Sexueller Missbrauch in der Kindheit

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
Benutzeravatar

Philippa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 7

Beitrag Mi., 03.11.2010, 09:44

Hey evo!

Warst du schon bei der Therapie? Hast du den Mut gehabt es zu erzählen? Wie ist es gelaufen? Würde mich mal interessieren, falls du nichts dagegen hast natürlich! Ich habe ja erst nächste Woche wieder eine Einzelstunde.... Bin schon drauf und dran mir zu überlegen wie ich es meiner Therapeutin mitteile. Vielleicht schreibe ich es ihr auch in einem Brief, den ich ihr am Freitag zum Abschied in die Hand drücke, den sie sich dann in der Zeit bis zur nächsten Stunde durchlesen kann... Mal sehen!?

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
evo
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 34
Beiträge: 11

Beitrag Mi., 03.11.2010, 11:17

Hi Philippa, ich habe erst morgen die nächste sitzung und ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich es ihm erzählen soll. vielleicht fällt euch frauen es leichter darüber zu sprechen?

ich habe noch nie mit jemanden über probleme die mir auf der seele brennen geredet, habe immer alles mit mir selbst ausgemacht.

mein neurologe möchte das ich zu erst meinen hintern hochkriege und aktiv werde, erst dann möchte er die gründe für mein verhalten ergrunden.

gruß Evo

Benutzeravatar

Dark Soul
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 23
Beiträge: 4

Beitrag Mi., 03.11.2010, 19:49

Hey ich bins mal wieder, hab demnächst ein Gespräch mit meinem Hausarzt und weiß nicht was ich machen soll!!
Da ich sehr große Abneigung gegenüber Psychotherapeuten oder ähnlichem habe, weil ich denke sie können mir sowieso nicht helfen. Da ich es schon einigen Personen versprochen habe zu einem Psychomenschen zu gehen ich mach es nie, weil ich entweder keine Lust drauf hab oder weil ich weiß das sie mir sowieso nicht helfen können.
Die Probleme die ich habe zerstören meine neue Beziehung und ich will sie ja beseitigen, aber irgendwie hab ich Angst davor. Es nagt ständig an mir egal in welcher Situation.
Wer kann mir sagen, wie es bei einer Therapie vor sich geht, weil ich keinen blassen Schimmer habe wie so was abläuft.
Dark Soul

Benutzeravatar

Philippa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 7

Beitrag Mi., 03.11.2010, 21:09

Hallo evo!

Ich muss nun doch auch morgen zu meiner Therapeutin. Sie hat mich heute angerufen und gefragt ob ich noch vor dem Gespräch mit meinen Eltern am Freitag zu ihr kommen könnte... Also sehe ich sie morgen. Mir fällt es mit Sicherheit auch nicht leichter als dir!
Wie bei dir, so bei mir...: Ich konnte ebenso noch nie richtig mit jemandem über meine persönlichsten Probleme sprechen. Es gibt zwar Menschen, denen ich die Dinge hätte anvertrauen können. Aber ich kann es einfach nicht. Da ich meine Probleme nun endlich mal los werden möchte, versuche ich morgen all meinen Mut zusammen zu nehmen... Ich denke die Therapeutin wird wissen wie sie damit mir gegenüber umzugehen hat. Wenn ich wieder nichts sage, wäre es eigentlich nur wieder eine verschenkte Stunde mehr! Vielleicht gebe ich ihr mein Tagebuch in dem alles steht!? Ich weiss es einfach nicht. Ist dein Psychotherapeut Neurologe? ICh wünsche dir jedenfalls gaaaaaanz viel Mut und Kraft für morgen!!!

@ Dark Soul: Genau für diese und deine Probleme sind Psychotherapien da. Früher hatte ich auch immer das GEfühl, dass mir diese "Psychoheinis" eh nie helfen könnten. Im Laufe der Zeit habe ich das Gegenteil festgestellt und bin nun froh, dass ich die Gelegeneit habe sie zu machen. Allerdings hilft sie auch nur, wenn man selbst offen ist und redet. Das habe ich auch mit der Zeit erst gemerkt. Je offener ich wurde, desto mehr Fortschritte habe ich gemacht.
Es gibt leider nun immer noch Themen, die wir noch nicht thematisiert haben. (z.B.: was du hier lesen kannst) Ich weiss aber, dass es sein muss, denn einen anderen Weg um meine Probleme zu lösen, wüsste ich mittlerweile nicht mehr. Verdrängung hat bei mir alles schlimmer gemacht. Weisst du denn schon welche Art von Therapie du evtl. machen wirst? Ich habe mal eine tiefenpsychologisch fundierte PT gemacht, die ich aber nach einigen Monaten abbrechen musste (ich kam wegen zu schwerer Depressionen und Selbstgefährdung in die Klinik) und nun eine Verhaltenstherapie. So wie ich es bisher kennen gelernt habe wird am Anfang nach grundlegenden Problemen gefragt. Und meine "Biografie" wurde in der ersten Therapie ausführlich behandelt. Was genau willst du denn wissen, "wie es bei einer Therapie vor sich geht"?

