Meine Therapeutin sagt, ich sei an allem Schuld

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Moni.
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Beitrag So., 18.07.2010, 12:43

kleineblume31 hat geschrieben: Darf ich fragen was ihr jetzt tun würdet?
Gehen! Ohne ewige Klärungsversuche. Sie graben den Schmerz nur tiefer und kommen als weiteres Päckchen auf Deine Schultern. Und es wiegt schwer. Doppelt, wenn es in einer Therapie geschieht – in der eigentlich Hilfe in Aussicht gestellt wird.

Deine Aussagen lassen mich aufhorchen.

Ich habe einmal ähnliches erlebt. Lange Zeit konnte ich es nicht fassen, war qualvoll gelähmt und erstarrt. Noch heute ist meine „Fremdscham“ so groß, dass ich konkrete Details dieser Therapie für mich behalte. So absurd waren manche Aussagen/Situationen.

Eine Therapeutin die wütend und gekränkt reagiert, ihr Befinden in den Mittelpunkt des therapeutischen Geschehen stellt, mit Schuldvorwürfen reagiert (statt von Schuldgefühlen zu entlasten!!!), keinen Schutz und Halt bietet... ist einfach überfordert. In Therapien mit traumatisierten Patienten immer ein Fallstrick. Deshalb gibt es inzwischen spezielle Traumatherapien.

Zweifel nicht an Dir, glaube Deinen Gefühlen und Wahrnehmungen. Nimmt Dir Zeit und suche einen geeigneten Therapeuten, der Dich auf Deinem Weg hilfreich begleiten wird.

Sonntagsgrüße
Moni

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Eve...
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Beitrag So., 18.07.2010, 19:54

Gehen. Sollte Dir aber etwas in der Art ein zweites und drittes Mal passieren, würde ich mir vielleicht noch einmal Zwackels Überlegungen weiter vorn durch den Kopf gehen lassen.

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kleineblume31
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Beitrag So., 18.07.2010, 23:19

Vielen Dank für eure Antworten und eure Unterstützung!

Ich bin jedoch nicht mehr in der Lage weiteres dazu zu schreiben, da ich durch Zwackels Text in eine Krise geraten bin.
Ich habe Dinge erlebt, bei denen ich nicht entscheiden konnte, mich nicht wehren konnte, dazu nicht mehr in der Lage war, nichts tun konnte, ausgeliefert war und Opfer war.
Und natürlich übernehme ich unabhänig von allem die Verantwortung für das eigene Leben. Das brauche ich nicht zu lernen.

Alles Gute,
kleineblume

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Zwackel
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Beitrag So., 18.07.2010, 23:34

Liebe Kleineblume,

das tut mir wirklich leid !!!
Ich wollte Dich keinesfalls verletzen oder beschuldigen !
Sollte es trotzdem so missverständlich rübergekommen sein, dann möchte ich mich entschuldigen !

Ich kenne deine Geschichte nicht im einzelnen, aber ich weiß selbst aus eigener Erfahrung, dass es in manchen schlimmen Situationen nicht möglich ist, sich zu wehren (z. B. weil man noch ein Kind ist !).

Ich hoffe wirklich sehr, dass du deine Krise schnell wieder überwindest !!
LG, Zwackel
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Josepheros
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Beitrag Mo., 19.07.2010, 10:05

Zwackel hat geschrieben:ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass deine Therapeutin wirklich so imkompetent und sadistisch ist, dass sie dir aus purer Boshaftigeit einreden will, du seist an allem selber "schuld", was in deinem Leben passiert ist (wobei ich natürlich nicht wissen kann, was genau das ist !!!)
So etwas gibt es. Es gibt TherapeutInnen, die für ihren Beruf vollkommen untauglich sind, und die besser ihren Beruf wechseln sollten, bevor sie noch mehr Schaden anrichten.
Ich glaube eher, dass sie versucht, dir klarzumachen, dass du nicht in deiner passiven Opferrolle erstarren sollst, dass Du bis zu einem gewissen Grad selbst einen Einfluss auf dein Leben hast, dass DU entscheiden kannst, was du hinnimmst und wogegen du dich auflehnst und zu Wehr setzt.

