Wie die Stunde anfangen?

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schmetterling.1983
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 12:42

Dieses Thema ist bei mir eigentlich auch mind. jede 3.h Thema, weil ich es manchmal nicht so schaffe und dadurch die ganze Stunde zusammenbricht, ich mich so sehr einigele, dass es kein ruskommen mehr gibt.

Erfahrungsgemäß bietet es sich bei mir an ein wenig Smalltalk, eine witzige Anektote des Tages also zu halten und dann mit dem Thema beginnen was mir auf der Seele brennt.

Oder, dann den Anschluss der letzten Stunde, wenn das noch nicht klar war. Oder ich erzähle wie mein Tag war und plötzlich ergeben sich Dinge von ganz allein und ein Thema taucht auf ohne, dass es mir vorher so klar war.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Offy
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 13:02

Viele schreiben, dass es ihnen schon reicht, wenn sie gefragt werden, wie es ihnen geht.
Ehrlich gesagt ist diese Frage für mich schon eine mittlere Katastrophe, weil...ich weiß es einfach nicht. Da kommen plötzlich so viele oder gar keine Informationen von innen, dass ich nicht mal mehr unterscheiden kann, ob es gerade ZU viel ist oder ob da NICHTS ist. Das klingt völlig bescheuert, aber ich bin mit dieser Frage echt überfordert.
Mein Glück ist, dass ich nach jeder Stunde eine Rückmeldung schreiben soll, damit meine Thera weiß, dass ich zu Hause angekommen bin. Manchmal können wir nämlich daran anknüpfen, was ich dort als kleines Feedback getippselt habe. Oft ist es doch so, dass sich erst im Nachhinein einiges sortiert und klärt.
Wenn wir nicht dort ansetzen können/wollen, sitzen wir uns minutenlang schweigend gegenüber, wobei ich sie nicht mal anschauen kann. Meine Gedanken fahren kann Karussell und sind somit nicht greifbar. Also weiter schweigen.
Irgendwann macht sie dann den Anfang und wenn ich Pech habe, dann mit der Frage, wie es mir geht...
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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B-Moll
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 13:20

Oh ja, Offy, ich weiß auch oft gar nicht so genau, WIE es mir geht.

Irgendwie hab ich in der Therapiestunde dann das Gefühl, in dem Moment, wo ich dort sitze, geht es mir besser als "draußen", aber eigentlich ist das ein komplett anderes Gefühl als ich es noch in den Tagen zuvor hatte. Sie eröffnet immer so positiv mit einem fast schon feierlichen Ton in ihrer Stimme...dass dann das Destruktive in mir sich zurückzieht (und insofern nur im Ansatz noch Ausdruck findet)
Meine Thera fragt mich oft, was ich mitgebracht habe. Finde ich auch schwierig manchmal, da ich dann meistens über meinen Alltag zu reden beginne, was mich die Woche bewegt hat und so. Aber seltsamerweise entscheide ich darauf immer, etwas zuberichten, was mit dem AUSSEN zu tun hat.

Also wenn ich so darüber nachdenke, ich schaffe es dann kaum, gleich über INNERE Gedanken und Probleme zu reden.

Dabei ist ihre Frage eigentlich offen und ich hätte genauso Raum für diese Dinge...Das ist, als würde ich MICH dann zu wichtig nehmen, wenn ich mit sowas anfangen würde. Und das wehre ich aus Schamgefühlen ab.
Am liebsten wäre es mir, wenn meine Thera mal die Stunde eröffnen würde mit: Also Frau X, in der letzten Stunde sprachen wir über xyz und ich finde, da sollten wir nochmal anknüpfen. Oder wenn sie irgendwas Führendes sagen würde, etwas wovon sie glaubt, dass ich darüber nachdenken sollte.
Ich hatte das in einem anderen Thread "den Thera mal führen lassen" schon mal angesprochen.

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Frêle
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Beiträge: 11

Beitrag Mi., 06.10.2010, 13:37

B-Moll hat geschrieben:Am liebsten wäre es mir, wenn meine Thera mal die Stunde eröffnen würde mit: Also Frau X, in der letzten Stunde sprachen wir über xyz und ich finde, da sollten wir nochmal anknüpfen. Oder wenn sie irgendwas Führendes sagen würde, etwas wovon sie glaubt, dass ich darüber nachdenken sollte.
Ich hatte das in einem anderen Thread "den Thera mal führen lassen" schon mal angesprochen.
Auweia, da kann ich nur zustimmen ^^"

Bei mir ist es so ähnlich wie bei dir, Offy.
Mein Thera-Termin ist im Moment so das Ereignis, auf das ich mich jede Woche mehr oder weniger freue und meine Thera ist zudem so positiv, lächelt immer, dass ich auch unweigerlich zu lächeln anfangen muss.

