Was sind die üblichen Auffassungen der 'Normalen'?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Daffodil
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Beitrag Do., 16.09.2010, 00:17

Geht dir das eigentlich nur bei Leuten so, die wissen, dass du krank warst (oder bist) oder auch bei anderen?
Jetzt mal als kleine Provokation: Gehst du denn auch auf die Argumente der anderen ein, oder verziehst du dich auf den Standpunkt "Keiner will mich verstehen, keiner nimmt mich ernst, weil..."?

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sontofu
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Beitrag Do., 16.09.2010, 02:30

ich gehe auf die argumente anderer ein wie berserker!

und ja, das passiert immer nur, wenn man weiß, dass ich eine psychose hatte (bis auf das thema ethik ... da passierts auch schonmal so)
ach, und bei menschen, die mich wirklich lange kennen, passierts überhaupt nicht, und am schlimmsten kommt es bei den ärzten und psychologen!

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mitsuko
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Beitrag Do., 16.09.2010, 07:05

Na ja, muss man mit jedem über diese Themen quatschen? Es irritiert mich gerade, dass du anfangs ja meintest, dass "die Normalen" generell wenig mit dem was du sagst anfangen können und nun betrifft das doch nur wenige, die dich nicht lange kennen, aber von der Erkrankung wissen.

Was ich mir vorstellen könnte ist, dass du viel zu viel auf Gegenargumente eingehst, ohne sie jedoch erstmal anzuerkenen. Das ärgert andere schnell, was ich auch verständlich finde. Ist ja normal, dass Leute nicht die gleiche Meinung haben wie du. Du nanntest auf Nummer Eins als Gegenargument, welches von anderen auf deine Theorien hin käme, es sei Ansichtssache. Ja und, wo ist das Problem? Das stimmt ja nunmal. Alles ist Ansichtssache. Kann sein, dass du Leute damit nervst, dass du zum Beispiel über Theorien diskutieren willst, obwohl die keine Lust dazu haben oder eben nicht akzeptierst, dass sie es anders sehen, nicht akzeptierst, dass es überhaupt andere Sichtweise geben kann, ebenso berechtigt wie deine. Manch einen frustet das vielleicht und er zieht dann die Psychosekarte. In dem Fall müsste es auch Leute frusten, die nichts von der Psychose wissen, wobei die natürlich mit dem Psychoseargument dann auch nicht kommen können, sondern eben nur genervt sind oder sich abwenden. Könnte bei den Ethikdiskussionen so passieren.

Auch könnte man es vermeiden mit Begriffen wie Arsch1öchern um sich zu schmeißen, wenn man mit Leuten redet, die sich davon ggf. mitgemeint fühlen. Das fördert idR. nicht das Verständnis.

Zum Thema Telepathie oder ähnlichem, wirst du allerdings immer hören, es sei nicht rational. Ganz besonders wenn du argumentierst, Stimmen, von denen du weißt, du hast sie dir nur eingebildet, hätten dir rationale Erklärungen gegeben. Das widerspricht sich ja schon logisch in sich selbst. Entweder es war Einbildung oder Telepathie, nicht beides gleichzeitig. Und wenn es Einbildung war, ist es völlig latte, was wäre wenn es keine gewesen wäre. Darauf kann man eine Schlussfolgerung ganz einfach nicht fußen lassen, wenn sie noch rational sein soll.

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Daffodil
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Beitrag Do., 16.09.2010, 10:34

Hallo sontofu,

ich stimme mitsuko weitestgehend zu und frage mich, in welchen Situationen du wohl mit Ärzten und Psychologen (bei denen du in Behandlung bist?) über Quantentheorie redest?

Aber ich bin andererseits auch davon überzeugt, dass unser Wissen über eine Person unsere Wahrnehmung dieser und unsere Reaktion auf sie beeinflusst. Das baut sich erst ab, wenn man sich besser kennenlernt. Man könnte ein Experiment durchführen, in dem man Leuten erzählt Person A habe einen Hauptschulabschluss, Person B ist zur Uni gegangen und die dann das gleiche erzählen lässt. Mit großer Verscheinlichkeit wird man Person B mehr Glauben schenken als Person A. So wird man vielleicht auch jemandem, der an einer Psychose litt und dazu noch gern über nicht alltägliche Dinge diskutiert und dann sogar noch Ansichten vertritt, die nicht gerade Mainstream sind, eher für verblendet, irrational, durchgeknallt oder was auch immer halten. Das kann ich mir schon gut vorstellen, das dir das so geht, allerdings muss man sich auch die Situationen genau anschauen. Der Arzt ist vielleicht wirklich einfach nur genervt, wenn du ihm mit dem Kategorischen Imperativ kommst

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Eremit
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Beitrag Do., 16.09.2010, 11:29

sontofu, Dein eigentliches, persönliches Problem ist ja die Vorverurteilung aufgrund einer bestehenden bzw. vorangehenden psychischen Störung, oder?