Wenn das ihre Absicht ist, dann liegt sie vollkommen daneben. Zu einer kompetenten Therapie gehört auch, den Leuten nicht mehr zuzumuten, als sie vertragen können. Ihnen nicht immer wieder Aufgaben zu stellen, für die sie keine Lösung finden können. Wenn das eine therapeutische Intervention sein soll, dann ist das die schlechtestmögliche in der Situation.

Es mag etwas dran sein, was Zwackel schreibt. Aber das ändert nichts daran, daß diese Therapeutin hier alles falsch macht, Schaden anrichtet, und nicht in der Lage ist, zu helfen.

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Stöpsel
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Beitrag Mo., 19.07.2010, 23:39

Hallo kleineblume,

mir wird echt schlecht, wenn ich von Deiner Therapiesituation lese. Also, bei der Therapeutin weiterzumachen, sehe ich als absolut sinnlos an, da hilft auch kein Gespräch mehr. Es bleibt höchstens die Frage, gehst Du jetzt von Dir aus direkt irgendwo anders hin (damit sie Dir nicht womöglich ein schlechtes Gewissen machen kann, so daß Du erts recht denkst, es wäre Dein Fehler, so zu denken) oder gehst Du nochmal hin, um ihr Deine Meinung zu sagen (denn wenn man das schafft, kann das ja schon erleichternd sein)? Also von Deinen Äußerungen her und der Tatsache, daß Du Dir bis jetzt schon soviel hast gefallen lassen von ihr, würde ich eher denken, daß sie Dich wieder manipuliert bei einem weiteren Kontakt und von daher würde ich einfach so wegbleiben.
Mir ist unsere Beziehung immer sehr wichtig gewesen, weil ich sie auch brauche
Na ja, Du kannst Hilfe auch woanders bekommen und mit Sicherheit besser. Ich würde die Energie lieber in eine therapeutische Beziehung stecken, die funktioniert.

Zu Zwackels Posting: ich denke, Zwackel schrieb das unter der Annahme, daß Deine Therapeutin eine gute ist (weil Zwackel sich nicht vorstellen konnte, daß es wirklich so schwarze Schafe unter den Therapeuten gibt). Und wenn dann irgendwas unrund läuft, liegt es UNTER ZUGRUNDELEGUNG DIESER ANNAHME eben oftmals am Patienten. Oft genug IST es in Therapien ja auch so, daß Patienten in einer Opferrolle verharren. Also oftmals IST es eben so, daß beides gleichzeitig zusammentrifft: daß der Therapeut und sein Verhalten ganz in Ordnung sind und die Konflikte von den Problemen des Patienten herrühren (die der Patient dann oftmals nicht wahrhaben will). Aber nur weil etwas "oft" ist, heißt es eben nicht, daß es immer so ist. Ich finde, an einigen Aussagen von Deiner Therapeutin kann man EINDEUTIG rauslesen, daß es ein Problem der Therapeutin ist. Manche Aussagen gehen einfach GAR NICHT. Daher brauchst Du Dir echt keine Selbswtvorwürfe zu machen. Und selbst wenn es diese Aussagen nicht gäbe, ist doch festzustellen, daß die Therapeutin offenbar gar nicht merkt, wie sehr sie Dir mit ihrem Verhalten schadet. Und daher gibts gar nichts anderes als die Lösung, dort aufzuhören.
Ich schreib Dir das in der Hoffnung, daß Du dann Zwackels Interpretation/Aufforderung zu mehr Eigenverantwortung besser einordnen kannst, wie sie zustande kamen usw. und dadurch besser sehen kannst, daß Selbstvorwürfe absolut unnötig sind.
(@Zwackel: hoffe, das kommt jetzt nicht blöd rüber. Ist jedenfalls nicht böse gemeint, sondern eher erklärend, weil ich mir vorstellen kann, daß kleineblume jetzt Erklärungen braucht)

Ich wünsche Dir, daß Du es schaffst, wieder aus der Schiene herauszukommen, Dir selbst Vorwürfe zu machen und dann wieder Energie hast, die Dinge anzugehen, auf die es für Dich jetzt eigentlich ankommt: Dir gute Unterstützung zu suchen!

