Vertrauen verloren

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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123456
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Beitrag Di., 14.09.2010, 18:26

Angelheart0174 hat geschrieben:Hallo Lila, manchmal denke ich auch, dass ich zu sensibel bin weil mich Dinge auch oft Kleinigkeiten enorm verletzen was für Andere eher weniger belastend ist und es dauert sehr lange bis ich es vergessen kann.
Also ich für meinen Teil merkte, dass, je mehr ich von Menschen hintergangen, belogen, ausgenutzt, betrogen wurde, ich umso sensibler wurde...
Je mehr Erfahrungen in dem Bereich, desto vorsichtiger und hellhöriger wird man....
Ein Stock im Arsc* ist noch lange kein Rückgrat!

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000julchen
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Beitrag Mi., 15.09.2010, 22:10

hi,
das kenne ich nur zu gut. früher war alles super, aber irgendwann fingen die enttäuschungen an und zuletzt bin ich von meiner besten freundine, die ich über 20jahre kenne enttäuscht worden und ich hatte gedacht uns könnte nie was trennen. seitdem ist mein vertrauen in andere (außer meinem mann und meinen kindern) dahin. weiß auch nicht, wie ich das wieder rauskomme.

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Lila 6
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Beitrag Do., 16.09.2010, 08:59

123456 hat geschrieben:Na das klingt ja aufbauend, wenn man keine Familie mehr hat.
Guter Satz. Ich habe nur noch meine eigene Familie (meinen Mann und meinen Hund), wenn dann solch hilfreiche Tipps kommen, die auf leichte Familierenprobleme zielen, dann kann man nur lachen.
123456 hat geschrieben:Also ich für meinen Teil merkte, dass, je mehr ich von Menschen hintergangen, belogen, ausgenutzt, betrogen wurde, ich umso sensibler wurde...
Je mehr Erfahrungen in dem Bereich, desto vorsichtiger und hellhöriger wird man....
Natürlich möchte man sich selber schützen und das ist in unserem Fall sehr normal. Welcher Mensch möchte sich immer wieder klein machen? Sich Verletzungen zu fügen lassen?

Lila 6

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MelanieC
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Beitrag Fr., 17.09.2010, 11:04

Jason_Mason123 hat geschrieben:...... dennoch empfinde ich die Familie als wichitgsten Teil in einem Menschenleben... Wenn alle dich verlassen, wenn dich alle Hintergehen, deine Familie wird immer hinter dir stehen und auch in schlechten Zeiten zu dir stehen...
nicht immer
meine Mutter hat mich verlassen, da war ich 11 Jahre alt. Sie wollte endlich wieder glücklich sein und Karriere machen. Ihr Liebhaber war 10 Jahre jünger als sie.
Mal sehen, ich glaube meiner Mutter ist wichtig: Sie, ihr Mann, ihr Geld, ihr Hund.....(in dieser Reihenfolge - wann ich komm weiß ich nicht, aber definitiv nach dem Hund)

Soviel von mir zum Thema Familie und Verlaß

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autumnflower
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Beitrag Fr., 17.09.2010, 12:27

Lila6 hat geschrieben:Ich selbst habe einige Geschichten in meinem Leben erlebt, dass ich mir heutzutage nicht einmal selbst vertraue.
Das erlebe ich als das Schlimmste, sich selbst nicht mehr zu vetrauen. Weiss auch nicht, wie man das wieder zurück bekommt.

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Phönixia
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Beitrag Fr., 17.09.2010, 13:20

Hallo 123456 (und die anderen Vertrauenslosen),

ich glaube, was ihr habt nennt man "Misanthropie", d.h. immer nur das Schlechte im Menschen sehen oder befürchten. Klar, dass führt natürlich zu Misstrauen.
Aber wenn ihr mal bedenkt, ihr einfach mal jemanden Vertrauen würdet, was würde denn dann schlimmstenfalls passieren? OK, ihr werdet vielleicht betrogen, ausgenutzt eventuell, aber vielleicht auch nicht! Und was heißt schon betrogen und ausgenutzt? Das kann schlimm sein (jemand betrügt euch um 3000 € )oder das kann was harmloses sein, ihr helft jemanden beim z.B Aufräumen und er lädt euch dann nicht wie versprochen zum Essen ein – Betrogen! Ausgenutzt! - aber wäre das denn so schlimm, wenn euch das passieren würde? (Daran müsste noch nicht mal eine Freundschaft zerbrechen.)
Wirklich schlimmer als überhaupt nie zu vertrauen?
Die meisten Enttäuschungen sind eher geringfügiger Art.
Das heißt jetzt nicht mit rosaroter Brille rumlaufen und allen Menschen blind vertrauen, nein das auch nicht.
Aber ich denke nach Risiko - Chancen Abwägung ist Vertrauen in Menschen wirklich das bessere als nur generelles Misstrauen. Natürlich auch mit einer guten Portion Menschenkenntnis und einem Hören auf das Bauchgefühl.
Zuletzt geändert von Phönixia am Fr., 17.09.2010, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.

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000julchen
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Beitrag Fr., 17.09.2010, 13:24

Phönixia hat geschrieben:Hallo 123456 (und die anderen Vertrauenslosen),

ich glaube, was ihr habt nennt man "Misanthropie", d.h. immer nur das Schlechte im Menschen sehen oder befürchten. Klar, dass führt natürlich zu Misstrauen.
Aber wenn ihr mal bedenkt, ihr einfach mal jemanden Vertrauen würdet, was würde denn dann schlimmstenfalls passieren? OK, ihr werdet vielleicht betrogen, ausgenutzt eventuell, aber vielleicht auch nicht! Und was heißt schon betrogen und ausgenutzt? Das kann schlimm sein (jemand betrügt euch um 3000 € )oder das kann was harmloses sein, ihr helft jemanden beim z.B aufräumen und er lädt euch dann nicht wie versprochen zum Essen ein – Betrogen! Ausgenutzt! - aber wäre das denn so schlimm wenn euch das passieren würde? (Daran müsste noch nicht mal eine Freundschaft zerbrechen.)
Wirklich schlimmer als überhaupt nie zu vertrauen?
Die meisten Enttäuschungen sind eher geringfügiger Art.
Das heißt jetzt nicht mit rosaroter Brille rumlaufen und allen Menschen blind vertrauen, nein das auch nicht.
Aber ich denke nach Risiko - Chancen Abwägung ist Vertrauen in Menschen wirklich das bessere als nur generelles Misstrauen. Natürlich auch mit einer guten Portion Menschenkenntnis und einem Hören auf das Bauchgefühl.
ich denke, daß es darauf ankommt wie OFT man betrogen wurde (auf welche weise auch immer). jedes mal stirbt man dann innerlich ein weiteres stück. natürlich kann es auch menschen geben, die einen nicht enttäuschen, aber die sind heutzutage wohl leider sehr rar gesät.

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Phönixia
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Beitrag Fr., 17.09.2010, 13:30

Ach ja, eine Sache habe ich noch vergessen, wenn man generell misstrauisch ist gegenüber Menschen, macht das den Gegenüber auch automatisch misstrauisch. Das kann dann sogar dazu führen, dass selbst bei gutmütigen Menschen eine leichte "Aggression" geweckt wird und er euch dann mehr unbewusst als bewusst einen "Streich spielt". Und dann fühlt ihr euch in eurem Misstrauen natürlich wieder mal bestätigt.

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autumnflower
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Beitrag Fr., 17.09.2010, 17:03

Phönixia, die Sache ist leider nicht so einfach. Ich habe sehr gute Freunde, denen ich vertraue, trotzdem spielen immer innere Blockaden eine Rolle. Mein Vertrauen in mich und die Welt wurde durch eine Reihe von Erfahrungen erschüttert. Erst war das Grundgerüst nur instabil und dann ist es in sich zusammengefallen. Manchmal kann man die Uhr nicht auf Null stellen, manchmal möchte man kein weiteres Risiko eingehen, aus Selbstschutz. D.h. nicht, dass man keine Menschen kennenlernt und Freundschaften knüpft oder ihnen offensichtlich misstrauisch gegenüber auftritt, soweit ich das beurteilen kann, übertrage ich mein Misstrauen nicht sichtbar auf sie bei jeder Gelegenheit, es ist etwas, das in mir stattfindet und ausgetragen wird. Und es bedeutet auch nicht, dass das nun das ganze Leben so sein wird - genau wie es negative Ereignissen sind, die Menschen misstrauisch machen, können positive Ereignisse dazu führen, dass man wieder in sich und andere Vertrauen gewinnt.
Aber wenn ihr mal bedenkt, ihr einfach mal jemanden Vertrauen würdet, was würde denn dann schlimmstenfalls passieren? OK, ihr werdet vielleicht betrogen, ausgenutzt eventuell, aber vielleicht auch nicht! Und was heißt schon betrogen und ausgenutzt? Das kann schlimm sein (jemand betrügt euch um 3000 € )oder das kann was harmloses sein, ihr helft jemanden beim z.B Aufräumen und er lädt euch dann nicht wie versprochen zum Essen ein – Betrogen! Ausgenutzt! - aber wäre das denn so schlimm, wenn euch das passieren würde? (Daran müsste noch nicht mal eine Freundschaft zerbrechen.)
Kommt immer darauf an, wie empfindlich man ist. Eine "Lappalie" kann einen sensiblen Menschen sehr verletzen und dies bedeutet immer, dass das Vertrauen in Mitleidenschaft gezogen wird.

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Phönixia
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Beitrag Fr., 17.09.2010, 17:41

Hallo autumnflower,
genau wie es negative Ereignissen sind, die Menschen misstrauisch machen, können positive Ereignisse dazu führen, dass man wieder in sich und andere Vertrauen gewinnt.
Genau das ist es! Erinnere Dich, wie oft Dir andere schon gutes getan haben.
Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, dass negative Ereignisse sich fester ins Gedächtnis einprägen, als positive.
Ich hielt auch mal alle VerkäuferInnen für unfreundlich zu Kunden.
Bis ich mal den Versuch gestartet habe Verkäufer mir gegenüber mal wirklich zu beobachten, so eine Woche lang. Das Ergebnis war:die meisten Verkäufer waren freundlich bis neutral.
Nur ein oder zwei sind unfreundlicher gewesen (aber wer weiß warum, vielleicht ist ihnen gerade eine Laus über die Leber gelaufen und sie haben ihren Frust an Kunden abgelassen)
Da kam ich zu der Erkenntnis: Verkäufer sind gar nicht unfreundlich.
Die unfreundlichen fallen eben mehr auf. Und im übertragenen Sinne, die negativen Ereignisse prägen sich ein und lassen fälschlicherweise "alle" negativ sehen.
Kommt immer darauf an, wie empfindlich man ist. Eine "Lappalie" kann einen sensiblen Menschen sehr verletzen und dies bedeutet immer, dass das Vertrauen in Mitleidenschaft gezogen wird.
Eine Lappalie sollte einen gesunden Menschen nicht verletzen. Das weißt Du ganz genau. Da liegt der "Knackpunkt" dann eher bei Dir, als bei den anderen Menschen.

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autumnflower
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Beitrag Fr., 17.09.2010, 19:25

Hallo Phönixia,
Eine Lappalie sollte einen gesunden Menschen nicht verletzen. Das weißt Du ganz genau. Da liegt der "Knackpunkt" dann eher bei Dir, als bei den anderen Menschen.
Der "Knackpunkt" liegt bei der ganze Sache bei mir . Ich zeige nicht auf andere und gebe ihnen die Schuld für meine misstrauische Haltung. Ich weiss, dass das mein Problem ist.

Ich verstehe, was Du meinst und gebe Dir recht. Das sind falsche Denkweisen und auch an denen arbeite ich in der Therapie. Ich erzwinge jedoch keine positiven Ereignissen. Ich denke mir in Sachen Vertrauen zu anderen nicht: So, jetzt riskieren mal... Das tue ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht an, weil ich weiss, wie problemtisch das wird, wenn ich auf die Nase falle. Alles zu seiner Zeit, denke ich mir. Es gibt auch noch andere Baustellen, die mir aktuell wichtiger sind, auf denen ich sozusagen mit Kräften arbeite.
Zudem kann man Vertrauen nicht von heute auf morgen wiedergewinnen, an der eigenen Einstellung kann man arbeiten, aber Glück muss man auch haben und das begegnet dir oder eben nicht.

Gruß
autumnflower

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123456
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Beitrag Sa., 18.09.2010, 20:08

Phönixia hat geschrieben:Hallo 123456 (und die anderen Vertrauenslosen),

ich glaube, was ihr habt nennt man "Misanthropie", d.h. immer nur das Schlechte im Menschen sehen oder befürchten. Klar, dass führt natürlich zu Misstrauen.
Aber wenn ihr mal bedenkt, ihr einfach mal jemanden Vertrauen würdet, was würde denn dann schlimmstenfalls passieren? OK, ihr werdet vielleicht betrogen, ausgenutzt eventuell, aber vielleicht auch nicht! Und was heißt schon betrogen und ausgenutzt? Das kann schlimm sein (jemand betrügt euch um 3000 € )oder das kann was harmloses sein, ihr helft jemanden beim z.B Aufräumen und er lädt euch dann nicht wie versprochen zum Essen ein – Betrogen! Ausgenutzt! - aber wäre das denn so schlimm, wenn euch das passieren würde? (Daran müsste noch nicht mal eine Freundschaft zerbrechen.)
Wirklich schlimmer als überhaupt nie zu vertrauen?
Die meisten Enttäuschungen sind eher geringfügiger Art.
Das heißt jetzt nicht mit rosaroter Brille rumlaufen und allen Menschen blind vertrauen, nein das auch nicht.
Aber ich denke nach Risiko - Chancen Abwägung ist Vertrauen in Menschen wirklich das bessere als nur generelles Misstrauen. Natürlich auch mit einer guten Portion Menschenkenntnis und einem Hören auf das Bauchgefühl.

Hi,

ich habe da meine eigene Meinung warum ein Mensch so ist wie er ist...
Es spielen grundsätzlich 2 Komponenten eine Rolle. Die Gene, und die Erfahrungen die er machte...

Ich für meinen Teil kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich nicht immer so misstrauisch war.
Im Gegenteil, warum sollte mir jemand irgendwas böses wollen?
Doch im Laufe der Jahre habe ich schon einiges erlebt. Angefangen von einer "Freundin" die einem im eigenem Heim ins Geldbörsel geht, und 20, 50, sogar mal 100 Euro stahl, und das über einen längeren Zeitraum.... (falls sich jemand wundert, warum mir dies so spät erst auffiel...ich dachte mir dass meine Mutter sich das Geld genommen hätte für einkaufen, und sich schämte was zu sagen...weil ihres ihr ausging, und da hätte ich nichts dagegen gehabt, merkte es erst als ich die "gute Freundin" in flagranti erwischte)
Eine andere der ich für einige Wochen eine Schlafmöglichkeit hier einräumte, und die sich dann allerdings in wirklich allem durchschnorrte. Angefangen vom Essen, Zigaretten, und auch Geld borgen...Natürlich bekäme ich es wieder...ja sicherlich....

Die nächste, der ich, nach einem Todesfall in ihrer Familie wirklich jahrelang beistand, sie pfiff-ich war da.
Das wurde dann ausgenutzt, kam ihr was besseres dazwischen wurde mir abgesagt mit "mir geht es nicht so gut wieder mal, ich bleib lieber daheim", von anderen im Freundeskreis dann später erfahren dass sie mit denen feiern ging.
Was ich immer noch verzieh.
Als allerdings dann meine Mutter starb, sie nicht mal Zeit und Lust hatte, um auf die Beerdigung zu kommen...
Die nächste eben, die mich um Geld betrügen wollte, nach dem Tod meiner Mutter Geld, (insgesamt wären es ebenfalls über 3000 euro gewesen) welches ich von meiner Mutter erbte.
Die letzten 2 Dinge waren für mich die schlimmsten, da ich persönlich sehr großen Respekt vor Trauer und Tod habe, und mir sowas nie in den Sinn kommen würde.
Das gerade mal die Härtefälle die mir so im engen Freundeskreis in den Sinn kommen....
Was da schlimmstenfalls passieren kann?
Es tut weh, und das ordentlich! Ein, zwei mal,...ok....aber ständig....solche Erfahrungen? Je öfter es passiert, desto schmerzlicher ist es für einem....

Da ist es dann verwunderlich, dass man irgendwann einfach nicht mehr irgendwem ohne weiteres vertrauen kann?

Und irgendwann geht einem auch das gesunde Bauchgefühl verloren.
Meines zumindest, sagt mir momentan bei so ziemlich jeder Situation nur noch "Vorsicht, vielleicht steckt da auch der Hund drinnen...."
Man kann seine Erfahrungen nicht auslöschen, und die sind es nunmal die einen prägen....
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Angelheart0174
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Beitrag So., 19.09.2010, 12:32

Aber ist nicht das das eigentliche Problem, dass das Bauchgefühl misstrauisch geworden ist und generell negativ auf alles Neue reagiert und man es ja trotzdem immer wieder probiert über den Kopf, indem man sich sagt das nicht alle Menschen schlecht sind oder einem Böses wollen.
Ich sehe das schon auch wie Du es beschreibst 123456 , zuviel Enttäuschungen und zurück bleibt eben kein positives Gefühl mehr, auch wenn es Jemand gut meint ist es von vornerein negativ behaftet .
Mir hatte eine sehr nette Therapeutin gesagt, dass ich viele gute neue Erfahrungen machen müsste, aber ich glaube das Vertrauen das einmal richtig zerbrochen ist sich kaum mehr ganz wieder herstellen lässt oder zumindest bei der kleinsten Erschütterung - was ja auch normal ist wieder in seine Einzelteile zerbricht ...

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Angelheart0174
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Beitrag So., 19.09.2010, 12:35

sorry zweimal geschrieben...

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Lila 6
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 07:10

Phönixia hat geschrieben:ich glaube, was ihr habt nennt man "Misanthropie", d.h. immer nur das Schlechte im Menschen sehen oder befürchten. Klar, dass führt natürlich zu Misstrauen.
Aber wenn ihr mal bedenkt, ihr einfach mal jemanden Vertrauen würdet, was würde denn dann schlimmstenfalls passieren? OK, ihr werdet vielleicht betrogen, ausgenutzt eventuell, aber vielleicht auch nicht! Und was heißt schon betrogen und ausgenutzt? Das kann schlimm sein (jemand betrügt euch um 3000 € )oder das kann was harmloses sein, ihr helft jemanden beim z.B Aufräumen und er lädt euch dann nicht wie versprochen zum Essen ein – Betrogen! Ausgenutzt! - aber wäre das denn so schlimm, wenn euch das passieren würde? (Daran müsste noch nicht mal eine Freundschaft zerbrechen.)
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Das heißt jetzt nicht mit rosaroter Brille rumlaufen und allen Menschen blind vertrauen, nein das auch nicht.
Aber ich denke nach Risiko - Chancen Abwägung ist Vertrauen in Menschen wirklich das bessere als nur generelles Misstrauen. Natürlich auch mit einer guten Portion Menschenkenntnis und einem Hören auf das Bauchgefühl.
Ich glaube, dass du selbst noch nie solche Erfahrungen gesammelt hast, an sonsten würdest du nicht solch einen Schwachsinn schreiben. Wie soll man jemanden Vertrauen, den man nicht richtig kennt, oder der einen ständig verletzt?
000julchen hat geschrieben:ich denke, daß es darauf ankommt wie OFT man betrogen wurde (auf welche weise auch immer). jedes mal stirbt man dann innerlich ein weiteres stück. natürlich kann es auch menschen geben, die einen nicht enttäuschen, aber die sind heutzutage wohl leider sehr rar gesät.
Ich kenne dein Gefühl sehr genau. Ich habe schon mehrfach versucht jemanden an mich ran zu lassen, der letzte Versuch ist daran geendet, dass ich über 2 Jahre hinweg 2-4 Woche vergewaltigt wurde. Kann man dann noch vertrauen? Nein!!!

An 123456
Ich kann mir nur zu gut vorstellen wie es dir geht. Dein Leben besteht aus Lügen und Verlust. Es ist wie ein ständiger Kampf um endlich nicht enttäuscht zu werden. Ständig hat man Angst, die man nicht abschütteln kann. Ich denke, dass man manchmal krampfhaft versucht, den Schutzpanzer um einen herum, aufrecht zu halten.
Lila 6

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