Werbung

Benutzeravatar

styx
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 37

Beitrag Mi., 03.11.2010, 21:36

Liebe Philippa ,

deine Probleme sind die meinen - mit den selben Folgen , und ich fühle mich auch zu Frauen hingezogen . Ich denke schon , dass es von früher kommt . Bei mir war es der Opa , er tarnte es als Arzt mit medizinischer Behandlung und ich hielt das für normalen Tagesablauf. Als meine Mutter es entdeckte , ich schäme mich heute noch , wenn ich an diesen Moment denken muss , ekelte sie sich vor mir und fragte mich , wie ich ihr das antun konnte . Ich wünschte damals , sie würde mich wie sonst schlagen , aber sie wollte mich nicht mehr anfassen .
Ich lebe meine Neigung nicht aus , allerdings bringt sie mich im Moment in die Bredouille , wie meinem eigenen Thread zu entnehmen ist .

Ich weiß nicht , ob eine Therapie hilft , ich hoffte es . Als ich davon sprach , war danach die Zeit um und sie ließ mich gehen . Ich kam mir vor , wie aufgeschnitten und liegengelassen und bin sofort in die Klinik gegangen.

Ich wurde nach allen Details gefragt , an die ich mich erinnere , dann nach eventuellen Mitwissern und ob man es jemandem erzählt hat . Bei mir waren das zu erst gar keine direkten Erinnerungen , sondern es lief blitzartig wie kleine Filme ab . Die Erinnerungen kamen erst später - und das waren dann zu erst die , wo meine Mutter es entdeckte . Ich glaubte erst , es wären alles nur Halluzinationen und Einbildungen , aber es hörte nicht auf . Deshalb habe ich es meiner Therapeutin überhaupt erst gesagt , weil ich Angst hatte , den verstand zu verlieren .

So eine Therapie muss glaube ich ein Traumatherapeut machen , der damit umgehen kann . Traumatherapien laufen nach anderen Mustern als normale Therapien ab . Ich wünsche dir , dass du es schaffst , es zu verarbeiten und zu integrieren . Ich wünsche dir den besten Therapeuten , den es geben kann . Tu es ohne den Druck deiner Eltern , es sei denn , du willst sie als Stütze . Nimm dir die beste Freundin mit ins Wartezimmer , so dass du hinterher nicht allein nach Hause gehst und aufgefangen wirst .

Alles Gute
styx

Benutzeravatar

styx
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 37

Beitrag Mi., 03.11.2010, 21:47

@evo :

Hi ,

ist dein Neurologe , der will , dass du den Hintern hochkriegst auch wenigstens Psychiater ? Eigentlich ist ein neurologe für organische Nervenerkrankungen zuständig - für seelische nur , wenn er auch Psychiater ist .

Hintern hochkriegen klingt für mich negativ besetzt - für meine Begriffe gehört dieser Wortschatz nicht ins Vokabular eines Nervenarztes , der dir helfen soll .

Sei sorgsam mit dir selbst und lass dich bitte nicht drängen . Tue nur , was du wirklich tun willst .

Frauen fällt es bestimmt auch nicht leichter , sie sind wahrscheinlich nur häufiger davon betroffen . Egal ob Junge oder Mädchen , die Schäden sind die gleichen und die Schwere der Last ist es ebenso .

