Wie redet ihr in der Therapie?

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Messina
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Beitrag Mi., 25.08.2010, 19:28

Hmmm, ich glaube, ich würde das differenziert sehen.
Anfangs war ich auch distanziert und habe Umgangssprachliche Begriffe vermieden.

Als wir uns näher kennengelernt haben, blieb meine Wortwahl, allerdings rutschten ab und an versch. Umgangssprachliche Wörter hinein. Meist hat er dann direkt nachgefragt, da er die nicht kannte *grins*.
Aber ich wäre nie vulgär oder so geworden.
Liegt aber vielleicht auch daran, dass Ar... und Sche... die "schlimmsten" Wörter sind, die ich nutze.

Wenn mein Gesprächspartner eine solche Ausdrucksweise an den Tag gelegt hätte, wäre ich wohl gegangen oder hätte Ihm gesagt, dass es nicht meine Art der Kommunikation ist.
Vorallem, nachdem mein Thera doch manchmal eine sehr legere Ausdrucksweise hat ("Ich an Ihrer Stelle hätte mich von oben bis unten vollgepi**t und geka**ckt...").
Ich finde, man sollte authentisch bleiben.
Viele Fremdwörter, die in unseren Gesprächen auftauchten, kannte ich auch nicht.
Dann kann ich das aber auch anbringen und nachfragen

LG
Messina
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.

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neko
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Beitrag Mi., 25.08.2010, 20:16

darf ich auch mal was nicht ganz so ernstes beisteuern? passt einfach so gut vom thema her. ich mach einfach mal...


also, es gibt doch irgendwo dieses prinzip, dass t. sich ein stückweit an die sprache, die metaphorik usw. des klienten anpassen sollen, weil das auch ein gefühl von vertrauen und geborgenheit vermittelt, nicht? (bei nlp gibts da irgend so einen fachbegriff für, fällt mir grad nicht ein). ist mir von anfang an aufgefallen, dass meine t. das auch ganz gut drauf hat, also formulierungen von mir aufgreifen, in den gleichen sprachlichen bildern bleiben usw. nun ist es leider so, dass einer meiner lieblingsausdrücke für die beschreibung recht elendiger zustände ziemlich derbe ist: ich habe ins essen gekackt. (sorry, ich weiß, ist echt heftig, aber manchmal, gerade wenn es mir schlecht geht, brauche ich kräftige bilder, die zudem zu so was wie ironischer distanzierung von manch unerträglichem verhelfen). nun denn, es kommt wie es kommen musste, meine t. greift dieses bonmot das erste mal auf, tapfer wie sie ist, ich merke, wie sie dennoch mit diesem bei visualisierung ja irgendwie unerträglichen sprachlichen bild kämpft, sich aber mutig bis zum ende des satzes durchbeißt. ich bin darob in lachen ausgebrochen, hab das erklärt und es wurde trotz ganz elendigem beginn der stunde ein wunderbarer moment. nur am rande: mittlerweile perlt ihr der spruch von den lippen wie nix, mit ganz großer selbstverständlichkeit. ich bin wirklich stolz auf sie.


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Beitrag Do., 26.08.2010, 07:05

Hallo Susanna
hmm...vielleicht hat er doch mehr drauf, als ich denke
und das
ch mir dann wiederum denke, für sowas ist er zu einfach gestrickt
Mal abgesehen davon, dass ich glaube, dass selbst der allereinfachst gestrickte Gefühle des anderen erspüren kann und ggfalls vielleicht sogar besser zum (sichtbare gemachten) Ausdruck bringen kann (aber das ist ja nur mein Menschenbild)
sag ich mal so:

Hoppla. Da kommt mir in den Sinn: welches Bild hast du von deinem T.?
Noch mehr: warum wünschst du dir ein mehr an Kontakt mit einem, den du für 'einfach gestrickt' hältst?

Was hat das mit dir wirklich zu tun?

Bist du es dir nicht wert, einen, der 'es d'rauf' hat' zum Vater, zum Freund haben zu dürfen?

Was meinst du hier
Es hängt für mich zuviel dran, hab Angst, dass er mich vor die Realität stellt.
Öhm, ICH denke, ich weiß, was du meinen könntest, aber ich fände es besser, wenn du es dir sagst...
Gerade WENN man Gefühle hat, die nicht einzuordnen, die ungeordnet, die unordentlich sind, ist doch in der Therapie genau der Ort, in dem man sie ordentlich ver-auf und be arbeiten kann. Oder?

Rosenrot

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Susanna85
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Beitrag Do., 26.08.2010, 18:40

Hallo Rosenrot!
hmm...vielleicht hat er doch mehr drauf, als ich denke
ch mir dann wiederum denke, für sowas ist er zu einfach gestrickt
Mal abgesehen davon, dass ich glaube, dass selbst der allereinfachst gestrickte Gefühle des anderen erspüren kann und ggfalls vielleicht sogar besser zum (sichtbare gemachten) Ausdruck bringen kann (aber das ist ja nur mein Menschenbild)
sag ich mal so:

Hoppla. Da kommt mir in den Sinn: welches Bild hast du von deinem T.?
Noch mehr: warum wünschst du dir ein mehr an Kontakt mit einem, den du für 'einfach gestrickt' hältst?

