Ich versuche es auch mal

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Phönixia
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 16:38

Hallo Vio,

dieser "Ersatz" hält gleich für zwei Dinge her, scheint es mir, einerseits ist er ein Ersatz für Nähe, andererseits ein Grund für ständige Selbstbestrafung. Um das Gefühl du seiest nicht liebenswert aufrecht zu erhalten.
Du hattest Klinikaufenthalte habe ich in einem anderen Thread gelesen.
Aber hast du schon mal eine Gesprächstherapie gemacht? Ich glaube nicht, dass du aus diesem selbstzerrstörerischen Muster allein ausbrechen kannst.
Ein(e) TherapeutIn könnte dir vielleicht Zuwendung schenken, im Gespräch (was natürlich kein Ersatz für Liebe ist), aber es wäre ein Anfang für Vertrauen und das Ziel muss sein, dass du vor allem Selbstvertrauen gewinnst und auch ein stückweit Selbstliebe!

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~Vio~
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 18:38

Phönixia hat geschrieben: dieser "Ersatz" hält gleich für zwei Dinge her, scheint es mir, einerseits ist er ein Ersatz für Nähe, andererseits ein Grund für ständige Selbstbestrafung.
Aber hast du schon mal eine Gesprächstherapie gemacht?
Hallo Phönixia,
also das mit der Selbstbestrafung sehe ich anders.
Ersatz ja.

Ich mache das auch damit ich nicht soviel alleine bin denk ich.
Ich geh sonst kaum vor die Tür, außer wenn Gefahr besteht, das sich die Mäuse im Kühlschrank erhängen.
Meine Welt ist das Bett in dem ich viel Zeit verbringe, oder vorm PC. Das Internet hat mein Leben „größer“ gemacht und es hat meine Einsamkeit ein bisschen erträglicher gemacht.

Immer wieder versuche ich aus diesem meinem selbst gebauten, aber sichereren Kerker auszubrechen, schaffe es bislang aber nur auf diesem Wege.
Ich hatte bisher Glück mit den Männern mit denen ich mich getroffen habe (außer einem)
und auch wenn es für dich und anderen hier, ungewöhnlich erscheint – ist es ein Weg …bei dem ich mich spüre und ein Stück „leben“ kann.
Auch der Reiz der Gefahr spielt eine wichtige Rolle.
Ich habe viele Ängste, aber den (möglichen) Tod fordere ich immer wieder heraus. Ich brauche Kicks, Impulse die ich sonst nicht habe…oder taub bin …nicht spüren kann.

Ich machte es früher…in der Jugend mit Drogen so - heute mit Alkohol und od. Sex.

Ja ich habe eine Therapeutin, ich mag sie sehr - aber wir stehen noch am Anfang und es sind noch viele Hürden zu umschiffen.
Aber ein Anfang ist gemacht. Sie zollt mir Respekt und das fühlt sich gut an.

Liebe Grüße
~ Vio ~

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neko
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 20:15

vio - hast du schon mal therapie gemacht oder daran gedacht? ich hab auch mal so gelebt wie du und mich dabei immer nach was anderem gesehnt, micht gehasst, für den scheiß, den ich gemacht hab, mich verletzt, das ganze programm. ich hatte zwar immer einen festen partner, dem ich damals aber auch ziemlich weh getan habe. heute weiß ich, dass ich mich auch selbst bestraft hab, dass das alles mit ganz viel altem schmerz zu tun hatte. es hat weh getan, sich das alles anzusehen, aber irgendwann hat es geholfen. heute lebe ich ganz abders und ich war älter als du, als ich mir endlich hab helfen lassen, nachdem ich total abgestürzt war. allein kommt man da - glaube ich - nicht raus.

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~Vio~
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 21:08

neko hat geschrieben:vio - hast du schon mal therapie gemacht oder daran gedacht?
Ja, hab ich schon einiges gemacht, aber halt mehr Akut(!?)Therapie...stationär und über Monate...damit ich stabil werde und wieder ein bisschen raus komme....aus meinem Alltag und so.
Ambulante, oder Gesprächstherapie - hab ich erst seit ein paar Monaten.

Wie gesagt ich kann mit diesem "sich selbst bestrafen" nicht soviel anfangen, aber vielleicht habt ihr Recht.
Wenn ich an meine Kindheit denke - die keine war - dann liegen dort möglicherweise die Wurzeln meiner Handlungen...oder wie ich das Leben lebe...
Ich weiß es nicht.

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chandelle
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 25.10.2010, 12:34

Ich wollte noch Danke sagen für Deine ausführliche Antwort.

Nun will ich auf die einzelenen Aspekte nicht weiter eingehen, aber eines interessiert mich sehr, auch weil mir das als Kind so widerfahren ist.

Also einen Mann suchen, d.h. ausgehen auf die Jagd gehen und so weiter bedarf ja eines zeitlichen Aufwandes. Wie kommt es dann, dass man in der zeit ausblendet, nicht über sein Handeln nachdenkt und es evtl. ausbremst bevor etwas passiert oder zu spät ist?

Tschüß!
chandelle

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~Vio~
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Beitrag Mi., 27.10.2010, 16:24

Hallo chandelle
Ich versteh nicht ganz was du meinst, ich schrieb doch in den vorherigen Beiträgen über meine Vermutungen …warum ich handle wie ich handle.