Viele Grüße

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Riniel
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Beitrag Di., 20.07.2010, 00:00

Liebe Kleineblume,

ich würde an deiner Stelle eine neue Therapeutin suchen. Bei so einer Hexe könnte ich nicht länger bleiben.


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Zwackel
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Beitrag Di., 20.07.2010, 08:03

Hallo Kleineblume,
ich bin immer noch der Meinung, dass es sich hier wohl eher um ein schlimmes Missverständnis handelt, und dass dich deine Therapeutin genausowenig "beschuldigen" wollte, wie ich mit meinem ersten Beitrag.
Ich habe ihn noch mehrmals durchgelesen und kann nichts entdecken, was man als Schuldzuweisung lesen könnte. Trotzdem hat er dich in eine Krise gestürzt.
Das tut mir, wie gesagt, sehr leid, aber es wurde eindeutig durch eine Fehlinterpretation meiner Worte ausgelöst.
Ich glaube, dass ähnliche Missverständnisse eben auch in deiner Therapie passiert sind.
Ich meine das NICHT als Angriff gegen dich !!! Dass du so reagierst, hat sicherlich mit der schlimmen Traumatisierung zu tun, die du offenbar leider erlebt hast und ist insofern durchaus verständlich !

Trotzdem finde ich es ausgesprochen voreilig, wenn manche hier die Therapeutin allein aufgrund eines einzigen, relativ wenig detaillierten und zwangsläufig sehr subjektiven Berichtes einer traumatisierten Patientin als völlig inkompetente "Hexe" (!) titulieren, die "alles völlig falsch macht" und "großen Schaden anrichtet".
Natürlich gibt es - wie in jedem Berufszweig - auch bei Therapeuten schwarze Schafe, aber ich halte es nicht für angebracht, Kleineblumes Th. in derart radikaler Weise jegliche Kompetenz abzusprechen, obwohl die genauen Umstände nur vage bekannt sind und nicht einmal klar ist, was sie denn nun konkret Beschuldigendes gesagt hat - und was Kleineblume eventuell nur subjektiv so empfunden hat.
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Eve...
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Beitrag Di., 20.07.2010, 08:29

Zwackel hat geschrieben:
Trotzdem finde ich es ausgesprochen voreilig, wenn manche hier die Therapeutin allein aufgrund eines einzigen, relativ wenig detaillierten und zwangsläufig sehr subjektiven Berichtes einer traumatisierten Patientin als völlig inkompetente "Hexe" (!) titulieren, die "alles völlig falsch macht" und "großen Schaden anrichtet".
Natürlich gibt es - wie in jedem Berufszweig - auch bei Therapeuten schwarze Schafe, aber ich halte es nicht für angebracht, Kleineblumes Th. in derart radikaler Weise jegliche Kompetenz abzusprechen, obwohl die genauen Umstände nur vage bekannt sind und nicht einmal klar ist, was sie denn nun konkret Beschuldigendes gesagt hat - und was Kleineblume eventuell nur subjektiv so empfunden hat.
Genau so sehe ich es auch, Zwackel. Und ich habe Deinen Beitrag in keiner Weise als Angriff, sondern nur als Versuch zu helfen empfunden.

Wir gehen hier naturgemäß immer von der dargestellten Sicht des bzw. der Berichtenden aus, und auch ich meine es ganz und gar nicht böse und schon gar nicht als Angriff, wenn ich Dir zustimme: Der Patient IST nun mal als persönlich Betroffener nicht objektiv und mag aus einer Empfindlichkeit heraus auch etwas missverstehen. Ein Therapeut kann durchaus auch provozieren und das als zur Therapie gehörig ansehen, um etwas in Bewegung zu setzen. Trotzdem kann man ja den Therapeuten wechseln, wenn man damit eben nicht zurecht kommt.

Abgesehen von diesem Thread: Es gibt zum Glück nur wenige schwarze Thera-Schafe, und hier scheinen sie sich geradezu zu treffen? Sorry, aber das kann ich nicht glauben.