Und die Stunde wird dann auch immer mit einem "Wie geht es dir?" begonnen und dann kommt halt irgendwie immer ein: "geht so" bei raus.
Aber wirklich was dazu sagen kann ich dann auch nicht, weil mir die Schulwoche über halt nichts ungewöhnliches passiert und meine Stimmungslage sich eigentlich eh nie wirklich ändert.
Es ist bei mir eh mehr oder weniger so, dass ich das glaube, dass ich meine Gefühle eher "denke" statt wirklich zu fühlen.. vllt. versteht ihr was ich meine.. so nach dem Motto "was würden andere jetzt fühlen?" und das dann verinnerliche.
Mir kommen die meisten meiner "Gefühle" ziemlich heuchlerisch vor.

Aber zum Glück führt sie das Gespräch dann immer irgendwie weiter (wenn ich drüber nachdenke, weiss ich gar nicht genau wie x_X), sodass der Anfang eigentlich kein Problem ist.

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Offy
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 13:46

Frêle hat geschrieben:Es ist bei mir eh mehr oder weniger so, dass ich das glaube, dass ich meine Gefühle eher "denke" statt wirklich zu fühlen.. vllt. versteht ihr was ich meine.. so nach dem Motto "was würden andere jetzt fühlen?" und das dann verinnerliche.
Mir kommen die meisten meiner "Gefühle" ziemlich heuchlerisch vor.
Irgendwie geht das jetzt sicher am Thema vorbei, aber...schau mal. Das hab ich an anderer Stelle kürzlich geschrieben:
Offy hat geschrieben:Ich glaube, dass ich ziemlich wenig Emotionen habe bzw. sie einfach nicht wahrnehme. Ich "leihe" sie mir quasi immer bei normalen Menschen. Wenn etwas passiert, was eine emotionale Reaktion erfordert, überlege ich, was ich jetzt fühlen sollte. Da kommt dann ein Sammelsurium verschiedenster Dinge bei raus. Jeder in mir fühlt anders, manch einer gar nicht...oder auch ganz viel. Daraus bilde ich dann das kleinste gemeinsame Vielfache. Das geht unglaublich schnell und absolut automatisch. Nichts davon ist mir in diesem Moment wirklich bewusst. Aber dann...meistens viel später...muss ich feststellen, dass ich etwas gesagt habe, was gar nicht da war. Allein schon die Frage, wie es mir geht, kann mich in tiefstes Chaos stürzen.
Stellt euch mal einen Schauspieler vor, der jahrelang eine bestimmte Rolle spielt. Da kann es vorkommen, dass er diese Rolle bis in sein Privatleben trägt. Er LEBT diese Rolle praktisch. Und so ungefähr empfinde ich das auch.
Das passt gerade zu dem, was du schreibst, oder?
Dabei fällt mir gerade ein, was meine Thera sagte, als ich meinte, ich hätte keine Ahnung, wie es mir geht. Sie sagte, sie erwartet dann auch kein "gut" oder "schlecht", sondern ich kann auch sagen, dass da gerade ganz viel ist und ich es nicht sortiert kriege. Oder ich kann sagen, welcher Anteil was fühlt. Oder eben auch, dass ich gar kein Gefühl wahrnehme. Und was mach ich stattdessen? Schweigen!


