Gutachter Urteil - was ist dran?

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*AufdemWeg*
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 10:35

Hallo Neko,
ein bisschen habe ich auch das gefühl, dass du dir in deiner situationsdeutung selber unsicher bist
Absolut TOTAL unsicher
1.macht der gutacter die unterstellte abhängigkeit deiner t. von dir v.a. daran fest, dass sie die t. trotz räumlicher trennung weitergeführt hat?
Das ist zumindest die Begründung, die mir meine Therapeutin vorgelesen hat.
Ob und was evtl. noch drin steht, das weiss ich nicht.
Am liebsten hätte ich, dass sie mir das ganze Gutachten einmal vorliest
oder ich es selbst lesen darf
aber ich weiss nicht, ob ich darum bitten darf?
da sitzen irgendwelche leute und sollen dinge beurteillen, von denen sie eigentlich keine ahnung hben k ö n n e n.
Zum einen denke ich das auch
und dann kommt wieder der Gedanke: vielleicht sieht er eben gerade deswegen etwas, was ich nicht sehe, weil er nicht dabei ist
und den Blick von aussen hat
denkbar sind gegensätzliche ängste: hast du angst, dass sie wirklh emotional abhängig ist und dir deshalb bei der überwindung von deiner abhängigkeit helfen kann?
Neko, es ist GENAU diese Angst, GENAU diese.
Weil: ich weiss, dass vieles aus mir kommt und nicht unbedingt der IST Situation entspricht
das sage ich mir immer wieder, wenn derartige Gefühl in mir hochsteigen
deswegen macht es mir auch so Angst, wenn dieser Gutachter nun diese Angst von mir nährt.


LG
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Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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neko
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 10:50

liebe adw,

die von dir jetzt genauer benannte angst, kann ich gut nachvollziehen. aber was meinst du dann mit dem satz: ich weiss, dss vieles aus mir kommt und nicht unbedingt der ist-situation entspreicht? wenn deine t. in eine ungute abhängigkeit zu dir verstrickt ist, wenn sie z.B. das gefühl dir-helfen-zu-können, für ihre emotionale stabilität braucht, dann kommt das nicht von dir, sondern von ihr. so was kommt - glaube ich - schon vor. das muss auch kein beinbruch sein, wein ein t. das refelktieren und damit umgehen kann. ich glaube, was bei dir passiert ist, dass du dir dafür dann auch noch die schuld und verantwortung zuschreiben willst (kenne ich auch von mir). damit würdest du dir eindeutig zu viel zumuten. es kann aber auch sein, dass du nur die angst hast, es könnte so sein, weil du oft glaubst, in diesem sinne schuldig an anderen zu werden. (sorry, wenn ich zu viel von mir auf dich projeziere). die gute nachricht wäre dannaber, dass es diese verstrickung gar nicht gibt und ihr diese deine dich quälenden gefühle an diesem punkt sehr gt aufarbeiten könntet.

ich hab übrigens grad nochmal deinen anderen thread gelesen. weißt du, bei der schwierigen situation in der du warst und bist, gibt es glaube ich jenseits von denkbaren unguten verstrickungen wirklich gute gründe dafür, dass deine t. dich nicht hat gehen lassen. aus der distanz will mir scheinen, sie hat verantwotlich und nicht verstrickt gehandelt.

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Thread-EröffnerIn
*AufdemWeg*
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 10:57

aber was meinst du dann mit dem satz: ich weiss, dss vieles aus mir kommt und nicht unbedingt der ist-situation entspreicht?
Ich meine damit, dass ich oft das Gefühl habe: so und so ist etwas
es aber in der Realität gar nicht so ist.
So habe ich schon manchmal das Gefühl gehabt: nun ist sie mir aber für den Rahmen einer Psychotherapie viel viel zu nahe gekommen
und war dann letztlich immer sehr erleichtert, wenn ich nachprüfen konnte, dass das nicht so ist.
Dass es Gefühle sind, die in mir angelegt sind aber eben mit der Situation nichts zu tun haben
bzw. nicht so zu tun haben wie ich es empfinde.
Und nun kommt dieser Gutachter und nährt wirklich diese abartige Angst von mir
genau meinen "Schwachpunkt"
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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carö
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 11:14

liebe adw,

noch etwas, was mir gestern eingefallen ist... und was ich dir gerne schreiben möchte.