Viel Erfolg !

styx

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
evo
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 34
Beiträge: 11

Beitrag Fr., 05.11.2010, 15:32

hallo styx, mein neurologe hat mir mal erklärt das er weder medikamente noch eine kranken unfähigkeitsbescheinigung aushändigen darf, dazu müsste ich mir eine überweisung zu einem psychater geben lassen, der mich dann krank schreiben würde.

ich habe das gefühl das wir gestern erste vortschritte gemacht haben, er hat verstanden das ich nicht einfach nur eine phase durchmache die durch zu viel arbeiten ausgelöst wurde, sondern das ich mich eigentlich schon ein leben lang so fühle.

zwar habe ich das hier erwähnte thema nicht angesprochen, dafür aber andere wichtige details aus meine kindheit bzw. jugend.

habe mich auch zum thema und dessen spätfolgen etwas schlau gemacht und immer wieder stolpere ich über den begriff borderline persönlichkeitsstörung.
mittlerweile habe ich einiges darüber gelesen und bis auf die tatsache das ich mir selbst kein schaden zufüge und keine selbstmordgedanken häge trifft so ziemlich alles auf mich zu.

ich möchte keine selbstdiagnose stellen, dafür bin ich nicht kompetent genug, kann doch noch nicht mal meine eigene gefühle deuten, aber vergleichen kann ich schon.

so etwas zu lesen war ein ziemlicher schock für mich, ich dachte immer mit veränderungen im leben würde alles negative verschwinden, aber so einfach ist das wohl nicht.

im moment sehe ich für meine zukunft nur noch schwarz, wenn sich schon in den ersten prägsammen 30 jahren nichts verändert hat, dort sogar der ursprung allen übels liegt, wieso sollte sich in den nächsten 30 jahren was verändern?


gutefee
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 36
Beiträge: 1

Beitrag So., 07.11.2010, 20:53

ich bin als kind von meinem vater sexuell missbraucht worden. vergessen habe ich es leider nie, denn ich war schon 11. trotzdem dachte ich immer ich wäre nicht betroffen, wann immer ich etwas im fernsehen darüber sah.
mit 25 habe ich begonnen diese vergangenheit zu bearbeiten. streckenweise war das wirklich schrecklich und sehr schwer für mich. meine übrige familie wusste nichts, bis ich 32 war. dann bot sich eine gelegenheit der offenbahrung, die ich einfach nutzen musste.
mich von meinem vater endgültig zutrennen dauerte nochmal 3 jahre - nun aheb ich den beziehungsabbruch endlich egschafft.

vor 7 jahren lernte ich einen tollen partner kennen, zu dem ich endlcih uneingeschränktes vertrauen aufbauen konnte. dem ich auch von meiner vergangenheit erzählen konnte.
vor 3 monaten kam dann der schlag - mein mann trennte sich von mir, da er sich so sehr in dieses thema steigerte und von hass und abneigung zu meiner familie erfüllt ist. er kann nicht damit umgehen, obwohl er selbst schon einige zeit in therapie geht.
da ich diejenige bin, die verantwortlich dafür ist, dass er sich mit diesen menschen auseinandersetzen musste, schwenkte diese abneigung auch auf mich. er hat sich von mir emotional total distanziert und sich in eine neue beziehung begeben. eine neue "unbelastete" beziehung.
ich fühle mich wirklich vom leben 2x bestraft!!!!

Benutzeravatar

styx
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 37

Beitrag So., 07.11.2010, 21:15

Lieber Evo ,

ob du Borderliner bist , oder nicht , ist schwer zu sagen . Aber was du beschreibst , klingt eher nicht so . Die Borderliner , die ich kenne - und das sind einige - sind teilweise sehr übergriffig und distanzlos . Sie wollen immer im Mittelpunkt stehen und sind sie es einmal nicht , dann kommt unter aller Garantie irgendeine Katastrophe . Sie säen Zwietracht unter den Leuten und können nicht akzeptieren , dass die beste Freundin noch andere Freunde als sie selbst haben kann . Sie tun alles , um ihre Freunde zu binden , um dann bei der geringsten Kleinigkeit , die der Freund für jemand anderen tut , ihn ohne Übergang abgrundtief zu hassen . Liebe und Hass sind sehr eng verbunden , was den Umgang mit Borderlinern sehr schwierig macht . Was du hier schreibst , will nicht so recht in dieses Bild passen .

Sicher bist du durch deine Erlebnisse verändert worden , das bin ich auch , aber ist es nicht letzten Endes egal , was auf dem Krankenschein steht ? Ist doch eh nur für die Abrechnung . Dein Therapeut wird schon wissen , wie er mit dir umgehen muss , egal , wie die Diagnose heißt .