@B-Moll: Den von dir genannten Thread suche ich mal. Ist bestimmt spannend.
Heute weinte ich –
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*AufdemWeg*
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 13:59

ich frage meine Therapeutin immer als erstes:
"Wie geht es Ihnen?"
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Frêle
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 14:14

Tschuldigung, dazu muss ich auch mal wieder etwas Off-Topic schreiben
Offy hat geschrieben:
Offy hat geschrieben:Ich glaube, dass ich ziemlich wenig Emotionen habe bzw. sie einfach nicht wahrnehme. Ich "leihe" sie mir quasi immer bei normalen Menschen. Wenn etwas passiert, was eine emotionale Reaktion erfordert, überlege ich, was ich jetzt fühlen sollte. Da kommt dann ein Sammelsurium verschiedenster Dinge bei raus. Jeder in mir fühlt anders, manch einer gar nicht...oder auch ganz viel. Daraus bilde ich dann das kleinste gemeinsame Vielfache. Das geht unglaublich schnell und absolut automatisch. Nichts davon ist mir in diesem Moment wirklich bewusst. Aber dann...meistens viel später...muss ich feststellen, dass ich etwas gesagt habe, was gar nicht da war. Allein schon die Frage, wie es mir geht, kann mich in tiefstes Chaos stürzen.
Stellt euch mal einen Schauspieler vor, der jahrelang eine bestimmte Rolle spielt. Da kann es vorkommen, dass er diese Rolle bis in sein Privatleben trägt. Er LEBT diese Rolle praktisch. Und so ungefähr empfinde ich das auch.
Das passt gerade zu dem, was du schreibst, oder?
Wow. Das trifft es ziemlich perfekt.
Gibt es dafür eigentlich eine Diagnose? Oder gehört das zu einer Depression dazu?
Und wird das in deiner Therapie behandelt?
*AufdemWeg* hat geschrieben:ich frage meine Therapeutin immer als erstes:
"Wie geht es Ihnen?"
Du fragst deine Therapeutin? Uha.. wie gehts denn dann weiter, fragt sie danach "und selbst?"

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B-Moll
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 14:20

Liebe AufDemWeg,

ich finde das sehr empathisch, dass du deine Thera als erstes nach ihrem Befinden fragst, würde es einerseits auch gern tun, allerdings trau ich mich andererseits nicht wirklich, meine Thera dies (öfters) so zu fragen, weil ich Angst habe, dass ich hier Grenzen überschreiten könnte, oder das das nicht zu dem Therapiesetting passen könnte oder dass ich mir da Befugnisse "anmaßen" würde, also, meine Thera nach Ihrem Befinden regelmäßig fragen zu dürfen. Antizipierend, dass mich das vlt. nicht wirklich etwas anginge.

Aber ich fänd es interessant, ob das nur in meinem Kopf Probleme macht oder ob andere da auch keine Probleme drin sehen oder ob sie da auch unsicher sind, ob das zu dieser Therapiesituation passt.

LG. B-Moll

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Offy
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 14:43

Frêle hat geschrieben:Wow. Das trifft es ziemlich perfekt.
Gibt es dafür eigentlich eine Diagnose? Oder gehört das zu einer Depression dazu?
Und wird das in deiner Therapie behandelt?
Eine Diagnose gibt es dafür meines Wissens nicht. Es ist bestenfalls ein Symptom für etwas.
Das muss nicht mal eine Depression sein. Das kann ganz viele unterschiedliche Gründe haben. Einer wäre vielleicht, dass man sich und seine Gefühle nicht ernst nimmt. Bei mir hat es andere Hintergründe. Ich bin DIS-Patientin und habe schon allein deswegen Schwierigkeiten, die vielen unterschiedlichen Emotionen wahrzunehmen und zu sortieren. Das hüpft alles in mir durcheinander und vermischt sich miteinander. Und außerdem liegt es in meiner Biographie begründet, dass ich Gefühle nicht bemerke und/oder benennen kann. Ich musste sie schon ziemlich früh wegdrücken und ignorieren. Alles andere war zu gefährlich.

Behandelt wird im Prinzip nicht dieses Symptom für sich. Wir arbeiten daran, dass meine Wahrnehmung besser wird, wobei ich hoffe, dass es sich gleichzeitig reguliert, wenn die verschiedenen Anteile eine normale Kommunikation untereinander fertigbringen. Bisher funktioniert es nur dann, wenn meine Thera mit einer der "Persönlichkeiten" direkt Kontakt hat. Dann sind die Gefühle mMn auch authentisch. Das ist momentan der kleine Umweg, um wenigstens irgendwie mal Emotionen "freizulassen". Im Alltag kann ich Gefühle nämlich nur "denken". Alles viel zu rational... *seufz*
Heute weinte ich –
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Nachtauge
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 16:05