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candle
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Beitrag Di., 20.07.2010, 08:40

Kleineblumes Reaktion zeigt ja nun deutlich ihre Empfindsamkeit. Es spricht für sich. Ich gehe immer von zwei Seiten aus: Es kann sein, es kann aber auch so empfunden worden sein. Wenn ein so lieber Beitrag einen so dermaßen runterreißt, dann ist da ein Korn Wahrheit dran, nicht der Schuld, aber des sich schuldig fühlens. Ich bin auch mal so angegangen worden. Da sollte ich lernen, dass es NICHT so war mit meiner Schuld, erstmal objektiv, dann gefühlsmäßig.

Für mich persönlich sind solche Threads doch recht schwer zu benatworten, weil man nie ganze Inhalte kennt, schon gar nicht Tonlage und Mimik sowie gestik. Kann es eher als Frage formuliert sein? Bösartig schätze ich Therapeuten grundsätzlich nicht ein, aber die Konfrontation ist manchmal hart. So mancher wanderte aus diesen Gründen erfolglos von Therapeut zu Therapeut. Es ist eben keine Kaffeestunde, sondern harte Arbeit an sich selbst. Das muß man sich mal klarmachen.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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münchnerkindl
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Beitrag Di., 20.07.2010, 09:11

Eve... hat geschrieben: Abgesehen von diesem Thread: Es gibt zum Glück nur wenige schwarze Thera-Schafe, und hier scheinen sie sich geradezu zu treffen? Sorry, aber das kann ich nicht glauben.
Aber wenn es schwarze Schafe gibt, dann muss es auch Menschen geben, die diesen zum Opfer fallen. Wieso kommst du auf den Gedanken, daß das hier nicht der Fall sein kann?

Und gerade jemand der mit traumatisierten Menschen arbeitet MUSS sich versichern, daß er den Patienten nicht überfordert und sich in seinem Vorgehen und Tempo an den Klienten anpassen und auf den Klienten zugehen, und nicht umgekehrt.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 20.07.2010, 09:22

candle hat geschrieben:
Für mich persönlich sind solche Threads doch recht schwer zu benatworten, weil man nie ganze Inhalte kennt, schon gar nicht Tonlage und Mimik sowie gestik. Kann es eher als Frage formuliert sein?
Das ist klar, aber die Schilderungen hier sind doch entweder von einer sehr paranoiden Person oder aber relativ eindeutig.
candle hat geschrieben:Bösartig schätze ich Therapeuten grundsätzlich nicht ein,
Nö, bösartig sind die wenigsten Menschen, Therapeuten inclusive. Aber unempathische und narzisstische Menschen trifft man generell nicht allzu selten, und deshalb zwangsläufig auch in allen Berufen. Einschliesslich sozialen Berufen, wo sie eigentlich nichts verloren haben.

candle hat geschrieben:aber die Konfrontation ist manchmal hart. So mancher wanderte aus diesen Gründen erfolglos von Therapeut zu Therapeut. Es ist eben keine Kaffeestunde, sondern harte Arbeit an sich selbst. Das muß man sich mal klarmachen.
Therapie mit einer traumatisierten Person muss sich grundsätzlich am Tempo und der Fähigkeit des Patienten Dinge zu verarbeiten orientieren.
Therapie ist für traumatisierte sowieso hart, selbst wenn der Therapeut extrem einfühlsam ist und sehr sensibel auf den Patienten eingeht. Hier ist kein Spielraum für die Unsensibilität von Leuten, die keinerlei Händchen und keine Empathie für den leidenden Mitmenschen haben und hier meinen mit dem Dampfhammer kommen oder ihren oberlehrerhaften Egotrip befriedigen zu müssen.

