Ein Thema in der Therapie auslassen, es ausklammern

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Flugente
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 19:01

*AufdemWeg* hat geschrieben:was ich damit sagen wollte ist, dass ich mir selbst für mich klar werden möchte was ist und was ich brauche bevor ich es bei ihr anspreche
Weißt du was sehr schade finde? Dass du dich als Einzelkämpferin siehst in deiner Therapie. Da entgeht dir was ganz wesentliches. Einzelkämpfer bist du draußen, im RL aber grad die Therapie ist ja dafür da, dass du jemanden hast, mit dem du teilen kannst. Deine Gedanken, deine Probleme etc.

Was für mich das schöne war in der Therapie ist, dass ich eine Art Verschworene hatte. Gerade Dinge, über die man "normalerweise" nicht spricht - ich wusste immer da hab ich einen Platz, wo ich ungeniert meine innersten Gedanken, Probleme etc. rauslassen kann. Klar, nicht immer ohne Hemmungen, weil sie ist ja doch ein Mensch auch, und was könnte sie denken usw. aber nach und nach hab ich immer mehr die Erfahrung gemacht, egal was - da werd ich nicht verurteilt oder beurteilt, sondern da is jemand der Interesse daran hat, mir zuzuhören, sich mit meinen Problemen - egal wie klein oder groß - auseinanderzusetzen und mit mir alles zu besprechen, was MIR wichtig ist. Noch dazu jemand, dem nix Unmenschliches fremd ist. Und das hat letztendlich soo gut getan.

Ich finde, darum bringst du dich sehr.
Eisberg voraus!

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montagne
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Fr., 01.10.2010, 20:27

Hi adw.
Ich kann da nur hypothetisch sprechen. Meine Therapeutin sagte das zu mir so in etwa, dass es auch okay ist, wenn ich bestimmte Themen, von deren Existenz sie aber wusste, woanders bearbeite. Zusätzlich eine Körpertherapie dazu mache oder diese Themen einfach ruhen lasse und sie später bearbeite, bei ihr oder woanders. Sagt sie mir als Therapeutin...

Ich denke schon, eine vollständige Therapie gibt es gar nicht. Was heißt auch vollständig? Auch in einer Therapie gibt es unausgesprochene Dinge, die unausgesprochen bleiben. Und man kann auch nicht jedes Thema, jedes Ereignis besprechen.

Auf der anderen Seite, denke ich mir.. man will doch angenommen sein? So wie man ist, mit allen Themen. Ich denke es ist eine Gradwanderung, die jeder für sich gehen muss.
Denke halt, es gibt dieses.. man erzählt sich alles, wirklich ALLES, dies symbiotische, das gibts einfach nicht zwischen zwei Erwachsenen. Auch in der Therapie nicht und genau dort ist doch der Ort das zu lernen, dass es das nicht gibt und man trotzdem nicht abgeschnitten ist.

Dennoch muss man sicher differenzieren, ob es eine realistische Einschätzung ist, dieses oder jenes Thema in der Therapie NICHT anzusprechen. Oder ob es eher eine Wiederholung alter Muster ist, neurotische Angst, Vermeidung, und was einen sonst noch so hindert.

Also lange rede kurzer Sinn, die Frage stellt sich mE nicht nach Güte und Vollständigkeit der Therapie, sondern nach den wahren Ursachen, zu glauben, man könne/wolle es nicht ansprechen.
Zuletzt geändert von montagne am Fr., 01.10.2010, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
amor fati

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neko
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 21:37

liebe adw,
hast du ihr denn schon mal gesagt, dass dir das zu viel an gefühl ist, was dir von ihr entgegenkommt und dass dir das die luft zum atmen nmmt?

ohne zu wissen, worum es geht, würde ich annehmen, dass sie zumindest glaubt, deine gefühle zu artikulieren, die du nicht zulassen kannst und abgespalten haben. ich glaube, das so zu denken, macht es einfacher eine lösung zu finden. weil du dann nich mehr bedenken haben musst, ihr zu sagen, dass das entweder nicht deine gefühle sind oder dass du eine so starke artikulation im moment nicht aushälst. einfacher wäre es deshalb, weil sie sich gewissermaßen dann anders einstellen kann, wenn se von dir eine klare rückmeldung bekommst. schwierig wär das ja nur, wenn es wirklich um IHRE gefühle und IHRE bedürfnisse ginge. das würde ich aber nicht automatisch annehmen - t. nehmen ihre aufgabe unsere gefühle zu spiegeln einfach sehr ersnt - manchmal vielleicht zu ernst.