Ist ja richtig interessant, daß das hinsichtlich des Stundenanfangs für so viele von uns ein Thema ist.
Mir selbst geht es genauso. Häufig komme ich bei meinem Thera an und wir sitzen uns gegenüber und schweigen uns an. Dieses Schweigen ist so unaushaltbar, daß mir manchmal die Sekunden wie Stunden vorkommen. Dann fage ich an rumzuhibbeln und habe das Gefühl überhaupt nicht zu wissen, was ich wirklich will. Diese Hibbelei ist bei mir direkt immer ein Zeichen für Streß und nach einer gewissen Zeit fragt dann mein Thera auch mal nach, was mich denn so hibbeln läßt und dann heißt es erstmal runterkommen. Aber es ist ein Anfang gemacht. Bei mir ist es eigentlich so, daß sobald die ersten Worte dann gesprochen wurden auch alles wieder ruhiger wird und ich mich auch auf die Thera einlassen kann. Hin und wieder bitte ich meinen Thera, daß er doch was sagen möge. Das führt allerdings meistens auch nur dazu, daß er wissen will was ich denn mitgebracht hätte. Ist nicht wirklich hilfreich, aber auch so ist dann wenigstens ein kleiner Anfang geschafft.

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*AufdemWeg*
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1630

Beitrag Mi., 06.10.2010, 16:18

Ich habe begonnen sie zu fragen
weil ich es nicht ertragen kann
wenn sie schweigt
also fragte ich sie eines Tages: "Wie geht es Ihnen"

Es ist unterschiedlich was sie darauf sagt:
Manchmal sagt sie: "Sollen wir gleich die Plätze tauschen?"
Manchmal sagt sie: "gut oder müde oder durchwachsen" (das reicht mir dann an Info)
meistens aber lächelt sie mich nur an und wartet weiter ab...
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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AnnaBlume
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Beiträge: 104

Beitrag Do., 07.10.2010, 21:03

Ein Bekannter sagt immer, wenn er zu Beginn eines Gespräches gefragt wird, wie es ihm denn gehe:" Warum denn immer die komplizierteste Frage zuerst?"
Da ist in der Tat etwas dran.

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carö
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weiblich/female, 48
Beiträge: 2036

Beitrag Do., 07.10.2010, 22:04

ich erzählte sehr oft zu allererst, wie es mir körperlich geht. das finde ich recht einfach.
langsam fand ich darüber auch einen zugang zu meinen gefühlen...

es ist, wie wenn ein kind erzählt, dass es bauchweh hat...
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Woman
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Beiträge: 307

Beitrag Do., 07.10.2010, 22:07

Ein Bekannter sagt immer, wenn er zu Beginn eines Gespräches gefragt wird, wie es ihm denn gehe:" Warum denn immer die komplizierteste Frage zuerst?"
Dein Bekannter hat recht @ AnnaBlume

Ich weiß auf diese Eingangsfrage, wie es mir geht, auch keine Antwort und schon gar keine, die kurz und knapp ist. Habe mich in der Sitzung in meinen Gedanken immer ein wenig verloren und die ganze Stunde zugequaselt. Nun habe ich mit meinem Therapeuten vereinbart, dass ich mir zu jeder Stunde ein Thema überlege, das ich bearbeiten möchte. Ist auch nicht immer einfach, weil mir oft das aktuelle Geschehen dazwischenkommt und ich dann eben das anspreche, was mich gerade beschäftigt.

Auch habe ich meinen Therapeuten gebeten, die 'Führung' zu übernehmen, damit ich mich in der Sitzung nicht immer gedanklich so verrenne und viele verschiedene Themen vermische. Letztendlich war dann solch eine Stunde für mich recht unbefriedigend.
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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neko
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Beiträge: 599

Beitrag Do., 07.10.2010, 22:18

lustig carö - die selbe strategie habe ich auch entwickelt - unter anleitung meiner t., die mich in den langen zeiten, wo ich kaum über mich reden konnte, stundenlang nach meinen schmerzen ausgefragt hat. am anfang schien mir das irgendwie unverfänglicher und deshalb einfacher mir immer neue und treffendere metaphern für meine psycho-bauchschmerzen auszudenken. das hatte erst mal so was angenehm-ungefährlich "sachliches". Mit der zeit hat sich dabei dann - glaube ich - auch tatsächlich ein differenzierteres empfindungsvermögen entwickelt. für mich war das eine gute schule zum fühlen lernen.

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