Wie besser mit Sehnsucht und Schmerz umgehen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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schmetterling.1983
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Beitrag Fr., 19.11.2010, 23:14

ich mag grad nur auf einen Teil eingehen, weil es so spät ist..
Seepferdchen hat geschrieben:Ich war ganz lange so wie die User in diesem Thread. Und wenn ich bei meiner Sensibel-Tiefenpsychologin(-Kuh) geblieben wäre, dann wäre ich immer noch ein lebensuntüchtiges Wrack, dass immer nur jammert und jammert.
Ich finde nicht, dass hier gejammert wird, neko fragt nach Abhilf/Tipps und nicht nach Mitleid.
Seepferdchen hat geschrieben:Nur wenn man es nicht Vergangenheit werden lässt, sondern es wie Essen auf dem Herd ewig wieder aufwärmt, statt sich abzufinden und weiterzumachen, dann hat man halt ein SCH...-Leben, statt einem glücklichen, das man haben könnte!
Mir tut niemand was an, ich hadere mit den Dingen in mir, die sind keine Vergangenheit für mich sondern präsente Realität und es betrifft mich dennoch.
Ich denke es ist gut, dass du deinen Weg so gefunden hast Seepferdchen und sicher gibt es auch viele die deinem Weg folgen könnenund denen dadurch geholfen ist.
Ich, bin schon einmal zu früh gegangen, ich hoffe, dass ich es diesmal mit einer anderen Entscheidung besser machen kann.
Aber vielleicht ist es einfach so, das man das nicht ganz so verallgemeinern kann...
Seepferdchen hat geschrieben:Je mehr man nachdenkt und je mehr man sich mit den schlechten Gefühlen abgibt, desto mehr werden sie das eigene Leben zerstören.
.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 19.11.2010, 23:26

neko hat geschrieben: wenn ich bei mir bleibe, also z.b. in der geschichte mit meinem vater, dann ist da so viel wut, so viel verzweiflung darüber, was er mir angetan hat, da ist dann kein platz für verständnis, weil mich das entsetzen darüber, wie einer so mit mir sein kann, aus den puschen haut. aus den puschen fliegen will ich nicht, .
Das darf alles sein. Die Wut hat sich ja auch aufgestaut über lange Jahre, kein Wunder daß da so viel davon so unkontrollierbar wird. Dieses Gefühl wird aber im Lauf der Zeit nicht so intenisv und umwerfend bleiben, wenn du dich mit dir und der Sache auseinandersetzt.
neko hat geschrieben:also verstehe ich, also habe ich mitleid. ich sehe irgendwo auch, dass das auch funktional ist und in dem sinne auch egoistische oder selbstbezogene motive hat. wenn ich mitleid habe, dann kann (?), will (?), muss (?) ich mich und mein verletzt sein vergessen. ich weiß mittlerweile sehr sicher, dass ich auch nur ein annähernd offenes gespräch mit meinem vater, in dem es auch um meinen schmerz gehen würde, knicken kann. .
Solche Gespräche kann man mit den meisten "Tätern" knicken.

Du siehst ja selbst daß dein Mitleid nur ein Verdrängungsmechanismus und eine unzulängliche Bewältigungsstrategie ist. Sonst bräuchtest du ja jetzt keine Therapie, oder? Es scheint dir ja trotzdem gravierende Symptome zu machen.
neko hat geschrieben:meine therapeutin hat mir noch nicht wirklich eine alternative anbieten können. sie will wohl, dass ich oder wir das gemeinsam entwickeln - so von wegen nachhaltigkeit. sie sagt aber auch immer wieder, dass ich das recht habe, die tür gegenüber meinem vater zu zu machen, dass ich mich schützen muss, dass ich keine verantwortug habe usw. noch fällt mir da ot ein aber zu ein - wobei ich zur zeit das erste mal denke, nein es geht einfach nicht mehr, das kann man nicht reparieren. da folgt dann aber das schuldgefühl auf dem fuße....
Allerdings ist es sinnvoll die Türe zuzuschlagen. Das brauchst du, um erstmal zu dir selbst zu kommen. Zu finden wer du eigentlich bist, jenseits deines funktionieren-müssens

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Seepferdchen
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Beitrag Fr., 19.11.2010, 23:39

@ Schmetterling:

Auch nur kurz, es ist tatsächlich spät...

Doch, man kann es verallgemeinern:

Das Gehirn von Menschen funktioniert doch mehr oder weniger nach den selben Regeln. Auch das von psychisch kranken Menschen unterliegt diesen Gesetzen der Biologie.