ich hatte mal eine vielleicht vergleichbare situation: meine t. hat mal sehr massiv sorge um mich artikuliert - wie ich mittlerweile weiß, weil sie (schon auch zu recht) annahm, ich drücke traurige, schwierige sachen weg und sie muss sozusagen meinen schmerz mit hineinholen. ich hab ihr dann mal gesagt, dass ihr sich um mich sorgen mich in einer reflexartigen reaktion noch viel mehr ins bagatellisieren hineintreibt. ich fand es damals sehr schwierig, das zu sagen. sie hat mir dann aber schnell zurückgemeldet,dass ich mit meiner beobachtung, wir hätten uns da n eine permanente inszenierung von "ich sag weiß, du sagst schwarz" verstrickt, recht habe. in dem maße, in dem sie sich nicht mehr so sehr um mich gesorgt ht, konnte ich das z.T. selber machen. war alsoeine gute entwicklung - auch wenn ich heute ahne, ich wär nie dahin gekommen, wenn sie nicht solange meine unterdrückte stimme gesrochen hätte. das hat genervt und das war mir oft zu viel - aber irgendwo hat es auch weh getan, weil es schön war. das wichtigste - ich konnte dieses sich um mich sorgen machen gewissermaßen von ihr abschauen. mag sein ich lige völlig daneben.

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Mandira
Helferlein
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 21:42

Hallo AdW,

ich denke, dass es keine Lösung ist, zusätzlich zu deiner jetzigen Therapie noch eine zweite irgendwo anzufangen (zumal ich auch glaube, dass das gar nicht möglich ist, wenn es sich 2x um Psychotherapie handelt)
Meine Thera sagte mir mal, dass das das Einzige ist, was sie nicht möchte, was ich tue... parallel zu meiner jetzigen Therapie noch zu einer anderen Psychologin zu gehen. Das kann ich auch nachvollziehen und das würde mir auch gar nicht in den Sinn kommen, weil dann die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut... viele Missverständnisse entstehen können... die eine Thera dich womöglich in eine ganz andere Richtung lenken wird, als die andere. Ich sehe die Therapie schon als etwas Ganzheitliches und wenn du dort ein dir sehr wichtiges Thema nicht besprechen kannst, solltet ihr beide dort zusammen überlegen, wie ihr damit umgeht. So wie ich das verstanden habe, habt ihr deine Sorge darum/dein Problem mit ihren Gefühlen noch nie thematisiert. Und für mich wäre das der erste Weg, um da zu einer Lösung zu kommen... nicht, sich zusätzliche Hilfe zu holen (das ist natürlich auch wichtig... aber ich denke das sollte man erst tun, wenn man vergebens versucht hat, das Problem mit den Gefühlen der Thera bei ihr anzusprechen)
lg
Mandira

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charlotta
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Beiträge: 236

Beitrag Fr., 01.10.2010, 22:28

Hallo Auf dem Weg,

es ist schwierig, zu sagen, ob es sinnvoll oder nicht ist, ein bestimmtes Thema in der Therapie auszulassen....
Ich will nicht neugierig erscheinen, und erfragen, um welches Thema es sich eigentlich handelt, aber bist Du in der Lage es auszusprechen, aufzuschreiben? Ich kenne solche Therapiesituationen, dass es einem schwindlig wird bei heiklen Themen, wenn man anfängt darüber zu reden.
Meinst Du nicht, es wäre ein Versuch wert, es bei Deiner Therapeutin anzusprechen, und dann einfach mal zu sehen, was passiert?
Es gibt eigentlich nur zwei Optionen, entweder sie kann damit umgehen oder sie kann es nicht. Dementsprechend entscheidest Du dann, wie Du weiter verfährst.
Ich habe in einem anderen thread von Dir gelesen, wie es Dir momentan ergeht, was mir wirklich sehr leid tut!!!! Aber meinst Du nicht, dass es gerade jetzt sehr wichtig wäre, einen guten Halt und eine Stütze von Deiner Therapeutin zu erfahren? Ist es vielleicht die Angst davor, dass sie Dir nicht die starke Schulter geben kann, die Du momentan brauchst?
Ich würde die Dinge, die Dich belasten bei ihr rauslassen, Du hast wirklich grad genügend Leid, und solltest es nicht mit Dir selber ausmachen.

LG Lotte

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*AufdemWeg*
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Beitrag So., 03.10.2010, 15:13

Vielen, vielen Dank für eure Worte.
Der Tenor geht - wenn ich es verstanden habe - dahin,
dass ich meine Bedenken und Gefühle diesbezüglich ansprechen soll
also das, worum es immer geht in der Therapie: reden.

Nur noch einmal: Es geht mir nicht darum, dass ich das Thema als solches nicht ansprechen kann, nein, das mache ich...
es ist nur, jedesmal, wenn ich es mache erstickt sie mich mit ihren Reaktionen.