Was hat das mit dir wirklich zu tun?
Ha, du hast mich durchschaut Musste echt länger darüber nachdenken was ich damit bezwecken möchte, dass ich dem Thera so maches nicht "zutraue".
Ich glaube, es liegt einerseits daran, dass ich mich ab und zu klein und hilflos fühle (auch in der Stunde), grade auch weil ich im Therapeuten eine Autoritätsperson sehe, deshalb versuche ich ihn, für mich, wenns möglich ist, in manchen Dingen "abzuwerten", um wenigestens auch mal "drüber zu sehen".
Der 2 Punkt wäre, dass es sicherlich auch daran liegt, dass ich meiner Mutter öfters mal von den Sitzungen erzähle und sie seine Vorgehensweise oft in Frage stellt. Da sie selbst Analytikerin ist, kennt sie sich da aus.
Es hängt für mich zuviel dran, hab Angst, dass er mich vor die Realität stellt.
Öhm, ICH denke, ich weiß, was du meinen könntest, aber ich fände es besser, wenn du es dir sagst...
Gerade WENN man Gefühle hat, die nicht einzuordnen, die ungeordnet, die unordentlich sind, ist doch in der Therapie genau der Ort, in dem man sie ordentlich ver-auf und be arbeiten kann. Oder?
Ich ziehe meine "Traum- und Fantasiewelt" vor. Die Realität ist manchmal unaushaltbar. Wenn ich ihn darauf anspreche, wird mir die Realität um die Ohren geknallt, werde ich hören müssen, dass unsere "Beziehung" eine rein zeitlich begrenzte Dienstleistung ist. Damit hab ich große Probleme. Ich kann mir nicht vorstellen, ihn jemals "gehen lassen" zu können...

Ich danke dir für deine klugen Gedankenanstösse, ich merke dass ich alles schon etwas klarer sehen kann.

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Beitrag Fr., 27.08.2010, 07:30

Hallo Susanna
Ha, du hast mich durchschaut
Darfst dann auch Röntgenrose zu mir sagen Bild

Im Ernst, aber auch das ist ja nur meine Ansicht:
Der 2 Punkt wäre, dass es sicherlich auch daran liegt, dass ich meiner Mutter öfters mal von den Sitzungen erzähle und sie seine Vorgehensweise oft in Frage stellt. Da sie selbst Analytikerin ist, kennt sie sich da aus.
Damit, finde ich, solltest du sofort aufhören. Nix gegen deine Mama, um Himmels Willen. Aber es gibt einen Grund, warum Therapeuten, ob nun Analytiker oder VTheras weder Angehörige noch deren Freunde therapieren dürfen.

Natürlich hat jeder Analytiker, jeder Thera seine Art des vorgehens und seine Sprache. Ok, die Sprache des deinigen ist...öhm...heftig in dem Beispiel.
Das zu klären, also wenn es dir aufstößt, ist aber Sache innerhalb der Therapie.
Du bist erwachsen, kannst deine Probleme anschauen, da wird es dir (Schritt für Schritt) gelingen, das zu bearbeiten.

Ich denke, dass dein dich 'klein und hilflos' fühlen ggüber einem Thera eventuell auch mit der Asymetrie der Beziehung Mutter- Kind in Zusammenhang stehen könnte. Könnte, denn wissen weit nur du das vielleicht irgendwann

Wenn du es mal quasi von außen betrachtest: was an dir ist den real klein im Charkter? Nix. Jedenfalls nicht kleiner, als bei ihm.
Ist es wirklich (also WIRKLICH) nötig, ihn zu demontieren, um dich (besser?) zu fühlen?

Versuch doch mal, auf die Situation zu schauen als wärst es nicht du, sondern ich oder eine Freundin von dir. Was würdest du mir sagen, wenn ich dir erzählen würde : "der X, der ist wohl eher schlicht, weil....wie der redet. Neee, also echt..."
und im Grunde weißt du, dass ich Selbstwertängste habe. Diese sich ja ausdrücken in z.B.
"hach, wer bin ich schon... Meine Lehrer, Mutter, mein Arzt, der/ die hat es d'rauf. Ich bin doch nur..."

Was würdest du mir sagen? aber nicht hauen, ok

Zur Realität, die dir (noch) Angst macht.
Ich kann gut nachvollziehen, dass du lieber in der Fantasie bleiben möchtest. Ich glaube auch, dass eine Fantasiewelt, die nicht bestimmend wird über die Relität, sehr helfen kann, an die eigenen Ängste ranzukommen.
Ich will dich auch keineswegs drängen. Nur dich mal bitten, dir auszumalen, was passieren k ö n n t e, wenn du ihm sagst, was du von ihm möchtest.
Ich z.B. schreibe Dinge auf, die ich (noch) nicht (oder dann auch nie) sagen möchte. Pluff, manchmal kommt da ein Sülz raus...tss, aber manchmal eben auch: na, so schlimm wird es nicht kommen. Und ich kann dann reden.

Rosenrot

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Susanna85
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Beiträge: 181

Beitrag Fr., 27.08.2010, 13:37

Hallo Röntgenrose!
Damit, finde ich, solltest du sofort aufhören. Nix gegen deine Mama, um Himmels Willen. Aber es gibt einen Grund, warum Therapeuten, ob nun Analytiker oder VTheras weder Angehörige noch deren Freunde therapieren dürfen.

