Kimberly hat geschrieben:
du magst vielleicht Recht haben und hast auch eine gesunde Einstellung, dennoch gibt es Menschen wie Charlie und mich die zu sensibel sind aufgrund zerstörter Erkenntnis. Uns gelingt es nicht wie dir, es einfach zu den Akten zu legen und weiter zu machen, weil uns das nötige Werkzeug dazu fehlt, welches man als Kind bekommen sollte..
Ich bin auch sensibel, sehr sogar. Und genau deshalb muss ich so handeln, weil ich sonst verrückt werden würde. Ich gebe dem was mal war ein gewisses Mass an Raum, ich weiss daß es existiert und wertschätze es auch als meine Vergangenheit, ich verdränge es nicht. Es ist passiert.
Aber hier und jetzt, zB wenn ich Zeit mit Freunden verbringe oder einem Hobby nachgehe sind gerade andere Dinge wichtig. Die sind gut und schön und heute und haben nichts damit zu tun, was irgendwann mal passiert ist.
Je mehr man verdrängt desto mehr nimmt sich so eine alte Geschichte mit Gewalt den Raum. Aber nicht mehr verdrängen bedeutet ja nicht, daß man dem ständig riesengrossen Raum gibt.
Kimberly hat geschrieben:Ich sehe überhaupt nicht, dass du einen Anteil daran trägst und deinen Thera schon viel früher mal die Meinung hättest sagen können. Einige Menschen können dies vielleicht, aber wir halt nicht und deshalb machen wir ja auch Therapie. Ich kenn das von mir, Menschen die mir wichtig sind und an denen ich hänge, denen lasse ich auch viel durchgehen. Immer in der Hoffnung, dass sie vielleicht selbst drauf kommen und es wieder ändern. Ich schluck da auch meinen Ärger lieber runter, weil die Angst viel zu groß ist, abgewiesen und verletzt zu werden. Ist bestimmt nicht gesund, aber es sind nun mal die Defizite die wir haben. Haben wir nicht als Kind auch viel ertragen und alles hingenommen nur um auch mal ein liebes Wort unserer Eltern zu hören. .
Sorry, aber als erwachsener Mensch liegt es einfach in der eigenen Verantwortung, sich um das eigene Wohl zu kümmern. Es wird möglicherweise kein heiligmässiger, strahlender Ritter auf dem weissen Ross daherkommen und dir die Verantwortung für dich, dein Wohlergehen in einer Therapie etc abnehmen.
Das Leben ist nunmal so, daß häufig, wenn man sich nicht selbst um sein Bedürfnisse kümmert es ein an derer auch nicht tut. Ich finde das auch nicht toll, aber das Leben ist einfach so.
Du beschreibst hier einen Ist Zustand. Du kannst entweder anfangen was daran zu ändern, oder du kannst noch ewig so weiterleiden und zum Opfer aller möglichen Leute werden, die mit dir Dinge tun, die du nicht wolltest.
Einen anderen Weg gibt es nicht. Niemand wird kommen und die Welt für dich mit Gummimatten auslegen.
Kimberly hat geschrieben:Okay, heute sind wir erwachsen und könnten das ändern, was wir auch bestimmt eines Tages machen werden. Doch momentan ist es noch so wie es ist und das ist völlig okay. Ich denke, wir können viel mehr ertragen als andere, aber irgendwann ist auch bei uns der Punkt erreicht wo wir explodieren. .
Und warum ist nicht heute der Tag um anzufangen was zu verändern? Und wenn es völlig okay ist, warum klagt ihr dann auf der anderen Seite?
Und ist "viel mehr ertragen" als andere denn erstrebenswert? Es gibt Dinge, die muss man ertragen. Wenn zB mein Haus abbrennt oder sich irgendeine Person gegen mich wendet. Aber es gibt auch Dinge, die muss man nicht ertragen, wo man Einfluss darauf nehmen kann wie die Dinge laufen. Also zB wie man sich als erwachsener Mensch von anderen Menschen behandeln lässt oder auch nicht. Und wenn man das dann nicht tut ist das Eigenverantwortung.
Kimberly hat geschrieben:Ich versteh das alles irgendwie gar nicht mehr, warum sind Menschen so wie sie sind. Dieser ständige Egoismus geht mir sowas von auf die Nerven...........
Mir auch. Aber sie sind nun mal eine Tatsache des Lebens. Und es sich völlig vergällen zu lassen, weil ein Teil der Menschen halt egoistisch, unsensibel etc ist, naja, dann kann ich mir gleich einen Sarg kaufen.
Kimberly hat geschrieben:darum bemühe ich mich, gar nicht erst zu vertrauen, sondern möglichst viel Abstand zu halten. Denn irgendwann zeigt jeder sein wahres Gesicht und es fällt mir mit Abstand viel leichter es zu ertragen.
Aber es sind eben nicht ALLE Egoisten und Idioten. Wenn du den Leuten keine Chance geben willst verdammst du dich selbst unnötigerweise zu einer verdammt einsamen Existenz. Aber die einzige Person die dich in diese einsame Existenz einsperrt bist du selbst.
Nein, das Leben ist nicht fair. Aber es ist dein Job, daraus das besste zu machen.