Unser Gehirn ist formbar. Und es verändert sich so, wie wir es benutzen. Wer ständig grübelt und in seinen schmerzhaften Gefühlen rumplantscht, wer ständig in einem inneren Labyrinth gegen die Wände rennt und ständig in der inneren Sackgasse wieder aufläuft, der wird seine Angstzentren trainieren. Sein Gehirn wird diese Bereiche verstärkt aktivieren, so wie einer, der ständig Geige spielt, ein Gehirn haben wird, das besonders für diese Aufgabe angepasst ist, sich dem entsprechend entwickelt hat, was es dauernd tut.

Genauso ist es mit diesen ganzen Gesprächstherapien, mit diesem sensiblen "Ich bin für Sie da!".

Seid für Euch selber da. Das ist das Beste, was man lernen kann und dafür braucht man keine x Therapiejahre.

Wie gesagt: Ich lese hier schon lange mit, habe den Weg, die Postings von einigen Usern verfolgt. Sie sind so labil und brüchig wie sie immer waren. Es gibt stabile Phasen, dann kommt eine schwierige Situation und sie kippen zurück und stehen wieder beim ihrer Thera.

Wenn es irgendwann wieder allein gehen soll, dann muss die Therapie anders aussehen, als so, wie es hier im Forum überall beschrieben wird.

LG

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 19.11.2010, 23:42

Seepferdchen hat geschrieben:
Wie wär's mal mit Fernseher anmachen und sich ablenken?
Das ist definitiv etwas das man machen sollte wenn es einem nicht gut geht, aber:

Seepferdchen hat geschrieben:Wie wär's mal, sich zu sagen, dass auch andere ein schlimmes Schicksal hatten und man nicht allein damit ist, dass auch eine schlimme Biographie was Normales, wenn auch nichts Schönes ist, das es sehr, sehr oft gibt.Man sollte sich nicht so wichtig nehmen, dass man dran kaputt geht. Andere leben mit noch viel schlimmeren Schicksalsschlägen weiter und sind glücklich. Trotz allem. Daran sollte man sich hochziehen und ein Beispiel nehmen, nicht ständig im Schmerz baden.Wenn einem Hund ein Bein abgenommen wird, hüpft er auf dreien rum. Solange das geht, ist er happy. Nur wir Menschen haddern und lassen damit die RESTCHANCEN auf alles andere links liegen.
Viele Leute mit solchen Problemen haben es NIE in ihrem Leben jemals erlebt daß sie und ihre Probleme in irgend einer Weise ernst genommen worden wären.
Hier muss erst mal Lieben und sich selbst annehmen gelernt werden.

Und die "reiss dich zusammen" Botschaft ist ohnehin schon viel zu verbreitet in unserer Gesellschaft und geradezu ein Grund erst krank zu werden.


Seepferdchen hat geschrieben:Warum zu Hause hocken und heulen, wo man doch rausgehen kann, soviele schöne Sachen machen kann und einfach leben könnte?????
Ja, gell warum wohl. Wenn jemand der sagen wir mal depressiv ist diese Depression einfach durch "aus dem Haus gehen und Spass haben" zu kurieren wären, wozu braucht es dann überhaupt Psychotherapeuten? Wieso ist dann überhaupt irgendwer depressiv, oder hat eine Angststörung, oder Zwänge, wenn es so einfach ist....
Seepferdchen hat geschrieben:Ich war ganz lange so wie die User in diesem Thread. Und wenn ich bei meiner Sensibel-Tiefenpsychologin(-Kuh) geblieben wäre, dann wäre ich immer noch ein lebensuntüchtiges Wrack, dass immer nur jammert und jammert.

Eigentlich ist man selber schuld, wenn man sich hinhockt, sich verletzt und beleidigt fühlt, weil andere einem was angetan haben. Es ist vorbei und eigentlich alter Käse. Nur wenn man es nicht Vergangenheit werden lässt, sondern es wie Essen auf dem Herd ewig wieder aufwärmt, statt sich abzufinden und weiterzumachen, dann hat man halt ein SCH...-Leben, statt einem glücklichen, das man haben könnte!
Das stimmt natürlich zu einem Teil schon. Nur die andere Seite ist, das ganze zu verdrängen und dann rottet das ganze schön unter dem Teppich vor sich hin und produziert eine ganze Latte von weiteren Problemen.
Wenn es so einfach wäre und mit einem "och, lass es doch hinter dir" zu lösen traumatisierte Menschen zu kurieren wären, dann bräuchte es in der Tat keine Psychologen, psychotherapeutischen Kliniken etc.