Natürlich hat jeder Analytiker, jeder Thera seine Art des vorgehens und seine Sprache. Ok, die Sprache des deinigen ist...öhm...heftig in dem Beispiel.
Das zu klären, also wenn es dir aufstößt, ist aber Sache innerhalb der Therapie.
Du bist erwachsen, kannst deine Probleme anschauen, da wird es dir (Schritt für Schritt) gelingen, das zu bearbeiten.
Stimmt schon. Im Grunde weiß ich es auch selbst. Es ist einfach die Neugier meinerseits wenn ich von meiner Mutter wissen möchte, wie sie denn die Therastd. "analysieren" würde, andererseits findet sie es auch spannend, zu erfahren wie der Thera denn mit mir "arbeitet". Aber ich sollte das wirklich lassen. Es verwirrt nur. Sobald ich jemanden interessant und toll finde, hab ich halt andauernd das Bedürfnis mit jemandem über ihn reden zu wollen Fühl mich dann wie ein verknallter Teenie

Aber was die Aussprache angeht, im Grunde macht mir das nix aus. Sofern es nicht zum Dauergebrauch wird....dann würde ich ihn da schon mal anstupsen, dass er sich doch bitte ein wenig gepflegter auszudrücken vermag.
Ich denke, dass dein dich 'klein und hilflos' fühlen ggüber einem Thera eventuell auch mit der Asymetrie der Beziehung Mutter- Kind in Zusammenhang stehen könnte. Könnte, denn wissen weit nur du das vielleicht irgendwann
das kann schon sein. Muss ich erst noch dahinter kommen...Hab eh noch sooooo viel was ich ansprechen muss...
Wenn du es mal quasi von außen betrachtest: was an dir ist den real klein im Charkter? Nix. Jedenfalls nicht kleiner, als bei ihm.
Ist es wirklich (also WIRKLICH) nötig, ihn zu demontieren, um dich (besser?) zu fühlen?
WIRKLICH nötig ist es wohl nicht. Ich fühl mich dadurch nur etwas sicherer.
Was ich als sehr "klein" in meiner Persönlichkeit ansehe, sind meine sozialen Kompetenzen. Da hat er einfach mehr drauf. Und da ich unter sozialen Ängsten leide, fühle ich mich meist unsicher in Gegenwart anderer. So auch beim Thera. Vermutlich ist es mir deshalb auch so wichtig, "mehr" in dieser Beziehung zu sehen, als nur eine Dienstleistung. In einer Freundschaft weiß man automatisch, dass der andere einen mag und akzeptiert wie man eben ist.
Versuch doch mal, auf die Situation zu schauen als wärst es nicht du, sondern ich oder eine Freundin von dir. Was würdest du mir sagen, wenn ich dir erzählen würde : "der X, der ist wohl eher schlicht, weil....wie der redet. Neee, also echt..."
und im Grunde weißt du, dass ich Selbstwertängste habe. Diese sich ja ausdrücken in z.B.
"hach, wer bin ich schon... Meine Lehrer, Mutter, mein Arzt, der/ die hat es d'rauf. Ich bin doch nur..."
Ich fände es sehr bedenklich. Und würd sagen, dass das wichtiger Stoff für die nächste Sitzung wäre Oh man, aber so direkt könnte ich ihm das nicht sagen.
Ich will dich auch keineswegs drängen. Nur dich mal bitten, dir auszumalen, was passieren k ö n n t e, wenn du ihm sagst, was du von ihm möchtest.
Ich z.B. schreibe Dinge auf, die ich (noch) nicht (oder dann auch nie) sagen möchte. Pluff, manchmal kommt da ein Sülz raus...tss, aber manchmal eben auch: na, so schlimm wird es nicht kommen. Und ich kann dann reden.
Das mit dem Schreiben ist eine gute Idee, das werd ich mal machen.
Aber wovor ich wirklich Angst hätte? Das er z.b. die Thera beendet und mich zum Kollegen schickt. Oder das er mit meiner ganzen Problematik total überfordert ist (ja, ich weiß, grade DANN wäre es wichtig, mich woanders hin zu schicken), oder aber das er dann denkt, wie "krank und kompliziert" ich wirklich bin (dabei will ich ihn doch beeindrucken!).
Ich hab schon das Bedürfnis mit ihm drüber zu reden, aber das schwierige daran ist, das ich ja selber nicht weiß WAS ich will und WARUM ich es will. Da sind Gedanken da, die in Richtung Vaterliebe gehen, beschützt werden wollen, Anerkennung spüren, genauso aber auch (sexuelle) Berührungen bis hin zu "benutz werden wollen", sogar Vergewaltigungsfantasien. Wie soll ich darüber mit ihm sprechen? Abgesehen davon, dass ich im Boden versinken würde bei einem Gespräch darüber

Wenn es dir zuviel wird, dann sag es mir bitte! Du musst ja nicht für meine Probleme herhalten!

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Elena
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Beitrag Fr., 27.08.2010, 14:33

Hallo Susanna,
Susanna85 hat geschrieben:Vermutlich ist es mir deshalb auch so wichtig, "mehr" in dieser Beziehung zu sehen, als nur eine Dienstleistung.
Im Endeffekt kann man es eigentlich auch garnicht als eine Dienstleistung beschreiben, dies hört sich so kühl und distanziert an, sondern es basiert wirklich auf einer zwischenmenschlichen, gut tragfähigen Beziehung.
Susanna85 hat geschrieben:Ich hab schon das Bedürfnis mit ihm drüber zu reden, aber das schwierige daran ist, das ich ja selber nicht weiß WAS ich will und WARUM ich es will. Da sind Gedanken da, die in Richtung Vaterliebe gehen, beschützt werden wollen, Anerkennung spüren, genauso aber auch (sexuelle) Berührungen bis hin zu "benutz werden wollen", sogar Vergewaltigungsfantasien. Wie soll ich darüber mit ihm sprechen? Abgesehen davon, dass ich im Boden versinken würde bei einem Gespräch darüber
Sowas kannst Du wirklich ganz direkt ansprechen, auch wenn es für Dich peinlich ist, aber glaube mir, Therapeuten können mit sowas professionell umgehen. Anfangs hatte ich auch immer Probleme und habe mir grosse Gedanken darüber gemacht, was ich wie ansprechen kann.....oft habe ich mir die Frage gestellt, ob ich es überhaupt ansprechen darf. Aber ich kann Dir da nur den Tipp geben, diese Hürde zu überwinden.

