Was sagen/tun bei 'grundlos' schlechtem Befinden?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Dornröschen Dorn
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Beitrag Fr., 10.12.2010, 16:52

Schönes Thema!


Weil genau so geht es mir meistens auch, wobei ich schon mich bischen traue es dann doch zu versuchen mit Hilfe holen/anrufen. Ich hab gerade was ähnliches:


Ich weiss, dass ich Hilfe brauche, doch ich habe einfach keine Lust mehr alles von meiner Lebensgeschichte zu erzählen, damit sie den Inhalt begreifen.. Und dann kommt immer doch nix (eine neue Lösungsstrategie zb. Oder Linderung!) raus. (gestern so erlebt *seufz).


Fragen:


Muss man immer soo weit ausholen, damit die einem richtig helfen können (zb bei der Tel. Seelsorge) ? Reicht es nicht *nur* das derzeitige Problem zu schildern?
Ich hab keine Lust mehr zu reden.. (also über mein gesamtes Leben.. Ich will nur endlich eine Lösung für den schei* Schmerz der nicht weggeht und vlt ein paar andere Probleme. Aber nicht immer alles von vorn bis hinten quatschen und dann kommt einfach garnichts raus was mir hilft . Aber vlt liegts an mir? Keine Ahnung. Oder es gibt eben nur Beratung und keine Linderung in solchen Instituten? Ich weiss es nicht..)


Und gibt es Hilfe ohne Schubladen-denken ohne Diagnosen und einfach nur auf das Problem einzugehen und nicht mich dann da oder dorthin zu schicken, sondern Linderung? Gibt es Linderung oder nur Beratung?


Was sind eure Erfahrungen davon und Meinungen? (wäre wichtig, wenn mir jemand darauf antwortet.. Überlege was ich weiter tue/tun kann, und würde eure Meinungen dann dazu gerne mal lesen. Vlt bringen sie mir neue Ideen. ).


LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Fr., 10.12.2010, 17:09

Zum allgemeinen Thema:


Ja, man fühlt sich auch sooooo klein (oder nicht?) wenn man denn mal anruft, finde ich. Und dieses "ich schaffe das alleine und andere haben ja nötigeres" usw, kenne ich auch zu gut, leider. Ich fühle mich zur Zeit wie so ein kleines Kind - eckelhaft irgendwie. Noch blöder finde ich vom Gefühl her, wenn man ins Forum schreibselt und sehr stark nach einem Rat sucht und sozusagen auf die Hilfe ja angewiesen ist.


Auf Hilfe allgemein angewiesen zu sein ist auch ein Thema für sich, finde ich. *InDieRundeWerf.


Wie fühlt ihr euch dabei, wenn es arg dringend ist? Fühlt ihr euch nur "klein" innerlich oder wie in etwa? Ausser natürlich dieses "andere haben wichtigeres". Ich weiss auch immer nicht, was ich zuerst sagen soll.


LG
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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 10.12.2010, 17:30

Ganz lieben Dank für Eure ganzen Antworten. Ich würde überall so gern was dazu schreiben, aber bin krank, und heute ist mein Kopf so dicht, dass ich keine vernünftigen Antworten zustande bringe. Hol ich aber noch nach und freu mich bis dahin über jede/n, der/die auch noch was beizutragen hat.

Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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Keksin
Helferlein
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Beitrag Fr., 10.12.2010, 19:24

Hi !

Gibt es grundlos schlechtes Befinden ?

So viel mehr fällt mir dazu ad hoc nicht ein,

Lg, Keksin

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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 10.12.2010, 19:58

Ich hatte wohl ganz vergessen, heute was zu trinken. Nachdem ich das getan habe, ist mein Kopf schon wieder klarer. Also, ich probier mal häppchenweise, meinen Senf dazuzugeben:

Chandelle, ich finde auch, die Reaktionen derer, bei denen man um Hilfe bittet, sind enorm wichtig dafür, ob man sich später nochmal traut. Damit hängt wahrscheinlich auch ein Stück weit meine "Heilung" zusammen:
Dampfnudel hat geschrieben:
Dass meine Therapeutin denken könnte, dass ich alles nur vorspiele und es mir nicht wirklich schlecht geht, habe ich auch lange befürchtet.Keine Ahnung warum eigentlich. Sobald es mir mal ein bisschen besser ging, hatte ich in den ersten Wochen und Monaten auch immer Angst, dass ich nicht mehr kommen dürfte. In diesen beiden Punkten bin ich inzwischen aber immerhin "geheilt".
lostmind hat geschrieben: Darf ich fragen, wie du diese Heilung geschafft hast?
zu Punkt 1: Ich habe mehr gezeigt, wenn es mir schlecht ging, habe einen Teil meiner Schutzmauer abgebaut, mich getraut, Symptome anzusprechen, die mir bisher entweder zu unwichtig (zu Unrecht, wie sich zeigte) oder zu unangehm vorkamen und meiner Thera dadurch vielleicht auch erst die Chance gegeben, richtig mitzukriegen, wie es mir geht. Sie nimmt es inzwischen sehr ernst, wenn es mir nicht gut geht und fordert mich dann auch immer wieder von sich aus auf, mich zu melden, falls ich es brauche (was ich halt leider nicht so gut hinkriege). Und auch dass sie mir inzwischen auf den ersten Blick ansieht, wie es mir geht, ohne dass ich erst "herumjammern muss", hat meine Angst vertrieben, dass sie mir nicht glauben könnte. Irgendwann habe ich ihr mal gesagt, dass es mir hilft, wenn sie ihre Einschätzung ausspricht, wie es mir geht, weil ich dann leichter darüber sprechen kann. Seitdem macht sie es oft, und so gut, dass es kein Zufall sein kann, sondern sie wirklich zu merken scheint, ob es mir gut oder schlecht geht. Die letzten Zweifel sind verschwunden, als ich ihr vor einiger Zeit was erzählt habe, worüber wir so noch nicht gesprochen hatten und sie das sehr ernst als "keine Kleinigkeit" bezeichnet hat. Also im Grunde habe ich mein Verhalten geändert, daraufhin hat sie ihr Verhalten geändert, und dadurch gab es für die Angst keinen Grund mehr.

zu Punkt 2: Ich habe inzwischen genug Rückfälle erlebt, um zu wissen, dass das Gefühl "ich brauche aber jetzt noch Therapie" während einer guten Phase keine Anstellerei von mir ist, sondern dass ich das wirklich noch brauche, um auf Dauer besser klarzukommen. Das hat mir so zu Anfang keiner gesagt, und um die Erfahrung zu machen, hat es eben ein paar Monate gebraucht. Dazu kam, dass, wenn eine gute Phase ein paar Wochen angedauert hat, mein Bedürfnis nach Therapie auch nachgelassen hat, so dass ich gemerkt habe, dass ich meinem Gefühl trauen kann, und dass meine Therapeutin meine Angst, nach dem Ende der genehmigten Stunden nicht allein zurechtzukommen, auch ernst genommen hat und sagte, wenn es nötig sei, sei auch noch eine Verlängerung möglich, und die würde sie auch gern beantragen.
Einmal habe ich ihr auch auf den AB gesprochen, dass ich mit ihr gern darüber sprechen würde, ob es trotz der guten Phase, die ich gerade hatte, sinnvoll sei, einen Termin auszumachen und dass ich daran zweifle, ob ich das "dürfte". Darauf hat sie gar nicht reagiert, bis ich von selbst auf die Idee gekommen bin, dass das vielleicht ein dummer Gedanke war und ihr das auch gesagt habe. Danach hat sie sofort zurückgerufen und gefagt, wann ich denn gern kommen möchte

Soweit mal fürs erste, die nächsten Häppchen kommen bestimmt

LG Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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Dampfnudel
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 13:05

hungryheart hat geschrieben: ja, und auch akzeptieren, dass man den sinn oder grund (, warum es einem shlecht geht) vielleicht gerade nicht sieht, aber dass es ihn dennoch gibt und man ihn später sehen wird.
Ja, das ist sicher eine wichtige Voraussetzung und für mich auch ein wichtiges Thema. Ich frage mich gerade, ob ich mir in solchen Situationen vielleicht in einer hinteren Ecke meines Kopfes solche Vorwürfe mache, dass es mir schlecht geht, dass ich es nicht geschafft habe, mich zusammenzureißen, meine Gedanken genügend zu kontrollieren, dass sie mich nicht herunterziehen usw., dass ich diese Akzeptanz nicht aufbringe und es deswegen dann auch nicht schaffe, darüber zu sprechen. Jedenfalls stößt das irgendwas in mir an, wenn ich Deine Worte lese. Scheint wichtig zu sein Danke!