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sontofu
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Beitrag Do., 16.09.2010, 12:06

also zuerst:
ich rede nicht mit allen sofort über quantenphysik und solche dinge, außerdem passiert das problem auch bei weniger intellektuellen themen. es ist auch nicht so, dass ich überhaupt mit jedem sofort diskutieren würde, oder dass dieses problem ständig auftauchte. aber es kommt schonmal dazu, und wenn ist immer dasselbe ursache und alles verläuft gleich ... werde wie gesagt nicht schlau aus den reaktionen.

und die formulierung, ich ginge auf argumente ein wie berserker sollte man nicht wörtlich nehmen ...

und der einzige grund, warum ich mit zwei ärzten mal über quantenphysik geredet habe war der, dass es da zusammenhänge zum thema telepathie gibt (wie diese möglich wäre und funktionierte, usw.), weiter habe ich mit ärzten über das thema psychose und über eingebildete stimmen hinaus verallgemeinerbares irrationales denken geredet, und über dasselbe, worüber wir hier reden ... und es sieht danach aus, als wenn diese ärzte dafür weniger verständnis hätten, als andere ...

und zum schluss:
ist es denn wirklich ansichtssache, ob super-reiche mit villa am strand, rolex und 20 sportwagen in der garage auf der einen seite und verhungernde kinder auf der anderen, ethisch korrekt wäre oder nicht?
es ist doch offensichtlich, dass man diesen herrschaften egoismus vorwerfen kann, oder nicht?


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Beitrag Do., 16.09.2010, 12:25

Quantenphysik ist ja eine schwierige Wissenschaft, welche praktisch ausschließlich auf mathematischen Theorien basiert. Es gibt kaum empirische Daten in diesem Bereich. Noch schwieriger sind Themen wie Telepathie. Im Grunde genommen reicht schon der psychopathologische Hintergrund...

Es ist nachvollziehbar, warum Menschen ein Problem damit haben, Psychopathologie, Quantenphysik und Parapsychologie miteinander zu verbinden, einzig und allein aufgrund der Komplexität des Sachverhalts.

Hast Du eigentlich eine Ausbildung in einem dieser Bereiche, sontofu?


Eremit
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Beitrag Do., 16.09.2010, 12:28

sontofu hat geschrieben:es ist doch offensichtlich, dass man diesen herrschaften egoismus vorwerfen kann, oder nicht?
Ebenso offensichtlich, wie einem Menschen Egoismus vorzuwerfen, der Computer und Gitarre besitzt. Keines davon braucht man zum Überleben. Ich meine das nicht böse, aber es ist wirklich so. Du darfst auch nicht vergessen, zwischen Leben und Überleben zu differenzieren.

Was für Dich Deine Gitarre ist, ist für jemand anderen seine Rolex.

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sontofu
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Beitrag Do., 16.09.2010, 14:45

ganz einfach: je reicher, desto egoistischer!

und habe nur philosophie-studium auf magister angefangen und musste aus krankheitsgründen (ihr wisst schon) abbrechen.
ansonsten sind meine ambitionen eher künstlerischer natur (hatte kunst-leistung bei nem echten beuys-schüler und konnte im kindergarten schon gut malen (bin links-händer))
Zuletzt geändert von sontofu am Do., 16.09.2010, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.

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mitsuko
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Beitrag Do., 16.09.2010, 14:52

sontofu hat geschrieben: es ist doch offensichtlich, dass man diesen herrschaften egoismus vorwerfen kann, oder nicht?
Nein. Es gibt auch andere Ansichten dazu.

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sontofu
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Beitrag Do., 16.09.2010, 14:55

und die wären?