LG Elena


Gast
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Beitrag Sa., 28.08.2010, 06:56

Hallo Susanna
Wenn es dir zuviel wird, dann sag es mir bitte! Du musst ja nicht für meine Probleme herhalten!
Na, ich muss ja nicht antworten, ja nicht mal lesen, wenn ich nicht will. Du kannst davon ausgehen, dass ich und sicher alle anderen, das freiwillig tun. Entweder weil sie (mich) das Thema selbst bewegt oder weil es einen berührt (warum auch immer) schreibt man in so einem Forum.

Logo findet deine Mama es spannend, allerdings wäre sie schon in der Verantwortung, sich da zurückzuziehen.
Du bist ja ihr 'Kind' wenn auch nun erwachsen.
Du siehst ja selbst, es wäre besser, dich da auf dich zu besinnen. Mit der Mama teilt man viel, aber eben nicht die Therapie.
Sobald ich jemanden interessant und toll finde, hab ich halt andauernd das Bedürfnis mit jemandem über ihn reden zu wollen Fühl mich dann wie ein verknallter Teenie
Du, ich glaube nicht, dass das Teenie artig ist. Eher normal. Begeisterung will man doch teilen oder/ und mitteilen.

Ich sehe nur einen wesentlichen , hm, Unterschied. Ich rede auch gaaaanz viel mit Freunden über was auch immer. Nur die Therapie, da rede ich zwar d'rüber, aber nicht wirklich ausführlich.

Ich schreibe, schon immer Tagebuch -oh Gottogott, ich brauch bald ein Extra Zimmer für die Bücher. Was, wenn ich 100 werde?

Nun eben so ein kleines Heftchen extra, Therapietagebuch. Ok, nicht jede Stunde, aber um nix zu vergessen oder auch um das vergessene in der Stunde wieder aufzugreifen.

Könntest du dir sowas vorstellen?
Versuch doch mal, auf die Situation zu schauen als wärst es nicht du, sondern ich oder eine Freundin von dir. Was würdest du mir sagen, wenn ich dir erzählen würde : "der X, der ist wohl eher schlicht, weil....wie der redet. Neee, also echt..."
und im Grunde weißt du, dass ich Selbstwertängste habe. Diese sich ja ausdrücken in z.B.
"hach, wer bin ich schon... Meine Lehrer, Mutter, mein Arzt, der/ die hat es d'rauf. Ich bin doch nur..."


Ich fände es sehr bedenklich. Und würd sagen, dass das wichtiger Stoff für die nächste Sitzung wäre Oh man, aber so direkt könnte ich ihm das nicht sagen.
Wusste ich doch Ich finde es nämlich einen guten Trick für mich, meine Situation mal so zu begucken, als wäre es ein anderer Mensch und zwar einer an dem mir liegt. Das hilft oft, die Peinlichkeiten zu relativieren.

Wenn du jetzt mal (dir gegenüber) so ganz konkret würdest: warum sollte dein Therapeut dich rausschmeissen?

Er hat eine intelligente junge Frau vor sich. Eine, die ihre sozialen Kompetenzen grad nicht finden kann (warum auch immer das so ist). Dabei kann er ihr vermutlich behilflich sein, bei den Ausgrabungen
So, und wenn er es mit dir hinkriegt, diese Unsicherheiten auch nur zu verbessern, hat doch auch er was davon. Oder?

Theras sind doch Menschen und Menschen brauchen Erfolge. Diese erreicht man doch, insbesondere natürlich in so persönlichen Arbeitsbeziehungen, immer über Sympathie.
Glaubst du echt (also GANZZZZZ ECHT), der denkt:"oooch, die Susanna, die ist zwar doof, aber ich verdiene ja an ihr"

Nee, oder? Dann wäre doch ER doof und zwar ziemlich doof, denn dann würde sich dieser Thera doch was aufhalsen.
Wenn du ihn nun für besonders...ähm...nett hältst, meinst du, du fändest ihn nett, wenn er es nicht auch ist???
Verstehst du worauf ich hinaus will?


Du, ich meine nicht, dass du in der nächsten Stunde dich vor deinen Thera stellst und sagst: " ich will dass sie...."

Guck mal, welches dieser vielen (doch auch schönen) Gefühle dich mehr bewegt.
Zum Beispiel, dass du keine reine Geschäftsbeziehung erträgst.
DAS könntest du doch völlig harmlos ansprechen. Ich meine, Charme hast du ja, das kann man schon beim lesen sehen.

Also so quasi einen Schritt nach dem anderen. Dein Therapeut wird dir dabei sicher den Boden bereiten

Rosenrot

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Susanna85
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Beitrag Sa., 28.08.2010, 16:24

Hallo Elena!
Im Endeffekt kann man es eigentlich auch garnicht als eine Dienstleistung beschreiben, dies hört sich so kühl und distanziert an, sondern es basiert wirklich auf einer zwischenmenschlichen, gut tragfähigen Beziehung.
Das lese ich gerne Aber da ist wirklich was wahres dran. Es tut auf jeden Fall gut das so anzunehmen.
Sowas kannst Du wirklich ganz direkt ansprechen, auch wenn es für Dich peinlich ist, aber glaube mir, Therapeuten können mit sowas professionell umgehen. Anfangs hatte ich auch immer Probleme und habe mir grosse Gedanken darüber gemacht, was ich wie ansprechen kann.....oft habe ich mir die Frage gestellt, ob ich es überhaupt ansprechen darf. Aber ich kann Dir da nur den Tipp geben, diese Hürde zu überwinden.
Danke fürs Mut machen! Ich werd mich auch langsam drantrauen (müssen). Möchte nur nicht gleich "mit der Tür ins Haus fallen". Also eins nach dem anderen. Huch, ich merke schon jetzt gleich, wie ich nervös werde, allein durch die Gedanken daran

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Susanna85
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Beitrag Sa., 28.08.2010, 20:10

Hallo Rosenrot!
Ich schreibe, schon immer Tagebuch -oh Gottogott, ich brauch bald ein Extra Zimmer für die Bücher. Was, wenn ich 100 werde?