deine thera hat dir offen die sätze des gutachters vorgelesen. wenn sie so große angst vor ihrer eigenen verstrickung oder abhängigkeit hätte, hätte sie dies nicht tun müssen...

für mich spricht daraus eine gewisse sicherheit und zuversicht, dass ihr das gemeinsam anschauen könnt und dass sie sich eben nicht scheut oder fürchtet, sich deinen fragen zu stellen.

selbst wenn es zu persönlichen verwicklungen von seiten deiner thera gekommen ist, dann heisst das nicht, dass es sich um einen fixierten status quo handelt.

das argument des gutachters ist durchaus ein sehr "mechanistisches", wie neko es auch geschrieben hat, und es erfasst nicht die gesamte breite eurer gemeinsamen erfahrungen.

deine thera hat es dir aber dennoch mitgeteilt. dh, sie wischt es nicht weg und mutet es dir zu. sie traut dir und euch zu, dass ihr das infragestellen der beziehung von aussen offen betrachten könnt. ein infragestellen bedeutet nicht, dass irgend etwas zu ende ist oder nichts wert ist. es regt das nachdenken darüber an.. im besten falle reift eure beziehung und vor allem du selbst.

es bietet eine chance, die beziehung unabhängig von der beurteilung eines unbeteiligten zu machen und mehr dahin zu kommen, deinem eigenen gefühl zu vertrauen, was es wirklich ist zwischen euch.

LG
carö

P.S. beitrag vorher noch nicht gelesen, schicks mal trotzdem ab
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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neko
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 11:23

liebe adw,

da berührt mich gerade sehr, was du schreibst. verdammt, ich kenne das erschrecken darüber, dass meine t. mir zu nahe gekommen ist. aber weisst du, dass ist etwa ganz anderes als die unterstellung, deie t. sei abhängig von dir. ich glaube, damit die t. funktioniert muss deine t. dir nahekommen. darum heisst das ja, dass an eine korrigierende emotionale erfahrung inder t. machen soll - eben die erfahrung, dass man nicht alleine ist und mit allem alleine klar kommen soll. ich weiß von mir, dass meine angst und mein erschrecken über nähe der konzentrierte ausdruck meiner macke ist. und ich möchte wirklich nichts mehr als zu lernen, nähe die mir gut tu, auszuhalten und zu genießen, ohne mir schuldvrwürfe zu machen. noch mal: problematisch wird das alles nur, wenn du das gefühl hast, dass eine t. die nähe zu dir für sich und für ihre emotionale stabilität braucht. so lange du dir sicher bist, dass es so nicht ist, is - glaube ich - alles im grünen bereich. dieses wissen, das meine t. mich nicht für sich braucht und mißbraucht, ist für mich ganz wichtig für das erlernen eines neuen umgangs mit nähe. in klaren momenten weiß ich auch immer ganz genau, dass das so ist. es ommt bei mir aber auch vor, dass ich denke, oh gott, ich bin meiner t. zu nahe gekommen, sie wird z.B. von gefülen des mitgefühls mit mir überschwemmt, verliert vielleicht ihre fähigkeit, sich von mir abzugrenzen und damit gefährde ich sie. das kommt v.a. in situationen vor, in denen sie z.B. wenn es schwierig ist, mal die sitzungszeit überzieht, oder mich - wie mein zensor brüllt - zu liebevoll anguckt. bislag konne ich mich aber immer wieder überzegen, dass sie damit gut umgehen kann. ich bin diejenige, die schwierigkeiten hat, nähe auszuhalten und manchmal auch nähe herzustellen. dabei hilft sie mir...und eigentlich ist das etwas sehr schönes, was ich mir dummerweise mancmal noch vorwerfen muss.

mag sein, ich rede an dir ud deiner situation vorbei. aber ich glaub, das einzige, was dich beunruhigen müsste, wäre das gefühl, deine t. braucht dich für sich: so nach dem motto, ich kann adw nicht gehen lassen, weil für mein selbstwertgfühl als therapeutin die gewissheit, ihr helfen zu können, so existentiell wichtig ist, dass ich sie nicht gehen lassen will.

noch ein wort zum gutachter: weisst du, in diesem land wird grad überall gespart. da saugt man sich oft auch mal erklärungen für eine ablehnung aus den finger - ohne sich einen kopf zu machen, was das bei den betroffenen auslöst. nur als gedanke: vielleicht ist das ein junger und unerfahrener gutachter, der seine balance noch nicht gefunden hat, oder jemand, der sich mit den spezifika deines falles nur ganz oberflächlich beschäftigt hat und ganz mechanisch sagt: fortführung trotz umzug - das kann nur verstrickung heißen.

