Ist es Angst oder sind es Benzo-Entzugssymptome?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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chandelle
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Beitrag Mo., 29.11.2010, 15:27

4 Wochen AD's nehmen, ist etwas kurz. Hmmmm... Da weiß ich nun auch nicht weiter.

chandelle

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Beitrag Mo., 29.11.2010, 15:37

Es muss Dir nicht leid tun, Du hast ja Recht. Mir wurde bei der "Erstvergabe" (Notarzt) auch gesagt: "Vorsicht, kann abhängig machen, nur im Notfall nehmen!". Blos sag das mal dem Kopf und dem Körper, wenn er wieder mit einer Attacke "um die Ecke kommt". Dann noch ein erster, psychosomatischer Aufenthalt in einer Klinik in der alles falsch gelaufen ist: Dumm gelaufen. Hätte man da anders agiert, wäre ich vielleicht gar nicht so lange an dem Zeug hängen geblieben. Und die Ärzte schreiben es irgendwann ja auch munter weiter auf, weil es heißt: "Jetzt dürfen Sie es nicht einfach weglassen, das ist zu gefährlich!". In der größten Angst in meinem Leben hat man mir also ein Medikament in die Hand gedrückt, dass "dummer Weise" so gewirkt hat wie es wirken sollte (zumindest am Anfang) - da bleibt der Kopf schnell dran hängen und dem Kopf folgt der Körper mit "lustigen" Symptomen wenn man im Übermut mal sagt: "Heute nehm ich Dich nicht, mir geht`s doch gut!". Antwort vom Körper: "Ja, noch!".

Heute sehe ich es genau so wie Du, aber in den schlimmeren Zeiten war es eben ein Seegen der zum Fluch wurde... jetzt aber genug der poetischen Worte...

Fakt ist: Ich muss jetzt halt sehen wie ich klarkomme, kann aber so langsam das andauernde Gesuche nach irgendwelchen Psychiatern und Therapeuten nicht mehr, es nervt. Entweder hat man keine Zeit oder es wird gleich in die Rezeptschublade gegriffen mit den Worten: "Hier, probieren Sie das mal aus, könnte helfen!". Dabei würde ich so manches Mal gerne eine Frage an so manchen Arzt stellen: "Würden Sie dieses Mittel einem Ihnen nahe stehenden Familienmitglied aufschreiben?" Die Antwortmöglichkeiten kann ich mir schon denken:

1) Raus!

2) Wenn es nötig ist, warum nicht?


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Beitrag Mo., 29.11.2010, 15:42

chandelle hat geschrieben:4 Wochen AD's nehmen, ist etwas kurz. Hmmmm... Da weiß ich nun auch nicht weiter.

chandelle
Wie gesagt: Die ADs habe ich NICHT gegen Ängste bekommen, die bekam ich DAVOR als Versuch gegen ADHS vorzugehen und so wirklich nehmen wollte ich die eigentlich nicht. VOR den ADs hatte ich nie irgendwelche Ängste bzw. Attacken, nichts dergleichen. Ich war auch nicht depressiv. Und die ADs haben teils total "pervers" gewirkt auf mich - daher von den Ärzten munter "Weg damit" und "Neues rein". Mit den damaligen Wirkungen und Veränderungen meiner Wahrnehmung und des Charakters hätte ich das Zeugs mit Sicherheit nicht noch länger genommen. Aber noch einmal: Die ADs hatten mit der aktuellen Angststörung NICHTS zu tun, die kam ja DIREKT nach Absetzen der ADs, vermutlich (indirekt) von eben diesen ADs ausgelöst - zumindest durch die irgendwie enthemmende Wirkung des Citalopram. Ich hätte mir im Leben vorher niemals solche Medikamente wahllos in den Kopf geschmissen, nur um Zahnschmerzen irgendwie zu "betäuben". Denn wie gesagt: Früher hatte ich selbst vor Brausetabletten aus dem Supermarkt Respekt - um es mal übertrieben darzustellen.

Ich hoffe ich konnte vermitteln wie der Ablauf war?

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chandelle
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Beitrag Mo., 29.11.2010, 15:49

Ich habe nie sowas bekommen mit Citalopram. Es ist alles wie immer außer dass die Ängste eingedämmt sind.

Und ADS scheint mir heutzutage auch immer vorschnell diagnostiziert zu sein.

Nun ja, ich vermute bei Dir Angstanfälle, denn Entzugserscheinungen, aber genau beurteilen kann ich es eben auch nicht.

chandelle
Zuletzt geändert von chandelle am Mo., 29.11.2010, 16:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Mo., 29.11.2010, 16:16

Hallo,

wenn man in Panik gerät und denkt: "Gleich sterbe ich", dann nimmt man aufgrund der stark überwiegenden Todesangst (man weiß in dem Moment ja noch gar nicht, was da warum mit einem passiert) wohl schneller ein Medikament ein als man es NACH DEM Wissen um das Teufelzeug vielleicht jemals wieder machen oder jemandem raten würde. Ich habe keine medizinischen Hintergrundinfos, also einfach nur ein Laie - natürlich bin ich es, der ein Medikament nimmt, aber das eben aus Todesangst heraus die ich damals hatte und vorher nie kannte. Ich bin ja morgen bei einem Psychiater, aber ich kann Dir aus meiner Sicht Erfahrungen schildern, die gehen von "So, 15 Minuten sind rum, nächster Patient wartet!" bis hin zu "Hier, nehmen Sie das, müsste was bringen, wir sehen uns in vier Wochen dann wieder!".