Nun eben so ein kleines Heftchen extra, Therapietagebuch. Ok, nicht jede Stunde, aber um nix zu vergessen oder auch um das vergessene in der Stunde wieder aufzugreifen.
Könntest du dir sowas vorstellen?
Ja, das kann ich mir denken dass da einige Bücherr bei dir zusammengekommen sind
Ich werd es einfach mal versuchen, ist sicher sehr hilfreich. Hätte dann aber sicher auch das Bedürfnis, das meinem Thera zum lesen zu geben.
Wenn du jetzt mal (dir gegenüber) so ganz konkret würdest: warum sollte dein Therapeut dich rausschmeissen?
Weil er vielleicht denken könnte, dass es für den Therapieerfolg hinderlich sein könnte, wenn ich andauernd nur ihn fokussiere...
Er hat eine intelligente junge Frau vor sich. Eine, die ihre sozialen Kompetenzen grad nicht finden kann (warum auch immer das so ist). Dabei kann er ihr vermutlich behilflich sein, bei den Ausgrabungen
So, und wenn er es mit dir hinkriegt, diese Unsicherheiten auch nur zu verbessern, hat doch auch er was davon. Oder?
Das hast du schön geschrieben Nunja, er hat schon was davon. Es ist schließlich sein Job. Und dann hätte er damit einen Erfolg. Er hat eh mal zu mir gesagt, dass er Misserfolge nicht ausstehe kann...aber dann kommen bei mir gleich wieder solche Gedanken, dass es im Grunde dann ja vorrangig um ihn geht: ER legt sich ins Zeug, damit ER beruflich weiterkommt - also ist es seine Angst vor Misserfolg, die ihn antreibt - und nicht das Leiden seiner Klientin? hmm...sehe das jetzt wahrscheinlich zu schwarz alles...
Theras sind doch Menschen und Menschen brauchen Erfolge. Diese erreicht man doch, insbesondere natürlich in so persönlichen Arbeitsbeziehungen, immer über Sympathie.
Glaubst du echt (also GANZZZZZ ECHT), der denkt:"oooch, die Susanna, die ist zwar doof, aber ich verdiene ja an ihr"

Nee, oder? Dann wäre doch ER doof und zwar ziemlich doof, denn dann würde sich dieser Thera doch was aufhalsen.
Wenn du ihn nun für besonders...ähm...nett hältst, meinst du, du fändest ihn nett, wenn er es nicht auch ist???
Verstehst du worauf ich hinaus will?
Ja, versteh ich. Aber die Sympathie muss ja auch dann nicht zwangsläufig ECHT sein, oder? Grade wenn es eher das Mittel zum Zweck ist...
Du, ich meine nicht, dass du in der nächsten Stunde dich vor deinen Thera stellst und sagst: " ich will dass sie...."
Das würde ich aber doch gerne tuen
Guck mal, welches dieser vielen (doch auch schönen) Gefühle dich mehr bewegt.
Zum Beispiel, dass du keine reine Geschäftsbeziehung erträgst.
DAS könntest du doch völlig harmlos ansprechen.


Also du meinst, ich sollte ihm meine Gefühle schrittweise näherbringen? Nach und nach immer mal wieder eines meiner Gefühle/Wünsche ihm gegenüber äußern? Wäre auf jeden Fall einfacher, als das ganze "Gefühlschaos" auf einmal bei ihm abzuladen....

Ich meine, Charme hast du ja, das kann man schon beim lesen sehen.
Huh, das geht runter wie Öl... Merci!


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 46
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Beitrag So., 29.08.2010, 07:13

Hallo Susanna
Hätte dann aber sicher auch das Bedürfnis, das meinem Thera zum lesen zu geben
Ha. DAS wäre doch (wieder mal) ein Anfang. Meinst du nicht. Dann würde sich auch dein Wunsch hier erfüllen, also du dir selbst ihn erfüllen
Zitat:
Du, ich meine nicht, dass du in der nächsten Stunde dich vor deinen Thera stellst und sagst: " ich will dass sie...."


Das würde ich aber doch gerne tue
Also du meinst, ich sollte ihm meine Gefühle schrittweise näherbringen? Nach und nach immer mal wieder eines meiner Gefühle/Wünsche ihm gegenüber äußern? Wäre auf jeden Fall einfacher, als das ganze "Gefühlschaos" auf einmal bei ihm abzuladen....
Was ich meine, ist doch wurschti. Es geht um dich und was du meinst und wie du zum Ziel kommst.
Ja, ich für mich mache kleine Schritte. Ich spreche was an, oft nebulös. Dann sehe ich das große Riesenfragezeichen bei meinem T. Das weckt irgendwie meine n Wusch, dass er mich verstehen möge. Zumindest erstmal den Inhalt versteht dessen, was ich da grade nebulös verpacke. So muss ich, um mir selbst genüge zu tun (man hat ja den Ehrgeiz, was zu ändern, zu erreichen. Wie, wenn man nicht offener wird) den Nebel lichten und so komme ich in kleinen Schritten voran

Nebenbei: dass ich vorankomme, habe ich sehr gemerkt. Gar nicht in einer Situation, sondern als sie quasi vorüber war. Boah, war ich stolz und hab's meinem T. brühwarm erzählt und der freute sich 'nen Ast

Dein Thera WEISS, dass du auf ihn (zunächst) fokussierst und, mal ehrlich, was ist soooo schlimm daran für den Anfang um an sich selbst heranzukommen? Um sich kennen und akzeptieren zu lernen?