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stern
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 11:59

*AufdemWeg* hat geschrieben:Sie sagte mir, dass ihr klar geworden wäre,
dass sie egal was sie schreibt
keine Chance hat ihren Antrag durchzubekommen
weiler immer die räumliche Entfernung heranzieht
und damit die gegenseitige ungute Abhängigkeit begründet
Mal rein pragmatisch gedacht: Kommt bei einem Widerspruch nicht ein anderer Gutachter zum Zuge? Aber wie gesagt, da schwimme ich etwas, weil's bei mir noch keine Ablehnung gab. Ist dann vermutlich auch eine aufwändigeres Verfahren, das aber eigentlich auch möglich sein dürfte. So dass, zumindest ich, auch insoweit nochmals nachfragen würde, auch um folgendes herauszufinden: Denn wichtiger wäre für mich eine glaubhafte Antwort, wie sie selbst dazu steht... oder ob sie sich gerade hinter einem Gutachter versteckt. Jedenfalls wäre für mich auch eine Quelle, die Ängste hervorbringen könnte, wenn ich das Gefühl hätte, nicht zu wissen, was ich glauben soll/kann. Und diese Sicherheit bräuchte ich, dass ich weiß, woran ich nun bin.

Andererseits: Ich weiß auch, dass mein letzter Thera mal meinte, dass es umso schwerer wird eine Bewilligung zu erhalten, wenn man schon einige Sitzungen hatte. Weil dann, so mein Thera, regelrecht mit der Lupe geprüft wird. Insofern würde ich den Ablehnungsgrund zumindest nicht überbewerten... denn wenn dezidierter nach Ablehnungsgründen geschaut wird, findet sich auch wahrscheinlich auch umso leichter einer als wenn man mit einer "lockereren" Grundhaltung an ein Gutachten geht. Wichtiger finde ich eher, dass ihr beide selbst genau für euch prüft, ob da was dran sein könnte, und das besprecht. Wenn nix dran ist, umso besser... und wenn ihr vielmehr den Eindruck habt, es existieren "Verstrickungen", dass ihr einen Umgang damit finden könnt, dass eben möglichst nix ungutes davon ausgeht. Leichter gesagt als getan, klar. Aber ich denke schon, dass das möglich ist, wenn man sich das bewusst macht und reflektiert.
Es ist auch gar nicht so sehr die Angst zu fragen als vielmehr die Angst vor der Antwort.
Sehr verständlich, kann ich nachvollziehen... zumal mir's neulich (in ganz anderem Kontext) ähnlich ging, dass ich tierische Angst vor einer Antwort hatte, und auch genau deswegen abwog, ob ich wirklich fragen soll. Denn was wenn sie wirkllich sagt, dass xy... usw. life und in Farbe ging da alle möglichen Ängste mit mir durch, und umso mehr kamen hinzu je länger der Angstfilm andauerte *urgs*. Das macht es nicht leicher, klar. Aber ich kam dann doch zu dem Punkt, der mir auch das ansprechen erleichterte: Lieber Klarheit als dass mich nachhaltiger div. Angstfilme beschäftigen (die vielleicht - und so war es bei mir auch als ich wieder klarer sehen konnten - nicht mal viel mit der Realität gemein haben). Entscheidender als ein Gutachterurteil ist doch das:
Dazu sagte sie mir allerdings, dass sie von unserer Arbeit und unserer Beziehung überzeugt wäre.
Das spricht wiederum dafür, dass sie die Ansicht des Gutachters nicht teilt. Und wie gesagt: Selbst wenn wenn Abhängigkeiten da sein sollten, lässt sich bestimmt ein Umgang finden, wenn das Thema mal genauer auf den Tisch kommt, um es FÜR EUCH zu klären.
Am liebsten hätte ich, dass sie mir das ganze Gutachten einmal vorliest
oder ich es selbst lesen darf
aber ich weiss nicht, ob ich darum bitten darf?
Puh, bin ich nicht 100% sicher, aber ich meine, man grds. darf Einsicht nehmen (außer z.B. es wäre für den Gesundheitzustand des Patienten nicht förderlich oä). Obwohl mich das auch interessieren würde, mal in manches Einsicht zu nehmen, habe ich bisher Abstand genommen... denn mein stat. Thera hat mir mal einen Teil seiner Klinik-doku, die auch teils in den Antrag an die KK einfloss, zum Lesen gegeben. Und das bekam mir ehrlich gesagt zunächst nicht sonderlich gut, sondern wühlte mich reichlich auf. Das es mich etwas "aufwühlt" war wohl auch so angedacht (als ich meinte, das hat mich aufgewühlt, meinte er, dass sollte es auch ) , nur das Ausmaß war wohl nicht so vorgesehen. Noch dazu sah ich mich dann auch eine Weile dermaßen von der Störungsseite aus beschrieben (was Anträge so an sich haben, und vermutlich dann auch die Gutachten dazu). Daher wäge das genau ab, ob's evtl. mehr schadet als nutzt. Und wie gesagt: Wichtiger ist dass du ihrer Meinung vertrauen kannst... die sich eh nicht über eine Gutachterurteil herauslesen kannst. Und auch das Gutachten oder ein Antrag ist im Zweifel nur ein kleiner Ausschnitt.

