Mit den 'Feinden' leben - wirkliche oder vermeintliche

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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luftikus
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 15:11

Ab wann ist eigentlich jemand ein Feind? Ist er schon ein Feind, wenn er mich einfach nicht mag, oder erst, wenn er gegen mich Dinge unternimmt, die mir schaden könnten?

Ich denke, es gibt sicher etliche Leute, die mich nicht mögen, aber das äußert sich im Wesentlichen einfach darin, dass sie nichts mit mir zu tun haben wollen, mir aus dem Weg gehen oder mich ignorieren. Das ist mir zwar unangenehm, aber ich fühle mich dadurch nicht ernsthaft gefährdet oder bedroht.

Menschen, die mir ernsthaft schaden wollen, sind mir zum Glück bisher nicht begegnet. Drum würde ich jetzt mal sagen: ich habe keine bzw. nur wenige Feinde. Aber auch ich denke: vielen Menschen bin ich einfach egal. Manchmal reagiert zwar jemand feindselig auf mich, aber das sind meistens Zufallsbegegnungen, und dann gehe ich eher davon aus, dass die Feindseligkeit weniger mich persönlich meint, sondern eher aus einer allgemein negativen Stimmung des Gegenübers resultiert.

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Ive
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 15:17

Ganz lieben Dank an Euch für Eure für mich sehr wertvollen Rückmeldungen; in jedem Beitrag ist etwas, was mich nachdenken lässt. Muss ich noch ein bisschen, bevor ich genauer drauf eingehe ...

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chandelle
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 15:22

Es ist eben immer die Gratwanderung, wenn man sich nur psychologisch einläßt, denn Menschen sind so vielschichtig. Das was an Dir gut ist, baut Dir und mir vielleicht auch Fallen auf. Man muß aber in die Fallen nicht reintreten, sondern drüberspringen.

chandelle

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Rezna
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 16:43

Ein Feind ist für mich ein Mensch, der soviel in mich investiert wie ein Freund - nur eben zu meinem Schaden. Er hat ein ebensolch intensives Interesse an mir, wie ein Freund - mir zu schaden. Ein Freund will, dass ich lebe, glücklich und erfolgreich lebe. Ein Feind will mich tot sehen und auf meinem Grab tanzen. Er würde meinen Untergang als (s)einen Erfolg sehen und feiern gehen.

Es gibt aber Kritiker und Gegner, und das ist etwas völlig anderes. Gerade wenn man Kunst macht, sich weiterentwickeln will, ist Kritik unumgänglich. Man muss sie annehmen und kann daraus lernen oder sie fallen lassen, sich rechtfertigen oder erklären ist da Tabu (bzw. zeigt den "Möchtegern" oder Anfänger), denn dann hätte die Kunst versagt. Menschlich ist es zwar ein bisschen anders - aber ähnlich. Kritiker kritisieren und der Inhalt kann für mich wichtig und lehrreich - oder sinnlos sein. Entsprechend meine Reaktion. Annehmen oder Ignorieren.

Gegner hingegen sind Menschen, die sich messen wollen. Entweder weil sie einen anderen Inhalt vertreten - oder sie vertreten sogar den selben Inhalt - wollen ihren Rang erfahren, verteidigen. Man kann Gegnern auch weniger ausweichen, den manchmal sind sie im Chef, dem Kollegen oder einem Kontrahenten bei seinem Hobby zu finden - ihre Existenz beflügelt aber auch den eigenen Wachstum.

Ich erlebe manchmal an Mitmenschen, daß sie Dinge sofort sehr persönlich nehmen und sich binnen Sekunden im Krieg fühlen können. Ich würde sie als die nicht kritikfähigen eher unreflektierten Menschen beschreiben. Sie stricken etwa mit viel Mühe und Einsatz einen Pullover. Die Mühe ist lieb gemeint, aber nicht sichtbar, das Werkstück ist von schlechter Qualität. Solche Menschen wollen hören, wie toll das Werkstück war - weil sie sich die Mühe gemacht haben, weil sie einen guten Gedanken dabei hatten... das wollen sie gelobt wissen. Nun kommt aber jemand daher und nimmt das Werkstück auseinander, erklärt, wie schlecht es gearbeitet ist, schlechte Technkik, schlechtes Material, schlechtes Finish. Diese Kritiker werden dann sofort als Feinde wahr genommen und derjenige der den Pullover machte vertrickt sich in wirre Gefühle der Verzweiflung. Er fühlt sich persönlich angegriffen. Nicht seine Arbeit - um die es eigentlich geht. Er beginnt nicht nur, sich völlig sinnlos zu rechtferigen, sondern sprüht übelst Hass...
Eigentlich ist dahinter nur Angst. Denn der Kritiker hat nie den Menschen gemeint - im Gegenteil - hatte solche Hochachtung, dass er das Potential erkannte, anstatt blind zu schleimen.

Man muss schon aufpassen, daß man nicht in jedem Kritker, Gegner, Diskussionspartner... einen Feind glaubt. Wer sein Leben permanent so bedroht sieht, dessen größer Feind ist die Angst.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Saul
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 17:53

luftikus hat geschrieben:Ab wann ist eigentlich jemand ein Feind?
Feindseligkeiten gibt es sicherlich auch unter Freunden hin und wieder, aber unter Feinden keine Freundschaftsbekundungen.

Vielleicht muss sogar jemand, der heute Feind ist, ein ehemaliger Freund gewesen sein.

Nicht jede Freundschaftsbeziehung ist symbiotisch. Aber ich gehe davon aus, dass es eine jede Feindschaftsbeziehung mehr oder weniger ist. Ihr muss demnach eine symbiotische Freundschaftsbeziehung vorausgegangen sein. Den Gedanken an Feindschaft assoziiere ich mit dem Gefühl von Hass. Beides kenne ich zwar nicht. Aber ich nehme mal an, dass eine starke Nähe gewesen sein muss, bevor Hass oder Feindschaft daraus werden kann - ja, symbiotisch muss diese Nähe gewesen sein.

Ive, mit wievielen Menschen aus dem Internet hast du symbiotische Beziehungen?

Saul

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Ive
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 18:46

Saul, mit niemandem, denk ich. Bin gerade etwas verwirrt - nach Deiner Definition hab ich keine Feinde ... *Ive denkt immer noch nach*
Zuletzt geändert von Ive am Fr., 03.12.2010, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.

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chandelle
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 18:48

Ich denke auch schon, mag man denn von einem Feind reden, dann steckt er mehr in einem selber.

chandelle

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Ive
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 19:01

Hm. Ich merke ja schon länger, dass ich teilweise zumindest ein Problem damit habe, 'adäquat' zu reagieren, dass ich von mancher Wut dann 'weggetragen' werde, mehr als mir lieb ist. Interessanter Gedanke jedenfalls, dass ich mir die Feindbilder, zumindest zum Teil, selbst aufstellen könnte ....

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Phönixia
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 19:14

Hallo Ive,

ich habe jetzt nicht alle antworten gelesen. Und vielleicht wurde ja schon eine ähnliche Antwort gegeben.

Du redest von "Feinden." Sogar von "Forumfeinden".

Aber vielleicht geben wir diesen Streitereien, Meinungsverschiedenheiten und was noch so alles soviel Bedeutung. Welche Bedeutung haben sie denn?
Was ist schon meine Meinung gegen deine Meinung?
Welche "weltumspannende" Bedeutung hat denn so was? Gar keine, das ist meine Meinung. Ein anderer wird eine andere haben.
Oder wenn dich jemand "dumm" anredet, welche Bedeutung hat das?
Es hat immer nur soviel Bedeutung, wie man selbst der Sache gibt. Sieht man aber ihre Belanglosigkeit, ihre Nichtigkeit, so verschwindet vielleicht jeder Ärger, jede Verletztheit und was sonst noch damit im Zusammenhang stehen mag.

Wer ist selbstbewusster? Der, der aggressiv um eine belanglose Sache kämpft und sich aufreibt? Oder der, der sich einfach umdreht und sich den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zuwendet? Diese Dinge sollten Freude sein.
Und man sollte sich nicht wegen "Nichts" das Herz vergiften.
Die Dinge haben nur Bedeutung, weil wir ihnen eine so große Bedeutung geben.

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Else
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Beiträge: 745

Beitrag Fr., 03.12.2010, 19:29

Guten Abend Ive,

gehe ich jetzt richtig davon aus, dass es Dir hier primär um "Feindbilder", oder die, die sich vermeintlich so entpuppen, aus dem Nirwana des www geht und Dich das im RL eher nicht so beeinflusst?

Ich für mich habe auch erst den Umgang mit "virtuellen Menschen" ein Stück weit lernen müssen. Wenn ich auch glaube, dass ich da immer noch im Prozess bin, aber eben schon ein bisserl weiter, als noch vor kurzer Zeit.

Für mich war es eher das Problem des Abgrenzens von der Realität und das Einsehen, dass man hier (oder anderswo) eben doch anonym ist und das macht u.a. auch das Anfeinden bzw. das Ausleben von... hmmm.... ich nenn´es jetzt mal "verschollenen Gefühlen oder Bedürfnissen" leichter. Sprich: Der ein oder andere traut sich auch eher Dinge zu, die im RL nicht denkbar wären und dies auch das ein oder andere Mal vllt. etwas vorschnell.

Ich bin da in Teilen auch recht naiv herangegangen (evtl. bin ich das sogar in Teilen sowieso), habe mich zwar virtuell nicht sofort aufgeklappt, wie ein offenes Buch, aber war gefühlt ebenso authentisch, wie im Leben. Und ich weiß noch, dass ich z.B. in den ersten Phasen auf Single-Börsen immer TOTAL von der Rolle war, wenn ich die Unterschiede zwischen I-Net und RL erleben durfte...musste
Ich habe das ja (aus für mich gutem Grund) nie getan und konnte es gewissermaßen gar nicht durchholen....bzw. nur ansatzweise verstehen.

Ähnlich mit dem Anfeinden bzw. mit dem Gang "durch die kalte Küche", den ich auch immer wieder mal wahrnehme. Aber ich habe heute (zumindest in Teilen) begriffen, dass das a) oftmals gar nicht auf mich persönlich bezogen ist (zumindest ziehe ich mir nicht alle Schuhe an) und b) selbst wenn, ich dann mit einem gewissen Abstand drauf schauen kann.

Dennoch lese ich hier gern von Usern, die da in der Abgrenzung noch ein erhebliches Stück weiter sind.

LG Else
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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leserin
Forums-Insider
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Beiträge: 280

Beitrag Fr., 03.12.2010, 19:32

Hi Ive,
ich glaube, dass du zu sehr gemocht werden willst, und es dich daher umso mehr (für mich außergewöhnlich hart) trifft, wenn es mal nicht so ist. Bei mir entsteht der Eindruck, dass du deinen Selbstwert eigentlich aus deinem Fremdwert ziehst.
Wenn deine Beiträge ankommen gehts dir gut, wenn nicht, ziehst du dich oft gleich gekränkt zurück. Dass du es gern jedem recht machen willst, gefallen willst, leite ich auch daraus ab, dass du deinen Beiträge gerne hintennach editierst oder löscht, wenn jemand auf deinen Ursprungsbeitrag nicht positiv reagiert. Würde dir raten, dass zu lassen, damit machst du dir nämlich auch keine Freunde. Wenn etwas falsch ankam, kannst du es ja auch mit einem weiteren Beitrag richtig stellen, statt rückwirkend gefällig zu editieren. Funktioniert im echten Leben ja auch nicht. Was gesagt ist, ist gesagt und kann nicht "gelöscht" werden. Dass du es hier trotzdem auffallend tust, kommt dann oft "falsch" rüber. Vor allem stehen dann die Antwortenden doof da, weil ihre Antwort gar nicht mehr zu deinem Beitrag passt.
Steh doch zu dem, was du meinst, und schreib was neues, wenn du deine Meinung änderst oder sie missverständlich ankam. Wie man das halt auch im Gespräch machen würde. Oder lass dem anderen einfach mal seine Meinung, mußt dich ja nicht rechtfertigen und korrigieren. Auch ne Möglichkeit.

Und generell glaube ich, du nimmst alles ein wenig zu persönlich hier und das Forum generell zu wichtig. Was kümmerts dich, ob dich ein dir völlig fremder Mensch aus einem Forum mit deiner Meinung oder dir ingesamt einverstanden ist, oder nicht?

Lg
Leserin (Antifeindin - mit lediglich anderem Zugang zu diesem Medium hier)

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Thread-EröffnerIn
Ive
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Beiträge: 1398

Beitrag Fr., 03.12.2010, 21:44

Hallo allesamt, jetzt kam so viel, dass ich gar nicht mehr auf jeden Beitrag einzeln eingehen kann ...

Ich meine, jeder von Euch hat ein Stück weit Recht. Vor allem das Relativieren, das Nicht-so-ernst-Nehmen von Beiträgen bzw. "Anfeindungen" (die ich jetzt schon mal in Anführungszeichen setze) - sicherlich eine Sache, die objektiv betrachtet, schon richtig ist. Aber subjektiv?

Nicht zu reagieren kann Stärke sein, okay, aber manchmal erscheint es mir zumindest dann auch wie Schwäche. Wieso auf Unverschämtheiten, Angriffe aus dem Hinterhalt und was sonst noch so vorkommt, nicht reagieren? Man fühlt sich dann ja auch gewissermaßen öffentlich bloß gestellt, oder gehts Euch nicht so?

Klar entwickelt jeder seine Abwehrstrategien, und die sind nicht immer unangreifbar. Mir ist ja selbst klargeworden, dass ich hier noch etwas lernen kann. Oder sollte.