Das mit dem 'ER' legt sich ins Zeug damit 'ER' voran kommt, bitte ich dich nochmal zu lesen. Das ist doch klar, aber er könnte auch ohne dich voran kommen. Tut er aber nicht. Er hat diesen Beruf gewählt und ist offensichtlich der Ansicht, dass er mit dir arbeiten kann und will. Der ist (wie gesagt) nicht doof und sucht sich eine Patientin aus, bei der er glaubt: "die schmeiss ich raus, wenn's schwierig wird..."
Nee.
Aber die Sympathie muss ja auch dann nicht zwangsläufig ECHT sein, oder?
Es gab ier mal einen TE mit dem ungefähren Thema: Therapie/ Therapuet= Seelenprostitution (des Thera).
Ich glaube dass die Arbeitsbasis GERADE GUT ist für die ehrliche Sympathie. Die (gekaufte, wenn du so willst) Liebe und Empathie halte ich persönlich für die bessere (in Fällen der Problemlösung und das ist Therapie ja immer). Einfach weil es da nur um einen geht, den Patienten.
Klar, in Freundschaften kann man Probleme besprechen, aber immer führt ein Freund (man selbst ja auch im umgekehrten Falle) die eigene Umgehens und Gefühlsweise mit an. Das tut ein Thera schon aus Berufsgründen nicht. So ist man auf sich selbst konzentriert und kann sich (wenn man das will) mit sich arbeiten...
Indem man redet. Egal wie, aber redet

uh, das geht runter wie Öl..
Bild

hihi

Rosenrot

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Himmelsblume
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Beitrag So., 29.08.2010, 22:21

Hallo Susanna,

ich bin nach langer Suche bei einer Therapeutin gelandet, ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe, aber wir duzen uns jetzt.
Ich muß sagen, seit dieser Zeit kann ich wesentlich leichter über meine Probleme sprechen.

Wir treffen uns jetzt auch privat, gehen Eis essen oder treffen uns in ihrer Mittagspause und gehen eine Kleinigkeit essen.
Wir halten beruflich und privat aber konsequent auseinander, denn sonst würde es ausarten und sie würde es bestimmt bald Leid sich privat mit mir zu treffen.

Ich habe diese Zustände die du jetzt hast früher bei einem Lehrer und bei einem meiner letzten Chefs gehabt. Ich habe vor Sehnsucht gebrannt, jede kleinste Berührung sah ich als Zeichen der Liebe an. Ich habe sehr darunter gelitten, als das mit dem Chef war,war ich schon lange verheiratet und habe mich furchtbar für meine Gefühle geschämt, ich hatte immer panische Angst mich zu verraten, den das hätte in einer Katastrophe geendet.

Bist du noch ledig oder schon in festen Händen?
Ich glaube ich könnte mit meinem Thera nicht über meine Gefühle für ihn sprechen und schon gar nicht über die Vergewaltigung Vorstellungen reden.

Weißt du den ob dein Thera gebunden ist, ich will dir auch deinen Mut nicht nehmen, die anderen haben schon Recht, du solltest über deine Gefühle für ihn reden.

Ich will dir nur etwas dazu sagen, es ist ja so, dass du nicht die einzige Patientin bist, die ihm die vorhandenen Gefühle für in beichtet.
Ob Arzt, Zahnarzt oder Therapeuten sie erleben das ja Tag täglich und ich weiß, das sie sich darüber lustig machen.
Sie telefonieren sogar mit anderen Ärzten darüber und machen sich über diese Patienten lustig.

Bitte mach es ganz vorsichtig, versuche erst Mal einiges privates über ihn zu erfahren, blockt er darüber total ab, sei noch vorsichtiger.


Es täte mir unheimlich Leid , wenn du verletzt wirst, diese Menschen sind Profis, sie können nicht für jeden Patienten Gefühle empfinden, sie gehen abends nach Hause und die Gedanken an die Patienten sind weg, sie schalten einfach ab.

Ich weiß die anderen sehen das anders, zeige ihm vorsichtig, das du stärkere Gefühle für ihn hast und entscheide dann, ob du dich ihm offenbarst.

Ich wünsche dir viel Glück und drücke dir ganz fest die Daumen, ich hoffe, du bist nicht böse auf mich weil ich dir meine Sichtweise geschrieben habe.

Liebe Grüße Himmelsblume
Wir alle würden verwandelt werden,
wenn wir nur den Mut zu uns
selber hätten.

Marguerite Yourcenar

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Susanna85
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Beiträge: 181