habe btw. einige Postings noch nicht durch, sorry daher für evtl. Überscheidungen.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 25.09.2010, 12:16, insgesamt 4-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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(alte Weisheit)

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Justus
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 12:00

Selbst wenn die Therapeutin von dir emotional abhängig ist...

...was wäre daran so schlimm? Sie soll dir in dem Fall einfach kostenlos Therapie geben...

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neko
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Beiträge: 599

Beitrag Sa., 25.09.2010, 12:17

liebe adw,

hab noch mal kurz nachgedacht. meine t. hat mir egenüber mal angedeutet, dass es 2 gruppen von patienten/klienten gibt: solche die in gefühlen, ängsten und bedürfnissen unergehen und dann nicht mehr handlungsfähig sind und solche, die gefühle von angst, bedürfnis nach hilfe und nähe, als so bedrolich empfinden, dass sie sie abspalten und sich damit um einen hohen preis ihre handlungsfähigkeit bewahren. sie hat mich der 2. gruppe zugeordnet. keine ahnung - das hat mir viel geholfen, weil ich auf inmal glaubte zu verstehen, dass sie mir mehrnähe anbietet, weil sie weiß, dass ich mir so was eigentlich verbiete. mir wurde dadurch klar, dass sie das wirklich für mich tut und dass es nichts damit zu tun hat, dass ich ihr zu nahe komme, grenzen überschreite und sie zu was zwinge, was für sie und damit auch für mich icht gut ist.

weisst du, ich glaube, die angst vor abhängigkeit ist für mich und vielleicht auch für dich viel größer und schlimmer und gefährlicher als die wirkliche abhängigkeit. genau das ist aber sicer etwas, was ein gutachter gar nicht einschätzen kann. deine t. wird das aber einschätzen können.

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hippogriff
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 12:28

Hallo ADW,

ich fand es damals von meiner Therapeutin irgendwie auch mutig, dass sie mir das einfach so gesagt hat. Also sie hat sich davon nicht entmutigen lassen und sie hat mir auch nicht den Eindruck vermittelt, als empfände sie dieses Urteil als eine 5 minus. Das hat mir irgendwie auch imponiert, denn sie hätte es sich auch viel leichter machen können und mir irgendwas erzählen können. Hat sie nicht.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass deine Therapeutin dir diese Begründung erzählt hätte, wenn sie selbst die Therapie als so verfahren ansehen würde.