Dornröschen, Deine Abneigung, alles immer wieder neu aufzurollen und zu erklären, kann ich gut nachvollziehen. Bei der Telefonseelsorge würde ich jetzt auch mal denken, dass das nicht so wichtig ist - die müssen und können ja auch nicht umfassend helfen, sondern in erster Linie zuhören (wobei wir wieder bei dem Problem wären, dass es wenig zuzuhören gibt, wenn die Anruferin kein Wort rausbringt... ) und einem für kurze Zeit das Gefühl zu geben, dass sich einer Zeit nimmt und da ist und dadurch vielleicht auch den ersten Schritt aus dem Teufelskreis der inneren Isolation ermöglicht. Das wäre jedenfalls das, was ich mir erhoffen würde. Bei Therapeuten und Leuten, die einem längerfristig Linderung verschaffen sollen, indem sie mit einem Probleme bearbeiten, stelle ich es mir aber problematisch vor, wenn sie den Hintergrund nicht kennen und damit auch nicht wissen, durch welche Brille man denn das Leben betrachtet.
Dornröschen Dorn hat geschrieben: Und gibt es Hilfe ohne Schubladen-denken ohne Diagnosen und einfach nur auf das Problem einzugehen und nicht mich dann da oder dorthin zu schicken, sondern Linderung? Gibt es Linderung oder nur Beratung?
Ich würde jetzt mal vermuten, dass es solche Hilfe auch gibt und dass Diagnosen zum Teil auch wirklich nur gestellt werden, weil es zum Beispiel für Gutachten und Anträge nötig ist. Ich habe schon von einem Therapeuten gehört, der sagt, bei Patienten, die privat zahlen, sei er in der angenehmen Situation, nur auf dessen Probleme eingehen zu können, ohne sie durch Diagnosen etikettieren zu müssen.
Spontan würde ich jetzt mal sagen, dass man die Linderung im Wesentlichen nur durch eigene (Denk-)Verhaltensänderungen herbeiführen kann, und dass Therapeuten dafür eine Beratung geben können, wie man das schaffen kann. Aber vielleicht hängt das auch von der jeweiligen Therapieschule ab?! Weiß nicht, ich finde die Frage ein bisschen schwierig zu beantworten, weil ich wenig von den Hintergründen weiß. Magst Du vielleicht ein bisschen genauer schreiben, was für eine Form von Beratung/Therapie Du machst bzw. hier meinst und wie das da-oder-dorthin-Schicken aussieht/aussah?

Keksin, nein, ich glaube auch nicht, dass es wirklich völlig grundlos schlechtes Befinden gibt. Ich meinte auch nicht, dass das schlechte Befinden tatsächlich grundlos ist (deswegen habe ich auch die Anführungszeichen gesetzt), sondern dass ich in dem Moment keine Gründe nennen kann. Aber eben danach (also nach den Gründen) bin ich schon oft gefragt worden, wenn es mir nicht gut ging. Warum geht es Ihnen nicht gut? Wodurch wurde das ausgelöst? Und ich würde das ja auch erstmal fragen, wenn mir jemand sagen würde, dass es ihm nicht gut geht. Mein Problem ist halt, dass ich Hemmungen habe, Gesprächsangebote anzunehmen, wenn es mir so schlecht geht, dass ich einfach nichts weiter dazu denken kann als "Mir geht es schlecht, ich halte es nicht mehr aus". Wenn ich das aufgrund meiner Sprachlosigkeit nicht mal mehr aussprechen, geschweige denn sagen kann, woher das nun kommt und was man dagegen tun könnte. Wenn ich vielleicht auch schon Antworten und Hilfsvorschläge erwarte, die ich in der Vergangenheit dazu bekommen habe und die nicht gewirkt haben (vielleicht erwarte ich auch zu viel???). Wenn ich mir selbst nicht vorstellen kann, wie der andere mir noch helfen soll, ich aber merke, dass ich allein immer weiter eine immer engere Sackgasse ohne Wendemöglichkeit gerate und den Rückwärtsgang nicht finde, so dass ich eben allein nicht wieder herauskomme.

Es ist schon so, dass ich es dann hilfreich finde, mit jemandem zu sprechen. Das schafft wieder so eine kleine Verbindung zur allgemeinen Welt, die mir helfen kann, den Weg zurück zu finden, heraus aus der inneren Hölle, aus der ich eben allein den Ausgang nicht finde. Aber wie soll ich so ein Gespräch beginnen, wenn ich mein Problem nicht mal mehr ausdrücken kann? Ich meine, es kommt ja keiner an und sagt: "So, Dir geht es also schlecht, dann will ich mal von mir aus mit Dir reden, damit es Dir wieder besser geht." Kann er ja auch kaum, wenn er gar nicht weiß, worum es gerade geht, oder?
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Dampfnudel
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 13:07

Und noch ein kleiner Nachtrag, der die 5000 Zeichen überschritten hat:

Inzwischen habe ich noch vier weitere Anrufversuche unternommen. Zweimal kam einfach nur das Besetztzeichen und zweimal eine automatische Ansage, dass sie gerade ein Seelsorgegespräch führen und ich bitte später nochmal anrufen solle.
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chandelle
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 13:07

Dampfnudel hat geschrieben: Chandelle, ich finde auch, die Reaktionen derer, bei denen man um Hilfe bittet, sind enorm wichtig dafür, ob man sich später nochmal traut.
Dazu mußt Du Dich erstmal trauen bevor Du wertest. Erfahrungen sammeln eben.

chandelle

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Dampfnudel
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 13:21

Wie meinst Du das mit dem Werten?
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chandelle
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 13:23

