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Mo., 11.02.2008, 21:42
Hi tonglino,
ich habe das Glück der flexiblen Arbeitszeit, sprich unter Berücksichtigung des Dienstbetriebes ist es mir möglich, ab 6 Uhr den Dienst zu beginnen. Ich arbeite 41 Std. die Woche und habe darüber hinaus die Möglichkeit, Überstunden in gewissem Maß anzuhäufen und diese dann, wenn es die Arbeit erlaubt, abzubummeln. Da ich mir täglich vornehme, lieber eher anzufangen (was ich mache u. somit 6 Uhr) könnte ich auch zu einer christlichen Zeit am Nachmittag die Segel streichen. Leider klappt das nicht so recht. Im Schnitt arbeite ich 10 Stunden täglich, außer Freitag, der ist mir heilig. Mein Mann arbeitet bis 16 Uhr wenn er Normaldienst hat und wenn er Schichten hat, dann arbeitet er entweder von 16 - 0 Uhr wie diese Woche oder von 3 - 12 Uhr (das ist aber sehr schlecht, da ist er total kaputt, weil eben die Nacht so jäh ihr Ende findet). Wir haben ein Häuschen mit 800 m2 Grundstück, also immer etwas zu tun. Unsere Kinder sind quasi erwachsen und selbständig. Daher gehen wir auch gern jeder seiner Hobbys nach. Wichtig sind uns Sachen wie z. B. nach der Arbeit erst einmal kaffee trinken und dann quatschen oder eben auch mal anschweigen, je nach Laune. Dann wird getan, was getan werden muss. So plätschert die Zeit dahin. Wir unternehmen auch an den Wochenenden mal was, aber übertreiben es nicht. Bei mir ist es so, dass ich sehr gern lese und z. Zt. fast täglich Nordic Walking betreibe - der Winterspeck muss weg -.
Uns geht es gut, das weiß ich, aber ich kenne auch viele Familien, in denen beide Partner arbeiten und nicht das Glück der Kontinuität haben und trotzdem ihren Konsenz gefunden haben.
Arbeiten wir manchmal am WE, aber das geht alles. Gut wir sind seit 23 Jahren verheiratet und haben uns uneingeschränkt eingespielt, das ist sicher etwas anders.
Wenn ich z. B. meinen Bruder sehe, da ists auch etwas schwieriger. Er ist selbständig, hat eine kleine Firma und daher einen Vollzeitjob, teilweise endlos. Seine Lebensgefährtin arbeitet rollende Schichten, es ist schwierig, aber sie arrangieren sich miteinander. Sie müssen erst noch richtig lernen, miteinander zu spielen, da gibt es doch öfter Reibungspunkte, aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Allerdings gehören immer zwei dazu und nicht nur eine(r)!!
So würde ich das bei Euch auch sehen. Sicher, in einem Umzugsunternehmen wird oftmals am Wochenende umgezogen, aber auch damit kann man umgehen und leben lernen, wenn man es will. Aber das kannst Du sicher nicht richten, dass muss von Seiten Deines Partners kommen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Du Dich damit auseinandersetzen würdest, postitiv, wenn Du sehen könntest, dass da der Wille ist.
Ich kann Dir nur raten, warte nicht zu lange. Vielleicht ist es ja eine gute Idee, diesen Plan aufzustellen. Aber vielleicht versuchst Du einfach mal, wenn Du die Kraft dazu haben solltest, ihm einen Plan, der sachte an die Sache ran geht, vorzustellen, der beinhaltet, wann z. B. mal Zeit für Euch ist, sei es "nur" die gemeinsame Mahlzeit oder der gemeinsame Einkauf etc. Das man nicht pausenlos alles gemeinsam machen soll und will ist Dir ja sicher klar und das wirst Du auch nicht fordern, denke ich. Einfach nur ein bischen gebraucht und beachtet werden und das kontinuierlich, das ist Balsam für die Seele.
Ich wünsch Dir einerseits Ausdauer aber andererseits solltest Du an Dich denken.
Liebe Grüße Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)