Ich finde deine Aussagen gerade traumatisierten Patienten gegenüber, die oft auch noch mit durch eine frühe Traumatisierung mit Problemen in Richtung Persönlichkeitsstörung zu kämpfen haben sodaß sie massive Problemen haben überhaupt normale Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen absolut respektlos.

Eine frühe Traumatisierung ist keine Spinnenphobie wo man mit ein bischen beinharter Verhaltenstherpie was lösen könnte.
Seepferdchen hat geschrieben:Es ist schön, wenn man schön sensibel behandelt wird. Und man wird immer weicher davon, solange, bis man nur noch labil ist und gar nichts mehr aushält.

Manchmal braucht's eher einen Tritt in den Allerwertesten und jemanden, der einen mal auffordert, sich zusammenzunehmen und was draus zu machen, aus dem, was man vorfindet. Im Endeffekt bringen einen solche Leute, die einen knallhart rannehmen, viel, viel mehr als diese Weichspüler.
Das kann in Einzelfällen zutreffen. Bei der Mehrheit der traumatiserten Menschen wirkt es allerdings retraumatisierend.

Seepferdchen hat geschrieben:Meine Therapie war hart, aber es hat sich gelohnt. Und hart war's nur in dem Sinn, dass ich Leistung bringen musste, mich echt richtig anstrengen, anpacken musste. Hängen lassen war nicht. Jammern war nicht.
Joah. Leistung bringen. Als ob wir dieses Mantra heutzutage nicht überall und bei jeder Gelegenheit reingedrückt bekommen. Und jetzt also auch noch in einer Therapie. Ne, danke. Kannst du behalten.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 19.11.2010, 23:47

Seepferdchen hat geschrieben:
Seid für Euch selber da.

Das ist das Beste, was man lernen kann und dafür braucht man keine x Therapiejahre.
Das muss man aber erst mal lernen. Und damit man das lernen kann muss man es von einer anderen Person lernen, weil es eine soziale Fähigkeit ist und wir Menschen als hochkomplexe soziale Lebewesen lernen solche Dinge als Kinder von anderen Personen, die es einem vorlebt und einem ein Gefühl geben was Selbstfürsorge überhaupt ist.

Und wenn man das nie gekannt hat und nie gelernt als Kind ist es ein langer Prozess es sich als Erwachsener anzueignen und man muss es sich von anderen Personen abschauen um ein Gefühl dafür zu kriegen.

Du würdest ja auch nicht in ein völlig unbekanntes Land dessen Sprache du nicht verstehst alleine reisen und erwarten daß du dort dann klarkommst oder?

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Seepferdchen
Helferlein
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Beitrag Fr., 19.11.2010, 23:56

@ münchnerkindl:

Nur kurz, will ins Bett....

Frühe Traumatisierung, Persönlichkeitsstörung usw. hab' ich alles. Ich kenne die Probleme von Traumapatienten nur zu gut.

Und leider, leider ist das so, dass genau da so eine Therapie sein muss, wenn man die Kurve kriegen will. Du kannst mir gerne glauben, dass ich weiß, wovon ich spreche.

Und wenn einen andere wirklich ernst nehmen, dann helfen sie einem so, dass man wirklich aus diesem Mist rausfindet und halten einen nicht mit unwirksamen Therapiemethoden in einem unsichtbaren Gefängnis vom leben ab.

Und dazu gehört eine Menge Diszplin. Die hat man in der Regel nicht von selbst und da ist man gut dran, wenn man eine Therapeutin hat oder einen Therapeuten, die einen immer wieder konfrontieren, was man sich eigentlich selber antut, wenn man sich gehen lässt und sich selber aufgibt.

Ich hab' nicht gesagt, dass das, was ich an Therapie hatte, leicht ist. Das ist es nicht. Aber es ist wirksam und heilsam.

Ich nehme Menschen sehr ernst, deshalb schreibe ich ja das, weil ich es unmenschlich finde, dass soviele aufgrund von unwirksamer Therapie zum Dahinvegetieren verdammt sind.

Meine Aussagen kann man leicht zerreißen. Trotzdem steckt ganz viel Wahrheit darin. Klar will keiner, dem es elend dreckig geht, das hören. Aber es ist halt der Weg, der echt funktioniert. Und was gibt's Schöneres als glücklich und zufrieden zu sein?