Aber der Neurologe wird sicher an seine Grenzen kommen , zuständig sind bei seelischen Problemen Psychiater und Psychotherapeuten .

Schön , dass du vorankommst und deinem Arzt vertraust , das ist sehr viel wert - ich musste mir dieses vertrauen können hart erarbeiten und scheitere heute noch oft genug daran , dass ich es nicht so gut kann . Ich wünsche dir viel Erfolg und ein wenig Ruhe im Kopf .

Liebe Grüße

Styx

Benutzeravatar

styx
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 37

Beitrag So., 07.11.2010, 21:31

@ gutefee :

Hallo ,

du hast den Mut gehabt , die Dinge zu tun , die mir noch bevorstehen und vor denen ich grenzenlose Angst habe - die Eltern konfrontiert und dich unabhängig gemacht - herzlichen Glückwunsch zur neuen Lebensqualität !

Was dir nun passiert , hat nichts mit Strafe zu tun . Dein Mann ist einfach nicht bereit , dich zu akzeptieren , wie du bist . Das ist alles ! Und dass er in eine neue , "unbelastete" Beziehung gegangen ist , halte ich für eine ganz perfide und zerstörerische Lüge . Er hat sich anderweitig verliebt und du darfst nun mit deinen Problemen als Sündenbock herhalten - daran bist du aber nicht schuld ! Er ist es , der nicht klarkommt - nicht du !

Du hast ihn nicht verdient - du hast etwas viel besseres verdient , als ihn ! Und das wird ganz sicher kommen .
Wenn ich so was höre , krieg ich eine unbeschreibliche Wut .

Mein Ex droht heute noch damit , meiner Familie Bescheid zu geben - hätte ich es ihm bloß niemals gesagt ! Aber in der Klinik , als ich mit ihm darüber sprach , wusste ich einfach nicht , was ich tat . Das ist genauso perfide , denn ich will derjenige sein , der den Zeitpunkt bestimmt - und er zwingt mir damit vieles auf , das ich nicht will . Hab mich zwar getrennt , aber wenn er was will , komme ich gerannt , ihm zu helfen . Wenn ich ihm etwas sage , das er nicht hören will , muss ich Angst haben , dass er bei meinen Leuten anruft . Damit bin ich im Grunde hörig und komme da auch nicht raus , wenn ich nicht ganz schnell selber Fakten schaffe - das kann ich aber noch nicht .

Du bist nicht allein mit deinem Problem und dich trifft absolut keine Schuld ! Geh deinen Weg weiter !

LG Styx

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
evo
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 34
Beiträge: 11

Beitrag Mo., 08.11.2010, 12:22

Hallo styx, ich danke dir erstmal für deine beruhigenden wort. als ich den beitrag schrieb fühlte ich mich ziemlich schlecht, dann ist auch schon mal meine wahrnehmung getrübt. das ist ja das schlimme, in letzter zeit fühle ich mich häufig nicht gut, die daraus resultierende hilflosigkeit und befindlichkeit macht mich echt fertig.

Zu deinen ex:

Ich finde es eine ziemlich miese Tour, wie dein ex mit dir umspring, sowas wie selbstachtung ist ihm wohl fremd, sonst würde er sich im grund und boden schämen.

ist eigentlich nicht meine art, aber kennst du niemanden der ihn mal eine scheiss angst einjagen kann, einen freund zb. oder bruder? vielleicht lässt er dich dann in ruhe. manchmal gehts halt nicht anders.

Benutzeravatar

styx
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 37

Beitrag Mo., 08.11.2010, 15:33

Lieber Evo ,

Das ist ja das gute hier : auch wenn die Wahrnehmung getrübt ist , gibt es hier immer noch Rückhalt und Zuspruch , die Erfahrungen und Sichtweisen der anderen Forumsteilnehmer sind offen und frei von den eigenen Vorurteilen und Zwängen ))

Ich hab keinen , der das machen kann , zumal er keinem körperlichen Konflikt aus dem Wege gehen würde . Aber das ist auch nicht meine Art , ich muss die Therapie vorantreiben und meinen Leuten endlich sagen , was los ist . Die wissen nämlich gar nichts und denken , mein Leben ist ganz toll .

Ja , du hast Recht , seine Selbstachtung ist nicht sehr hoch , er ist da allerdings anderer Meinung . ich hab ihn oft ganz schön aus den Löchern rausgeholt , in die er sich manövriert hat - bei uns war im Grunde ich der rationelle und Pragmatische , der immer die Lösungen hatte .

