ja nichts weiter. Es war ein einlassen auf diese damaligen Gefühle, da alles nicht mehr gepasst hat.

Somit wäre dann eigentlich das "mich auf dieses damalige Gefühle einlassen" eine Nachbearbeitung da da ja ganz vieles währenddessen in mir geschehen ist (was nicht hier steht, ich habe ja nur das Gefühle des gehen wollens dieser 21 jährigen beschrieben) ich habe sie ja nicht gefunden und sie starb. So war es nicht.

Sehr schwer zu vermitteln...

Liebe Grüsse
und danke
jennyfer
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münchnerkindl
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Beitrag So., 19.12.2010, 10:24

Naja, da du andere Deutungsangebote als deinen eigenen, zB den von Gothica oder Carö ja eh auch einfach wegwischst, und wieder auf deine Interpretation von dem Anteil der sterben will und stirbt zurückkehrst, warum postest du das ganze dann in einem Forum, wenn dir an einer Diskussion nichts gelegen ist?

Wenn du an Input von aussen, ausser welchem der genau das bestätigst was du eh schon denkst eh nicht wirklich interessiert bist?

Du deutest was von einem traumatischen Ereignis an, du deutest an daß du einen Traumatherapeuten hast aber kaum regelmässig hingehst, warum auch immer und der Therapeut dir sagt wie toll du doch alleine klarkommst. Was für mich jetzt nicht unbedingt auf einen Therapeuten hindeutet mit dem es passt. Du erwähnst daß du meinst, einen Seelenanteil eines verstorbenen Pferdes in dir zu haben und wirst ausgesprochen kratzbürstig wenn jemand zu hinterfragen versucht ob das was du machst so sinnvoll ist.

Weil ja, es ist ein Psychoexperiement ins blaue rein was du da machst. Du hast keine Anleitung, du kannst dich nicht darauf verlassen daß das erprobt und "sicher" ist was du machst, du hast niemanden der das objektiv von aussen betrachtet und mir dir aufarbeitet was dabei rauskommt und dich in der Spur hält und dafür sorgt, daß du dich nach der Arbeit mit Anteilen wieder geerdet in der normalen Realität ankommst. Du begibst dich auf ziemlich unkontrollierte innere Reisen und dann deutetst du es so wie es dir am genehmsten ist.

Du hast offenbar ein ernsthaftes Trauma erlebt, was auch immer und nun bastelst du da im do it youself verfahren aus der esoterischen Ecke dran rum. Die Tatsache daß du so kratzbürstig bzw wegwischend reagierst wenn jemand die Sinnhaftigkeit eines solchen Vorgehens oder deine Deutungen in Frage stellt zeigt, daß du dich so einigermassen in etwas verrannt hast und im grunde garnicht mehr zugänglich bist für Input und Hilfe von aussen, da du nur noch deine Welt und deine Sicht gelten lässt.

So wie man sich selbst nur schwer den eigenen Blinddarm operieren kann, so ist es aber ziemlich schwierig und nicht ohne Risiko, ohne kompetente Hilfe von Aussen mit irgendwelchen Methoden in die Tiefen der eigenen Psyche einzusteigen.

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MrN
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Beitrag So., 19.12.2010, 12:55

Liebes münchenerkindl,
mir scheint, daß Du Dich etwas sehr an den Worten hochziehst:
münchnerkindl hat geschrieben:Wobei sterben hier wohl für sowas wie "einfach weg sein" steht.
Ich kann die Meinung bzw. Erfahrung von Gothika nur bestätigen, daß das "Sterben-lassen" von einer spontanen Reintegration der vitalen lebensfähigen seelischen Anteile gefolgt wird.

Es handelt sich dabei nach meiner Erfahrung auch nicht um eine komplexe Psychotechnik, welche vom Uneingeweihten nicht beherrschbar ist:
Die einfachste und grundlegendste Yoga-Übung heißt nun mal "Shavasana", also "Tote-Mann-Stellung". Sie dient dazu, sich tief zu entspannen und zu erden, sich geistig wie seelisch frei zu machen - und um zurück in den Alltag zu finden.

Im Grunde geht es dabei - in ziemlich drastischen Worten halt -doch gerade darum:
münchnerkindl hat geschrieben:Sie können nur durch Annahme, Akzeptanz und Arbeit an ihnen ihren Platz finden und sich mit der Zeit abmildern.
Du als Buddhistin müßtest doch sehr gut wissen, daß sich Illusionen von selbst auflösen, nachdem sie erst als solche erkannt worden sind.
Jennyfer hat wohl einen solchen Anteil voller Illusionen in sich entdeckt, erkannt und aufgelöst - und das Ganze ziemlich unvermittelt, spontan und daher sehr natürlich. Was also sollte daran so bedenklich sein. Es war ein Schritt der psychischen Selbstheilung, des "inneren Friedens", wenn man so will.