Charlotta hat es formuliert:
Aber meinst Du nicht, dass es gerade jetzt sehr wichtig wäre, einen guten Halt und eine Stütze von Deiner Therapeutin zu erfahren? Ist es vielleicht die Angst davor, dass sie Dir nicht die starke Schulter geben kann, die Du momentan brauchst?
Es geht genau um dieses Thema: Verlust meiner Kinder.
Ich wollte mit ihr den Verlust meines Sohnes 2001 aufarbeiten und bekam damit schon massive Schwierigkeiten
und nun aktuell ist es noch schlimmer geworden.
Es ist kein Platz für mich da.
Es ist für mich in Ordnung, was sie dazu sagt und dass sie viel fragt, es ist wirklich okay für mich und auch ihre vielen Gefühle die sie dazu hat, sind für mich in Ordnung
aber NICHT im Rahmen MEINER Therapie,
Ich habe dann keinen Platz mehr und habe das Gefühl ich gebe ihr
aber nicht sie mir.
Das Geben ist in Ordnung aber nicht im Rahmen meiner Therapie.
Deswegen habe ich mir überlegt zu einer Trauerbegleiterin zu gehen, die auf dieses Thema spezialisiert ist.
Weiss nicht ob das verständlich ist...hm

LG
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Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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neko
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Beitrag So., 03.10.2010, 15:25

ich will nicht nerven adw - aber ich frag ganz vorsichtig noch einmal: glaubst du wirklich, es sind "ihre vielen gefühle", kann es nicht sein, dass sie das spiegelt, was du in dir selber nicht zulassen kannst, weil du stark sein willst und angst hast sonst unterzugehen? das macht einen riesen unterschied: dann würde sie nämlich all diese gefühle stellvertretend für DICH artikulieren und nicht weil SIE von gefühlen überflutet ist. und wenn das so ist, dann ist es immer noch o.k. und verständlich, dass dir das zu viel ist. das solltest du ihr dann sagen, dass dich das überflutet, dir die luft zum atmen nimmt, das das langsamer gehen muss usw. deine vorstellung, du musst zu all deinem unglück auch noch ihre gefühle aushalten, für se da sein, die nimmt mir fast den atem. das muss ein schreckliches gefühl sein und dich total überfordern.aber vielleicht kommt das nicht von ihr, sondern von dir, weil du dich dauernd überforderst, immer glaubst für andere da sein zu müssen und keine hilfe einfordern magst oder kannst. all diese deine vorstellungen und phantasien, die solltest du artikulieren, im zweifel ihr auch wütend entgegenschleudern - das könnte alles ein für dich ganz wesentliches thema werden. und ich kann mir gut vortellen, dass deine t. das aushält.

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*AufdemWeg*
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Beitrag So., 03.10.2010, 15:30

Wie soll ich das unterscheiden
ihre Gefühle
meine Gefühle?

Ich HABE diese schlimmen Gefühle alle
und ich weine viel, sehr viel
und würde gerne einiges los werden
aber es geht bei ihr nicht
wie denn auch?
Wenn jemand emotional überflutet vor mir sitzt,
dann ist es doch klar,
dass ich emotional immer stärker werde
und gar nichts mehr zulassen kann

So geht es mir zumindest
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Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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neko
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Beitrag So., 03.10.2010, 15:39

sag ihr das adw, genau das, dass du glaubst, dass sie emotional überflutet ist und du dann emotional stärker werden MUSST. Nochmal - das muss ein schreckliches gefühl sein. es könnte aber auch sein, dass es ein gefühl von dir ist, dass viel mit deinen alten Mustern zu tun hat. wenn nicht, wenn sie wirklich überflutet und überfordert mit deinem schmerz ist, dann ist sie nicht gut für dich. aber wie gesagt - das muss nicht so sein, deine wahrnehmung kann auch ausdruck deiner angst und aus der vergangenheit stammenden erfahrung sein, dass die gefühle von allen anderen wichtiger sind, als deine. ich habe meine t. mal genau so wahrgenommen wie du, habe genau so darauf reagiert - mit dem, was ich damals "stärke" nannte. ich weiß mittlerweile, dass ich projeziert habe, dass ich das so wahrnehmen wollte/musste, um mich nicht mit meinem schmerz befassen zu müssen, weil ich das nicht gelernt hatte. sich um andere zu kümmern nervt zwar, es macht auch latent wütend - aber da wusste ich, wie das ging.