Dampfnudel hat geschrieben:Wie meinst Du das mit dem Werten?
Na Du redest Dir Hilfen offenbar schon vorher extrem schlecht.

chandelle

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Dampfnudel
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 13:59

Ach so meinst Du das. Naja, an der Stelle hatte ich eigentlich schon an meine eigenen Erfahrungen gedacht. Es ist ja nicht so, dass ich noch nie um Hilfe gebeten hätte. Und meine Erfahrungen sind eben die, dass ich in solchen Fällen gefragt wurde, warum es mir schlecht geht und was ich machen könnte oder was mir helfen würde. Und solange ich das sagen konnte, war es ja auch ganz gut. Aber wenn ich es nicht sagen konnte, oder wenn ich in der Therapie einfach nur noch stumm da gesessen habe, dann kam eben auch nicht viel Hilfreiches zurück.
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Dornröschen Dorn
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 14:04

Hi!


Nur kurz (ich anwtorte dann später auf das Andere ):


Hatte ich auch schon paar Mal mit dem nicht durchkommen da! Aber wähle doch sonst irgendeine Krisennummer! Was bei dir vlt in der Nähe liegt von deiner Stadt aus gesehen (da gibts lange Listen im Netz!) .


LG
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naja
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 14:13

Meiner Meinung nach hat schlechtes befinden immer einen Grund oder Gründe.
Nur spürt man die manchmal nicht und kommt erst nach längerer zeit drauf, was ursachen und Gründe dafür sind.

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chandelle
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 14:23

Dampfnudel hat geschrieben: Aber wenn ich es nicht sagen konnte, oder wenn ich in der Therapie einfach nur noch stumm da gesessen habe, dann kam eben auch nicht viel Hilfreiches zurück.
Verstehe, aber sich da dann in Enttäuschungen reinzudrehen bringt ja auch nichts.

Wenn es Dir schlecht geht, kannst Du es dann hinnehmen und einfach mal so "rumhängen"?

chandelle


Gast
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 16:11

Hallo Dampfnudel

nein, ich kann aus meinen Erfahrungen sagen, dass ich nicht alles aufrollen musste oder sollte.

Als ich dort anrief, wusste ich nicht wo mir der Kopf stand, im wahrsten Sinne des Wortes.
Zu allem Überfluss fühlte ich mich sehr im Stich gelassen durch meinen Therapeuten.

Zu dem akuten Problem, damit quasi unter einer Art Schock stehend kam, dass der Termine verschob, die dann überhaupt nicht stattfinden konnten, weil sie dann von ihm komplett abgesagt wurden.
So stand ich da mit dem neuen Ballast, im Kopf die angefangenen Dauerbelastungen (bearbeitend...) und war kurz vor'm durchdrehen.

Als ich also dort anrief war ich voll mit den Themen der Therapie und dem hinzugekommenen.

Ich habe im Prinzip nur stammelartig sagen können, was mich bewegt, Fragmente. Nicht weinend, aber irgendwie ohne Worte. Die Frau am Telefon lud mich ein. Fragte vorsichtig an, ob ich mir vorstellen könnte, dorthin zu kommen. Ob ich das schaffen würde. Sie sagte sogar, dass man auch notfalls zu mir käme...

Ich schaffte es dann ein paar Tage später (glaube ich, ich habe keine Einzelheiten in Erinnerung aus dieser Zeit im Mai...) dorthin zu gehen.
Mir wurde wirklich geholfen, sogar angeboten trotz oder sogar wegen der Therapie (von der mir nicht klar war, ob sie weitergeht, weil der Thera nicht klar geug war...) so oft zu kommen wie ich es brauche. Um dann immer die gleiche Perso n sprechen zu können, sei es gut, wenn ich anriefe vorher

Ich habe dort auch im weiteren Verlauf nicht mal Ansatzweise erzählt, was so los ist in meinem Leben. Qauasi nur dieses eine Miniteilchen aus meinem Leben welches mich fast an den Rand des Gefühls brachte, 'verrückt' zu werden dort bearbeitet.
Auch als dann sich herauskristallisierte, dass mein Therapeut weitermacht (das stand zwar nie in Frage, aber bei mir kam seine dramatische Art zu schieben, dann abzusagen, mehrfach, so an), blieb dieses Thema ausserhalb meiner Therapie und ich bearbeitete die Punkte in der Krisenberatung

Was will ich damit sagen: du musst nichts erzählen aus dem was sich in deinem Leben so zurechtbraut, um für etwas akutes Hilfe zu bekommen.

Übrigens: besetzt ist öfter, einfach weil es (noch) zuwenig Berater, Therapeuten, Seelsorger gibt und die auch kein Geld haben. Das sind (fast) alles Ehrenamtliche.

Versuch es w eiter.

Rosenrot

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