Leserin, so abgeklärt wie Du bin ich einfach noch nicht. Was heißt, "möchtest zu sehr gemocht werden"? Seh ich nicht, ich bin durchaus auch mal 'un-nett', ungemütlich oder auch barsch; diesen Teil kann ich von mir aus nicht recht nachvollziehen.

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Gast
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Beiträge: 2049

Beitrag Fr., 03.12.2010, 21:59

Hallo Ive,
Ive hat geschrieben:Nicht zu reagieren kann Stärke sein, okay, aber manchmal erscheint es mir zumindest dann auch wie Schwäche. Wieso auf Unverschämtheiten nicht reagieren?
Das mit dem als schwach zu erscheinen, finde ich selbst nicht so wichtig.
Ich reagiere meist auch nicht buddhistisch und habe ehrlich gesagt auch keine besondere Lust dazu. Bei Unverschämtheiten gibt`s "was hinter die Löffel". Manchmal ist den Betreffenden gar nicht klar, was sie gemacht haben, wo die Unverschämtheit liegt. Das ist mir dann auch egal. Mögen sie es als Entwicklungshilfe begreifen. Wenn nicht, dann nicht. Hauptsache, ich habe meine Ruhe. Klappt in der Regel ganz gut.

Gruß
Anastasius

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comus
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Beiträge: 876

Beitrag Fr., 03.12.2010, 22:23

Ive hat geschrieben:Wieso auf Unverschämtheiten, Angriffe aus dem Hinterhalt und was sonst noch so vorkommt, nicht reagieren?
Dinge werden dann als negativ empfunden, wenn sie als solches bewertet werden, nicht weil sie es sind. Bewertungen sind was höchst individuelles und willkürliches, ein Problem zu lösen, bedeutet eben auch das eigene Bewertungssystem zu verändern. Leider besteht das oft nur aus, "entweder ist was total schlecht oder sonst muss es perfekt sein, dazwischen gibt es nix".

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(V)
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 23:21

Ive hat geschrieben:Wieso auf Unverschämtheiten, Angriffe aus dem Hinterhalt und was sonst noch so vorkommt, nicht reagieren? Man fühlt sich dann ja auch gewissermaßen öffentlich bloß gestellt, oder gehts Euch nicht so?
Ich empfinde es als unangenehm, aber nicht als Bloßstellung. Gründe:

a) Betreffende Personen regen sich dann in der Regel erst so richtig auf, steigern sich hinein. Wen sie in Wahrheit bloßstellen sind sie selbst. Ihr Ruf erleidet meist - ohne dass sie es selbst begreifen - den deutlich größeren Schaden.
Den Spruch "Wer auf andere zeigt, deutet mit drei Fingern auf sich selbst" hab ich mir vor langer Zeit verinnerlicht. Viele sehen dies alleine schon intuitiv genauso. Wenn nicht... d.h. Menschen, die sich von Gerüchten und Querulanten aufhetzen lassen, nun ja, auf die kann ich getrost verzichten.

b) Ich mag nicht auf die Stufe herunterziehen zu lassen. Vor Menschen, die konstruktive Kritik mit persönlichen Beleidigungen und offenen "Anfeindungen" verwechseln, die nicht zu sachlichen Diskussionen oder Klärungen gewillt sind und was das ganze Reportoire sonst noch so hergibt... vor solchen Menschen verliere ich den Respekt, sie sind daher meiner Zeit, Energie, Nerven, Aufmerksamkeit nicht wert.

c) Leute, die mich kennen oder mögen, werden sich nicht davon irritieren lassen. Leute, die mich noch nicht kennen, mögen sich ihr eigenes Urteil bilden. Wer sich KEIN eigenes Urteil bilden kann oder möchte, darf mEn gerne bleiben wo der Pfeffer wächst, auf solche Bekanntschaft lege ich keinen Wert. Leute, die sich hingegen ihr eigenes Urteil bilden... will ich mich diesen - nur weil mich ein anderer provozierte - von einer meiner schlechten Seiten präsentieren? Wohl eher nein.

Nennen wir es doch u.a. einfach mal Selektion. Der Nutzen, auf diese Weise gezielt selektieren zu können, mit wem ich mich abgebe bzw. wer überhaupt Interesse an meiner Person hat... überwiegt einige der Nachteile.

Fernerhin: Die weitgrößere BLoßstellung wäre, sich provozieren zu lassen. Wobei ich der Meinung bin, dass grobe Unwahrheiten auf Faktebene durchaus kurz und knapp richtig gestellt werden sollten.

Generell: Zwischen zwei Fronten zu stehen und wählen zu müssen... da kann überhaupt erst nur geschehen, nachdem sich zwei Fronten gebildet haben. Wie heißt es so schön: man stelle sich vor, es herrsche Kriege und keiner gehe hin...?

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