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*AufdemWeg*
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Beitrag So., 03.10.2010, 15:48

Neko,

weisst du was das schlimme an der Situation ist?
Dass ich im Moment keine Kraft dafür habe
genau das aufzudröseln oder zu bearbeiten.
Mir fehlt es einfach an Kraft.
Kann das nicht hinten angestellt werden
bis ich wieder etwas mehr Energie habe?
Kann sie nicht für diese Zeit, das sein lassen
und einfach die Führung übernehmen?
Ich habe ihr schon geschrieben, dass ich das Gefühl habe, dass sie auch
- wie die anderen Menschen in meinem Umfeld - möchte, dass ich den Überblick und Haltung bewahre
und in der letzten Stunde war ich auch ungehalten und sagte zu ihr, sie solle doch einfach nur "funktionieren"

Ich habe momentan null Überlick
und bin auch nicht "funktionsfähig"
deswegen schreibe ich hier im Blog auch so viel
dass ich es irgendwo lassen kann
wenigstens hier
wo nichts von mir erwartet wird
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Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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neko
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Beitrag So., 03.10.2010, 15:56

adw, dass du im moment nicht "funktionsfähig" bist, das kann ich sehr gut verstehen. und natürlch, du musst im moment gar nichts, nichts aufdröseln, nichts klarstellen. ich dachte nur, es könnte eine chance sein, über dein gefühl zu reden, dass es nur um sie, um deine t. geht da bauchst du nichts lösen, da kannst du einfach nur deinem gefühl freien lauf lassen, sie vielleicht auch mal anbrüllen usw. lösen wird sie ds dann vielleicht. zudem hieße da ja auch, dass ud dich im moment gar nicht mit deinem großen schmerz beschäftigen musst, wiel dir das einfach zu viel ist. statt dessen könntest du über deinen nerv, deine wut über dieses ewige funktionieren müssen reden - endlich einmal ohne gleich wieder verantwortung übernehmen zu müssen für andere. aber wie gesagt - du musst gar nix.

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Beitrag So., 03.10.2010, 16:00

Ich habe aber das Gefühl ich MUSS
überall spüre ich dieses unausgesprochene
unterschwellige: du MUSST
du MUSST einfach
dies und das und jenes
und wenn du das nicht schaffst
dann gibt es Strafe

Bestimmt etwas altes,
wie du schreibst ein altes Muster
aber jetzt,
jetzt im Moment
kann ich da nicht ran
ich schaff das
so
wie es montan ist
nicht
zu kraftlos
sogar zu Diskussionen
denen ich ansonsten nicht abgeneigt bin
weg
alles weg
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Beitrag So., 03.10.2010, 16:12

dann bleibt doch bei diesem sehr starken gefühl - dem ich kann nicht. das ist ein gutes, kräftiges gefühl, das dich vielleicht sogar aus dem ich muss herausführen kann. gib diesem gefühl raum...und erlaub dir amit etwas, was für dich ganz unerhört zu sein scheint. ich habe wochen- und monatelang in de t. nicht viel mehr gemacht als ich kann nicht zu schreine, zu flüstern und zu weinen - in allen variationen. ich hab das gebraucht - weil es so ungewohnt wr und weil ich damit endlich die scham über meine vermeintliche schwäche überwunden hab.

liebe adw, du musst nix, nur ein: so nah wie möglich bei dir bleiben und wenn das im moment heißt, ich kann nicht darüber reden, was ich fühle, dann ist das so und dann heißt genau das zu artikulieren, bei dir zu beiben.

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Beitrag So., 03.10.2010, 16:20

weil es so ungewohnt wr und weil ich damit endlich die scham über meine vermeintliche schwäche überwunden hab.
Ja, das ist es zudem
ich kann es nicht ausstehen
kann MICH nicht ausstehen
wenn ich ich nicht kann

PN
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Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Beitrag Mi., 06.10.2010, 09:58

Ich glaube die Antwort gefunden zu haben.
Es war mein NEID der mir die Luft zum atmen raubte
und nicht ihre emotionalen Reaktionen.
Ihr Reaktion, eine Reaktion von einer Frau,
die das nie erlebt hat
aber die mich mag
und die
viele Fragen hat
weil sie verstehen möchte
weil sie mit fühlen möchte
Mein Neid auf meine Therapeutin,
die so unschuldig und unbedarft diesem Thema gegenübersteht und begegnet, die das nie erlebt hat, sondern diesbezüglich auf der Sonnenseite stand und glückliche, gesunde Schwangerschaften erlebt hat.
Dieser Neid nahm mir die Luft bei ihr.
Seit mir das klar wurde
und ich es ansprechen konnte
seit sie mir sagte,
dass sie in den letzten Wochen viel von mir gelernt habe
und mir sagte,
dass sie sich nur eines wünsche
nämlich dass es mir gut geht
kann ich wieder atmen
ich habe so durchgeatmet gestern
dass mir die Tränen bei ihr kamen
und es war in Ordnung
ich glaube, es ist wirklich in Ordnung
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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