Beitrag Mo., 30.08.2010, 10:01

Hallo Rosenrot!
Also du meinst, ich sollte ihm meine Gefühle schrittweise näherbringen? Nach und nach immer mal wieder eines meiner Gefühle/Wünsche ihm gegenüber äußern? Wäre auf jeden Fall einfacher, als das ganze "Gefühlschaos" auf einmal bei ihm abzuladen....
Was ich meine, ist doch wurschti. Es geht um dich und was du meinst und wie du zum Ziel kommst.
Ja, ich für mich mache kleine Schritte. Ich spreche was an, oft nebulös. Dann sehe ich das große Riesenfragezeichen bei meinem T. Das weckt irgendwie meine n Wusch, dass er mich verstehen möge. Zumindest erstmal den Inhalt versteht dessen, was ich da grade nebulös verpacke. So muss ich, um mir selbst genüge zu tun (man hat ja den Ehrgeiz, was zu ändern, zu erreichen. Wie, wenn man nicht offener wird) den Nebel lichten und so komme ich in kleinen Schritten voran
Jetzt versteh ich dich. Das ist ne gute Taktik, ich glaube das könnte bei mir auch funktionieren
Ich seh bei mir nur immer das Problem dass ich so gegenteilige Gefühle für ihn hege und deswegen denke, er muss alle wissen, sonst "analysiert" er mich nur einseitig. Vielleicht seh ich das alles aber auch zu theoretisch.
Nebenbei: dass ich vorankomme, habe ich sehr gemerkt. Gar nicht in einer Situation, sondern als sie quasi vorüber war. Boah, war ich stolz und hab's meinem T. brühwarm erzählt und der freute sich 'nen Ast
Da freu ich mich für dich! Kann es selbst auch kaum erwarten meine ersten "Erfolgserlebnisse" (wenn sie dann mal da sind) in der Stunde zu erzählen.
Dein Thera WEISS, dass du auf ihn (zunächst) fokussierst und, mal ehrlich, was ist soooo schlimm daran für den Anfang um an sich selbst heranzukommen? Um sich kennen und akzeptieren zu lernen?
Da ist nichts schlimmes dran, wenn es nur anfangs so ist. Wie ich mich kenne steigere ich mich aber mit der Zeit immer mehr rein, vergesse mich ganz, und alles dreht sich nur um den "auserwählten" Menschen. Aber grade das wird man (hoffendlich gut) in der Thera bearbeiten können...
Das mit dem 'ER' legt sich ins Zeug damit 'ER' voran kommt, bitte ich dich nochmal zu lesen. Das ist doch klar, aber er könnte auch ohne dich voran kommen. Tut er aber nicht. Er hat diesen Beruf gewählt und ist offensichtlich der Ansicht, dass er mit dir arbeiten kann und will. Der ist (wie gesagt) nicht doof und sucht sich eine Patientin aus, bei der er glaubt: "die schmeiss ich raus, wenn's schwierig wird..."
Ich merke allmählich, dass es nicht an ihm sondern an mir liegt. Ich brauch einfach so viel Sicherheit, und hab gleichzeitig zuviel Misstrauen. Du hast Recht was du da geschrieben hast. In meinem Kopf schwirrt immer noch die erste Std. rum, als ich damals hinging, total fertig, und ihm quasi gar keine andere Möglichkeit geblieben ist, als mich als Patientin zu nehmen (er hatte Bereitschaftsdienst bei einer sozialen Institution und war dort der einzige Therapeut). Und ich wollte immer nur zu einem männlichen Therapeuten. Also hatte er selber "keine Wahl".
Es gab ier mal einen TE mit dem ungefähren Thema: Therapie/ Therapuet= Seelenprostitution (des Thera).
Ich glaube dass die Arbeitsbasis GERADE GUT ist für die ehrliche Sympathie. Die (gekaufte, wenn du so willst) Liebe und Empathie halte ich persönlich für die bessere (in Fällen der Problemlösung und das ist Therapie ja immer). Einfach weil es da nur um einen geht, den Patienten.
Habe den TE auch schonmal durchgelesen. Bin schon froh, dass es einigen in der Hinsicht ähnlich geht.
Denke auch, dass die "gekaufte Sympathie" erfolgsversprechender sein könnte als die andere. Aber das kann man sich ja leider nicht aussuchen...
Indem man redet. Egal wie, aber redet
Zum Glück check ich mittlerweile dass es wirklich nich so wichtig ist, WIE man was ausspricht, sondern das man überhaupt redet

Liebe Grüße an dich,
Susanna

Ps: Bin ab morgen für eine Woche im urlaub. Wenn ichs heute abend nicht mehr schaffe zu antworten, dann nicht wundern wenn ich erst nächste woche schreibe.

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Susanna85
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Beitrag Mo., 30.08.2010, 10:40