Ich habe mich erst vor ca. 3 Monaten getraut, nochmals explizit nachzufragen, ob sie nicht doch einen Antrag stellen kann, denn vielleicht würde er ja doch genehmigt. Da steckte dann auch mein Wunsch drin, dass mit der Genehmigung gleichzeitig eine Absolution gegeben wird, dass ich es Wert bin und die bisherige Arbeit als gut eingeschätzt wird. Aber ich glaube, so etwas kann nur aus einem selbst herauskommen. Es gibt keine Sicherheiten von außen, dass die Beziehungen, die wir führen, uns gut tun. Das wäre letztlich nur eine mechanistische Einschätzung.


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Beitrag Sa., 25.09.2010, 14:29

Hallo Stern
Mal rein pragmatisch gedacht: Kommt bei einem Widerspruch nicht ein anderer Gutachter zum Zuge?
Ein Gutachten ist kein Verwaltungsakt, deshalb kann man nicht mit Rechtsmitteln (Widerspruch etc)dagegen vorgehen.

Erst wenn ein ablehnender Bescheid (der Verwaltungsakt also mit Benennung der Gesetzesgrundlage und Rechtsmittelbelehrung, wie man gegen so einen Bescheid sich wehrt) zum Gutachten vorliegt,kann man Widerspruch und wenn dieser abgelehnt würde, Klage (Sozialgericht) einreichen. Durchschnittliche Dauer: bis zum Bescheid hat eine Behörde/ Leistungsträger (hier die Krankenkasse) 6 Monate...(das ist kein Witz).

Ein Widerspruch muß binnen 3 Monaten entschieden werden und ein Klageverfahren vor deutschen Sozialgerichten (mit Ausnahme von sogen. Eilverfahren wie Anordnungen, Beschlüsse etc und Untätigkeitsklagen) dauert im Schnitt 2,5 Jahre...

Eine Widerlegung der Argumentation "Abhängigkeit" scheint mir sehr schwierig. Irgendwie muß diese ja aus dem Antrag hervorgegangen sein, ansonsten würde der MDK sowas ja nicht behaupten können. Hier scheint die geeignete Ansprechpartnerin und Verusacherin dieser Einschätzung die Therapeutin...


Rosenrot
Zuletzt geändert von Gast am Sa., 25.09.2010, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Sa., 25.09.2010, 15:03

Vielen Dank
für eure Antworten.
Es sind viele Aspekte dabei,
die ich so noch nicht bedacht habe.
Momentan bin ich einfach überfordert
werde mich aber mit dem,
was ihr schreibt auseinandersetzen.
Vielleicht ist es möglich,
in der nächsten Stunde schon etwas zu klären.

LG
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Riniel
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 15:17

Falls ich es übersehen habe - wie groß ist die Entfernung und wie lange brauchst du bis zur Praxis?

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Beitrag Sa., 25.09.2010, 15:18

Riniel,

es sind 130 Kilometer
mit dem ICE eine Stunde
mit dem Auto auch ungefähr

das hat dem Gutachter gereicht
um eine Abhängigkeit zu sehen
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Dakota
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 16:19

Hallo AufdemWeg,

ich hatte am Anfang des threads geantwortet und jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber hier muss ich einfach antworten :
es sind 130 Kilometer
mit dem ICE eine Stunde
mit dem Auto auch ungefähr

das hat dem Gutachter gereicht
um eine Abhängigkeit zu sehen
Ach Du meine Güte ! Wenn DAS als Abhängigkeit bezeichnet wird, was ist das denn dann bei mir ???! Ich wohne 10 Gehminuten von der Praxis meines Thera weg ! Habe trotzdem ein "normales" Leben

Irgendwie finde ich das total blöd (Entschuldigung), dass die messbare Distanz zum Thera entscheidet ob hier eine Abhängigkeit besteht. Also für mich definiert sich "Abhängigkeit vom Therapeuten" auf ganz andere Art und Weise als nur basierend auf der Distanz zur Praxis.
Da zählen für mich eher emotionale Komponenten, Gefühle und Gedanken.

Dakota

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*AufdemWeg*
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 16:30

Ja, das zieht der Gutachter als Begründung heran:
Sie hätte mich abgeben müssen
es ist nicht normal was wir da tun

Das ist das, was sie mir vorgelesen hat.
Meine Fantasie hat nun schon ihr übriges dazu getan:
"Was wenn das nur ein Teil von der Begründung ist?"
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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