Therapeut ist ein Dienstleistungsberuf. Wenn ich nicht gewillt bin, hier "mein Ding" zurückzustellen und mich auf die Bedürfnisse meines Gegenübers einzustellen, dann ist das einfach der falsche Beruf. Das gilt für die Hotelkauffrau genauso wie für den Eventmanager und für den Therapeuten. Zu sehen was die Bedürfnisse des Kunden sind ist hier das A und O


Und ich finde es gerade sehr mies, wie hier jemandem, der unter einer solchen Behandlung leidet auch noch einfach so die Kompetenz abgesprochen bekommt beurteilen zu können, daß ihr das nicht guttut.
Das ist extrem abwertend, und ich finde wie sich hier die Leute mit einem "Täter" gegen das Opfer verbünden schon sehr fragwürdig.
Weil es ist ja auch hinlänglich bekannt, daß Opfer von Gewalt dazu neigen können, misbräuchliche Situationen zu reinszenieren, also Situationen anzuziehen wo wieder misbrächliches Verhalten stattfindet, bzw sich relativ schwer tun, wenn so etwas wieder passiert, es erstmal klar als solche zu erkennen und sich dann abzugrenzen und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.

Das ganze hier kommt mir so vor, wie wenn sich das Opfer von häuslicher Gewalt, wenn es sich denn dann mal traut darüber zu reden auch noch fragen lassen muss, ob das denn WIRKLICH so schlimm gewesen sei, und ob es sich das nicht ohnehin eingebildet hat.

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Riniel
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Beitrag Di., 20.07.2010, 10:59

Eve... hat geschrieben: Es gibt zum Glück nur wenige schwarze Thera-Schafe, und hier scheinen sie sich geradezu zu treffen? Sorry, aber das kann ich nicht glauben.
Die Tollen Theras treffen sich ja hier auch
oder liest du die Threads nicht, in denen immer wieder von Verliebten geschwärmt wird, wie toll der/die Therapeut/in ist? Immerhin ist es doch ausgegliechen, oder nicht? Der eine findet seine Thera toll, der andere nicht. Wo ist das Problem?

Na ja, aber wenn man nur die Threads liest wo einer auf einen schwarzen Schaf trifft, dann glaubt man es einfach nicht...

Außerdem wo soll man mit seinem Thera-Problem hin wenn man sonst niemanden zum reden hat. Dafür ist das Forum da. Und nun, da wo man sich Hilfe erhofft, bekommt man dann Kommentare wie "das kann ich nicht glauben" oder "das kann ich mir nicht vorstellen" usw. Ich verstehe nicht, was einen Menschen dazu veranlasst einen Beitrag zu schreiben mit solchen Kommentaren. Wenn ich etwas nicht glaube, dann antworte ich nicht und halte mich raus. Dann schreibe ich lieber nichts, als dem Erfasser zu unterstellen, dass es nicht stimmt, was er da schreibt.

Ihr wart alle nicht dabei, wißt nicht wie es wirklich war, und verteidigt Trotzdem die Thera, dass sie das nicht so gemeint hat. Woher wollt ihr das denn wissen?

Ich lese schon seit ein paar Jahren hier mit, und sehe immer wieder, wie Menschen mit einem Problem hierhin kommen und mit einem noch größeren wieder abhauen, weil sie hier auf Unverständnis stoßen.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 20.07.2010, 11:17

kleineblume31 hat geschrieben:
Ich bin bei einer Therapeutin wo es mir seit einigen Wochen immer schlechter geht.

Am Anfang war ich unendlich froh sie gefunden zu haben und hatte Vertrauen und hatte geglaubt mit ihr über alles reden zu können. Aber plötzlich hat sich alles geändert.


Sie hat sich völlig gewandelt. Sie macht mich zum Täter bei den Dingen die mir zugestoßen sind, fragt immer was denn bloß so schlimm an allem sei, macht mir Vorwürfe das ich ja hätte gehen können und warum ich den niemand zu hilfe geholt hätte, das ich mit meinem Verhalten diese Dinge bei den anderen ausgelöst hätte usw.

Sie wiederholt mit ihrem Verhalten Dinge die in der Vergangenheit auch passiert sind. Das ist sehr schlimm für mich.


Neulich bin ich in der Stunde zusammengebrochen, konnte mich kaum noch beruhigen und trotzdem hat sie weiter gemacht mit dem thema und hat dann noch gefragt warum ich denn so aufgelöst wäre, sie hätte doch nur normale Fragen gestellt.