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neko
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Beitrag Fr., 19.11.2010, 23:58

ich bin grad ganz gut im stress, deshalb geh ich erst mal nur auf seepferdchen ein. morgen kommt dann noch was nach zu den beiträgen von valee, carö und müki, die mich sehr zum nachdenken bringen. danke schon mal dafür.

seepferdchen - du erinnerst mich in vielem an meine mutter (die ist auch unheimlich fröhlich und zukunftsorientiert, nur futtert sie dabei die ganze zeit psychopharmaka)- in dem, was du sagst und v.a. in dem, wie du es sagst - sorry, für mich klingt das ganz schön selbstgerecht und herablassend. erinnert mich auch an eine andere userin.

kurz zum inhalt: dein plädoyer fürs nicht um sich selber kreisen, sich ablenken, arsch hoch kriegen - das hab ich jahelang gelebt. ging auch über weiter strecken ganz gut - eben nur unterbrochen von mir unerklärlich scheinenden zusammenbrüchen, die ich aber auch schnell wieder "vergessen" habe, sobald sie vorbei waren. seitdem ich das nicht mehr tue, seit dem ich hinschaue, mich und meine gefühle ernst nehme, seit dem erlebe ich einen ungeheuren gewinn an lebensqualität. so was kommt hier vielleicht nicht so gut rüber. hier schreibe ich über dinge und emotionen, die mir noch nicht so klar sind, weil ich mir denkanstöße erhoffe (und auch oft bekomme). aber das heißt nicht, dass ich nur heulend rumsitze. und gleichzeitig: seit dem ich mir gestatte, ab und zu auch traurig zu sein, ab und zu auch zu heulen, seit dem kann ich auch gefühle von freude, von voller energie sein viel intensiver erleben. macht ja auch sinn - die alte ablenkungsstrategie, die hat ja auch immer ganz schön viel energie zum deckeln gefordert. die kann ich jetzt in schöne dinge investieren. und noch eins - lustigerweise krieg ich heute auch den arsch noch mal viel höher, will heißen, ich bin beruflich erfolgreicher (obwohl ich damit auch früher nie wirklich ein problem hatte; funktioniert hab ich immer saugut), einfach deshalb, weil ich authentischer bin, mich nicht mehr so unter druck setze, arbeit und leisten-können nicht mehr als ersatzhandlung brauche, sondern als etwas erlebe, was mir spaß macht, weil ich es kann. die lustige erfahrung - dadurch wird man echt besser, in allem, was man macht von daher - für mich kann ich nur sagen, dass sich das den gefühlen stellen auf der ganzen linie gelohnt hat - im sinne von mehr lebendigkeit, viel viel mehr innere ruhe und zufriedenheit, viel mehr kraft und energie.

zu guter letzt - ich spreche hier wohlweislich von mir und von meinen erfahrungen. andere müssen das alles für sich selbst entscheiden. aber wer einen anderen weg wählt und es offenbar nötig hat, andere in verletzender weise herabzusetzen, der scheint mir mit sich auch noch nicht so ganz ins reine gekommen zu sein und so was wie lustiges singen im wald zu betreiben. ich mag mich irren - aber immer, wenn es missionarisch oder kraftmeierisch wird, dann werd ich skeptisch...dazu rät mir meine erfahrung mit so leuten und der common sense - schätze ich.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 20.11.2010, 00:05

Seepferdchen hat geschrieben:
Und wenn einen andere wirklich ernst nehmen, dann helfen sie einem so, dass man wirklich aus diesem Mist rausfindet und halten einen nicht mit unwirksamen Therapiemethoden in einem unsichtbaren Gefängnis vom leben ab.
Ich finde es faszinierend, mit was für einem schwarz-weiss Denken du hier einen für dich hilfreichen für alleinig seeligmachend für alle anderen Menschen stilisierst und andere Wege, die rein zufällig anderen Menschen helfen abwertest, nur weil sie DIR nicht geholfen haben.
Seepferdchen hat geschrieben:Und dazu gehört eine Menge Diszplin. Die hat man in der Regel nicht von selbst und da ist man gut dran, wenn man eine Therapeutin hat oder einen Therapeuten, die einen immer wieder konfrontieren, was man sich eigentlich selber antut, wenn man sich gehen lässt und sich selber aufgibt.
Oh, es gibt hierzulande jede Menge Leute die viel zu viel Selbstdisziplin haben. Ich sag nur Esstörungen. Und auch viele andere Leute die ihr Leben lang irgendwie funktionieren MUSSTEN. Die sind geradezu krank vor Disziplin und dann mal nicht mehr diszipliniert sein zu dürfen, keine Leistung bringen müssen ist das schwerste überhaupt zu lernen und der Anfang für jeden Erfolg in der Persönlichkeitsentwicklung.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 20.11.2010, 00:07

Seepferdchen hat geschrieben: Aber es ist halt der Weg, der echt funktioniert.
Und in diesem Satz hast du genau 2 Worte vergessen: Für dich.