Hallo Himmelsblume!
ich bin nach langer Suche bei einer Therapeutin gelandet, ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe, aber wir duzen uns jetzt.
Ich muß sagen, seit dieser Zeit kann ich wesentlich leichter über meine Probleme sprechen.
Wir treffen uns jetzt auch privat, gehen Eis essen oder treffen uns in ihrer Mittagspause und gehen eine Kleinigkeit essen.
Wow, das wundert mich jetzt aber. "Darf" sowas denn mit dem Therapeut/der Therapeutin stattfinden?
Ich dachte, dass es dem Therapieerfolg "schaden" kann, wenn man auch privat eine Beziehung zueinander pflegt.
Wir halten beruflich und privat aber konsequent auseinander, denn sonst würde es ausarten und sie würde es bestimmt bald Leid sich privat mit mir zu treffen.
Geht das denn? Ich glaube, ich könnte das nicht trennen...
Ich habe diese Zustände die du jetzt hast früher bei einem Lehrer und bei einem meiner letzten Chefs gehabt. Ich habe vor Sehnsucht gebrannt, jede kleinste Berührung sah ich als Zeichen der Liebe an. Ich habe sehr darunter gelitten, als das mit dem Chef war,war ich schon lange verheiratet und habe mich furchtbar für meine Gefühle geschämt, ich hatte immer panische Angst mich zu verraten, den das hätte in einer Katastrophe geendet.
Da hast du ja auch schon einiges durchgemacht. Ich wüsste so gerne was genau dahinter steckt, dass man sich oft in Autoritätspersonen verliebt...Ich finde das bei mir nämlich schon extrem auffällig.
Wie ist es denn dann weiter gegangen mit deinem Chef?
Bist du noch ledig oder schon in festen Händen?
Bin seit längerem wieder ledig, sicher auch aus den beschriebenen Schwierigkeiten heraus.
Ich glaube ich könnte mit meinem Thera nicht über meine Gefühle für ihn sprechen und schon gar nicht über die Vergewaltigung Vorstellungen reden.
Ich weiß es auch nicht ob ich mich das traue. Aber früher oder später muss es einfach sein....denke ich. Und ich glaube nach wie vor daran, dass man in einer Therapie alles sagen darf.
Anderereits reizt es mich aber auch, weil ich die naive Vorstellung hab, dass er sowas auch toll finden könnte Bitte nicht losschimpfen, ich weiß dass das bescheuert ist
Weißt du den ob dein Thera gebunden ist, ich will dir auch deinen Mut nicht nehmen, die anderen haben schon Recht, du solltest über deine Gefühle für ihn reden.
Weiß ich leider nicht, nur, dass er eine erwachsene Tochter hat.
Ich will dir nur etwas dazu sagen, es ist ja so, dass du nicht die einzige Patientin bist, die ihm die vorhandenen Gefühle für in beichtet.
Ob Arzt, Zahnarzt oder Therapeuten sie erleben das ja Tag täglich und ich weiß, das sie sich darüber lustig machen.
Sie telefonieren sogar mit anderen Ärzten darüber und machen sich über diese Patienten lustig.
Das fände ich sehr schlimm wenn das wirklich so ist. Ich meine, immerhin bringen die Patienten einen großen Vertrauensvorschuss dem Arzt/Therapeut gegenüber, wenn sie ihre Gefühle offen legen. Das sollte immer mit Respekt behandelt werden. Aber irgendwo gibts immer schwarze Schafe. Leider.
Bitte mach es ganz vorsichtig, versuche erst Mal einiges privates über ihn zu erfahren, blockt er darüber total ab, sei noch vorsichtiger.
Habe ihn eh schon ein wenig "ausgefragt". Aber es ging nicht wirklich ins private.
Er hat mir aber auf alles eine Antwort gegeben

Es täte mir unheimlich Leid , wenn du verletzt wirst, diese Menschen sind Profis, sie können nicht für jeden Patienten Gefühle empfinden, sie gehen abends nach Hause und die Gedanken an die Patienten sind weg, sie schalten einfach ab.
Ich weiß die anderen sehen das anders, zeige ihm vorsichtig, das du stärkere Gefühle für ihn hast und entscheide dann, ob du dich ihm offenbarst.
Ich habe ihm schonmal gesagt, dass ich Angst hab, dass er mir zu wichtig wird. Da war er verständnisvoll und kam dann mit der Gegenfrage: Was kann man da tun?
Ich wünsche dir viel Glück und drücke dir ganz fest die Daumen, ich hoffe, du bist nicht böse auf mich weil ich dir meine Sichtweise geschrieben habe.
Bin doch nicht böse Danke dir für deine lieben Worte und deine Sichtweise! Es ist schön mit mehreren Menschen darüber reden zu können.

Liebe Grüße,
Susanna

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Elena
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Beitrag Mo., 30.08.2010, 18:13

Hallo Himmelsblume,
Himmelsblume hat geschrieben:Wir treffen uns jetzt auch privat, gehen Eis essen oder treffen uns in ihrer Mittagspause und gehen eine Kleinigkeit essen.
Wir halten beruflich und privat aber konsequent auseinander, denn sonst würde es ausarten und sie würde es bestimmt bald Leid sich privat mit mir zu treffen.
Schade, das es doch immer wieder Therapeuten gibt, die sich an die therapeutischen Gesetze nicht halten können!

1. Die gesetzlichen Regelungen in den Verordnungen der Berufskammern

Die Berufsausübung der Psychotherapeuten ist in den landesrechtlichen Regelungen der Heilberufsgesetze sowie in den Berufsordnungen der jeweiligen Berufskammern geregelt. Die Muster-Berufsordnung (Muster-Berufsordnung für die Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten) der Bundespsychotherapeutenkammer ist eine Empfehlung der privatrechtlichen Bundeskammer an die öffentlich-rechtlichen Landeskammern. Sie regelt in § 6 Abs. 7 bspw. dass das Abstinenzgebot auch für die Zeit nach Beendigung der Psychotherapie, solange noch eine Behandlungsnotwendigkeit oder eine Abhängigkeitsbeziehung des Patienten zum Psychotherapeuten gegeben ist, gilt. Die Verantwortung für ein berufsethisch einwandfreies Vorgehen trägt dabei allein der behandelnde Psychotherapeut. Bevor private Kontakte aufgenommen werden, ist mindestens ein zeitlicher Abstand von einem Jahr einzuhalten.
Himmelsblume hat geschrieben:Ob Arzt, Zahnarzt oder Therapeuten sie erleben das ja Tag täglich und ich weiß, das sie sich darüber lustig machen.
Sie telefonieren sogar mit anderen Ärzten darüber und machen sich über diese Patienten lustig.
Dieser pauschalen Aussage kann ich nicht zustimmen! Ein solcher Austausch findet statt, da hast Du recht, aber in der Regel erst dann, wenn der Therapeut/Therapeutin sich richtig belästigt fühlt bzw. Patienten abstruse Dinge tun, aber doch nicht, wenn man sich in seinen Gefühlen outet. Ausserdem ist es eine ganz andere Sache, ob es sich um einen Zahnarzt/Hausarzt oder einen Therapeuten handelt Therapeuten wissen genau, welche Gefühle in Übertragungssituationen zum Tragen kommen und gehen damit behutsam um.




LG Elena

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