Wie cool, ich schreibe hobbymäßig auch mal an Romanen, Fanfiction (Harry Potter) und auch Tagebuch, in letzer Zeit aber in Form eines Blogs hier.
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EDIT: Gerade heute z. B. fühlte ich mich sehr inspiriert, entweder einen neuen Roman anzufangen oder meine FF weiterzuschreiben und habe mich grüblerisch so verzettelt, dass letztendlich wieder gar nichts ging
Dito. Eigentlich wollte ich heute auch die frisch aufgeräumte Bude (und neues Sofa, ja ja, ich bin immer noch verliebt, fettes sorry!) genießen, mit Zettel und Stift endlich meine Prämisse ausbauen... aber dann... nun ja... hier bin ich.
Manchmal artet das aber wiederum zu sehr in Grübelei aus, also die Balance zw. Grübeln und Mitteilen zu finden, fällt mir sehr schwer.
Erinnerst du dich an die Bücher über das Grübeln, die ich dir empfahl? Die helfen auch hier wahre Wunder. Es gibt Menschen, die fördern negatives Grübeln, wenn man sich ihnen mitteilt. Diese sollte man meiden.
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Zum eigentlichen Topic.
Ich mag jetzt nur für die Frauen reden. Es gibt zwar auch mitteilsame Männer, aber gehen wir mal vom Klischee aus, dass die Labertaschen eher weiblich sind. Ich sehe das ganze sehr soziobiologisch! Das hat mir mein ehemaliger Uni-Therapeut beigebracht und ist genau "mein Ding".
Evolutionär gesehen sind Frauen, die gerne plaudern und mitteilsam sind, sehr vital. Es ist ein Zeichen von Vitalität! Dumm nur, dass das nicht unbedingt ins heutige Leben passt. Aber eigentlich was ganz Tolles, wenn Frauen plaudern. (Plaudern! Nicht grübeln!) Denn wenn eine Frau plaudert, dann heißt es, ihr geht es gut und sie fühlt sich wohl und sicher. Davon bin ich ernsthaft und völlig überzeugt. Jawoll!
Was mich angeht, ihr werdet es kaum glauben, so wie man mich hier erlebt: Ich habe in den letzten zwei Jahren mehr oder weniger zum ersten Mal SCHWEIGEN gelernt. Und zwar mit Hilfe meines Blogs. Indem ich dort Dinge "mit mir selbst ausmache". Und im real life führe ich KEINE Monologe. (Okay, ich drücke mich meist umständlich aus, d.h. brauche für eine Antwort länger, aber KEINE Monologe). Im Gegenteil, man sollte es nicht meinen, aber in der Regel sind meine Freunde geschwätziger als ich!
Übrigens, man darf totsicher davon ausgehen: Wenn ich mit jemanden NICHT rede, kann ich ihn nicht leiden. Es gibt daher tatsächlich Menschen, die halt mich für sehr still. *Muaaahaha*
Ich zitiere immer wieder gerne einen alten, ehmaligen Freund. Der sagte mal zu mir: "Ja, manchmal ist dein Mitteilungsbedürfnis schon anstrengend. Was aber noch viel schlimmer zu ertragen ist, ist, wenn du schweigst." Richtig. Damit spielte er darauf an, dass wenn Gothika mal still war, dass es einst ein eindeutiges Indiz war, dass er ihr sehr schlecht geht. Auch mein Umfeld hatte anfangs Umgewöhnungsschwierigkeiten, wenn sie mich mal in stilleren Momenten erwischten...
Das deckt sich in etwa mit dem, was hier im Thread schon über Kinder gesagt wurde. Erst wenn sie sich nicht mehr mitteilen, egal ob verbal oder nonverbal... dann wird es so RICHTIG schlimm.
Wie dem auch sei, liebe Rilke, du lenkst den Focus darauf, dass dieses Alltagsmitteilungsbedürfnis bei einem Partner sich anders anfühlt. Ich stelle fest: du hast völlig recht. Und jetzt bin ich irrtieriert, weil ich mir noch nie so speziell Gedanken darum machte, warum dem so ist. In diesem Sinne: Danke für den Thread.
Was mir spontan einfällt, ins Blaue geraten, dass man im Idealfall beim Partner die sein darf, die man ist. Und das nicht nur in Teilen und Themenbereichen, sondern als Ganzes. Das macht vielleicht den Unterschied. Ich steh mittlerweile zu meiner Quantität. Was ich aber bedauere und noch verbessern möchte ist die Qualität.
Der Unterschied für mich: Früher war ich wesentlich ABHÄNGIGER davon mich mitteilen zu können und zu müssen. Jetzt genieße ich das natürlich immer noch, aber ich bin eben nicht mehr so abhängig davon. Es ist weniger zwanghaft. Zumindest im real life.
Oh, eines fällt mir noch zum Thema ein: Meine langjährigste Freundin. Es gab eine Zeit, da rief sie täglich mind. eine Stunde an, nur um mir vorzulesen, was sie gerade auf Ebay sieht oder im Katalog sieht. Unsinniger kann es nicht sein. Aber was lernen wir daraus?- Sogar burschikose, soziophobe Mannsweiber brauchen das! Frau bleibt Frau! Egal wie unsinnig! Steht dazu! Das einzige, worüber wir uns sorgen dürfen ist die Qualität unserer Geplauders.
Im Übrigen kenne ich keine gesunde vitale Frau, die nicht gerne redet. Keine Einzige. Sogar extrem Schüchterne tauen auf, wenn sie sich sicher genug fühlen und aus dem stillen Wässerlein wird schnell ein Wasserfall, wenn man sie lässt. Die Betonung liegt dabei allerdings auf "gesund" und "vital". (Sorry, falls ich jemanden damit zu nahe trete)