Ich bin ggf. gegenüber Ärzten zu kritisch und lasse mir halt ungern "schnell was aufschreiben" - und zu kritische Patienten scheinen bei manchen Ärzten eben nicht so beliebt. Der Arzt, der das Absetzen des Tavor begleitet hat (leitet 2 Suchtkliniken) meinte NACH dem Absetzen: "Wenn es nicht geht, kommen Sie in meine Klinik, wir finden schon was das funktioniert!". Irrsinn, oder? Erst ENTZUG vom Benzo, dann REIN mit "irgendwelchen Alternativen". Dabei meinte er: "Eigentlich gehören Sie in eine Psychosomatik, aber wenn da kein Platz ist, dann eben Medikamente!". Sein "Vorschlag": Valdoxan und Lithium! Er wusste genau, dass ich 2 solche "Hämmer" mit enormen Risiken (Valdoxan erst seit 2009 zugelassen, kaum Langzeiterfahrungen, ausser hohes Risiko auf Leberdefekte) nicht nehmen würde, denn er kennt meine Ängste.

Wie gesagt: Ich bin vielleicht zu kritisch - manchmal stehe ich mir damit im Weg, andererseits möchte ich halt nicht so ein willenloses Medikamentenopfer werden - wenn Du verstehst, wie ich das meine bzw. vermitteln möchte?

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chandelle
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Beitrag Mo., 29.11.2010, 16:27

Nun ja, ich bin halt stur wie ein Esel und lasse mir nichts andrehen. Nur einmal war ich richtig neben der Spur und habe mir eben Tavor spritzen lassen, dann war es auch OK.

Lithium hatte ich auch mal und es hat mir ganz prima geholfen. Es war ein erfolgreicher verzweifelter versuch meines Arztes.

Ich empfinde mich derzeit psychiatrisch in sehr guter behandlung. Da ist Zeit für mich, gibt auch mal ein Schwätzchen und alles wird an Veränderungen dokumentiert. Ich werde gefragt wie ich Dinge sehe und wir suchen gemeinsam eine Lösung, aber wir sind uns doch immer einig.

Vielleicht ist es bei Dir ja auch Unsicherheit vor den Göttern in weiß? Ich habe damit kein Problem, es sind medizinische Helfer, auch da gibt es gute und schlechte Leute drunter.

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Beitrag Mo., 29.11.2010, 16:53

Ich habe zum Beispiel selbst und mit Hilfe der Partnerin alles notiert - wie es mir am Tag ging (auch schon unter Tavor) genaue Uhrzeiten der Einnahme und Menge, Protokolle, Nebenwirkungen, mein Verhalten, mein Gefühl - was sagte ein Arzt zu mir: "Das hat ja schon was Zwanghaftes, alles notieren zu müssen, vielleicht mal ein Medikament probieren gegen Zwänge!?". Ein anderer Arzt meinte: "Wenn nur alle Patienten alles so gut dokumentieren würden, hätte ich es um einiges leichter!". Aber so wirklich intensives Interesse wurde an den Aufzeichnungen bisher nicht wirklich gezeigt, meist nehmen sich die Ärzte die Vordiagnosen der Kollegen raus und klinken sich dort ein - ohne sich ein eigenes Bild zu machen. Ich werde sehen, was es morgen gibt und kann dann ja immer noch frei entscheiden - das Problem ist halt wirklich meine abnorme Angst vor Medikamenten - damit stehe ich einer Wirkung natürlich im Wege, aber durch Medikamente fing das alles ja irgendwie an. Ich habe halt Angst, nicht mehr "ich selbst" zu sein - vielleicht ist es Angst vor Kontrollverlust. Alles irgendwie paradox - ich habe Angst vor etwas das ich VIELLEICHT brauche damit ich keine Angst mehr davor habe - und genau das ich KEINE Angst mehr davor haben könnte wenn ich es nehme: Macht mir Angst...

Wo ist hier der Smiley mit den drehenden Sternchen?

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Beitrag Mo., 29.11.2010, 17:01

Ich weiß nicht, ob der Smilie mit auf den Seiten ist? Gibt ja dei.