Was nicht bedeutet daß für andere Betroffene automatisch das selbe gilt.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Sa., 20.11.2010, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.

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neko
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Beitrag Sa., 20.11.2010, 00:10

danke für die klarstellung müki - ich betrachte mich auch als jemanden, der von einem übermaß an disziplin erfolgreich geheilt wurde - mit doppeltem effekt - mehr spaß am leben und mehr spaß an der arbeit (und damit in selbiger auch besser).

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Seepferdchen
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Beitrag Sa., 20.11.2010, 00:23

Es ist der Weg, der echt funktioniert. Nicht nur für mich, sondern auch für andere.

Wenn diese Therapien, die hier die User machen, so erfolgreich sind, warum gibt's dann diesen Thread? Warum werden sie denn die Schmerzen nicht los, die Sehnsucht nicht los?

Außerdem wird sehr viel von Euch beiden, münchnerkindl und neko, reininterpretiert, was aber rein subjektiv von Euch kommt. Ihr seid selber total selbstgerecht drauf, merkt es aber nicht. Ihr unterstellt wahnsinnig viel, wisst aber nicht, was in Wirklichkeit los ist.

Könnt Ihr Euch vielleicht mal einfach vorstellen, dass ich recht haben könnte und deshalb so direkte Ansagen mache, dass das nichts mit jemandem was aufdrücken zu tun hat, sondern mit der eigenen Überzeugung und Wissen, dass man was Richtiges weitergibt?

Ist nur Eure Meinung wichtig, nur Eure was wert, nur Eure Erfahrung schreibens- und lesenswert?

Wertet Ihr mich nicht ab?

Und @: münchnerkindl

Hör' auf, mich zu diagnostizieren. Das steht Dir nicht zu!

Danke!

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Seepferdchen
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Beitrag Sa., 20.11.2010, 00:36

Eins ist mir noch wichtig:

Wenn ich richtig gelesen habe, also nichts überlesen, dann hat kein einziger User hier in diesem Thread tatsächlich eine Lösung für "inneren Schmerz und quälende Sehnsüchte" gehabt?

Ja oder nein?

Ich hab' in meiner Therapie dafür Lösungen an die Hand bekommen. Ich hab' dafür Waffen gestellt bekommen und hab' Ruhe gefunden, wo vorher keine zu bekommen war.

Wenn das hier noch jemand behaupten kann und noch sagen kann, wie es gemacht wurde, passiert ist, dann könnt Ihr weiter auf mir und meinen Postings rumhacken. Bevor das aber nicht passiert ist, würde ich mal raten, das, was ich schreibe, einfach mal auf mich wirken zu lassen und kucken, ob es mir nicht was Hilfreiches vermitteln kann.

Das würde ich tun.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 20.11.2010, 00:37

Seepferdchen hat geschrieben: Frühe Traumatisierung, Persönlichkeitsstörung usw. hab' ich alles.
Alles was du schreibst, Tonfall, Fanatismus, Ausschliesslichkeitsanspruch, Leistungsdenken, hört sich für mich so an als hättest du in der Therapie nur deine Verdrängungsmechanismen optimiert und darunter bist du noch immer die ungnädige, harte, sozial nicht kompetente Person die du davor warst. Nur "funktionierst" du nun besser.

Sorry, aber so wie du schreibst hört scih für mich nicht eine in sich ruhende, wirklich glückliche, liebevolle, menschlich gereifte Person an.

Das was du hier von dir zeigst sind Dinge die ich in einer Therapie nie anstreben würde, weil sie mich menschlich nicht weiterbringen..

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 20.11.2010, 00:42

Seepferdchen hat geschrieben:
Wenn ich richtig gelesen habe, also nichts überlesen, dann hat kein einziger User hier in diesem Thread tatsächlich eine Lösung für "inneren Schmerz und quälende Sehnsüchte" gehabt? .
Leistungsstreben abbauen. Selbsthass abbauen. Ungesunde Selbstkritik abbauen.


Doch. Selbstliebe lernen. Geduld lernen, Akzeptanz lernen. Entspannen und vertrauen lernen. Echten Humor lernen. Soziale Fähigkeiten erlernen.

Mit denen kann man sich dann mit sich selbst wohlfühlen und raus gehen und erfüllende Beziehungen zu anderen Menschen haben.

Was wiederrum gut für das Selbstwertgefühl ist.

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carö
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Beiträge: 2036

Beitrag Sa., 20.11.2010, 00:49

Ich hab' dafür Waffen gestellt bekommen und hab' Ruhe gefunden
oh gruselig... waffen und ruhe gehen für mich nur in einem zusammen.. totenruhe.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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