Ich glaube dir stößt mein Tun auf und deshalb versuchst du erst gar nicht zu verstehen, was zu gegeben auch nicht so leicht zu verstehen ist.

…aber dennoch…

Ich bin erwachsen, ich schütze mich doppelt - sprich Pille und NIE ohne Kondom.
Ich schade wenn überhaupt nur mir.

Ich hatte in den letzten Tagen viel Zeit um nach zu denken und ich gestehe - Phönixa hatte schon Recht, mit dem sich bestrafen, ein Teil in mir wollte das i-wie nicht annehmen.

Aber es mischt sich eben…manche Treffen gehen in Richtung BDSM und am Ende bekomm ich auch gelegentlich etwas…manchmal…
Es ist meine Art Zuneigung zu bekommen…

Was halt immer bei diesen Treffen fehlte bis jetzt - weil es meist Fremde sind, ist das Vertrauen, was ja sehr wichtig wäre…allem voran wenn mich dieser dann möglicherweise fesselt, oder Wachs (was auch immer zum Einsatz kommt)

Ist immer eine Gradwanderung, zwischen Lust und Gefahr und genau den Kick suche ich und um auf deine Frage zurück zu kommen…das DAVOR hat einen unwiderstehlichen Reiz.
Auch wenn ich da schon weiß das ich mir danach wieder ekelt…da kämpft Vernunft gegen Lust und der *möglichen* Gefahr.

Aber im Moment hab ich sowieso die – ich berühr mich nicht und lass mich nicht berühren Phase….die Tage ekle ich mich vor dem Körper und seinen Gelüsten, ich ignoriere sie schlicht…wie paratox…

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~Vio~
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Beitrag Mi., 27.10.2010, 17:33

Ihr lieben,
ich würde mich diesbezüglich sehr über Austausch freuen - ich beisse nicht, versprochen

Liebe Grüße

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Phönixia
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Beitrag Mi., 27.10.2010, 18:07

Hallo Vio,

wenn Du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hast, dann habe ich nicht geschrieben, dass dein Sexualleben Selbstbestrafung ist, sondern es liefert dir einen Grund zur Selbstbestrafung. So meinte ich es.
Du stehst anscheinend auf BDSM und vielleicht auch darauf von fremden Männern "benutzt" zu werden?
(Was ich jetzt nicht verwerflich finde, viele mögen das vielleicht)
Aber ich denke du findest es verwerflich, falls das deine sexuelle Neigung ist. Und damit fühlst du dich wahrscheinlich nicht liebenswert.

Frage: Was ist denn für dich eine liebenswerte Frau?

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~Vio~
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Beiträge: 37

Beitrag Mi., 27.10.2010, 18:44

Hallo Phönixia
Ja - ein Mittel zum Zweck.

Mit dem Bereich BDSM kann ich mich schon sehr anfreunden, das stimmt, es ist auch immer wieder eine Möglichkeit zu vermeiden…Sex zu haben.
Also ich mein jetzt „rein - raus“ das war noch nie so meines, außer sehr hart und dominant….aber da hat dann eigentlich nur der Mann was von ich nicht. (fehl am Platz hier)

Mich „benutzt“ zu fühlen bringt mir da schon ein bisschen mehr - obwohl - wenn mir jemand den Po versohlt (Beispiel) komm ich mitunter schon auch auf meine Kosten…oh man das ist alles so schwierig Phönixia und auch da….ja ich finde es oft als verwerflich…ich stehe nicht zu dem was ich mache…und ich hasse die Männer die das mit mir machen und ich hasse mich noch viel mehr dafür…obwohl es mich auch so *scharf* macht …(Kopf raucht)

Ich such wohl nach Probleme wo keine sind…leben und leben lassen …ausleben oder eben nicht…
Phönixia hat geschrieben: Frage: Was ist denn für dich eine liebenswerte Frau?
Das ist eine gute Frage, über die ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht habe...

…ich denke sie muss zurück haltend sein, einfühlsam für das Gegenüber…fürsorglich und immer bereit für alle Eventualitäten.
Allem voran aber rein sein…sauber… und tun was der/die besser weiß.

Reinlich sein, ob nun der Körper oder die Seele betreffend.
Nicht belasten! - Den wenn ich anstrengend bin dann wird man verlassen.
So zumindest sind meine Erfahrungen.

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Angelx3
sporadischer Gast
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Beitrag Do., 28.10.2010, 01:40

ich kenne dieses gefühl ,wenn mans so nennen kann, auch. zwar nicht so extrem aber ich kenne es..ich hab einen weg gefunden damit sich das bessert... wenn mir jemand "zu nahe" kam habe ich anstatt: geh bloß weg! , Bleib hier! gedacht.. wenn ein mensch kommt und dich umarmt galube daran wie schön es sein kann nähe zu spühren.. auch wenns nur von freunden ist.. denke daran das du gemocht wirst.. die menschen um dich herum möchten zeit mit dir verbringen weil sie dich mögen..

so hab ichs geschafft.. und jetzt könnte ich in manchem momenten die ganze welt umarmen..

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