In der ersten Therapie mußte ich auch ein Kalender führen über die Gefühle. Leider hatte ich keinen Plan, weil ich zu den Gefühlen keinen Zugang hatte. Jetzt könnte ich es begreifen und einsortieren. Weißt Du denn in welchen Bezug die Ängste stehen?

chandelle

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Beitrag Mo., 29.11.2010, 17:14

Ja... eben ausgelöst durch die allergische Reaktion auf den Medicocktail gegen Zahnschmerzen und den Medicocktail hätte ich ohne das "Citalopram" und dessen komisch enthemmende Wirkung niemals genommen, nicht mal eine einfache Schmerztablette. Und danach eben immer wieder die Angst, ich könnte was haben, krank sein, Tumor im Kopf, Zuckerkrank, Aids und was nicht alles - bin inzwischen von Kopf (MRT) bis Fuss (CT) im wahrsten Sinne WIRKLICH untersucht: Nix! Kein Zucker, kein HIV, kein Tumor - nur eine zeitweise Fusslähmung hat mir das Tavor eingebracht, ein so genanntes "Schlafbein" bzw. "Parkbankbein", auch bei Alkoholikern bekannt - also die Medis haben mich rein körperlich kranker gemacht als ich es war.

Die Ängste gingen dann den klassischen Weg: "Was, wenn ich draussen eine Attacke bekomme?" oder "Was, wenn mein Herz stehen bleibt?" oder "Was, wenn doch alle Ärzte nicht richtig diagnostiziert haben!". Immer nur Angst, Angst und noch mal Angst. Vielleicht war ich früher schon im Unterbewusstsein etwas ängstlich, aber so das es mir die Lebensqualität stark einschränkt: Nein. Auslöser war also eine allergische Reaktion mit Todesängsten und darauf folgenden Panikattacken. Und dann kamen dann noch die Zwangsbilder und Zwangsgedanken dazu, in der letzten Nacht der Abreise aus einer 5-wöchigen Psychosomatik... raus aus dem "sicheren Umfeld" zurück ins Leben - wohl eindeutig noch nicht stabil genug entlassen aber von den Ärzten so eingeschätzt (stand in der Klinik immer noch unter ca. 1mg Tavor am Tag).

Jetzt bin ich ein "buntes Sammelsurium" verschiedenster Symptome, noch vor einem Jahr litt ich nicht mal an Kopfschmerzen, hatte seit 25 Jahren keinen Schnupfen, nix. Aber was war, das war, was ist, das ist...

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chandelle
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Beitrag Mo., 29.11.2010, 17:29

Ich muß auch sagen, dass ich hier langsam überfordert bin. Hier kreuzen sich un etliche Themen.

Panik
Angst
Abhängigkeit
Therapiefrust
Zwangsstörung
Lähmung
Hypochondrie (?)
Medikamentenprobiererei

nix hilft (???)

Da fällt mir ein, dass man bei Citalopram kein Schmerzmittel nehmen soll. Habe das im Waschzettel entdeckt, aber ich nehme eh keine Schmerzmittel.

Um auf die Ausgangsfrage zu kommen: Wieso hast Du Angst abhängig zu sein oder werden? Hast Du dahingehend eine Erfahrung gemacht?

Von Substanzen war ich noch nie irgendwo abhängig und habe mir dazu auch nie Sorgen gemacht, muß ich ehrlich sagen.

Vielleicht bist Du nun auch in der nächsten Stufe, die sich Angst vor der Angst nennt?

Ja, warte mal ab was der Pychiater sagt und bestehe einfach auf Deine Fragen, ansonsten wäre dies kein sonderlich guter Arzt.

chandelle

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Beitrag Mo., 29.11.2010, 17:36

Hi,

natürlich kreuzt sich bei mir viel, aber die Triebfeder ist wohl immer "Angst". Und mir haben schon so viele Psychiater so viel gesagt - nach jedem Besuch hatte ich "was Neues". Ich bin inzwischen ein Krankheitsbild durchdefiniertes "Irgendwas"

Ich werd` mal sehen was ich morgen bin

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chandelle
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Beitrag Mo., 29.11.2010, 18:16

Na wenn Du so an die Sache rangehst?

chandelle

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Beitrag Mo., 29.11.2010, 18:57

Mit etwas Humor, bin froh das ich den wenigsten ansatzweise wieder habe... ich denke besser so als mit enormer Angst und zu Voreingenommen...

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Dreamy
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Beitrag Mo., 29.11.2010, 22:58

Hallo,
also ehrlich gesagt wundere ich mich, welcher Arzt ambulant über 4 Monate Lorazepam verschreibt! Oder hast du die dir nach einiger Zeit von anderen Ärzten geholt?
Richtwert ist 2 Wochen (höchstens!) und dies auch nur stationär.
Der Entzug dauert lange, das kann sich über Wochen hinziehen.
Mit Promethazin kommst du da nicht weit, da es in höheren Dosen krampfauslösend wirken kann, wofür du durch den Entzug ohnehin anfällig bist. Mit den AD's auch net.
Sorry, aber kann da echt nur noch Kopf schütteln
Lg Dreamy

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Dreamy
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Beitrag Mo., 29.11.2010, 23:00

Und Grüsse nach Pb, meine Broth wohnt auch dort

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