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mitsuko
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Beitrag Do., 16.09.2010, 15:05

Darum gehts mir nicht. Mein Punkt ist, es gibt mehrere Sichtweise, die schlüssig sind. Bei diesem Thema und bei fast jedem anderen. Bist du nicht in der Lage, es grundlegend zu respektieren, dass andere Leute andere Überzeugungen haben als du, kannst du dir (und allen anderen) im übrigen jede Diskussionvon vorne herein ersparen. Wozu? Ist doch vertane Zeit.

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Empty-Soul
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Beitrag Do., 16.09.2010, 17:46

Sontofu, irgendwie verstehe ich dich nicht.
Du provozierst Gespräche, kann es sein dass du Aufmerksamkeit suchst?
Dein erster Thread den ich mitgelesen habe ging um arm und reich.
Ein heikles Thema.
Dein alter Thread bekommt keine Klicks und Antworten mehr, jetzt geht es hier weiter.
Wirklich, das verstehe ich nicht.

Ich sage dir: "übliche" Auffassungen gibt es nicht, weil jeder Mensch eine andere Meinung hat.
Es gibt nur elend viele Schubladen, in die manche Leute versuchen, ähnliche Auffassungen reinzuquetschen, um zu sortieren.
Aber jeder einzelne Mensch hat seine eigene Meinung, und die lässt sich nicht wirklich in eine Schublade stopfen.

Für manche bist du ein Spacko, die verstehen einfach nicht, was es bedeutet Stimmen zu hören.
Für andere, die mit dir im Boot sitzen bist du eben KEIN Spacko, sie haben die Erfahrung und wissen wie man sich fühlt.

Ich frage mich wonach du suchst.
Warum fragst du nicht einfach mal ein paar Leute.
"Normale" deiner Meinung nach...

Teste es an dir aus, was ist etwas, wo du nur mit dem Kopf schütteln würdest?
Für mich ist es zum Beispiel, dass manche Männer darauf abfahren, wenn man ihnen in die ..... tritt.
Das ist für mich völlig unbegreiflich.
Würde mich jemand danach fragen würde ich ihn fragen ob er einen an der Waffel hat.

Würde ich verstehen was mit ihm los ist, wäre meine Meinung wieder eine ganz andere.

Daher stell dir doch die Frage zuerst: was definierst du unter Normal?
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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Wasserdrache
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Beitrag Do., 16.09.2010, 18:05

philosophie-studium auf magister
Erklärt für mich ein wenig deine Diskussionsfestigkeit, bin da nicht so standhaft und Geduldig, les dich aber ehrlich gesagt recht gerne weil du Gedanken anregst.
Allerdings in eine für mich "überfahrenden" Art was jetzt nicht vom Folgen-können her ruht, sondern eher das Medium und die Mangelnde Zeit gerade bei mir.

Kenne viele Menschen denen ähnliche Themen beschäftigen wie du sie hast und ich empfand diese Gespräche immer als bereichernd, im direkten Gespräch ist doch weit mehr interaktion möglich.

Keine Ahnung ob die die Leute im RL ähnlich überfährst? Obwohl ich es verstehen kann, all das was im Kopf ist muss irgendwie raus und ausgesprochen werden, allein ists schwer das rumzuschleppen.

Und das überfahren bitte nicht wort wörtlich interpretieren-

Ein Ventil würd ich evtl in entsprechenden Fachforen versuchen zu finden, über Quantenphysik wirst hier vermutlich nur wenige Gesprächspartner finden.

Und das arm-Reich Thema hatte glaube einn eigenen Thread, zerreis den bitte nicht, wäre Schade drum.

Wasserdrache
Wunder entstehen dann, wenn einer mehr tut, als er muss.
Hermann Gmeiner, Gründer der SOS-Kinderdörfer (1919-1986)

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sontofu
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Beitrag Do., 16.09.2010, 21:56

ok, dann versuchen wir doch mein "problem" hypothetisch zu lösen.

lassen wir das thema ethik erstmal beiseite ... sagen wir einfach ich wär da ein hardliner.

wir setzen vorraus, dass ich in keinerlei hinsicht schuld wäre.
reaktionen anderer wie beschrieben ... wissen über meine psychose vorrausgesetzt
warscheinlichste erklärung meiner ansicht nach:
die "normalen" fühlen sich in ihrem ego verletzt, wenn sie sich einem psychotiker gegenüber vertun, suchen ausflüchte und hacken dann mit diesen auf irrationalität rum.

frage:
wie kann man zu einem normalen, harmonischeren umgang finden, ohne dass ich immer am ende als bescheuert dastehe (außerdem kann dieses problem dates platzen lassen!)

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