Sie ist auch öfters wütend und sagt ich soll nicht so unschuldig tun.

Ich habe Angst vor jeder Stunde, sage jetzt manchmal den Termin ab, ich rutsche ständig in schwere Krisen und fühle mich schuldig.

Ich kann nur noch über unwichtige Dinge mit ihr reden. Sie hat mich auch allein gelassen als ich jemand anderem gegenüber ihre Hilfe brauchte, obwohl sie vorher gesagt hatte das sie mir hilft.

Warum nur? Meine Vergangenheit triggert ständig und ich habe so eine starke unruhe in mir. Ich habe meine Existenz verloren und trotzdem muß ich mich immer vor ihr rechtfertigen und kämpfen das sie mir es anerkennt. Aber das tut sie nicht.

Ich gebe mir immer mühe so offen wie möglich zu sein und vetrtrauen zu haben und sie behauptet zu mir könnte man keine Beziehung haben.


Sie hat auch schon zu mir gesagt, dass sie sich überlegt hat die Therapie zu beenden, denn sie will das nicht mehr mit sich machen lassen was ich ihr immer antue.


Ich habe mir überlegt nicht mehr hinzugehen. Das Problem ist nur das ich das schon oft erleben musste und ganz alleine dastehe. Ich bin arbeitslos, habe niemanden zum reden, habe körperliche Probleme, schaffe es kaum mehr rauzugehen,fühle mich in meiner Wohnung nicht wohl, weiß nicht mal wie es am nächsten Tag weiter gehen soll.


Manchmal denke ich, ob ich mir das alles nur eingebildet habe was ich erlebt habe? Ich hatte mit meiner alten Thera Kontakt aufgenommen, in der Hoffnung ich könnte irgendwie wieder zu ihr und sei es nur einige Stunden damit ich wieder hoch komme, aber das geht nicht, da es verschiedene Therapierichtungen sind und sie hatte mir auf meine weitere mail auch nicht mehr geantwortet. Ich hoffe ich habe da jetzt nicht auch einen Fehler gemacht.


Darf ich fragen was ihr jetzt tun würdet?


Ich glaube doch,daß die Aussagen von Kleineblume ziemlich eindeutig und unmisverständlich sind und relativ viele handfeste Fakten liefern über das was da vor sich geht und hier wenig Spielraum für wilde interpretationen des Geschilderten ist. a la "hast du dir sicher nur eingebildet

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Eve...
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Beitrag Di., 20.07.2010, 11:33

@ Candle, auch Deiner Sicht stimme ich hier zu.

@ Riniel und Münchnerkindl
Wenn man eine Relativierung des eigenen Empfindens schon als Angriff betrachtet, ist es schwierig, überhaupt zu wagen, damit in ein Forum zu gehen: Dort treffen IMMER Meinungen verschiedenster Art aufeinander, die einen natürlich auch kalt erwischen können, das ist wahr - und sicher bedauerlich, wenn sie dermaßen "reinhauen" wie hier geschehen. Deshalb meinte Zwackel es trotzdem mit Sicherheit nur gut, sie konnte diese Reaktion nicht vorausahnen.

Jawoll, und gerade die "lobenden" bzw. "liebenden" Beiträge über die Theras zeigen in meinen Augen eine subjektive Sicht auf. Und es ist auch ganz natürlich, dass die Sicht nicht immer objektiv sein KANN, es spielen halt Gefühle - positiv oder negativ - mit.

Warum ich hier schrieb, ich könne nicht glauben, dass sich hier alle schwarzen Schafe treffen, hatte mit dem Thema jetzt nur indirekt zu tun, die Ungläubigkeit betraf ausdrücklich nicht die vorliegende Sache hier. Ich wollte durchaus nicht unterstellen, dass sich jemand etwas "einbildet", wenn es in seinem Empfinden so IST; trotzdem kann es anders gemeint gewesen sein - siehe eben als anschauliches Beispiel Zwackels Beitrag.

Was soll man denn dann machen, außer sein Bedauern auszudrücken, dass es leider unabsichtlich falsch ankam und einem die verletzte Reaktion leid tut?

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