Glaub mir, die andere Seite kenne ich auch, also, wenn ein Persönlichkeitsanteil einen anderen mutwillig umbringen will. Das führt aber zu völlig anderen Wahrnehmungen, nämlich zu extremen Selbstvorwürfen und innerem Unfrieden - ganz anders, als Jennyfer es hier beschrieben hat...

Liebes Kindl,
ich weiß nicht, mit welchen Selbstversuchen Du Dich selbst in die Psychose geritten hast. (Hab ich doch richtig verstanden?!) Ich weiß auch nicht, wie Du da wieder herausgefunden hast. Das würde mich schon auch interessieren. Vielleicht könnte ich dann auch noch etwas zu Deiner, anscheinend ziemlich ernsten, Geschichte beisteuern.

Deine Befürchtungen in Bezug auf Jennyfer kann ich jedenfalls nicht teilen.

LG
MrN

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münchnerkindl
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Beitrag So., 19.12.2010, 13:55

MrN hat geschrieben: Du als Buddhistin müßtest doch sehr gut wissen, daß sich Illusionen von selbst auflösen, nachdem sie erst als solche erkannt worden sind.
Das tun sie nur, wenn man direkt ihre "Leerheit" als Substanzlosigkeit erkennen kann laut buddhistischer Lehre. Eine intellektuelle Einsicht hilft hier nicht und eine emotionale Sehnsucht ebenfalls nicht.
Und das ist der Effekt von Meditation.
MrN hat geschrieben:ich weiß nicht, mit welchen Selbstversuchen Du Dich selbst in die Psychose geritten hast. (Hab ich doch richtig verstanden?!) Ich weiß auch nicht, wie Du da wieder herausgefunden hast. Das würde mich schon auch interessieren.
Ich hab einige Tage in einer Psychiatrie verbracht und Neuroleptika geschluckt, das hat das Wahnerleben in das sich meine inneren Prozesse verstrickt haben gebrochen und mich in die Realität zurückgeholt.

Ich sage nicht daß hier unbedingt sowas drastisches wie eine Psychose droht. Ich sage nur, daß exzessive derartige Beschäftigung mit dem unterbewussten Innenleben nicht nur nicht weiterhilft sondern auf Dauer besonders bei "vorgeschädigten" Menschen die Psyche weiter destabilisiert, da die Integrität eines "Ichs" samt dessen gesunden und intakten Anteilen untergräbt. Weil wenn man solchen unterbewussten Anteilen und Prozessen den Raum gibt in den bewussten Geist einzudringen und dort zu ernst genommen und sogar personifiziert zu werden, dann werden sie diesen Raum auch irgendwann beanspruchen und diese ganzen Phänomene werden sich weiter verbreiten. Man trainiert quasi seinen Geist in so einem Modus zu laufen und dann tut er das irgendwann gewohnheitsmässig.

Das hat was von Goethe's Zauberlehrling. Irgendwann ekommen die Geister die man ruft ein Eigenleben udn wird sie ggf nicht mehr so ohne weiteres los. Besonders im Fall von psychischen Erkrankungen einfach so mit dem Unterbewusstsein rumzuspielen ist einfach nicht ganz ohne.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am So., 19.12.2010, 13:58, insgesamt 1-mal geändert.

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stern
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Beitrag So., 19.12.2010, 13:56

Es handelt sich dabei nach meiner Erfahrung auch nicht um eine komplexe Psychotechnik, welche vom Uneingeweihten nicht beherrschbar ist
Kommt drauf an, was man macht... also es gibt durchaus auch Therapeuten, die bilden sich fort, um entsprechendes Patienten vermitteln zu können. Offenbar fällt somit nicht alles unter die Kategorie "auch vom Uneingeweihten beherrschbar"... sondern kommt halt darauf an, wie in einem Vorposting schon angedeutet. Und die Beherrscharbeit ist durchaus ein wichtiger Punkt, finde ich. Also dass man (oder notfalls ein Therapeut von außen) dahingend begrenzen kann, dass keine unerwünschten Effekte davon ausgehen... und ich sag' mal so: gerade bei "Traumageschichten" (auch noch bei ein paar anderen Sachen) kann ja besonders mangelnde Kontrolle i.e.S und in weiteren Sinnen zum Verhängnis werden. Insofern finde ich Mükis Wahrnhinweise dahingehend durchaus berechtigt. Und Begrenzung ist für mich schon mitunter ein wichtiges Stichwort (worauf auch meine Thera bei mir wert liegt, so mein Eindruck): Losgelöst von Jennyfer, sondern allgemein: Nicht jeder innerer Vorgang ist auch heilsam... und schon gar nicht allein wegen der Tatsache, dass es ein innerer Prozess ist. So, das sind meine Ausschweife dazu .

Zurück zum eigentlichen Thema: Zum Punkt "Anteil passt nicht (mehr) ins System, will ich später aus meinen Erfahrungen heraus auch noch etwas schreiben, möchte das allerdings erst noch etwas sortieren.
Zuletzt geändert von stern am So., 19.12.2010, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
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