Aber hey , hier und jetzt bist du wichtig !

Lass die Therapie erst mal richtig anlaufen und versuch so viel wie möglich Ballast abzuwerfen . Allein darüber gesprochen zu haben mit jemandem , der einen nicht fallen lässt , wirkt heilsam auf die Seele .

Alles Gute

Styx

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
evo
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 34
Beiträge: 11

Beitrag Mi., 10.11.2010, 15:02

hallo styx,

dein ex scheint dich damit echt in der hand zu haben, verstehen kann ich dich ganz gut, selbst heute wär es mir noch unangenehm wenn meine familie davon erfahren würde.


dazu fällt mir eine geschichte ein. für viele wohl unverständlich... mein onkel wohnt ck. 30 meter luftlinie auf einer parallel gelegten strasse von mir entfernt.

als ich vor drei jahren hier her gezogen bin wusste ich genau das er gegenüber wohnt. habe mich aber nicht weiter dran gestört,ich brauchte dringend die wohnung!

manchmal begegne ich ihn und wechsle, sofern möglich, gleich die straßenseite, weil ich einfach keine lust auf
kommentare habe und mit ihm reden möchte ich schon gar nicht. wenn ich dann stur an ihm vorbeilaufe, zerrt
er beleidigt an die hundeleine und sagt seinem hund mit erhobener stimme
( ach lass ihn! oder komm weg hier!) einmal rief er mir arschloch hinterher.

einmal beschwerte er sich bei meiner mutter, tante und oma darüber was für ein tollen
neffen er doch hätte, der noch nicht mal grüßt. lügen tut er auch wie gedruckt, erzählt rum
ich hätte arschloch gerufen.

er kann viel erzählen, nur was er mir angetan hat wird er mit sicherheit niemandem erzählen, deswegen habe
ich auch keine angst vor ihm.

ich hoffe, du schaffst es dich von deinem ex entgültig zu befreien.

Benutzeravatar

Philippa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 7

Beitrag Mi., 10.11.2010, 20:41

Hallo ihr Lieben!

Ich war schon lang nicht mehr hier... aber mir geht's nicht besonders. In der Therapie habe ich das Thema leider auch nicht angesprochen, dafür ne ganze Menge andere Sachen, mit denen ich mich zur Zeit auseinander setze. Die Dinge sind auch wichtig. Ich denke aber, dass sich meine Therapeutin das mit dem Missbrauch schon in etwa denken kann. Zumindest macht sie mir so den Anschein. Nur ich hatte noch keinen Mut es ihr zu sagen. Ich mache es aber noch.

Eigentlich hasse ich meinen Bruder für das was er mir angetan hat. So ca. 1x im Monat sehe ich ihn zu Besuch bei meinen Eltern. Seit Jahren reden wir ganz normal miteinander (so als wenn nie etwas gewesen wäre). Ich habe ja schliesslich die Sachen jahrelang verdrängt. Ich würde mich einfach nicht trauen, ihm jetzt meine Meinung zu sagen. Ist das normal? Ich wünschte, ich könnte ihm aus dem Weg gehen! Aber so einfach fällt mir das nicht.

Bis später mal...

Benutzeravatar

Hoffnungsschimmer1
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 18
Beiträge: 5

Beitrag Do., 11.11.2010, 10:29

Sexueller Missbrauch ist nach wie vor ein sehr heikles Thema.
Ich würde an eurer Stelle, wenn ihr noch keine Therapie habt, eine beginnen.
Wenn eure Therapeuten darauf nicht eingehen, sind sie nicht die richtigen für euch.
Ich musste 6 verschiedene Therapeuten besuchen, bis ich eine Frau gefunden habe, mit der ich auf einer Wellenlänge war und mit der ich somit auch gut reden konnte.
Seit dem ist einiges in Fahrt gekommen.
Ich wurde als 10 jähriges Mädchen von 2 Jungs vergewaltigt.
Mittlerweile kann ich darüber reden, weil ich es gut verarbeitet habe, und es eben nicht verdrängt habe.
Ich gebe euch den Rat, konfrontiert euch lieber jetzt ausgiebig damit als irgendwann aus Zufall, dann sind die Schmerzen um einiges höher.


Liebe Grüße & ein Mutmachspruch.


:D

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag