Keine Kontrolle über den Alkohol

[Ive]

hab jetzt mal ne mail geschrieben. ich will das angehen!

GUT!

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[Isaac]

du kannst sehr stolz auf dich sein dieses "umsteigen" geschafft zu haben!

nein, stolz bin ich sicher nicht, sowenig wie ich drauf stolz bin mich im suff nicht vor einem zug geschmissen zu haben

freut mich das es dir soweit gut geht und du einen schritt gemacht hast.
wenn du irgendwas an infos brauchst meld dich, ja?

[Isaac]

ich wollte dir den link eigentlich als PM senden, irgendwie funktioniert das aber nicht, also hier der text:


mir ist noch was eingefallen, wenn du meinst das AA für dich passt, kannst du es auch "ausprobieren"
es gibt online-meetings
http://www.aa-intergroup.org/directory.php
(dort auf deutsch klicken)
da ist die hemmschwelle evtl geringer.
Viel glück

[unwillig]

also ne antwort ist keine gekommen. ist das normal?

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[Ive]

Eher nicht.

Bei einer Mail ist aber nicht auszuschließen, dass sie später gelesen wird, und Mailkontakt eignet sich m. E. überhaupt weniger, wenns gerade brennt.

Eigentlich sehe ich auch die Internet-Gruppen nicht als so hilfreich an (sie können es allerdings später sein) wie vor allem anfänglich den direkten Kontakt übers Gespräch. Die Hemmschwelle ist am Telefon ja meist noch nicht so groß; außer höchstens einem Vornamen zwecks Anrede wird nichts erwartet, und man bleibt völlig unerkannt.

Ruf doch direkt bei der in Deinem Telefonbuch verzeichneten AA-Gruppe an - wenn Du sie nicht unter "AA" oder "Anonyme Alkoholiker" findest, kann Dir das "Bürgertelefon" o. ä. bei Stadtverwaltung oder Ortsgemeinde sicherlich eine Kontaktnummer geben; dort sind meist sämtliche örtlichen Selbsthilfegruppen verzeichnet.

[Isaac]

also ne antwort ist keine gekommen. ist das normal?

nein absolut nicht.
aber die kontaktstellen sind nicht immer besetzt, es sind ja dort auch nur freiwillige die sich den telefon/mail-dienst teilen. leider ist das bei uns nicht so gut organisiert wie in USA
zum thema "online-meeting" - mir hat das anfangs sehr viel geholfen, ich hatte ziemliche hemmungen in ein reales meeting zu gehen, ich bin so und so eher ein nicht gerade sozialer draufgänger und hab mir dort einmal einen überblick verschafft, auf dauer ist ein reales f2f (face to face) meeting sicher besser, so du bei AA zurechtkommst.
wenn du es online versuchen willst schreib eine kurze mail mit deiner situation an
info.aa-beginner(at)anonyme-alkoholiker.de
das ist ein beginner meeting mit rund 200 mitglieder wovon ca 50 aktiv sind.
der austausch erfolgt über eine mailing-liste
das (at) natürlich mit @ ersetzt, wenn da keine antwort kommt sag es mir bitte, wenn du telefonisch reden willst schreib mir mit einer PM deine stadt und ich such dir eine nummer raus.

ps.:

wenns gerade brennt.
.

wenns brennt hilft wirklich nur eine telefonliste die man bei sich hat, sowas kommt aber nicht von heute auf morgen, ein paar reale meetings sind dazu schon notwendig
ich war in meetings wo keiner bereit war seine nummer herzugeben, in meetings der intergroup, also english sprachigen ist das kein thema, da bekommst du die beim ersten mal in die hand gedrückt

pps.: sofortkontakt mit mail auf englisch ist hier möglich
http://www.aa-intergroup.org/urgent/index.php

[unwillig]

danke dass ihr mir so viele infos und hilfestellung gebt.
ich treff mich übers we mit ein paar von meinen alten freunden, das wird ein härtetest (einer von vielen kommenden wohl) drückt mir die daumen! ich will nicht besoffen sein!

[Ive]

Das dürfte ein Härtetest werden. Du willst nicht. Aber kannst Du?

Die Antwort sagt Dir dann einiges über Deinen Stand.

[Isaac]

Die Antwort sagt Dir dann einiges über Deinen Stand.

sowas kann durchaus heilsam sein

[unwillig]

ok.es war so: ich hab gedacht ich könne ja wenig trinken und aufhören. das hat nicht geklappt. aber ich hab zwischendurch wasser getrunken und nicht so viel wie sonst. also ich dachte die ganze zeit, es wäre noch nicht so weit fortgeschritten und ich wäre noch in nem guten level(wahrscheinlich selbstüberschätzung? war sicher blauer als ich dachte...)- (am ersten tag). am zweiten hab ich garnichts getrunken.

wenn da nicht so kalt gewesen wäre,wäre es wohl doch in die hose gegangen- befürchte ich.
was meint ihr dazu?

[Ive]

ok.es war so: ich hab gedacht ich könne ja wenig trinken und aufhören. das hat nicht geklappt.

wenn da nicht so kalt gewesen wäre,wäre es wohl doch in die hose gegangen- befürchte ich.

Deinen zweiten Satz verstehe ich nicht; aber meinst Du nicht, es ist sowieso in die Hose gegangen? Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber Du konntest nicht aufhören, obwohl Du es dachtest, und hast weitergetrunken; der Kontrollverlust ist das hauptsächliche Anzeichen für Abhängigkeit.

Somit siehts nicht gut aus aus meiner Sicht. Ob Du Dich als abhängig einstufst - das sehe ich genau wie Isaac - wirst Du für Dich selbst entscheiden müssen.

Gruß, Ive

[Himmelsblume]

Du bist ganz eindeutig Alkoholikerin und brauchst dringend Hilfe.
Mach einen Entzug in einer Klinik, sprich mit deinem Hausarzt darüber.

Laß deine Leberwerte überprüfen bei deinem Trinkverhalten muß sie schon geschädigt sein und du weißt sicherlich was dann passieren kann.

Ich habe beruflich sehr viel mit Alkoholikern zu tun gehabt und dadurch sehr viel Erfahrung gesammelt.

Setz dich wirklich mit den AA in Verbindung, du wirst es alleine nicht schaffen und deine Existenz wirst du dir doch auch zerstören.

Ich wünsche dir sehr das du es schaffst Himmelsblume

[Isaac]

Du bist ganz eindeutig Alkoholikerin und brauchst dringend Hilfe.

Als ich noch getrunken habe gab es niemand der mir einreden konnte das ich alkoholiker bin, nichtmal als auf dem befund aus dem krankenhaus „alkoholabusus“ stand.
Das war für mich höchstens ein grund mir eine flasche zu genehmigen sobal d ich wieder draußen war.
Was denken die sich alle? Ich konnte ja aufhören, ich konnte ein paar tage, auch wochen, mal ohne alkohol sein.
Einmal in einem krankenhaus hat mir eine schwester ein infoblatt von AA wortlos aufs bett gelegt, ich dachte mir nur, „bewahrt mich vor so betschwestern“
Bestärkt wurde ich auch von ärzten die meinten „sie haben maximal ein alkoholproplem, aber ihr eigentliches problem liegt tiefer….“ Oder „sie sehen nicht aus wie ein alkoholiker, ich denke nicht….. bla, bla“
(wie sehen alkoholiker eigentlich aus??)
Meine leberwerte waren nie wirklich schlecht, ok, man erkannte das ich trank, aber sonst…
Ich musste solange weitertrinken bis der tag kam an dem ich nicht mehr aufhören konnte, nichtmal mehr für einen tag.
Und selbst da noch, als mir im inneren klar war was ich bin, sehen wollte ich es nicht.
Aber die erkenntniss das ich alkoholiker bin mußte aus mir heraus kommen, sonst hätte es wohl nie funktioniert mit dem aufhören.
Viele menschen lernen nur wenn der leidensdruck groß genug ist, ich gehör da leider auch dazu.

ps.:
Bis ich wirklich alkoholiker?
Muss ich wirklich für immer verzichten?
Muss ich mich wirklich mit diesem problem befassen?

Diese drei Fragen lassen mich immer wieder zur Flasche zurückflüchten.

[Ive]

Isaac,

Du sprichst mir aus der Seele. Niemand kann für einen diese Entscheidung treffen, das weckt Widerspruch und Trotz.

Jeder trägt diese Verantwortung für sich, zunächst sich und dann auch die Menschen, die ihm etwas bedeuten, so zu lieben, dass er sich helfen lässt.

[unwillig]

ich weiss nicht wie das zitieren hier funktioniert..."Du konntest nicht aufhören, obwohl Du es dachtest, und hast weitergetrunken"
es stimmt, dass ich nicht aufhören konnte.leider. ich weiss das, aber irgendwo in meinem hirn sitzt noch jmd der sagt "das ist alles nicht so arg" und ich weiss nicht wohin mit diesen beiden stimmen. welche hat recht?


ich habe grad einen aha effekt gehabt : ich weiss jetzt dass ich mich aus der einsankeit flüchte mit dem konsum.
das werd ich am mittwoch meiner therapeutin sagen und ich werd die AAs anrufen.

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